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Nach ein paar Jahren bin ich mal wieder hier wegen einem Thema. Mir geht es sonst sehr gut psychisch, ich habe eine erfolgreiche Psychotherapie vor einigen Jahren abgeschlossen und arbeite selbst sehr selbstreflektiert weiter an meinen Themen.

Tatsächlich habe ich jetzt trotz mehrfacher Suche nichts zu diesem Thema hier gefunden, deshalb neues Thema.

Es sollen zwei Weisheitszähne entfernt werden.
Ich leide an einer schweren Blut-Spritzen-Verletzungsphobie. Offizielle Zahnarztphobie habe ich bisher nicht, aber sobald etwas an den Zähnen gemacht werden muss, werde ich leider auch eine massive Zahnarztbehandlungsphobie haben. O-Ton Chefarzt in psychosomatischen Klinik vor ein paar Jahren und er hat leider Recht.

Im Wachzustand ist das ganze unmöglich. Wenn ich in Panik gerate, schaltet mein Gehirn aus, Tunnelblick und nur noch weg, weg. Da ist das Verletzungsrisiko einfach zu groß, besonders im Kopfbereich.

Ich möchte das ganze deswegen in tieferer Propofol-Sedierung ohne Beatmung mit Anästhesisten (wie bei einer Darmspielung) machen lassen und hoffe einen Oralchirurg/MKG-Chirurg zu finden, der das genau so anbietet. Vollnarkose ist wegen der doch deutlich größeren Risiken im Vergleich keine Option für mich.

Wer hat Erfahrung mit diesem Attest, damit die Kosten bei der Krankenkasse übernommen werden? Leider kennt sich mein Zahnarzt nicht gut aus und auch sonst scheint niemand zu wissen, was man da jetzt genau braucht. Ich hoffe, jemand kann mir helfen, der selbst schonmal so ein Attest hatte. Laut Internet muss das Attest ein Psychiater ausstellen. Ich war nie bei einem Psychiater und habe auch keinen Psychotherapeuten mehr. Wie gehe ich das ganze also an?
- Brauche ich eine Überweisung vom Zahnarzt oder Hausarzt zum Psychiater?
- Was muss genau in diesem Attest drinstehen?
- Darf der Psychiater mir dieses Attest in Rechnung stellen? (ich meine diese ca. 10Euro für eine Bescheinigung, die manche Ärzte verlangen)
- Wie lange ist so ein Attest gültig?
- Ist auch bei Sedierungen eine Kostenübernahme möglich oder nur bei Vollnarkosen? Ich lese dort ganz unterschiedliche Antworten.
- Muss ich irgendwas spezielles bei der Suche nach einem Psychiater beachten oder kann ich den erstbesten nehmen, der bald Termine hat?

Und eine ganz andere Frage, macht es Sinn vor dieser offiziellen Diagnose noch schnell eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen oder kann man das auch mit Diagnose Zahnarztphobie noch ohne Probleme machen?

Ich hoffe, mir kann jemand diese Fragen beantworten. Wo, wenn nicht hier finde ich betroffene Zahnarzt-Phobiker.

24.05.2025 19:51 • 06.06.2025 #1


12 Antworten ↓


@Lila12345

Long story short:
Ruf bei deiner Krankenkasse an und frag was sie dazu genau brauchen.

Meiner hat damals nen Attest vom Hausarzt gereicht, dass ich da phobiker bin und dass um Kostenübernahme gebeten wird.
Aber das war 2006 und alle 4 Weisheitszähne raus.

Daher:
Frag bei deiner Krankenkasse an. Und dann schau weiter, ob du nen Termin beim Psychiater oä brauchst

Alles andere ist hier stochern im trüben.
Und erspart auch dir eventuell unnötig Stress oder Enttäuschung wenn du aus erster hand weißt, was die brauchen zur Übernahme.

A


Zahnarzt - Attest für Kostenübernahme Vollnarkose/Sedierung

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Ich würde auch die Krankenkasse anrufen, da bist Du gut aufgehoben
und auf der ganz sicheren Seite. Ich denke auch das wird kein Zahnarzt übernehmen,
sondern eher ein Krankenhaus, denn es muß ja ein Anästhesist dabei sein.

@Abendschein Mein Zahnarzt hat nen Beleg-anästhesisten für genau so Fälle und Operationen gehabt.
Ich bin jetzt einfach davon ausgegangen dass die TE das bereits mit ihrem Zahnarzt geklärt hatte ^^
Sonst wäre das sowieso überhaupt der erste Schritt

Danke euch.

Mein Zahnarzt selbst hat keinen Anästhesisten, aber jeder MKG-Chirurg/Oralchirurg arbeitet mit einem ambulanten Anästhesisten zusammen. Der kommt dann in regelmäßigen Abständen (wöchentlich oder monatlich) in die Zahnarztpraxis. Ins Krankenhaus darf man deswegen leider nicht mehr.

Soweit ich weiß, ist die Krankenkasse tatsächlich nicht der richtige Ansprechpartner.
Ich brauche dieses Attest für den Anästhesisten, damit er über die GKV abrechnen darf. Und falls es dort Probleme gibt, ist nicht die Krankenkasse das Problem, sondern die Krankenkassenärztliche Vereinigung, die dann beim Anästhesisten meckert, falls das Attest nicht ausreicht. Den Anästhesisten sehe ich aber erst am Tag des Eingriffs.. Und sonst kennt sich anscheinend niemand aus, was ich ganz genau brauche.. komplizierte Geschichte also.

Ich hoffe, es meldet sich noch jemand der Erfahrung mit diesem Attest hat.
Hat es bei euch einfach funktioniert? Gab es Probleme, das Attest zu bekommen beim Psychiater? Gab es doch irgendwelche Probleme mit der Krankenkasse?
Vielleicht gibt es ja sogar jemand, der genau Sedierung statt Vollnarkose wollte und bei der Sedierung extra einen Anästhesisten und nicht dass der Zahnarzt selbst sediert.

@Lila12345
Wie gesagt ich hab erfahrung mit so einem Attest. Und da der Anästhesist das ja bei meiner Krankenkasse einreichen müsste zum bezahlen war für mich am logischsten, bei dieser zu fragen was die brauchen.

Und es hat funktioniert. Daher hab ich dir ja auf Basis meiner Erfahrungen geschrieben ‍️

@WayOut Danke dir. Das hatte ich gelesen. Aber seit 2006 wird sicher in fast 20 Jahren sich viel geändert haben. Deshalb hat vielleicht jemand aktuellere Erfahrungen.

Und wie gesagt, die Änasthesisten müssen das nicht bei der Krankenkasse einreichen, sondern bei der krankenkassenärztlichen Vereinigung.

Hallo @Lila12345,dass Attest was Du haben möchtest(für Deine Phobie) kann Dir ein Psychologe ausstellen und dann obliegt es der Krankenkasse ob sie es anerkennt.
Davon ab,kein Zahnarzt macht eine Sedierung,dafür sind Anästhesisten vor Ort.
In jeder modernen Zahnarztpraxis gibt es mittlerweile eingebundene Anästhesisten und jeder Zahnarzt,der mit Angstpatienten zu tun hat,weiss wie der Weg ist.
Es gibt auch Lachgas und/oder orale Sedierung.

Zitat von Lila12345:
Und wie gesagt, die Änasthesisten müssen das nicht bei der Krankenkasse einreichen, sondern bei der krankenkassenärztlichen Vereinigung.

Ja aber die Krankenkasse muss es Dir genehmigen das sie die Kosten übernimmt und das zählt für den Anästhesisten.

Zitat von Nana89:
Hallo @Lila12345,dass Attest was Du haben möchtest(für Deine Phobie) kann Dir ein Psychologe ausstellen und dann obliegt es der Krankenkasse ob sie es anerkennt. Davon ab,kein Zahnarzt macht eine Sedierung,dafür sind Anästhesisten vor Ort. In jeder modernen Zahnarztpraxis gibt es mittlerweile eingebundene ...

Danke.

Leider ist das ganze doch deutlich komplizierter als gedacht. Ich habe drei Praxen in meiner Region angefragt, die mir empfohlen wurden.

Praxis 1: Sie sedieren nur mit Anästhesisten, aber es ist nicht klar ob mit Dormicum oder Propofol, das erfahre ich erst beim Aufklärungsgespräch. Ob eine Kostenübernahme mit Attest möglich ist, würde ich erst beim eigentlichen Termin erfahren, wenn der Anästhesist dabei ist
Praxis 2: Sie sedieren nur mit Dormicum und ohne Anästhesisten
Praxis 3: Sie sedieren mit Propofol, aber auch nur ohne Anästhesisten, es ist dort nur als Selbstzahler möglich, eine Abrechnung der Sedierung mit der Krankenkasse ist ihnen zu kompliziert

Und überall wurde so getan, als wäre ich der Exot schlechthin, dass ich eine Sedierung mit Propofol möchte und ein Phobie-Attest mir besorgen möchte.

Alle Praxen haben Angstpatienten, Anästhesisten (aber anscheinend nur für Vollnarkosen) und Sedierungen auf ihren Internetseiten stehen.

Hallo @Lila12345,ich bin ein wenig verwundert über das was Du schreibst.

Zitat von Lila12345:
Sie sedieren nur mit Anästhesisten, aber es ist nicht klar ob mit Dormicum oder Propofol, das erfahre ich erst beim Aufklärungsgespräch. Ob eine Kostenübernahme mit Attest möglich ist, würde ich erst beim eigentlichen Termin erfahren, wenn der Anästhesist dabei ist

Wenn Du eine psychologisches Attest hast und Deine Krankenkasse die Kosten übernimmt,dürfte das alles kein Problem sein.
Und es ist richtig das eine Zahnarztpraxis für Dormicum und Propofol einen Anästhesisten hinzuzieht,auf alles andere würde ich mich persönlich gar nicht einlassen.

Zitat von Lila12345:
: Sie sedieren mit Propofol, aber auch nur ohne Anästhesisten, es ist dort nur als Selbstzahler möglich, eine Abrechnung der Sedierung mit der Krankenkasse ist ihnen zu kompliziert


Sehr fragwürdig und verstehe ich nicht.

Zitat von Lila12345:
Und eine ganz andere Frage, macht es Sinn vor dieser offiziellen Diagnose noch schnell eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen

Nein, das macht keinen Sinn. Du musst mindestens 8 Monate bei einer Zahnzusatzversicherung sein. Vorher zahlt sie nichts. Dann kommt es auch auf dem Zustand deines Gebisses an

Ich lasse mich wegen Angst und Panikattacken mit Lachgas sedieren , bezahle es selber.
Das wirkt gut, nach der Behandlung kann ich selber Autofahren und habe keinerlei Nebenwirkungen.

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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