Sammelthema
Hallo!
Um es gleich am Anfang festzuhalten, ich bin (erst) 22, weiblich. Doch vor ca. einem dreiviertel Jahr wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, dass jeder einmal sterben muss. Und damit meine ich nicht das Wissen um den Tod, sondern die ganz persönliche Erkenntnis um das eigene Leben und dessen Endlichkeit.
Dieser Gedanke schoss in mich wie ein Blitz und löste eine furchtbare Panik aus. Ich weiß nicht genau, was der Auslöser war, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, doch seit dem lässt mich der Gedanke nicht mehr wirklich los.
Wenn ich nicht darüber nachdenke oder mit anderen Menschen zusammen bin, geht es mir richtig gut und ich kann das Leben genießen. Doch dann kommt mir unverhofft wieder dieser Gedanke in den Sinn und löst in mir das Gefühl aus, ich würde fallen. Bei jedem anderen Schmerz kann man trösten oder tröstende Worte wie „es wird alles wieder gut“ verwenden, hier nicht. Und ich glaube, das ist, was mir so Angst macht.
Die normalste Sache der Welt scheint mir als logisch denkendem Menschen jetzt wie ein Paradoxon. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das sich seines Todes bewusst ist, und doch löst die Vorstellung eine unbezwingbare Angst und Panik aus.
Und ich weiß nicht, wie ich mit dieser Panik umgehen soll. Ich bin ein Mensch, der sehr offen mit anderen über seine Sorgen und Probleme reden kann. Doch diesmal hüte ich mich davor. Nicht, weil es mir peinlich wäre, sondern weil ich meine Freunde davor „beschützen“ will, sich mit diesem Thema zu belasten. Denn sollten sie noch nicht darüber nachgedacht haben (was in diesem Alter auch logisch ist) sollen sie nicht durch mich verunsichert werden.
In der letzten Zeit habe ich mich ein wenig mit Quantenphysik befasst, da sie laut neuesten Forschungsergebnissen im Stande ist, eine Brücke zwischen der Naturwissenschaft und der Religion zu schlagen. Manche Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass es sehr wohl eine Seele gibt, beim Menschen als auch bei Tieren. Dass diese Seele nicht materiell ist und sich nach dem Tod des Körpers nicht in NICHTS auflöst. Eine Theorie ist, dass alles was existiert, seit dem Urknall Teil dieses Systems, Teil des Ganzen ist („Gott ist das Ganze“), und die Seele als Bestandteil genauso dazu gehört wie alle anderen Elemente. Deshalb würde sie nach dem Tod nicht verschwinden, sondern weiter in diesem System existieren („Unsterblichkeit der Seele“).
Für mich klingen diese Überlegungen durchaus logisch. Allein schon, wenn man das Physikalische Gesetz betrachtet: „Energie kann nicht zerstört werden, sie kann nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden.“. Warum sollte es mit unserer Seele anders sein?
Diese Theorien würden auch Erscheinungen, die als „paranormal“ oder „Geister“ bezeichnet werden, erklären.
Einerseits tröstet mich dieser Gedanke. Andererseits glaube ich, dass in diesem Fall dennoch der Glaube das heilsamste Mittel ist. Ich wurde katholisch erzogen und stelle als Kind vieles nicht in Frage. Heute ist mir klar, dass die Erzählungen der Bibel symbolhaft zu verstehen sind und vieles sich nie so zu getragen haben kann. Jesus war für mich Mensch und sicher nicht Gottes Sohn. Was auch immer er zu sagen hatte, schien die Menschen jedoch bewegt zu haben und ließ sie ihm folgen. Doch solche Menschen gibt es auch in unserer Zeit, dazu muss man nicht Gottes Sohn sein.
Dennoch sehe ich im Glauben (egal welcher Religion) einen Sinn. Schon Urvölker hatten Rituale und einen Glauben an höhere Mächte. Damit konnten sie sich Naturkatastrophen erklären und feierten in Zeremonien Geburt und Tod.
Zu beten tröstet und beruhigt (das wurde wissenschaftlich sogar nachgewiesen), zu sagen „es ist Gottes Wille“ kann einem helfen, schlimme Dinge zu akzeptieren und die Idee im Himmel alle wieder zu sehen, ist eine wunderschöne Vorstellung, die mich tatsächlich mehr tröstet, als die Wissenschaft.
All das was ich hier geschrieben habe, gibt mir zu denken und macht mir Angst. Es nimmt mir für kurze Momente auch meine Kraft. Daher suche ich einen Weg, damit umzugehen und für mich eine Lösung zu finden.
Aus diesem Grund würde mich interessieren, was ihr darüber denkt, was eure Theorien sind und was euch aufbaut. Gedankenaustausch kann hier glaube ich viel geben und deshalb würde ich mich freuen, von euch Antworten und Gedankenanstöße zu bekommen.
Vielleicht geht es ja jemanden so wir mir.
Mit Grüßen,
Bini
Um es gleich am Anfang festzuhalten, ich bin (erst) 22, weiblich. Doch vor ca. einem dreiviertel Jahr wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, dass jeder einmal sterben muss. Und damit meine ich nicht das Wissen um den Tod, sondern die ganz persönliche Erkenntnis um das eigene Leben und dessen Endlichkeit.
Dieser Gedanke schoss in mich wie ein Blitz und löste eine furchtbare Panik aus. Ich weiß nicht genau, was der Auslöser war, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, doch seit dem lässt mich der Gedanke nicht mehr wirklich los.
Wenn ich nicht darüber nachdenke oder mit anderen Menschen zusammen bin, geht es mir richtig gut und ich kann das Leben genießen. Doch dann kommt mir unverhofft wieder dieser Gedanke in den Sinn und löst in mir das Gefühl aus, ich würde fallen. Bei jedem anderen Schmerz kann man trösten oder tröstende Worte wie „es wird alles wieder gut“ verwenden, hier nicht. Und ich glaube, das ist, was mir so Angst macht.
Die normalste Sache der Welt scheint mir als logisch denkendem Menschen jetzt wie ein Paradoxon. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das sich seines Todes bewusst ist, und doch löst die Vorstellung eine unbezwingbare Angst und Panik aus.
Und ich weiß nicht, wie ich mit dieser Panik umgehen soll. Ich bin ein Mensch, der sehr offen mit anderen über seine Sorgen und Probleme reden kann. Doch diesmal hüte ich mich davor. Nicht, weil es mir peinlich wäre, sondern weil ich meine Freunde davor „beschützen“ will, sich mit diesem Thema zu belasten. Denn sollten sie noch nicht darüber nachgedacht haben (was in diesem Alter auch logisch ist) sollen sie nicht durch mich verunsichert werden.
In der letzten Zeit habe ich mich ein wenig mit Quantenphysik befasst, da sie laut neuesten Forschungsergebnissen im Stande ist, eine Brücke zwischen der Naturwissenschaft und der Religion zu schlagen. Manche Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass es sehr wohl eine Seele gibt, beim Menschen als auch bei Tieren. Dass diese Seele nicht materiell ist und sich nach dem Tod des Körpers nicht in NICHTS auflöst. Eine Theorie ist, dass alles was existiert, seit dem Urknall Teil dieses Systems, Teil des Ganzen ist („Gott ist das Ganze“), und die Seele als Bestandteil genauso dazu gehört wie alle anderen Elemente. Deshalb würde sie nach dem Tod nicht verschwinden, sondern weiter in diesem System existieren („Unsterblichkeit der Seele“).
Für mich klingen diese Überlegungen durchaus logisch. Allein schon, wenn man das Physikalische Gesetz betrachtet: „Energie kann nicht zerstört werden, sie kann nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden.“. Warum sollte es mit unserer Seele anders sein?
Diese Theorien würden auch Erscheinungen, die als „paranormal“ oder „Geister“ bezeichnet werden, erklären.
Einerseits tröstet mich dieser Gedanke. Andererseits glaube ich, dass in diesem Fall dennoch der Glaube das heilsamste Mittel ist. Ich wurde katholisch erzogen und stelle als Kind vieles nicht in Frage. Heute ist mir klar, dass die Erzählungen der Bibel symbolhaft zu verstehen sind und vieles sich nie so zu getragen haben kann. Jesus war für mich Mensch und sicher nicht Gottes Sohn. Was auch immer er zu sagen hatte, schien die Menschen jedoch bewegt zu haben und ließ sie ihm folgen. Doch solche Menschen gibt es auch in unserer Zeit, dazu muss man nicht Gottes Sohn sein.
Dennoch sehe ich im Glauben (egal welcher Religion) einen Sinn. Schon Urvölker hatten Rituale und einen Glauben an höhere Mächte. Damit konnten sie sich Naturkatastrophen erklären und feierten in Zeremonien Geburt und Tod.
Zu beten tröstet und beruhigt (das wurde wissenschaftlich sogar nachgewiesen), zu sagen „es ist Gottes Wille“ kann einem helfen, schlimme Dinge zu akzeptieren und die Idee im Himmel alle wieder zu sehen, ist eine wunderschöne Vorstellung, die mich tatsächlich mehr tröstet, als die Wissenschaft.
All das was ich hier geschrieben habe, gibt mir zu denken und macht mir Angst. Es nimmt mir für kurze Momente auch meine Kraft. Daher suche ich einen Weg, damit umzugehen und für mich eine Lösung zu finden.
Aus diesem Grund würde mich interessieren, was ihr darüber denkt, was eure Theorien sind und was euch aufbaut. Gedankenaustausch kann hier glaube ich viel geben und deshalb würde ich mich freuen, von euch Antworten und Gedankenanstöße zu bekommen.
Vielleicht geht es ja jemanden so wir mir.
Mit Grüßen,
Bini
08.09.2010 19:58 • • 10.11.2021 #1
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