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Ich weiss,ein Patentrezept wird es nicht geben....aber trotzdem möchte ich mal in die Runde fragen.Wie wird man unempfindlicher gegen Kritik?Ich leide total darunter weil ich mir alles zu Herzen zu nehmen.....werde ich kritisiert fällt erstmal die Jalousie runter ...fühle mich dann bis ins innere Mark gekränkt...als folge hat es das ich mich sehr sehr schlecht fühle und an nichts anderes mehr denken kann.Ich möchte mich gegen ungerechte Kritik wehren und das dann ganz schnell abhaken oder Kritik die gerechtfertigt ist annehmen und ebenfalls abhaken.Nur wie mache ich das?

10.03.2014 23:23 • 14.04.2014 #1


11 Antworten ↓


G
Hi,

das ist eine sehr gute Frage! Wie alt bist du etwa, damit man das besser einschätzen kann?

Ich denke, grundsätzlich sollte man sich nicht vorstellen, dass man so etwas wie mit einem Knopfdruck abstellen kann. Es ist ein aktiver Lernprozess. Also, wenn man es lernen will (und das willst du offenbar wirklich ), dann macht man sich quasi auf den Weg.

Auch glaube ich nicht, dass es wünschenswert ist, vollkommen gegen Kritik immun zu werden. Das ist m.E. das andere Extrem, dass man nur noch selbstgefällig ist, sich selbst überschätzt und andere Menschen und ihre Meinungen verachtet. Das willst du ja wohl auch nicht.

Also liegt das Optimum irgendwo dazwischen.

Und dann gibt es noch, wie du ja auch schon schreibst, berechtigte und unberechtigte Kritik. Nur, welche davon berechtigt ist, leuchtet uns nicht immer ein. Sehr oft empfindet man eine Kritik, die andere als berechtigt sehen, selber als völlig unberechtigt. Und auch da kann man nicht immer objektiv entscheiden, wer Recht hat.

Z.B., wenn jemand als faul beurteilt wird. Dann kann das objektiv stimmen, dass die Person wenig aktiv ist. Subjektiv kann es aber sein, dass die Person depressiv ist und eigentlich gar nicht faul sein will, sondern sich nicht aufraffen kann. Oder dass die Person während ihres Nichtstuns kreative Gedanken hat, die später zu einer tollen Produktion von Kunst oder Erfindungen oder sowas führen.
Wie soll sich dann die Person verhalten, der Faulheit vorgeworfen wird?
Soll sie sich verteidigen?
Soll sie mit den Schultern zucken und sich nicht weiter drum scheren?
Soll sie weinen?

Ich denke, es kommt dabei ganz wesentlich drauf an, welche Konsequenzen die aus Sicht der kritisierten Person falsche Kritik für diese Person hat. Wenn der eigene Chef denkt, die Person sei faul, dann muss man da wohl etwas unternehmen, damit es nicht zu einer Kündigung, Gehaltskürzung o.ä. kommt - oder?
Wenn der Nachbar drei Häuser weiter denkt, man sei faul: So what?

10.03.2014 23:49 • #2


A


Wie werde ich unempfindlicher gegen kritik

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Ich bin 46 und irgendwie habe ich es bisher nicht geschafft selbstbewusster zu werden ....ich trete des öfteren selbstsicher auf ,aber innerlich bin ich schwach verletzlich.Ich will das nicht mehr ..aber ich weiss einfach nicht wie ich es ändern kann.

11.03.2014 00:04 • #3


G
Zitat von laterra:
Ich bin 46 und irgendwie habe ich es bisher nicht geschafft selbstbewusster zu werden ....ich trete des öfteren selbstsicher auf ,aber innerlich bin ich schwach verletzlich.Ich will das nicht mehr ..aber ich weiss einfach nicht wie ich es ändern kann.

Hmm, dann wird es Zeit!

Warum meinst du denn, dass dir selbstsicheres Auftreten dabei hilft, mit Kritik besser umzugehen?

Wer kritisiert dich denn und wofür?

11.03.2014 00:20 • #4


R
Schätze das wird nach Allgemeinplatz klingen (am Rande OMG ich kann meine Muttersprache nur noch sehr schwer schreiben...) aber nur du entscheidest was Kritik ist oder nicht... und was unberechtigt und nicht..
Wenn ich zu deinem Beitrag schreiben würde schei. Beitrag würde es dich wirklich stören? Wenn es der einzige Beitrag wäre... und wenn aber darauf andere hmm.. 5 Leute antworten würden hör nicht auf die - so ein Mist... würde es einen Unterschied machen? Kritisiert du andere?
Bitte nicht falschverstehen, nur ein Denkanstoss
Rezepte gibt es keine, ich selbst war immer hipersensibel bzg. Kritik mittlerweile ist es so, dass ich bei Menschen denen ich vertauen genau und dankbar hinhöre (kritik = hilfe) und der Rest... ist mir relativ egal.
Bzgl. Auftreten, kann man eine Menge machen, aber geh mal davon aus wenn du sehr selbstsicher auftritts (schauspielen) aber gleichzeitig verletzlich bleibst, dann sehen die anderen was zu zeigst und nicht was du fühlst, und du wiederum könntest dann Kritik sehen wo eigentlich keine ist - oder meistenst nicht

11.03.2014 00:30 • #5


W
Laterra, ich kann dich so gut verstehen. Mir geht es genauso. Nur mache ich immer wieder die Erfahrung, dass mir die Leute die Kritik nicht ins Gesicht sagen (darauf könnte ich ja evtl. reagieren), sondern man lästert hinter meinem Rücken über mich. Es werden dann teilweise so skurrile Gerüchte in Umlauf gebracht. Und wenn ich den Lästerer darauf anspreche (was ich allerdings nur selten tue), wird alles abgestritten.

Ich habe am Wochenende einen Bekannten getroffen, der fünf Jahre lang bei meinem Nachbarn als Maler angestellt war. Der Bekannte erzählte mir, dass die Frau seines Chefs fast wöchentlich über mich abgelästert hat. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Ich kenne die Frau so gut wie gar nicht. Wir haben in den letzten zwölf Jahren zwei Mal zusammen gegrillt, und das letzte Mal ist schon bestimmt fünf oder sechs Jahre her. Ich sehe die Nachbarin höchstens mal, wenn ich mit meinem Auto an deren Haus vorbeifahren, und da grüße ich sie.

Als ich ganz erstaunt den Bekannten fragte, was sie denn so über mich erzählt hat, hat er nur gemeint, sie habe gesagt, ich sei ganz schlimm. Mehr wollte ich dann auch gar nicht wissen, erstens, weil mich das doch sehr verletzt hat und zweitens, weil noch ein paar andere Leute dabeistanden.

Ich habe zwar von anderen Nachbarn schon gehört, dass die Malergattin ein übles Lästermaul wäre, aber was sie gegen mich haben könnte, ist mir schleierhaft. Wir laufen uns vielleicht ein bis zwei Mal im Jahr über den Weg - und wie gesagt, meistens sogar nur mit dem Auto. Ich bin schon den ganzen Tag am überlegen, ob ich die Nachbarin mal anrufen soll und direkt konfrontieren. Andererseits weiß ich auch, dass mich das in ein paar Tagen nicht mehr belastet - also, warum schlafende Hunde wecken!

Manchmal denke ich, dass sich solche Leute, die uns kritisieren oder über uns lästern schon die Richtigen raussuchen. Die Leute mit genügend Selbstbewusstsein lässt man in Ruhe, und auf den anderen, sensibleren, hackt man ständig rum. Und das Verrückteste ist, du kannst dich geben, wie du willst - du kannst immer nett, gastfreundlich, hilfsbereit usw. sein - man findet immer einen Kritiker, der sich erlaubt, dich zu kritisieren.

Ach übrigens - ich bin auch nicht mehr so ganz jung (51). Also, ich habe fast die Befürchtung, dass sich das mit zunehmendem Alter nicht ändert!

17.03.2014 14:41 • #6


L
Hallo zusammen,

das Ding ist das ich mit Kritik gar nicht umgehen kann,das trifft mich meißt so sehr das ich für Tage ( kommt drauf an von wem es kommt) total fertig bin!
Überhaupt bin ich sehr dünnhäutig und überaus ängstlich!

@Wallis.....die Frau ist für Dich unwichtig,würde sie nicht darauf ansprechen!

LG laterra

22.03.2014 11:14 • x 1 #7


S
Hallo! Ich bin auch sehr empfindlich, aber ich glaube ich kann zwischen berechtigter Kritik und unberechtigter Kritik zumindest für mich selber sehr gut unterscheiden.

Berechtigte Kritik ist unter Umständen auch im ersten Moment unangenehm, aber das Gute an ihr ist, dass daraus dann eine persönliche Entwicklung resultiert.
Deshalb bin ich für berechtigte Kritik immer sehr dankbar. Ich sehe sie als Bereicherung für das Leben.
Manchmal dauert es auch ein wenig, bis man Kritik annehmen mag, wenn man selber noch zu sehr auf dem Ego-Trip ist (sag ich mal so) und sich hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt.

Das ist auch der Punkt, weshalb es mich zumindest immer aufhorchen lässt, wenn jemand sagt, er würde immer nur enttäuscht werden oder die Leute würden immer nur die Schwachen kritisieren und nicht die Starken.
Ich glaube, sobald man denkt, die ganze Welt sei gegen einen (mal überspitzt dargestellt) liegt es oft an einem selber und eben nicht nur an den anderen.

Ich kannte da in meinem Leben mal ein paar Menschen, denen konnte man es einfach nicht recht machen. Immer waren die anderen Schuld und alle waren gemein. Das eigene Verhalten wurde niemals reflektiert.
Diese Menschen sind kindheitsbedingt so egoistisch, dass sie es aus reiner Willenskraft (die dann nicht vorhanden ist, da keine Einsicht) ihr ganzes Leben nicht schaffen würden, kritikunempfindlich zu werden.

Aufgrund ihrer Nichtakzeptanz von Kritik sind sie dann auch sozial in einem bestimmten Alter hängengeblieben (weit unter 10 schätze ich), da es ja wenig bis keine Chancen auf Entwicklung gibt.
Ich habe Jahre damit verbracht solche Menschen aufzubauen und ihnen Mut zu machen, aber das ist die reinste Zeitverschwendung und eigentlich nur wieder eine Egoaufbesserung für sie.
Dann bestärkt man sie in ihrer Weltanschauung, wie schlecht und gemein alle sind und wie arm dran sie selber sind. Damit geben sie gleichzeitig auch alle Verantwortung für ihr Leben ab, denn als Opfer sind eben immer die anderen Schuld. Das ist einfach.

Hiermit will ich niemanden angreifen oder unterstellen, auch so zu sein. Aber es fiel mir eben gerade dazu ein.
Für den Threadersteller und alle die Probleme mit Kritik haben kann ich folgendes Buch empfehlen: Leben kann auch einfach sein: So stärken Sie ihr Selbstwertgefühl von Stefanie Stahl.
Mir hat es geholfen mich von den ungerechtfertigten Angriffen und Attacken, die ich mir immer sehr zu Herzen genommen habe, abzugrenzen. Es ist ein wirklich gutes Buch.

22.03.2014 12:53 • #8


HeikoEN
Je mehr man aber seinen eigenen Wert kennt, desto unempfindlicher wird man gegenüber Kritik. Und je mehr kann man Kritik auch abstrakter sehen und als Chance, über sich nachzudenken, denn nichts anderes ist Kritik.

Es ist auch die Möglichkeit, mehr über den Gegenüber zu erfahren. Und wenn er die Kritik äußert, ist es sogar ein Angebot seinerseits, mehr darüber zu erfahren (klingt vielleicht ein wenig paradox im ersten Moment, aber mal kurz wirken lassen den Satz...).

Ich glaube, Kritikunfähigkeit ist ein Gesellschaftsproblem, da wir immer mehr dazu erzogen werden (Kindheit), unfähig mit Kritik umzugehen. Es ist auch ein Problem, insb. in der Kindheit, da es wenig Vorbilder (Eltern!) gibt, die einem zeigen, wie man damit umgeht und wie man vor allem, berechtigte von unberechtigter Kritik unterscheidet.

Kritik = Konflikt, was sowieso nicht geht heutzutage, da der Großteil auch unfähig ist zu streiten bzw. schlichtweg Angst davor hat.

Mit Kritik spricht man ideal und sehr schnell die Gefühle des Gegenübers an und da der Großteil der Bevölkerung erst einmal Angst vor den eigenen Gefühlen (Trauer die aufkommt, Wut die aufkommt und nicht gelebt werden darf, Rache ist gesellschaftlich sowieso unter der Gürtellinie, Angst ebenfalls, denn wer gibt schon in dieser Superstar-Gesellschaft zu, vor etwas Angst zu haben) hat, trifft man damit immer ins Schwarze

Dabei ist Kritik toll und gut, denn sie ist die einzige Möglichkeit, zu wachsen (!) im Sinne von weiterkommen, sich weiterentwickeln und Erkenntnisgewinnung.

31.03.2014 12:54 • #9


B
Womöglich ist die Definition der Kritik als solche nützlich: Kritik bedeutet erst einmal nichts anderes als Sich äußern über (etwas). Dies ist eine klare, nüchterne, emotionslose Definition - dazu noch eine realistische, wahrheitsgemäße und alles in allem eben eine SACHLICHE.

Im zweiten Schritt wäre zu akzeptieren wie es ist, WIE das jeweilige Gegenüber die Kritik ( also: die Äußerung über etwas ) formt. Denn das Gegenüber ist Dir in dem Punkt gleich, dass es auch nur ein Mensch ist und somit auch gezwungen ist, einzig aus seiner eigenen Welt heraus sprechen zu können. Anders gesagt: Der/Die kann´s grad nicht anders .

Mit der sachlichen Haltung zur Kritik an sich und der nötigen Distanz zur Welt des Gegenübers, kannst Du Dir gewiss einen angemessenen Abstand erarbeiten. Im dritten Schritt ginge es dann darum, die Inhalte der jeweiligen Kritik heraus zu picken - und zwar nicht als MUSS, sondern als freiwillige Entscheidung. Dies ist sicherlich der schwerste Schritt, weil man ja als Mensch eben doch emotional ist. Aber: Das Gegenüber ist dies auch! Und man darf sicher sein:

Sofern die Kritik nicht sachlich, auf Klärung gesteuert und mit gebotenem Respekt vor der Person vorgebracht wurde, ist es einfach nur ein emotionsgeladenes, primitives Motzen - und auf sowas kannst Du ganz bewusst n Wind ablassen - sozusagen .



Zitat von laterra:
Ich weiss,ein Patentrezept wird es nicht geben....aber trotzdem möchte ich mal in die Runde fragen.Wie wird man unempfindlicher gegen Kritik?Ich leide total darunter weil ich mir alles zu Herzen zu nehmen.....werde ich kritisiert fällt erstmal die Jalousie runter ...fühle mich dann bis ins innere Mark gekränkt...als folge hat es das ich mich sehr sehr schlecht fühle und an nichts anderes mehr denken kann.Ich möchte mich gegen ungerechte Kritik wehren und das dann ganz schnell abhaken oder Kritik die gerechtfertigt ist annehmen und ebenfalls abhaken.Nur wie mache ich das?

06.04.2014 16:21 • x 1 #10


U
Zitat von GastB:
Z.B., wenn jemand als faul beurteilt wird.

Bei sowas kommt es auch immer darauf an, wie man eine Kritik formuliert.
Wird einem vorgeworfen, dass man faul ist oder dass man sich faul verhält ?
Du verhälst dich faul sagt zwar niemand (den ich kenne) - aber psychologisch wäre es sicherlich sinnvoller, das so auszudrücken.
Du bist faul könnte ja nicht nur Sei mal aktiver ! suggerieren, sondern auch Du bist halt faul. Das ist Teil deiner Persönlichkeit - und das wäre dann ein Stigma, was dazu führen kann, dass man sich erst recht faul verhält - ganz nach dem Motto Ich bin halt so - da kann man nichts machen

Also so Formulierungen wie Du bist xy oder Du machst nie/immer xy deuten schon stark darauf hin, dass es sich nicht um konstruktive Kritik handelt. (Man sagt besser zb Ich empfinde/finde dein xy Verhalten xyz ...)

Und manche Sachen sind einfach Geschmackssache. Also Aussagen wie Du hörst ja nur schlechte Musik! sollte man sich kein bisschen zu Herzen nehmen

Konstruktive Kritik hilft einem dabei, etwas an seinem Verhalten / seiner Arbeit zu verbessern.

Mir wurde zB mal gesagt, dass es unangenehm für andere Menschen ist, wenn ich ihre sprachlichen Fehler korrigiere ... Mache ich seitdem praktisch nicht mehr - es sei denn ich werde darum gebeten

10.04.2014 19:14 • #11


Sabise
Nun kann man ja die Kritiker leider nicht alle umerziehen und sie bitten oder ihnen beibringen, ihre Kritik anders zu äußern. Manchmal hilft auch eine gesunde Portion Sarkasmus sich selbst gegenüber, falls man das nicht kann, versuche einfach deinen Kritikern nicht zu zeigen, dass es dich ärgert, sondern pfeffer lieber mit irgendwas zurück, damit es dir besser geht. WEnn sie sehen, dass es dich nicht stötz ( egal ob es das im Inneren tut) dann wird es ihnen auch keinen Spaß mehr machen, dich zu kritisieren.

14.04.2014 10:21 • #12


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