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G
Hallo!

Stell Dir vor, Du triffst einen Klon von Dir.
Würdest Du (mal abgesehen von den Äußerlichkeiten ), entsetzt wegrennen? Oder wärst Du begeistert, endlich DIE Person gefunden zu haben, die Dich wirklich versteht (nach dem Motto: gleich und gleich gesellt sich gern!). Würdet Ihr die besten Freunde werden und zusammen endlich all die Dinge tun, die Ihr euch bisher alleine nicht getraut habt? Oder was ganz anderes??

Ich glaube, ich hätte ziemliche Schwierigkeiten, erstmal Zugang zu meinem Gegenüber zu finden. Ich fände den Klon wahrscheinlich sehr höflich und freundlich, wäre aber irgendwie verunsichert, weil ich mir nicht sicher wäre, woran ich bei ihm wirklich wäre. Irgendwie ein verkrampftes Verhältnis. Wahrscheinlich käme mir auch der Gedanke: "Der denkt bestimmt, er ist was besseres, will sich mit mir nicht wirklich abgeben!" Ich denke, mein Interesse an ihm wäre schnell vorbei und jeder würde seiner Wege gehen!

Wie siehts bei euch aus?

Bis nächstes Jahr!

Gruß

Z.

31.12.2002 13:40 • 19.02.2003 #1


5 Antworten ↓


T
Hallo,
das ist eine sehr interessante Frage.
Man sagte mir mal, dass man mit mir auf Anhieb gar nichts anfangen kann. Man muß sich erst Zeit nehmen um mich kennen zu lernen, dann erst merkt man was für ein Mensch ich bin. Also wäre es wohl zunächst schwierig die Gemeinsamkeiten zu bemerken, aber ich denke so mit der Zeit würden wir uns gut verstehen.
Wenn das bei Dir anders ist, hört sich das so an, als ob Du Dich nicht magst. Das wäre schade, denn wie sollen andere Dich mögen, wenn Du Dich selbst nicht magst?
Thomas

31.12.2002 14:43 • #2


A


Schön, Dich zu treffen!?

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G
Hallo Thomas!

Das kenne ich nur zu gut! Einige Male habe ich auch die Erfahrung gemacht, daß Leute, die sich länger mit mir abgegeben haben, ohne mich dabei zu bedrängen, sich eigentlich sehr positiv (freu!) über mich geäußert haben. Und auch, wenn es in meinem obigen Beitrag etwas anders erscheint, finde ich mich eigentlich schon ganz nett.
Aber ich wollte damit ausdrücken, daß unsereins leider anfangs auf die Mitmenschen ganz anders wirkt (oder glaubt zu wirken). Ich leide da momentan sehr drunter! Alle sehen nur die liebe, nette, zuverlässige Kollegin: immer nett lächelnd, sage nie meine eigentliche Meinung, finde mich immer mit allem ab. Und sollte ich z. B. doch mal für alle hörbar das Wort "schei." benutzen, wird es das Tagesgespräch! Das ist sehr anstrengend immer diese Rolle zu spielen! Aber leider kann ich das nicht kontrollieren, es ist wie ein Automatismus: sobald ich aus dem Haus bin, mutiere ich zum Tugendlamm (oft auch Opferlamm). Ich fühle mich dann eigentlich auch nicht mehr wie eine Erwachsene, mehr wie eine Zwölfjährige.
Nochmal zum Anfang: Sagt mir dann eine Person nach einiger Zeit wie witzig ich auch sein kann etc., freue ich mich anfangs sehr, merke aber wie ich mich dann (leider) in Gegenwart dieser Person unsicherer fühle und mich wieder mehr und mehr zurückziehe. Es ist, als fühlte ich, daß meine "Tarnung" aufgeflogen ist, daß man mich durchschaut hat! Ganz schön beknackt, was?

Thomas, wärst Du mit dem Klon/bzw. besten Freund an Deiner Seite denn auch mutiger, kontaktfreudiger?

Schönen Abend noch!

Z.

01.01.2003 19:11 • #3


T
Hallo,
ja das kenne ich, kaum hat man das Haus verlassen, sielt man eine Rolle, ist einfach nicht mehr man selbst. Bei mir ist das leider nicht der lächelnde freundliche Kollege. Man sieht mich in der Öffentlichkeit kaum mal lächeln. Ich bin mehr so der emotionslose Maschinenmensch. Man sieht mir nicht an, in welcher Stimmung ich bin. Das macht es den anderen wohl noch schwerer, mit mir Kontakt auf zu nehmen. Ich habe sozusagen einen dicken Schutzpanzer aufgebaut, den man nur schwer durchbrechen kann. Wenn es doch mal jemand schafft, ziehe ich mich meist zurück. Ich mag es nicht, wenn jemand meine Gefühle erkennt. Damit treibt man sich selbst immer wieder in die Isolation, ganz schön blöd oder?
Zu Deiner Frage, ob ich mit einem besten Freund an der Seite mutiger wäre, eindeutig ja. Ich habe einen guten Freund, mit dem ich dann auch unter Menschen gehen kann. Leider wohnen wir jetzt sehr weit voneinander entfernt und sehen uns nur sehr selten.
Ich wünsche Dir noch ein schönes Wochenende.

04.01.2003 11:19 • #4


G
Hallo,
ich erkenne ich in euch sehr gut wieder! Ich wirke auf andere immer arrogant und kühl obwohl ich es eigentlich nicht bin. Meine Freundschaften sind auch immer irgendwie oberflächlich da ich es auch nicht mag wenn jemand meine Gefühle erkennt. Und dann muß ich immer überlegen, was sage ich? Manchmal geht es recht gut dann wieder gar nicht und ich werde für komisch gehalten weil man mein Verhalten nicht nachvollziehen kann.
Es gehörte irgendwie zu neinem Leben. Vor ca. 2 Jahren bin ich dann durch äußere Umstände die sich bis jetzt hinzogen depressiv geworden. Mal mehr mal weniger, oder gar nicht, aber trotzdem immer irgendwie belastend und ohne eine dauerhafte Besserung. Das hat auch dazu geführt das ich mich richtig zurückgezogen habe und nur noch das negative sehe was meine Person betrifft. Wenn ich mir irgendwo unwohl und unsicher gefühlt habe, machmal auch mit hektischen Flecken und rotem Kopf, ist mir das so peinlich das ich gar nicht mehr hingehe. Ich war schon immer etwas zurückhaltend und schüchtern und konnte mit Kritik schlecht umgehen, aber ich habe das Gefühl es ist mehr geworden. Ich könnte z.B. auch nur auf ein Klassentreffen gehen wenn ich weiß ich habe einen guten Tag. Eine Freundin von mir würde auch gern wieder mit mir tanzen gehen, aber ich bin eh ständig müde und es ist mir zu öffentlich und wenn ich nicht so gut drauf bin fühle ich mich da unwohl usw.. Es ist im Moment wie ein Teufelskreis, die Gedanken überschlagen sich und ich reagiere für andere komisch. Dann geht´s wieder und ich denke alles wird gut, dann kommt wieder irgendwas was mich runterzieht. Mein Freund kommt auch nicht mehr so gut mit mir klar, ich denke es ist für einen der nicht betroffen ist nicht nachzuvollziehen. Der hat mir jetzt dann dringend angeraten zu einem Psychologen zu gehen. Da war ich jetzt heute und der hat was von Ängsten und sozialer Phobie gesagt und will mich mit einer Verhaltenstherapie und einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer behandeln. Heute geht´s mir eigentlich gut und ich denk jetzt ist das nicht zu krass? Bis ich wieder ganz unten bin und dann denk ich das wohl eine Therapie doch der einzige Weg ist um da wieder rauszukommen weil es mich doch irgendwie am Leben hindert und ich mir manchmal blockiert vorkomme. Was ich nur nicht verstehe, daß ich im Beruf, ich bin Arzthelferin, eigentlich ganz mit Mensch klar komme.

14.02.2003 20:49 • #5


T
Hallo Bibi,
kannst ja mal berichten, wie das mit der Therapie so läuft. Mit der Phobie komme ich zwar ganz gut zurecht, auch wenn ich beim reden vor Menschen noch immer Magenschmerzen und Schweißausbrüche bekomme und zittere. Ich schaffe es aber trotzdem. Ich habe mich auch schon einigen wenigen Menschen anvertraut, aber verstanden hat das niemand. Das größte Problem sind im Moment die Depressionen, die immer schlimmer werden. Ich habe in den letzten zwei Wochen kaum 20 Worte gesprochen.

19.02.2003 18:13 • #6





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