Referat / Angst

@miriiii

erst einmal drücke ich dich mal aus der Ferne, ich weiß genau gerade wie du dich fühlst.
Ich habe auch eine sozialphobie und Referate…oh je. Ich habe das damals nie geschafft die zu halten. Mittlerweile kann ich vor meiner Selbsthilfegruppe sprechen, aber reden halten, wüsste ich nicht. Deswegen erst einmal ganz viel Kraft für morgen.

Erst einmal super, dass das Referat fertig ist. Also dafür super. Vielleicht ist es ja doch besser als du jetzt erst einmal denkst.
Ja, wenn man sich nicht sonderlich wohl fühlt in der Klasse, ist es natürlich noch schwieriger. Darf ich fragen warum du dich nicht so wohl darin fühlst? Hast du nicht so Kontakt oder sind die nicht so auf deiner Wellenlänge?
Wie kommst du mit der Mitschülerin klar, mit der du das zusammen hältst?
Kannst du dich auf sie verlassen, falls du im schlimmsten Fall wirklich mal den Faden verlieren solltest, würde sie auch wissen, was du sagen wolltest ungefähr?
Manchmal hilft das ja auch, dass einfach nur zu wissen, im Fall der Fälle. Ich brauche immer so eine Sicherheit irgendwie.

Ich weiß nicht was so ganz helfen kann. Also ich denke auf jeden Fall dass du versuchst vorher ganz dich auf deine Atmung zu konzentrieren, so mit bauchatmung. Zur Not auch Hand auf den Bauch legen ob da die Atmung ankommt, geht ja auch unauffällig.
Denn Anspannung und Entspannung im Körper geht nicht gleichzeitig. Also so versuchen da immer wieder hinzukommen, zu langsamen atmen, damit es nicht zu ner Panik kommt.
Vielleicht sich einen Glücksbringer mitnehmen, hilft mir immer. Sätze was kann schlimmsten Fall passieren, wovor hast du im schlimmsten Fall Angst, der Katastrophenfall. Wie realistisch ist es das das eintritt. Hilft mir manchmal das nachzuschauen ob es wirklich eintreten so könnte. Lachen die wirklich alle oder so was…nein. Bestimmt nicht, auch wenn ich davor Angst habe. Also Beispiel.
Was mir auch hilft mir immer zu sagen, dass ich wenn ich das geschafft habe, also mich darauf zu fokussieren was ich dann später mache. Wenn ich das und das geschafft habe, mache ich das. Dann mache ich das als Belohnung.

Ich finde es super, dass du in einer Therapie bist. Und an deinem Verhalten arbeitest. Super. Ich weiß wie viel Kraft das kostet.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen das du es morgen zur Schule schaffst. Und eine gute Nacht hast.

Schreibe morgen hier gerne oder insgesamt wie es ausgegangen ist. Du darfst mich auch gerne per pn jederzeit anschreiben. Ich kann gerade dein Gefühl so sehr nachempfinden.

Mit lieben Grüßen von Delphie

@miriiii würde gerne wissen, wie es gelaufen ist..hoffe alles gut überstanden...glaube mir, jeder der ein Referat halten muss, hat immer Angst oder ist nervös...würde mich auf deine Rückmeldung freuen...lg

Ich habe mal einen lustigen Vorschlag für Dich.
Wenn ich Angst oder zu viel Respekt vor einer Person habe, wo auch immer sie mir begegnet,
dann stelle ich mir vor, wie sie wohl *beep* aussieht. Dann muss ich meistens zumindest schmunzeln.
Sind auch alles nur Menschen.

@miriiii schade dass es doch nicht geklappt hat...ich habe einmal im Vorfeld der Klasse gesagt, ,, hey Leute, ich bin grad voll nervös, also seid nachsichtig mit mir,, irgendwie hat das dann die Stimmung gelockert und ich war im Stande mein Referat zu halten...übrigens, ich bin auch ein SPler nach dem Referat, habe ich mich gefühlt, als ob ich Bäume ausreißen könnte..

Hey Du, ich kenne dies. Hatte ich auch immer in der Schule gehabt. Weißt du aus Erfahrung, was dir am besten hilft?
Mir hat es geholfen, Spickzettel zu schreiben und dann zu üben. Diese Spickzettel habe ich immer mit nach vorn genommen, sie waren klein und nicht sonderlich auffällig. Sie gaben mir Sicherhalt, falls ich etwas vergessen habe, habe sie aber dann doch nie gebraucht und frei gesprochen. Den Zettel habe ich stattdessen dann immer vorne in der Hand zerknüllt, gerollt oder sonst was, um mit den Händen etwas beschäftigt zu sein und meine Nervosität auf die Hände abzulenken, die können das nämlich selbstständig machen, während ich dann besser reden kann. Und das schlimmste war immer der Anfang. Je mehr ich aber im Flow war, desto besser war es. Die Angst blieb, seien wir mal realistisch, aber der Anfang ist eben das aller schwerste. Das ist aber nur ein kurzer Moment. Ich hatte auch mal ein sehr schlechtes Referat gehalten, es war furchtbar, weil der Inhalt sehr schlecht war. Aber auch das habe ich durchgezogen und überlebt. Niemand hat mich darauf angesprochen, bis auf den Lehrer, der mir sagte, dass es nicht so gut war. (Hatte von Wikipedia was ausgedruckt und stumpf vorgelesen).

Achte auf deine Muskeln, entspanne sie aktiv und bewusst. Atme gleichmäßig und ruhig und denke daran: Die Schüler sind egal, die Lehrerin schreibt die Note auf und Lehrer sind als Erwachsene oftmals gelassener und verständnisvoller. Die Lehrerin ist da.

Wie ist deine Freundin so drauf? Hast du ihr das gesagt? Ihr könntet einen Plan entwickeln, wie sie dir helfen kann, wenn gerade etwas nicht gut läuft. Das hilft unterbewusst schon sehr, sodass die Wahrscheinlichkeit sehr viel geringer wird, etwas blöd zu erklären.

Und sollte alles nicht gut gelaufen sein: Warum muss man perfekt sein? Das erwartet keiner. Wenn welche dumme Kommentare abgeben, nimm es dir nicht zu Herzen. Konstruktive Kritik ist gut und kann man für sich merken, denn das ist eine Hilfestellung, aber ansonsten hat die Person selbst ein Problem, wenn sie dich dumm anmacht, sollte etwas schief gehen. Die Person will nur von eigenen Schwächen ablenken, da diese Person auch Angst hat, an Anerkennung zu verlieren, wenn sie einen Fehler macht.

Wie äußert sich deine Angst genau? Sind es vor allem die Mitschüler, die dich nervös machen, weil sie dummes sagen könnten oder hast du eher Angst, einfach Fehler zu machen? Deine Freundin steht an deiner Seite, das ist gut. Bei mir hieß es immer: Wenn jemand krank ist, muss der Andere dessen Part mit übernehmen und vortragen. Da ist es lieb, dass du heute nicht vortragen musstest, sondern es vortragen kannst, wenn deine Freundin wieder da ist.

.@Kimsy
Das ist perfekt. Ehrlichkeit ist wirklich immer am besten und das bedeutet, sowas auch zuzugeben. Das ist wahre Stärke, da sich viele das nicht trauen.