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B
Hi Leute,

ich hab in meinem Sozialphobie-Alltag seit gut einem Jahr meinen -nennen wir ihn mal- Wohlfühlfaktor gefunden. Ich laß die Werktage so dahin plätschern, mein Schatz kocht abends was schönes, wir planen unseren Sommerurlaub usw usw. - Da ist in meinem Handeln und Denken sowas wie Souveränität entstanden, was Herzrasen, Schweißausbrüche etc. zur Seltenheit werden läßt.

Das fatale in mir ist das ich mein Leben nur im Hinplätscher - Modus fahren kann.

Wochenenden mit Freunden, Nachbarn, usw. sind ein derartiger Stress, der mich fertig macht.
Ich werde teils richtig agressiv wenn wieder eine Einladung zur Hochzeit oder ähnliches kommt. Alk. vorher läßt mich diese Events ertragen.

Gestern war mein Junggesellenabschied, der als Desaster geendet hat - ich hab mich für meine mehr oder weniger guten Freunde irgendwann nicht mehr interessiert und hab lieber mit dem Handy andere Leute angerufen. Das war totale schei..

Am 20.12. ist meine Hochzeit und ich hab keine Vorstellung wie das gut gehen soll.

Ich denke einfach das mich viele meiner Freunde mal mochten, aber seitdem ich 2012 in einer Psychsomatischen Klinik 12 Wochen mit vielen lieben Menschen neue Kontakte geknüpft hab, bin ich
anders geworden - Egoistischer.

Ich bin für meine liebe Frau oft ein harter Brocken, das tut mir verdammt weh! Aber ich komm aus mir nicht raus. Meine Frau ist mein Halt, aber wie lange? Ich will auch endlich mal unter Leuten sein ohne Alk., Ärger, Traurigkeit.

Gruß Benne!

14.12.2013 12:40 • 15.06.2014 #1


20 Antworten ↓


C
hi Benhoer81
hoffe, dass Deine Hochzeit gut ging und Du mit den Ängsten eingermaßen klar gekommen bist
Bist Du noch in Therapie? Machst Du Entspannungstraining?
Grüsse
von cichysp

15.01.2014 06:59 • x 1 #2


A


"ohne Alk. komm ich nicht mit "

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A
Ich kann das nachvollziehen.
Meine Hochzeit hat zwar noch keinen festen Termin aber sie wird über kurz oder lang stattfinden.
Auf der einen Seite sehe ich es nicht ein, dass ich mich den Erwartungen anderer unterordnen muss. Das ist mein Tag und wenn ich eine Hochzeit ohne Gäste will sollte ich das machen können. Mein Zukünftiger hätte da vermutlich auch nicht mal was dagegen.
Auf der anderen Seite würde ich vermutlich echt viele Menschen enttäuschen, die sehr gerne mit mir feiern würden. Das schlechte Gewissen und die Rechtfertigungen, die ich dann abgeben müsste würden mir ewig nachhängen.

Trotzdem, vielleicht würde es dir manchmal helfen einfach NEIN zu sagen, NEIN ich habe keinen Bock auf Jungesellenabschied. Wer braucht denn so einen Quatsch überhaupt?

23.01.2014 18:25 • x 1 #3


R
Hallo,ich bin auch seid kurzem neu im Forum.Darf ich mal fragen wie alt Du bist?Ich habe auch Probleme mich anzupassen.Ich leide seid über dreißig Jahren an schweren Depressionen und Angstzuständen,hinzu kommt der Tremor den ich seid meiner Arbeitslosigkeit habe.Ich habe wie Du,wenn eine Feierlichkeit oder irgendetwas bevor stand,das Problem mit Alk. zu unterdrücken,was mir zu anfangs gelang.Mit dem Alk. nahm ich zusätzlich etwas zur Beruhigung.Nur so gelang es mir,Wege zu erledigen.Momentan bin ich so weit,das i h ohne mein Mann und Familie ni acht mehr fähig bin etwas allein zu tun.Nicht einmal das einkaufen ohne mein Mann geht.Wie lange hast Du schon das Problem mit dem Alk.?Nimmst Du noch Medikamente ein?Bist Du noch berufstätig?Ich bekomme wegen diesen Problemen schon seid zehn Jahren EU Rente.

19.04.2014 22:47 • #4


B
Hi:-) Therapie mache ich momentan nicht, Entspannungstraining hab ich vor zwei Jahren in meinem stationären Aufenthalt gemacht in Form des Bodychecks. Ok, waren eher Achtsamkeitsübungen. Progressives Muskelentspannungstraining o.ä. war angeblich nix für mich laut Docs.

07.06.2014 06:39 • #5


B
Hochzeit war gut, waren doch glücklicherweise nur wenig Leute vorm Standesamt! Ich hab keinen Tropfen Alk. getrunken bis wir mit unseren Verwandten /Familie im Restaurant einkehrten! Das schei. war an eben dem Tag gottlob niedrig angesetzt!

Und nein, Medis nehm ich nicht. Bin erst 33j., fühl mich aber schon vom Erschöpfungszustand oft wesentlich älter!

07.06.2014 06:47 • #6


B
Mit Alk. Feiern durch vorsaufen erträglich zu machen, das läuft seit wohl 14 Jahren...

07.06.2014 06:50 • #7


B
Ja ich bin berufstätig! Das läuft auch ganz gut!

07.06.2014 06:51 • #8


R
Ich habe seid einigen Jahren einen Kopftremor und habe deshalb sehr große Probleme.Ich kann allein nicht unter Menschen.Mein Mann muß draußen alle Wege erledigen.Ich schäme mich so sehr dafür weil man mir es ansieht,deshalb ziehe ich mich zurück.Wenn ich doch mal etwas erledigen muß trinke ich vorher Rotwein oder etwas hochprozentigen weil ich dann etwas mutiger bin.Mein Mann ist 10Jahre älter als ich und ich weiß nicht wie es weiter gehen soll wenn er nicht mehr da ist.Ich bin sehr traurig wenn ich daran denke.

13.06.2014 20:52 • #9


Entwickler
Meine Mutter konnte nicht mehr zur Hochzeit meines Bruders mit aufs Standesamt gehen und auch bei der Feier danach ließ sie sich nur kurz mal blicken. Wir hatten damals keine Vorstellung, was daran so schwierig sein sollte und schoben es alles auf eine schwerwiegende Störung, die irgendwas bösartiges an sich haben müsste. Denn welchen Grund sollte es geben, sich nicht unter Leute begeben zu wollen?

Heute stressen mich selbst solche Feiern mehr als noch vor zehn Jahren. Es ist aber nicht so, dass ich schon vorsaufen müsste. Die letzte Feier lief für mich sogar völlig stressfrei ab, auch wenn ich natürlich was getrunken habe. Aber da war der Alk mehr so eine zusätzliche Gabe, die mich noch etwas lockerer machte.

Die zweite Jahreshälfte 2013 war bei mir komplett trocken. Und so soll es auch dieses Jahr sein.

14.06.2014 08:05 • #10


R
Darf ich mal fragen in welcher Stadt Du wohnst?Wann fing es bei Dir mit dem Alk. an?Bist Du noch berufstätig?

14.06.2014 14:39 • #11


Entwickler
Meinst du mich? Ich wohne in Nordhessen. Problematisch wurde es mit meinem Alk. irgendwann Anfang 30. Jetzt bin ich Mitte 40 und bin voll berufstätig. Allerdings habe ich noch nie während der Arbeitszeit was getrunken, außer es gab einen feierlichen Anlass.

Im Moment habe ich zwei Dosen etwas stärkeres B. im Kühlschrank und ich gehe davon aus, dass es die letzten sein werden dieses Jahr. Ich weiß ja, dass es als Beruhigungsmittel nichts taugt. Nur sollte man sich dann auch wirklich vornehmen, keinen Stoff mehr zu kaufen. Es ist immer der Moment der Verführung, wo man von seinem Plan wie fremdgesteuert abgelenkt wird.

14.06.2014 14:54 • #12


R
Ja ich meine Dich.Ich mus mir Mut an trinken wenn ich unter Menschen gehe.Bei mir ist die Ursache zum Alk. eine Krankheit,ich bin auch wegen der Krankheit bereitet.

14.06.2014 15:03 • #13


Entwickler
Ich bin Asperger-Autist. Es gibt da eine These, die besagt, dass Asperger bewusstseinsdämpfende Dro. (Abkürzung nicht von mir) nehmen müssen, um gut bei Nichtautisten anzukommen. Während Nichtautisten bewusstseinssteigernde Dro. nehmen müssen, um geistig höhere Leistungen zu erbringen. Ich bin eindeutig weniger auffällig, wenn ich leicht beschwipst bin. Aber das kann natürlich kein Dauerzustand sein.

14.06.2014 15:31 • #14


L
Ich finde, Alk. ist nichts schlimmes. Du sollst so bleiben, wie du bist. In vino veritas!

14.06.2014 15:33 • #15


Entwickler
Zitat von Lena91:
Ich finde, Alk. ist nichts schlimmes. Du sollst so bleiben, wie du bist. In vino veritas!

So habe ich in deinem Alter auch mal gedacht. Bei mir hat es eine jahrelange Depression ausgelöst. Das kann einem das ganze Leben verhunzen, wenn es zu einem ungünstigen Zeitpunkt passiert. Wenn dan die Familie zerbricht oder man den Job verliert oder beides...

14.06.2014 16:39 • #16


L
Zitat von Entwickler:
Zitat von Lena91:
Ich finde, Alk. ist nichts schlimmes. Du sollst so bleiben, wie du bist. In vino veritas!

So habe ich in deinem Alter auch mal gedacht. Bei mir hat es eine jahrelange Depression ausgelöst. Das kann einem das ganze Leben verhunzen, wenn es zu einem ungünstigen Zeitpunkt passiert. Wenn dan die Familie zerbricht oder man den Job verliert oder beides...


*reicht eine Dose Mitleid*

14.06.2014 17:29 • #17

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nanetou
Zitat von Lena91:
Ich finde, Alk. ist nichts schlimmes. Du sollst so bleiben, wie du bist. In vino veritas!



Lena91, sag mal wie bist du denn drauf ? Alk. ist sehr wohl schlimm! Das ist keineswegs harmlos ! Es ist eine Suchtkrankheit und sollte behandelt werden. Das geht allerdings nur wenn der Sucht kranke es auch wirklich selber will. Ansonsten ist es zwecklos. Meistens geschieht das aber erst, wenn der Sucht kranke am Boden liegt. Leider !
Die ganze Familie leidet darunter.Es ist nicht schön seinen Partner ständig besoffen zu sehen und wenn Kinder da sind ist es doppelt so schlimm. Die leiden ganz besonders unter dieser Situation.

Benne, es wird einen Punkt geben wo deine Frau das dann irgendwann psychisch nicht mehr kann, auch wenn sie dich liebt. Irgendwann ist der Punkt erreicht, da ist dann Schluss. Deshalb rate ich dir es ganz schnell in den Griff zu bekommen. Tu es für dich, nicht für andere !
Ich selber habe diesen ganzen schei. 15 Jahre lang mit meinem Mann mitgemacht. Am Anfang ging es noch, mit den Jahren wurde es immer mehr und irgendwann wurde er gewalttätig. Wenn er nicht die Kurve gekriegt hätte wäre ich weg gewesen. Ich habs nicht mehr ausgehalten. Ich hatte ständig Angst. Ein Sturz brachte ihn zur Besinnung.

14.06.2014 19:42 • #18


Entwickler
Da kann ich nur zustimmen. Ich merke mittlerweile selbst, dass ich bei mehrwöchigem moderatem Alk. schon leicht gereizt werde. Wird es länger, werde ich immer öfter jähzornig und am Ende auch noch depressiv. Ich will mal behaupten, dass das eine typische Verlaufsform ist.

14.06.2014 23:45 • #19


B
Renamik, hast Du en besten Freund/Freundin? Wenn ja, vertrau Dich ihm/ihr an - Sofort!

15.06.2014 00:28 • #20


A


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