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M
Ich wollt mal fragen ob es hier Member mit einer ängstlich vermeidenden /selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung gibt und wie sich das bei ihnen äussert/geäussert hat und was sie dagegen tun?!

04.04.2011 16:24 • 16.11.2012 #1


20 Antworten ↓


P
Hallo,
ich bin neu hier und habe diese Persönlichkeitsstörung aller Vermutung nach.
Zumindest mein Arzt/Therapeut meint, dass es am ehesten passen würde.

Es äußert sich bei mir leider ziemlich stark.
Fast völlige Vermeidung der meisten Dinge, die Menschen gewöhnlicher Weise machen.
Das heißt: nicht (mehr) studieren bzw. arbeiten, keine Teilnahme an Freizeitdingen wie
Kinobesuch, Verein, Cafe, Disco, Konzert etc. sondern im Haus aufenthalten und vorm
PC sitzen. Übers Internet kann ich besser Distanz wahren gegenüber den mir meist unbewussten Gefahren des Alltagslebens.
Das ist vielleicht eine Sache die bei mir anders ist, als sonst bei dieser P.-Störung,
nämlich dass mir meine Ängste wenig bewusst sind. Ich also bereits vermeide, mir überhaupt erst bewusst zu machen, was und warum ich etwas vermeide.
Dennoch, mein jetziger Arzt und auch einige andere Ärzte und Therapeuten, bei denen
ich in den letzten Jahren war sind sich sicher, das der Grund für mein eingeschränktes Leben eine extrem tiefe (soziale) Angst ist.
Und dagegen kann weder der Arzt noch ich viel tun.
Weder die zahlreichen Medis, die ich ausprobiert habe, noch Therapien wie kognitive VT und tiefenpsychologisch fundierte Therapie habe meine Lage geändert.
Hauptgrund: Meine Inaktivität.
Da ich eigentlich gar keine sozialen Situationen aufsuchen will kann mir die Angst nicht genommen werden, denn dafür müsste ich erst mal eine Motivation und Ziele haben, was fehlt.
Man könnte jetzt meinen: Hm, das klingt eher nach schizoider PS, denn er will ja gar nichts mit Menschen zu tun haben.
Nur bei schizoider PS besteht üblicherweise nicht so ein großer Leidensdruck mit Depressionen und totaler Lebensunzufriedenheit wie bei mir.

Wär schön, wenn noch jemand was dazu schreiben kann.
Das Thema hatte ja erst einen Beitrag...

02.12.2011 02:41 • #2


A


ängstlich vermeidende/selbstunsichere Persönlichkeitsstörung

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J
Es ist so, daß man trotzdem alltagstauglich ist, aber die Angst keine wirkliche Freude am Leben zuläßt. Kommt drauf an, wie sich die Phobie entwickelt hat und ob von Geburt an eine Schüchternheit mit in die Wiege gelegt wurde.

Also ich bins schon seit der Kindheit - das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.

02.12.2011 03:27 • x 1 #3


P
Hallo Joaquim,

vorsicht, es ist offiziell ja keine Phobie sondern eine Persönlichkeitsstörung.

Also du meinst, bei dieser Störung ist man noch alltagstauglich.

In meinem Fall zumindest sehe ich die Alltagstauglichkeit deutlich eingeschränkt.

Grüße,
Phobos(m)

02.12.2011 04:09 • #4


P
Schade, dass sonst niemand etwas zu dieser eigentlich doch recht häufigen
Störung schreiben kann/will.

Mich wundert auch, dass hier auf der Seite fast jede häufige Art von Angst aufgeführt
wird, aber die ängstlich-vermeidende PS ein Schattendasein fristet.

03.12.2011 22:37 • x 1 #5


J
Hallo!

Bei starker Sozialer Phobie hast Du automatisch eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitstörung, weil Dein Kopf nie von Angstgedanken und dem daraus resultierenden Weltbild frei wird.

Ich bin auch eingeschränkt - jeder Soziophobiker ist mehr oder weniger eingeschränkt, weil er sein Leben nicht so gestalten kann wie jeder andere Mensch.
Wenn Du nicht mehr aus dem Haus kannst oder zur Arbeit, dann gute Nacht.

Die ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung ist nichts weiter als eine stark ausgeprägte Soziophobie, denke ich. Es ist nur ein spezifischerer Begriff dafür.
Durch ein defektes Selbstbewußtsein im Sinne der Soziophobie ist ganz klar die Persönlichkeit eines Menschen verzerrt - das Selbstbildnis gleicht oft immer noch dem eines Heranwachsenden, geprägt durch heftige Selbstzweifel und Identitätssuche.

Im Grunde hat man keine Persönlichkeit - sie konnte sich nie entfalten.
Naja, eigentlich schon, aber sie ist wie eine leeres Blatt Papier - so sehen es die anderen.

04.12.2011 02:05 • #6


L
Zitat von Joaquim:

Die ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung ist nichts weiter als eine stark ausgeprägte Soziophobie, denke ich. Es ist nur ein spezifischerer Begriff dafür.
Durch ein defektes Selbstbewußtsein im Sinne der Soziophobie ist ganz klar die Persönlichkeit eines Menschen verzerrt - das Selbstbildnis gleicht oft immer noch dem eines Heranwachsenden, geprägt durch heftige Selbstzweifel und Identitätssuche.

Im Grunde hat man keine Persönlichkeit - sie konnte sich nie entfalten.
Naja, eigentlich schon, aber sie ist wie eine leeres Blatt Papier - so sehen es die anderen.

Hallo Joaquim,

ich habe schon einige Beiträge von dir gelesen und kann mich in einigen Teilen davon wiederfinden. Z. B. hast du geschrieben:
Zitat:
Ach ja, und deswegen ist man dann wieder geknickt, weil man wie ein kleiner Junge reagiert und sich hilflos in die Ecke setzt. Boah, wie ich das hasse.

Diese Hilflosigkeit ist ja absolut typisch bei der ängstlich-vermeidenden bzw. selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung. Ich kann mich erinnern, wie mich ein Psychiater (!) quasi angebrüllt hat, weil er meinte, ich wollte ihn verarschen, als ich ihn bat, mich krankzuschreiben, als ich mich in einer Maßnahme für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen befand, in der dann später Rollenspiele gemacht werden sollten. Anlass dafür war meine Antwort, dass ich mich zur Zeit nicht in Behandlung bei einem Psychiater befände - wobei ich es nicht als Behandlung betrachtete, mir hin und wieder bei meiner bisherigen Psychiaterin ein Rezept für ein Antidepressivum abzuholen. Also bezichtigte mich jener Psychiater der Lüge und wurde sehr unfreundlich. Möglicherweise sah ich ihm auch nicht krank genug aus - wer weiß.

Viele Grüße

Loneman73

04.12.2011 19:05 • #7


C
bei mir treten diese ängste auch vermehrt auf wenn ich ohnehin schon einen depressiven schub habe. es gibt wochen wo mich nix schocken kann, und dann gibt es wieder wochen wo ich nicht aus dem haus gehen kann ohne weinkrämpfe zu haben aus lauter angst vor dem raus gehen. ob ich alltagstauglich bin kann ich selber nicht einschätzen. es ist furchtbar , und ich hör immer nur stell dich nich so an oder du hast im leben doch eh noch gar nix auf die reihe bekommen. das hilft dann natürlich total und ich stell mich noch weniger meiner angst sondern zieh mich komplett aus dem leben raus.

04.12.2011 22:34 • x 1 #8


J
@Loneman73: Angst vorm Psychiater oder Therapeuten, weil sein Urteil schwerer wiegt als das eines Normalsterblichen - das wäre die nächste Stufe, die wir erklimmen.
Na, da hast Du ihn aber kalt erwischt. Konnte er nicht in Dich hineinsehen und wissen, worum es Dir geht. Ich glaube, die Typen sind oft überlastet mit Hilfesuchenden - sind vieleicht doch nur Menschen.


@Capybare: Eine heile Welt mit gesicherten Verhältnissen oder eben das Umfeld nimmt großen Einfluß auf die Befindlichkeit einer im Wind schwankenden Persönlichkeit.
Wenn es nichts gibt, aus dem wir Kraft schöpfen können und was wir ein Zuhause nennen, dann ist ein Soziophobiker sehr arm dran.
Ausserdem ist der Mensch auf die Gemeinschaft angewiesen und nur durch sie wirklich stark. Ein Soziophobiker tut sich in diesen Dingen extrem schwer und ringt mit Zukunftsängsten, wie er seinen Weg alleine fortsetzen soll als Außenseiter.
Man fühlt sich verdammt, alleine zu kämpfen, alleine zu leben, alleine zu sterben.

---------------------------------------------------------------------------------------------

Wenn man ein sicheren Job hat und ein kleinen Bekanntenkreis, der einem Halt gibt, dann ist das Leben für einen Soziophobiker erträglich.
Es ist Spielraum da für Gedanken, die nicht auf Angst gründen. Man hat Zeit für sich selbst, anstatt sie mit Sorgen zu füllen.
Aber das ist bei jedem Menschen so.

06.12.2011 00:39 • #9


P
Schade, dass das Thema wieder eingeschlafen ist.
Leider wird es der Häufigkeit dieser Erkrankung in der Gesellschaft nicht gerecht.
Auch der Threadstarter scheint kein Interesse mehr zu haben.

@Mods
Im Small-Talk Bereich ist es eigentlich nicht richtig aufgehoben...

14.12.2011 21:52 • #10


J
Finde ich nicht - gerade hier sticht das Thema wegen der falschen Ablage heraus.
Aber im Small Talk tummeln sich dann doch eher diejenigen, die nicht pausenlos über Krankheiten reden und lesen wollen.

Die ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung ist mit eine der häufigsten Angsterkrankungen neben den Panikattacken, da gebe ich Dir recht.
Sie tritt auch oft begleitend zu anderen Phobien auf - im Grunde ist es ja purer Selbstzweifel oder destruktive Kritik.

Ich habe mir zwei Bücher bestellt, um mich wieder eingehender damit zu beschäftigen, was im Gehirn vorgeht, wenn die Angst das Ruder übernimmt - ich versuch mich da mal neurologisch reinzuknien.
Ich bin kein Freund von Psychopharmaka und glaube nicht an suggestive Heilmethoden.
Selbstsuggestion - das ist doch eins der schwersten Dinge in einem Geist, der negativ gepolt ist.
Ich will begreifen, was da im Gehirn falsch läuft und wie man es gezielt beeinflussen kann.

15.12.2011 19:28 • #11


P
Nun ja, offenbar ist diese Art von Aufmerksamkeit (im falschen Bereich zu sein)
wohl auch nötig.
Panikattacken, soziale Phobie und die ÄVP sind alle recht häufig.
Die ÄVP offenbar neben Borderline die häufigste Persönlichkeitsstörung
überhaupt. Dennoch gibt es für die anderen reihenweise (spezielle) Foren,
Bücher, Studien, Filme! was bei der ÄVP nicht der Fall ist...

Wirkliche Gründe dafür konnte ich nicht finden, denn wie geschrieben:
Häufigkeit, Leidensdruck und Lukrativität für Therapeuten sind ja gegeben.
(gute Behandelbarkeit soll bei dieser PS drin sein und die Patienten gelten im
Gegensatz zu Borderline als pflegeleicht )

Also, vielleicht finden sich noch mehr Betroffene, damit man der Sache mal
auf den Grund gehen kann.

15.12.2011 21:02 • #12


W
Ich bin gerade auf diesen Faden hier gestoßen, weil ich ebenfalls auf der Suche nach Informationen über diese Art von Persönlichkeitsstörung bin.

Bei mir wurde kürzlich eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Damit einhergehend auch narzzischtische und zwanghafte Züge und obendrauf Depressionen.
Ich habe fast zwei Jahre gebraucht, um überhaupt dahinter zu kommen, was mit mir los ist und dass ich nicht einfach nur schüchtern bin. Mittlerweile weiß ich, dass ich Angst vor Menschen und vielem anderen habe, und mir dies in meinem bisherigen Leben viele Schwierigkeiten bereitet und mich viel Energie gekostet hat. Mein Studium konnte ich nach einigen Zusatzsemestern mit vielen Tricks zur Vermeidung nicht auszuhaltender sozialer Situationen noch meistern, mein Berufseinstieg ist dagegen misslungen. Ich kann keine drei Monate arbeiten gehen, ohne erhebliche Schwierigkeiten mit meinen Ängsten zu bekommen. Dass ich es überhaupt immer wieder versuche, verdanke ich meinem Narzissmus und meiner Zwanghaftigkeit, die mir erlauben die wahren Gefühle wegzusperren und selbst zu disziplinieren. Dies hat in der Vergangenheit immer irgendwie funktioniert, im Berufsleben tut es das nicht. Momentan mache ich wieder eine depressive Episode durch und nehme zum ersten Mal in meinem Leben Antidepressiva. Ich habe eine Schematherapie begonnen und hoffe, dass ich Linderung von meinem Leiden erfahren kann.

Was mich dabei umtreibt sind Fragen, wie ich jemals etwas arbeiten und eigenes Geld verdienen soll, wenn ich so schlecht mit anderen Menschen zurecht komme. Hätte ich nicht noch Wünsche an das Leben und dabei sind auch materielle, ich würde mich in eine Blockhütte in Kanada zurückziehen. Aber das wäre wohl auch keine zufriedenstellende Lösung für mich, ein paar gute soziale Kontakte habe ich und brauche ich.

Wie geht ihr mit eurer Störung um? Inwieweit behindert sie euch? Ich stelle mir auch die Frage inwieweit sie Behinderungswert hat.

28.12.2011 15:37 • #13


J
Hi, ich glaube, man muß den Begriff mal zerflücken.

Persönlichkeitsstörung soll soviel heißen wie - wenn die innere und äußere Wahrnehmung an der Realität vorbei läuft.

Das Adjektiv davor (gibt etwa 15 verschiedene Persönlichkeitsstörungen) bezeichnet die Art der Wahrnehmungsstörung oder halt den Charakter der Person - es muß ja nicht immer ne Persönlichkeitsstörung sein. Nur, wenn es selbst als belastend empfunden wird oder durch Dritte.

Klassifizierung nach ICD-10

1 Paranoide Persönlichkeitsstörung
2 Schizoide Persönlichkeitsstörung
3 Dissoziale Persönlichkeitsstörung
4 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
5 Histrionische Persönlichkeitsstörung
6 Anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung
7 Ängstliche Persönlichkeitsstörung
8 Abhängige (asthenische) bzw. dependente Persönlichkeitsstörung
9 Schizotypische Persönlichkeitsstörung
10 Narzisstische Persönlichkeitsstörung
11 Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung
12 Kombinierte Persönlichkeitsstörung
13 Persönlichkeitsentwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Auch der Narzismus verkörpert eine eigenständige Persönlichkeitsstörung.
Es treten aber häufig mehrere Charaktermuster auf.
Von allem ein bißchen, kann man fast sagen.

Den Behinderungswert würde ich so festlegen, in wie weit man berufliche Ziele und soziale Integration nicht verwirklichen kann.

Gruß,
Joe

28.12.2011 19:25 • #14


J
Zur Aufklärung, was die ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung von einer Soziophobie unterscheidet, habe ich folgendes gefunden:

Sozialphobiker haben meist eng umschriebene Ängste (zum Beispiel vor Prüfungen, öffentliche Reden, etc.), während die von ängstlichen Persönlichkeiten auf unterschiedlichste Situationen weit ausgedehnt ist. Außerdem wird die ÄVPS im höheren Maße als ich-synton erlebt, das heißt, dass sie ihre ängstlichen Denkmuster bzw. ihr unsicheres Selbst trotzdem als integrativen Bestandteil ihrer Persönlichkeit betrachten. Wohingegen reine Sozialphobiker ihre Symptome eindeutig als ich-dyston, also klar als Störung, die nicht Teil der Persönlichkeit ist, identifizieren.

* Symptome lassen sich auch leichter kurrieren als Strukturen einer Persönlichkeit, womit wir die Ar. gezogen hätten.

Gruß,
Joe

12.01.2012 13:09 • #15


J
Ich werde das Thema mal in der SP-Ecke öffnen mit einem Link zum einzig auffindlichen Manuskript, das die Sache sehr gut umschreibt.
Ich selbst sehe mich anhand der Beschreibung als darunter leidend.
Die SP scheidet wegen plausibler Gründe aus, die ich mir nun erklären kann.

Liebe Grüße,
Joe

13.01.2012 14:13 • #16


F
Hallo,

wenn es das Internet nicht gäbe und die tollen Beiträge hier, würde ich sehr wahrscheinlich auch noch den Rest meines Lebens auf Depressionen hin behandelt werden

Diese ävsP-Störung (ich wusst natürlich nicht, dass es das gibt) verfolgt mich seit ich denken kann....so mit ca. 3 Jahren hatte ich das erste Mal dieses Gefühl, dass mich bis heute unverändert begleitet...in der Familie, Cousin-s,-en, Spielkameraden, im Kindergarten....ich fühlte mich nie *richtig* und habe schon da jede Situation vermieden, die Zurückweisung oder Desinteresse hätte bedeuten können. Das geht mir bis heute so....ich kann auch jetzt niemanden nach einer Verabredung fragen...mehr als einmal anrufen....mich ungezwungen verhalten....immer in der Angst, das Gegenüber könnte nein sagen oder mir allgemein das Gefühl vermitteln ich wäre aufdringlich/lästig

Da meine Fassade und mein Äusseres mein Innenleben nicht unbedingt wiederspiegeln,
gelte ich wohl als arrogant und eher unsympathisch...und wenn ich versuche freundlich rüberzukommen, passt das wohl auch alles nicht so richtig....bzw. kommt nicht so an...

Ich gehe Beziehungen oder Aktivitäten, die sich auf mein Privatleben beziehen im Moment fast völlig aus dem Weg...beruflich ist das allerdings nicht machbar....ich habe
mir komischerweise einen Beruf ausgesucht, bei dem ich ständig mit Menschen zu tun habe....sogar mit Gruppen(dynamiken) vor denen ich am meisten Angst habe. Die Tagesverfassung spielt da eine ganz grosse Rolle.

Ich lebe übrigens rel. neu in Berlin und würde mich über Austausch und auch über reale Kontakte sehr freuen.

LG
Theresa

03.02.2012 20:55 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

N
Hallo,

hab mich gerade hier im Forum angemeldet!
Ich hab schon paar mal hier über ävP gelesen, leider bin ich auch davon betroffen!
Genauso wie bei foreignsoul verfolgt mich diese Störung schon mein ganzes Leben!

Allerdings habe ich es erst vor ein paar Jahren rausgefunden. Ich hab mehrere Ausbildungen abgebrochen, da ich immer wieder depressive Episoden hatte. Woher diese kamen konnte ich nie sagen. Nach der dritten abgebrochenen Ausbildung konnte ich einfach nicht mehr so weiter machen und machte auf Rat meines Psychologen einen stat. Aufenthalt in der Psychatrie (mit der Diagnose äv?)!
Anschließend machte ich eine Verhaltenstherapie. So blauäugig wie man ja manchmal ist, dachte ich, so jetzt bin ich (geheilt). Ich fand eine Stelle als Versorgungsassistent in der Chirurgie, wo ich 2 Jahre arbeitete. In dieser Zeit hatte ich eigentlich bis auf ein paar Kleinigkeiten keine Probleme.
Da mir das Arbeiten im Krankenhaus sehr viel Spaß machte, entschloss ich mich, eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger zu machen.
Im Oktober bin ich ins 3. Jahr gekommen. Meine Noten bis jetzt sind immer gut bis sehr gut. Auch die Rückmeldungen von Lehrern und Patienten wahren fast immer positiv, wobei ich immer gemerkt habe, dass ich dies für mich nicht so ganz annehmen kann.
Nun im dritten Jahr fängt es wieder an, dass sich die ävP wieder meldet. Wieso auch immer, ich hab so das Gefühl, dass ich für eine gewisse Zeit Gedanken und Überzeugungen unterdrücken oder wegschieben kann. Aber nach einer gewissen Zeit fehlt die Kraft dazu und die ävP ist wieder da.

Zur Zeit bin ich wieder in psychologischer Behandlung und musste eine Pause in der Ausbildung einlegen. Ich will die Ausbildung aber unbedingt fertig machen.

Kennt ihr das auch, dass die ävP so schubweise auftritt?

LG

Markus

02.03.2012 21:24 • #18


J
Bei mir sind es immer Zeiten der Veränderung, wo Eigeninitiative gefragt ist.
Wenn der Ball denn mal rollt und man sich eingelebt hat, kehrt Ruhe ein.

Man ist irgendwo nicht fähig, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Das löst bei mir innere Konflikte aus und zieht mich voll nach unten.
Selbstvorwürfe und Zweifel sind dann an der Tagesordnung, stellt eigene positive Eigenschaften total in den Schatten.

Bisher bin ich ohne Therapien ausgekommen, weil mein Leben noch ein paar Stützpfleiler besitzt, an denen ich sehr hänge.

03.03.2012 02:51 • #19


P
Hallo,

hab nach ÄVPS gegoogelt und bin hier gelandet und hab mich nun darum hier angemeldet.

Ich habe auch eine diagnostizierte ÄVPS (inkl. rezidivierende depressive Störung).
Seit der Grundschulzeit habe ich das Problem (Angst vor Ablehnung usw.). Es fing alles damit an, dass ich mich nie zugehörig gefühlt habe, immer wie eine Fremde, Außenseiterin.

Was mich besonders deprimiert gerade: Ich war zuletzt in stationärer Behandlung und hatte einen ganz tollen Therapeuten, der mit mir Schematherapie gemacht hat. Es ging mir noch nie so gut wie währenddessen - ich dachte, nun bin ich auf dem Weg der Besserung.
Soviel wie ich schon durchgemacht hab an Therapien und so euphorisch wie ich in den letzten Wochen des stationären Aufenthaltes war, meinten einige, dass ich es nun geschafft hätte.

Was mich noch aufbaut ist, dass ich nun glücklicherweise auch ambulant einen super Therapeuten gefunden habe.

Ich hoffe so sehr, dass ich es endlich packe auf Dauer Besserung zu erreichen.
Ich will so gerne arbeiten und endlich finanziell für mich sorgen können. Nicht mal als Reinigungskraft will man mich einstellen, weil man mich so einschätzt, dass ich es nicht auf Dauer schaffen würde Darum habe ich bisher auch nur ehrenamtlich oder gegen paar Cent die Std. gearbeitet.
Mein Selbstwertgefühl ist extrem im Keller deswegen.

Obwohl ich hier doch anonym bin, fällt es mir nun schwer den Beitrag abzuschicken - es könnten ja blöde Bemerkungen kommen. Es ist mir sehr peinlich darüber zu schreiben.

Aber hier gehört es rein und es wurde danach gefragt wie es anderen damit ergeht.

Warum schreib ich hier überhaupt? Weil es vielleicht noch weitere Behandlungsmethoden gibt, von denen ich noch nichts weiß und ich probiere alles aus in der Hoffnung endlich irgendwann normal zu ticken.

04.09.2012 22:13 • #20


A


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