Zitat von Joaquim:
Hallo, Frederick!
Das trifft bei mir auch so zu.
Und da die Ängste sich schwer vertreiben lassen, kann es nur eine Wesensart sein.
Aus einem Reh wird nie ein Wolf.
Wenn es eine Wesensart ist, selbstunsicher und ängstlich zu sein, ist es dann auch eine Wesensart, unglücklich zu sein statt glücklich? Es kommt doch nicht von ungefähr, dass Ihr Persönlichkeitsgestörten uns Normalos um unser Selbstbewusstsein, unsere Urteilssicherheit, unsere Fähigkeit, anderen zu vertrauen (zumindest solange wir durch einen von Euch nicht eines besseren belehrt worden sind) beneidet. Ihr wollt doch nichts mehr, als so sein wie wir. Und warum? Weil ______________________________ .
Eben! Vertraut doch mal wenigstens in dem Punkt Eurem Urteil.
Es ist eine Sache, sich auch mit seinen negativen Persönlichkeitsmerkmalen zu akzeptieren (was für mich auch heißt, dass man vielleicht allzu hohe Ambitionen aufgibt und den Schaden, den man anrichtet oder anrichten könnte, begrenzt) - und eine ganz andere, die Negativität, die aus der eigenen Persönlichkeit resultiert, als alternativlos anzusehen und sie voll auszuleben.
Es ist für mich sonnenklar, dass Persönlichkeitsstörungen (und deren Träger sind per Definition immer an sich selbst Leidende) durch ein Fehlverhalten der Hauptbezugsperson(en) in der frühen Kindheit verursacht werden, hier insbesondere durch ein permanentes Sich-Hinwegsetzen über die Bedürfnisse und Wünsche des Kindes.
Bevor Ihr jetzt alle über Eure Eltern herfallt : auch die haben ihre Persönlichkeitsstörungen (plus vielleicht noch besonders schwierige Erziehungsbedingungen), und sind damit tendenziell genauso sehr oder wenig dafür verantwortlich zu machen wie Ihr. Was nicht heißen soll, dass es nichts bringt, sich damit intensiv auseinanderzusetzen und auch Verantwortlichkeiten zu klären (s. Giger-Büttler und v.a. Alice Miller). Mindestens ebenso aufschlussreich ist es, wenn Ihr mal genau beobachtet, wie Eltern mit kleinen Kindern umgehen. Und wie Ihr Euch dabei fühlt. Da fällt Euch bestimmt so einiges auf. (Ich wurde für solche Fragen auch erst mit der Zeit sensibler, seit ich Neffen und Nichten bzw. mein eigenes Kind habe).
Die Hauptschuldigen sind wir, die Normalos (oder zumindest ein Großteil von uns), die Eure Eltern nicht oder nicht angemessen bei Eurer Erziehung unterstützt haben oder nicht dafür gesorgt haben, ihnen das Leben leichter zu machen. Wobei zu unserer Entschuldigung vorgebracht werden kann, dass wir dabei von Euch Persönlichkeitsgestörten auch ganz schön gestört werden.