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Hallo zusammen

Seit Monaten lese ich in diesem Forum eure Leidensgeschichten, in der Hoffnung, Hilfe zu finden, da ich mein Reizdarmproblem nun schon seit 13 Jahren rumschleppe. Seit letztem Jahr leide ich so stark darunter, dass ich seit diesem Januar arbeitsunfähig bin. Die ganzen Untersuchungen hab ich "erfolglos" absolviert; d.h. organisch ist alles in Ordnung.
Montag vor einer Woche hab ich den Versuch unternommen, das Problem von der selischen Seite anzugehen, den seit Jahren aufgestauten Frust und die aufgestauten Ängste aus dem Bauch hochkommen zu lassen, und nicht, wie seit endlosen Jahren, den Verstand als Filter einzusetzen. Das Ergebnis war im ersten Moment niederschmetternd. Ich fühlte eine tiefe Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit; bildlich gesprochen wie im Wasserstrudel, der entsteht, wenn bei der Badewanne der Stöpsel gezogen wird. Doch der Schmerz im Bauch war weg! Nach den ersten Stunden mit diesem Ohnmachtsgefühl habe ich, in den vergangenen Tagen und auch Nächten, zu analysieren versucht, was mir seit langem "auf den Magen schlägt", und wo ich immer das Gefühl hatte, nichts ändern zu können!
Seitdem hab ich die Initiative ergriffen und beruflich wie familiär Änderungen zu meinen Gunsten erzwirkt. Seitdem gibt's für mich das Thema "Reizdarm" nicht mehr! Die - noch oft - hoch kommenden Bauchschmerzen nehme ich war, weiss aber ganz genau, dass die Ursache ungelöste und verdrängte Probleme sind. In Zukunft werde ich mich auf wichtige Sachen wie "Umgang mit Konfliktsituationen" und "Stressbewältigung" usw. konzentrieren.

Hört endlich auf mit eurem Selbstmitleid und nehmt euer Leben in EURE Hände!

Liebe Grüsse
Joachim

22.04.2002 11:17 • 27.04.2002 #1


8 Antworten ↓


M
Hallo Joachim,
also den letzten Satz hättest du dir sparen können. Wenn das so einfach ist, dann frage ich mich wieso du dafür 13 Jahre gebraucht hast, umd das zu schaffen?? Wenn du wirklich Reizdarm hast, dann würd ich nicht so auf den Putz hauen, wenn es mir mal ne Woche gut geht. Ich sage nur genieße mal schön die Zeit , wo du dich wohlfühlst, und bedenke, daß mit Sicherheit wieder schlechte Zeiten kommen, ist leider so. Ich habe den Reizdarm schon genauso lange, ich habe es geschafft , daß es mir mal 3 Monate am Stück richtig gut ging. Das kam aber nur wiel ich meinen Darm mit Clean Prep gereinigt hatte. Ich dachte in der Zeit, jetzt hast du es geschafft, die Probleme sind ein für alle mal weg. Doch leoder kam auch ich danach wieder auf den Boden der Tatsachen. D.h die ganze schei. fing wieder genau so an. Also schön die Bälle flach halten

22.04.2002 14:03 • #2


A


Einzige Hilfe bei Reizdarm!

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Sali Mario
Mein Bericht soll jeden ermutigen. Eine darin steckende Überheblichkeit ist nicht beabsichtigt, und ich bdauere dies sehr!
Wahrscheinlich habe ich diese 13 Jahre gebraucht, um einzusehen, dass ich meine Verhaltensweise grundlegend ändern muss! Die Lösung aller Probleme, die zum Reizdarm geführt haben, ist sicher nicht einfach und wird Monate oder Jahre dauern. Aber den Kopf in den Sand stecken, sich selbst zu bemitleiden, und sich gehen zu lassen, bringt - ausser NOCH mehr Problemen - überhaupt nichts. Ich war fast ein Jahr lang ohne Symptome! Erst, nachdem ich mich an der Arbeitsstelle in eine Position habe drängen lassen, die ich überhaupt nicht gewollt habe, haben die Symptome schlagartig wieder begonnen! Und das nur, weil ich (wie so oft) nicht auf meinen Bauch gehört habe, sondern mich von sogenannten "logischen" Argumenten habe überzeugen lassen.
Die falschen Verhaltenmuster müssen - und KÖNNEN - von jedem persönlich gelöst werden. Auch in meinem Fall mit Hilfe eines Psychologen, der mir hilft, meinen Weg zu finden. Was ich auf keinen Fall gutheissen kann, ist das Zudecken mit Psychodrogen oder anderen Rauschmitteln; früher oder später bricht das alte Übel wieder durch. Ich spreche aus eigener Erfahrung!
Joachim

22.04.2002 18:41 • #3


M
Hallo Joachim,
ich fand das Geschriebene ja soweit in Ordnung. Habe mich halt an dem letzten Satz etwas aufgegeilt. Der klingt halt meiner Meinung nach etwas überheblich. Aber Schluß damit, ist ja egal. Die Psyche denke ich ist bei allen Reizdarmpatienten das A und O. Wenn die nicht in Ordnug ist, wird es uns wohl immer beschissen gehen, so hab ich es jedenfalls auch bei mir festgestellt. Vor 6 Jahren etwa habe ich meine Techikerausbildung als Klassenbester abgeschlossen. Heute frage ich mich was es mir wirklich gebracht hat. Seit ich als Techniker arbeite, haben sich meine Symptome erheblich verschlechtert. Jetzt bin ich an dem Punkt angekalngt, an dem ich mich ersthaft frage ob ich überhaupt noch etwas als Techniker machen soll.
Ständig Steß, Temindruck und hohe Verantwortung. Wenn ich ein Mensch ohne Rizdarm wäre, dann würde ich jetzt noch mal richtig Gas geben, aber so?? So versucht man doch nur allem Ärger und Streß aus dem Weg zu gehen. Ich fühle mich schon wie ein richtiger Feigling, weil uich genau weiß was passiert, wenn ich mich dem ausliefere. Ich schlafe nachts nicht mehr richtig, das ganze schaukelt sich so auf, daß man wirklich schon an Selbstmord gedacht hat. Schlimm genug, aber zum Glück hatte ich dafür nicht den Mut. NA egal ich habe mir geschworen jetzt alle erdenklichhe noch mal zu versuchen und mich nicht dem schei. Reizdarm zu ergeben.

22.04.2002 22:18 • #4


R
Mario
Deine "beschissene" Lage kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte immer eine unbändige Energie in mir, konnte sie aber nicht richtig rauslassen. Ich fühlte mich wie gelähmt. Ich arbeite als Analytiker/Programmierer. Vor 4 Jahren bin ich in ein Team mit einem autoritären Chef gekommen, mit der Begründung, es gäbe keine andere Arbeit, und auch das Tool, mit dem ich arbeiten musste, war bezeichnender Weise "schei.". Vor 2 Jahren musste ich wieder wechseln: die Leute sind soweit in Ordnung, nur ganz einfach Chaoten (womit ich meine liebe Mühe habe); das neue Tool in meinen Augen ganz einfach Schrott. Die ganze Arbeit eine Bastelei! Nachdem mir Montag letzte Woche die Augen aufgegangen waren, hab ich mich ans Telefon gehängt, und dem Verantwortlichen der Firma mitgeteilt, dass ich eine andere Arbeit wolle. Und siehe da: plötzlich klappt's! Resultat: Meinem Unterleib (=Gefühl)geht's immer besser. Seit August letzten Jahres konnte ich am Samstag das erste mal wieder normal aufs WC. Am Nachmittag ging ich Velo fahren. Ohne auch nur einen Gedanken an meinen Darm zu verschwenden! Das erste mal seit 13 Jahren!
Ich kann nur sagen: lass deinen ganzen Frust und deine Ängste (ohne Kontrolle durch den Verstand) hochkommen! Die darauffolgenden Tage und Nächte sind zwar schrecklich, aber danach wird es dir möglich sein, deine Ängste zu analysieren und lernen, deren Ursachen zu beseitigen. Glaub mir, wenn's bei mir möglich war, dann auch bei dir. Dann wirst du spüren, dass du deine Energie sinnvoll einsetzen kannst. Das weitere Vorgehen macht dann direkt Spass, denn mit jedem kleinen Erfolg werden die weiteren Schritte, ob privat oder im Berufsleben, klar vor dir liegen. Und damit beginnt der Spass erst recht.
Mach den ersten Schritt, du wirst ihn nie bereuen!
Liebe Grüsse
Joachim

22.04.2002 23:35 • #5


C
Hallo ihr beiden,

die Diskussion ist heftig und geht schon ins Philosophische.

Ich habe mich mit der Umweltmedizin in letzter Zeit ein bischen beschäftigt. Darunter versteht man, die Auswirkungen von Vergiftungen auf den Körper.

Z.B. Formaldehyd: In hohen Konzentrationen giftig. In kleinen Konzentrationen ein Langzeitgift. Beschwerden kommen erst nach vielen Jahren. Formaldehyd ist für Magen- Darmprobleme verantwortlich.

Der Mensch kann verdammt viel Streß aushalten. Aber wenn sein Giftfäßchen (Faßtheorie) voll ist, reicht schon ein bischen Streß um gewaltige Auswirkungen auf den Körper zu haben.

Das trift auf alle mögliche Gifte zu, die wir essen und atmen. Besonders die geatmeten sind besonders giftig. Irgenwann fängt dann MCS an. Meiner Meinung muss man nicht nur die Psyche und Nahrung untersuchen sondern auch Vergiftungen, Elektrobelastungen (durch Elektrosmog) usw.

Aber dafür gibt es ja auch schon immer mehr Ärzte, die das mit ins kalkühl ziehen. Es steckt natürlich noch in den Kinderschuhen, aber ist allemal besser als Psychodrogen.

Grüße

C.S

24.04.2002 16:48 • #6


R
C.S.
Klingt ja toll, diese Vergiftungstheorie. Diese Spielchen des Verstandes kennen wir alle doch schon seit Jahren und sollten endlich damit aufhören! Es funktioniert immer wieder nach dem Schema: "Und ich habe doch eine physische Störung, die Ärzte sind nur noch nicht dahinter gekommen. Dass meine Leidensgeschichte kein Ende nimmt, daran bin nicht ich, sondern ist die Medizin in ihrer Unwissenheit schuld! u.s.w.". C.S., ich bitte dich, versuch doch mal die von mir vorgeschlagene Methode. Falls sie nichts nützt, kann dein gut geschulter Verstand immer noch triumphieren nach dem Motto: "Hab ich's doch gewusst, ich bin ein hoffnungsloser Fall!". Aber sie nützt garantiert. Die Bauchschmerzen und der Durchfall kommen nur daher, weil wir verlernt (oder verdrängt) haben, auf den Bauch hören und somit unfähig sind, zu "verdauen". Nur ist der darauffolgende Weg ein Stück harte Arbeit, und die Beschwerden verschwinden genauso wie sie gekommen sind: normalerweise NICHT plötzlich und über Nacht.
Ich wünsch die viel Glück und Erfolg
Joachim

25.04.2002 00:05 • #7


C
Hi Joachim,

ich habe den gleichen Job wie Du und ich habe den gleichen Schritt getan. Allerdings habe ich auch Familie (2 Kinder) usw.

Natürlich kann man den Gefühlen folgen. Das bringt auch bestimmt eine Erleichterung. Aber was ist, wenn der Job nicht alle Probleme beinhaltet. Mobbing, Chef, beschissene Organisation sind Dinge die sich in der Arbeitswelt auswirken. Bei Dir und bei mir.

Was ist aber mit anderen Belastungen. Man kann nicht alle Belastungen abschalten. Das will ich auch gar nicht. Sonst bin ich irgendwann nicht mehr Konfrontationsfähig.

Wir müssen uns mal fragen: Warum halten Menschen mehr aus als andere? Warum werden manche Menschen mit dem Stress anders fertig?

Nun man könnte jetzt sagen, diese Leute bauen Ihren Streß besser ab. Mit Sport usw.. Manche sind vielleicht auch schon Kindheit aus geschädigt wegen Fehlverhaltes der Eltern oder Missbrauch oder sonstiges und sind deswegen nicht belastbar.

Die Umweltmedizin beleuchtet den Gesichtspunkt aus einem anderen Winkel. Ein Beispiel: Warum sind viele Ältere Leute da, und waren da, ich meine die die jetzt ungefähr 100 Jahre sind, die unglaublichen Stress während der Kriege und Rezessionen ausgehalten haben oder einen Reizmagen. Die Umweltbelastungen aller Gegenstände und Dinge die um uns herum sind waren damals nicht so hoch. Diese Leute hatten in den ersten Jahren (bis 30,40) kaum Belastungen durch Elektrosmog, Kunststoffe, chemische Gifte (Wohnraumgifte).

Schau doch die Leute an, die in den 50er, 60er, 70er, 80ern geboren wurden. Damals wurde alles mögliche an den Babys und Kleinkindern ausprobiert. Angefangen mit Kontagan dann mit Babynahrung aus der konventionellen Landwirtschaft (man hat den Müttern gesagt, Stillen ist schlecht = so ne schei.) bis hin zu Babycremes aus Erdöl, die heute immer noch vorhanden sind.

Dies hat sich bei uns so fortgesetzt. Irgendwann ist dein Giftfässchen voll. Eine Theorie sagt, das jeder Mensch ein Giftfässchen hat, natürlich symbolisch gemeint, das mit Giften gefüllt wird und auch vom Körper wieder geleert wird. Bei manchen Menschen ist die Funktion "Leeren" nicht mehr so gut und das Faß kann überlaufen. Dann kommt es zu Allergien, Reizsyndrome aller Art und schließlich zu MCS (multiple Chemikalien Sensibilität), Gott bewahre uns davor.

Ich will aber nicht alle Schuld jemand anderm zuschieben. Weder der Medizin, noch der Vergiftung, noch den Ärzten noch mir selbst indem ích sage: "Ich bin ein Hoffnungsloser Fall".

Ganz im Gegenteil, mir gehts im Moment gut. Ich kann klar denken und mein Gefühl im Bauch ist gut.

Ich habe nur in meiner Zeit als Patient gelernt alle Theorien und Ratschläge mit Ausgeglichenheit zu sehen. Auch deine Vorschläge sind gut. Sie helfen bestimmt. Aber sie sind nicht allein seelig machend. Solang man noch einigermaßen klar denken kann sollte jeder Patient so viel wie möglich über die Möglichen Ursachen lernen und für sich selbst das herausziehen, was ihm hilft.

Ich kenne Leute, die sind so sehr tief in Depression, das eine Informationsaufnahme, auch wenn es nur der Ratschlag ist, Etwas langsamer zu machen, nicht mehr aufnehmen können.

Ich denke wir sollten uns alle gegenseitig helfen, Dinge aufzuzeigen, die helfen könnten. Ein Patentrezept gibt es nicht. AUSGELICHENHEIT IST GEFORDERT.

Alles Gute Dir.

C.S

25.04.2002 09:41 • #8


R
C.S.
Du hast vollkommen recht, natürlich kann man nicht alle Probleme ausschalten, aber es ich habe festgestellt, dass ich mir gewisse Verhaltensweisen angeeignet habe, die sich bei Konflikten (wie ich fälschlicher Weise angenommen hatte) bewährt haben. Und diese Verhaltensweisen waren (und sind es leider immer noch) vom Verstand, und nicht ganzheitlich (von Verstand UND Seele, oder Gefühl) geprägt. Ich hab festgestellt, dass ich auf gewisse, mir unangenehme Situationen wie ein Tier, das vor einem Feind flüchten muss, reagiere: ich entleere meinen Darm! Diesen Fluchtimpuls durch körperliche Aktivität auszuleben macht sicher Sinn, da dadurch die Reizschwelle wieder auf ein normales Niveau gesenkt wird. Unsere Eltern hatten im Krieg oder bei Problemen am Arbeitsplatz die Möglichkeit, durch Aktivität einem Reizdarm vorzubeugen! Als ich vor Jahren meine Programmierertätigkeit für 4 Jahre unterbrochen hatte, und in dieser Zeit körperlich gearbeitet habe, hatte ich keinerlei Darmprobleme, obwohl die Auseinandersetzungen zum Teil sehr heftig waren! Zum Gift: vor 3 Jahren hab ich eine Haaranalyse machen lassen. Resultat: keinerlei Giftstoffe. Deshalb klammere ich das Thema Gift zur Zeit aus.
Ich bin übrigens 52 und habe 3 Söhne und eine Tochter im Alter von 12, 11, 8 und 6 Jahren. Du siehst, ich kann zukünftigen Konflikten nicht aus dem Weg gehen.
Bücher von Vera Birkenbil sollten laut Aussage eines Psychologen sehr hilfreich sein, z.B. "Erfolgstraining" oder "Freude durch Stress". Hast Du von Vera schon was gelesen?
Liebe Grüsse
Joachim

27.04.2002 13:50 • #9





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