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Habe ich eine PTBS ?


Hallo,

ich glaube nach einem mehrjährigen Mobbing auf Arbeit eine PTBS erlitten zu haben.

Mein letzter ( und erster ) Therapeut hat mir eine Persönlichkeitstsörung diagnostiziert. An dieser Diagnose zweifel ich aber. Ich habe mich dadurch auch stigmatisiert gefühlt.

Mein jetziger Psychiater hat eine Persönlichkeitsstörung ausgeschlossen.

Die Geschehnisse auf Arbeit liegen schon mehrere Jahre zurück. Ich denke jedoch immer noch daran. Damals habe ich Depressionen und Ängste entwickelt. Mein Selbstwert war längere Zeit komplett am Boden.

Hat jemand von euch eine Diagnose PTBS nach Mobbing erhalten ? Was genau hat der ARzt zu euch gesagt sind die Symptome. Soweit ich weiß sind es die Flashbacks die man bei einer PTBS hat die diese auszeichnen, oder ?

Ich denke täglich an die Zeit damals zurück. Ich habe mich auch verändert. Wie genau zeichnen sich eure Flashbacks aus ( wenn ihr welche habt ) ?


Ist es ratsam oder sinnvoll nach so langer Zeit noch eine Trauma Therapie zu absolvieren oder sollte ich etwas anderes anstreben?

12.03.2020 02:29 • 16.09.2020 #1


2 Antworten ↓


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Eine Diagnose kann nur ein Arzt stellen.

Hier ist es noch halbwegs verständlich erklärt:
https://www.degpt.de/informationen/fuer...C3%B6rung/

So bald die eigene Lebensqualität oder die Handlungsfähigkeit zu sehr eingeschränkt ist, sollte man sich über eine Therapie Gedanken machen.

Man sollte unterscheiden zwischen bewusst eine Erinnerung abzurufen und dem das das Abrufen einer Erinnerung durch einen Trigger ausgelöst wird. Bei einem Flashback können neben den Bildern und Emotionen auch Sinneswahrnehmungen mit auftreten. Auch eine Art psychotischer Zustand kann eintreten. In dem Sinne das man real glaubt in der erlebten, traumatischen Erinnerung von damals zu sein.

Man unterscheidet hier zwischen dem Traumatyp I und II. Typ I ist ein punktuelles Ereigniss, wie z.B. eine Naturkatastrophe. Typ 2 eine traumatische Situation über einen längeren Zeitraum.

Es entsteht daher ein Vermeidungsverhalten, was durch das durch das Trauma ungünstig programmierte Angstzentrum mit ausgelöst wird. Gringste Ähnlichkeiten der Situation und/oder der sensorischen Empfindungen mit denen der traumatischen Erlebnis mit Situationen aus dem Alltag können dann triggern.
Überreaktionen können daraus entstehen.
So wie eine teilweise oder völlige Emotionslosigkeit, Gleichgültigkeit der Umgebung oder anderen Menschen sein.
Traumawiederholungen, Depressionen, Sucht können auch ausgelöst werden.

Eine PTBS kann auch noch Jahrzehnte nach dem Trauma auftreten. Mit ein Auslöser können schwere Lebenslagen und Stress sein.

12.03.2020 03:27 • x 3 #2


Lokalrunde
Zitat von Lebenskünstler:
Habe ich eine PTBS ?Hallo,ich glaube nach einem mehrjährigen Mobbing auf Arbeit eine PTBS erlitten zu haben.Mein letzter ( und erster ) Therapeut hat mir eine Persönlichkeitstsörung diagnostiziert. An dieser Diagnose zweifel ich aber. Ich habe mich dadurch auch stigmatisiert gefühlt.Mein jetziger Psychiater hat eine Persönlichkeitsstörung ausgeschlossen. Die Geschehnisse auf Arbeit liegen schon mehrere Jahre zurück. Ich denke jedoch immer noch daran. Damals habe ich Depressionen und Ängste entwickelt. Mein Selbstwert war längere Zeit komplett am Boden.Hat jemand von euch eine Diagnose PTBS nach Mobbing erhalten ? Was genau hat der ARzt zu euch gesagt sind die Symptome. Soweit ich weiß sind es die Flashbacks die man bei einer PTBS hat die diese auszeichnen, oder ? Ich denke täglich an die Zeit damals zurück. Ich habe mich auch verändert. Wie genau zeichnen sich eure Flashbacks aus ( wenn ihr welche habt ) ?Ist es ratsam oder sinnvoll nach so langer Zeit noch eine Trauma Therapie zu absolvieren oder sollte ich etwas anderes anstreben?



Hallo Lebenskünstler, diese Flashbacks trage ich seit 40 Jahren mit mir herum und ich sage immer selber zu mir manchmal nur manchmal kommen Sie wieder. Bei mir sind es äußere Einflüsse welche es auslösen können und dann meist noch in der darauffolgenden Nacht in meinen Träumen. Ausgemachter Wirrwar und unreal aber zusammenhängend mit Ereignissen aus meiner frühsten Kindheit, dass kann auch kein Außenstehender erfassen oder begreifen was da in einem vorgeht. Es sind absolut extrem traumatische Begegnungen welche immer wiederkehrend sind, ich selber wache danach auf und liege mit dem Kopf da wo normal die Füße liegen sollten, ich bemerke wie mir beispielsweise meine Handgelenke schmerzen und die Finger taub sind weil ich mich im Schlaf verkrampfe, ich erinnere mich auch teilweise an diese Träume aber die sind wie oben beschrieben irre und nicht zu definieren, ich fühle dass ich eine Art realen Kontakt über diesen Traum mit denen hatte die mich als Kind gequält haben. Ich versuche mich zu erwehren und vermutlich verkrampfe ich dabei, auch ein haarsträubendes Trommelfeuer in meinen Ohren verspüre ich dabei - eine Art unterdruck. Auch an den Zähnen kann man es ersehen woraufhin der Zahnarzt eine Knirsch-schiene verordnete.

Es ist relativ besser geworden im lauf der vielen Jahre auch weil ich 1998 10 Wochen in einer Psychotherapie Reha verbracht habe und nach dem 12 Schritte Programm behandelt wurde was mir auch mein Leben gerettet hat weil ich ganz weit unten war damals und ständig beschäftigt war mit eigenen Tötungsabsichten. Ich bin der damaligen Klinik Rastede sehr verbunden und dankbar auch wenn es diese heute nicht mehr gibt und meinem Therapeuten Christoph der viele buddhistische Maßnahmen angewendet hatte, er ist leider kurz nach meiner Therapie verstorben aber irgendwie immer noch in mir.

Bei mir waren es viele Dinge in der Kindheit, spricht man als Erwachsener Mann über so etwas nach mehr als 40 Jahren? Damals habe es einiges verschwiegen aus Scham und es fraß sich immer tiefer in die Seele ein. Kurz geschildert zu Verständnis war meine Mutter sehr früh verstorben und der Vater ein Trinker. Ich hatte von Anfang an keine Kraft mich gegen andere zu erwehren wenn mir Unrecht zukam oder besser gesagt ich schluckte jeden Dreck. Dabei gab es keinen Greuel in mir und ich wollte nur meinen Frieden haben und in Ruhe gelassen werden. Auch das motivierte damals meine Mitschüler mich zu drangsalieren wo es nur ging und auf die abscheulichste Art und weise, kein Tier auf der ganzen Welt würde so etwas machen.

Tatsache war es auch gewesen das es meist meine Mitschülerinnen waren und nicht die Jungs was natürlich besonders peinlich rüber kam und auch falsch interpretiert wurde sogar von den Lehrkräften, Mobbing/Stalking gab es damals nicht oder man wusste es nicht besser. Viele Dinge spiegelten damals herein und schlugen im Hagel auf mich ein, immer mehr Rückzug und für sich alleine sein. Keiner wirklich keiner hatte etwas bemerkt oder erahnt und so zog es sich durch die Jahre hin. Eines Tages ich weiß nicht was passierte und änderte sich etwas an/in mir, in einer Pause wurde ich wieder von mehreren bedrängt und in die Enge getrieben und plötzlich hatte ich weil es im Werkunterricht war eine Spaltaxt in den Händen und warf dies Teil ganz bewusst und gezielt in diese Meute, es durchschlug ein Fenster und von da an hatte ich meine Ruhe.

Ich habe da bemerkt das ich eigentlich ein Weichei bin aber das ich mit extremer Gewalt meine Haut retten konnte wenn es drauf ankam. Mit 17 musste ich zu Hause raus weil der Vater nur noch an seiner Flasche hing, ich konnte mit Hilfe meines Onkels und seiner Bürgschaft eine eigene Wohnung beziehen. Eine Ausbildung beginnen und 1981 abschließen, aber meine Ängste und meine Furcht vor allen Menschen blieben, kein Vertrauen zu niemandem. Ich kam nicht klar im Job und eckte auch dort überall an, ein Verlieren im Leben war ich, was also machen, ich konnte nicht mehr. Mit 21 ließ ich hier alles liegen und stehen weil ich wieder einmal schlecht träumte und nicht mehr wusste wie es weitergehen soll. Ich verließ um 06:00h in der früh mein Appartement und fuhr zum Bahnhof und stieg in irgendeinen Zug, dann den halben Tag so weiter immer wieder neue Karten und neue Züge.

Am frühen Abend war ich in einer französischen Stadt mit dem Name Aubagne in der nähe von Marseille angekommen. Kein Durst kein Hunger nur Müde und nichts mehr im Kopf. Unsicher und Eingeschüchtert taperte ich Stunden durch die Gegend bis, ja bis ich vor einem hängendem und in mehreren sprachen ausgeschildertem Plakat stand. Was dann in mir vorging kann ich nicht mehr sagen aber kurz und bündig war ich am nächsten Morgen in einem Büro der Légion étrangère also der Fremdenlegion.

1994 kam ich nach Deutschland zurück nachdem ich die meiste Zeit in afrikanischen Staaten als Legionär eingesetzt war. Ich konnte damals nicht glauben wie einfach man sein Leben ändern kann ohne das es die Umwelt erfährt. Neuer Name neue Papiere neues Leben und alles legal und durch den französischen Staat gedeckt. Ich bin heute stolz kein einziges Leben ausgelöscht zu haben! Aber ich bekam die volle härte der Ausbildung mit Dreck fressen und bis zum Zusammenbruch gedrillt zu werden. Die Träume waren damals weg und vergessen, eine richtige Partnerin für dass Leben gab es für meine Wenigkeit erst mit 48 Jahren und für eine super schöne Zeit von 8 Jahren. wir verstanden uns obwohl Sie 10 Jahre jünger war. Ich bekam 2 Kinder mit geliefert aber auch da gab es wieder Probleme. Nach 8 Jahren trennten wir uns freundschaftlich und ohne Greuel und Zorn. Heute bin ich wieder seit 2 Jahren alleine und die Träume sind zurück. Kein Mensch außer meiner Ex und meinem Therapeuten damals weiß wer ich 12 Jahre war kein Kollege kein Verwandter. Man kann ganz einfach verschwinden von der Bildfläche und meine Papiere liegen im Tresor einer Bank jederzeit griffbereit. Heute aber laufe ich nicht mehr fort ich ertrage es lieber. Zu viel steht auf dem Spiel wenn ich wieder mal weg bin, es ist aber angenehm zu wissen dass man es könnte, ein Freund fürs Leben lebt in Thailand (Nong Khai) direkt an der Grenze zu Vietnam. Wer weiß vielleicht wenn ich im Ruhestand bin.

Ganz viel schleppt man im Leben mit sich herum und die vielen Tränen die keiner bemerkte. Man darf nur nicht zu sehr abhärten und man muss trotz allem Mensch bleiben, wenn schon nicht für andere dann zumindest für sich. Und manchmal, nur manchmal trifft man jemandem oder etwas wo man zeigen kann und darf das du auch Liebe in dir stecken hast und was soll ich sagen es wurde bemerkt. Zum Thema Hilfe in einer Therapie, versuche es und vielleicht hast du den richtigen Ansatz dafür, möglich ist alles. Alles gute...

16.09.2020 10:21 • #3