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Hallo ihr Lieben,

ich habe eine kurze Frage. 2007-2009 hatte ich bereits eine Depression mit PA´s. Aber damals stand die Depression im Vordergrund da ich auch massive Suizidgedanken hatte.
Aktuell habe ich wieder PA´s und zwar so extres, dass es mir nicht mehr möglich ist auch nur ansatzweise an meinen Job zu denken, und ich kann den Anflug einer Depression mittlerweile auch nicht mehr leugnen. Aber die PAs sind das schlimmere als die etwas trüben Gedanken.
Morgen möchte ich zu meinem HA gehen und ihn bitten mir AD zu verschreiben (was kein Thema sein wird, weil er mir schon seit 1 Jahr versucht eine Depression zu diagnostizieren). Jetzt habe ich aber gelesen, dass es verschiedene AD´s für verschiedene Problematiken gibt.

Könnt ihr mir sagen welche ihr bekommen habt gegen Panikattacken und wie es euch geholfen hat?

Liebe Grüße
Vonnie

14.12.2014 14:16 • 15.12.2014 #1


12 Antworten ↓


Kuntergrau
Gegen die Angst selber hat mir am besten Venlafaxin geholfen (bei Sozialphobie + generalisierter Angststörung). Gegen meine Depression aber eher nicht so, weshalb ich zusätzlich Citalopram und Mirtazapin nehme. Das Venlafaxin schlägt aber am heftigsten auf meinen Körper.

Bei mir wird aber hauptsächlich die Depression behandelt, weil alles andere nur verstärkte Begleitsymptome sind.

14.12.2014 14:35 • #2


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Weleches AD bei Panikstörung und Eure Erfahrungen

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Hallo Kuntergrau,

danke für deine Antwort =)
Ich habe eben mal in meiner Medikamentenkiste geschaut, hab früher Fluoxetin genommen. Ich bin total hin- und hergerissen ob ich sie nehmen soll. Heute geht es mir wieder extrem schlecht, körperlich. Fühl mich wieder total nervös und würde am liebsten nur schlafen, schlafen, schlafen. Ich bin mir auch unsicher, wenn ich morgen zu meinem Hausarzt gehe und ihr sage, dass ich etwas brauche was gegen meine PA´s auf jeden Fall hilft, ob sie da so die Ahnung hat, welches AD da das sinnvollste wäre....
Was meinst du mit das schlägt am heftigsten auf deinen Körper?

Liebe Grüße
Vonnie

14.12.2014 15:34 • #3


Kuntergrau
Fluoxetin hilft eigentlich eher gegen Depressionen und Zwangsstörungen (wohl auch gegen Bulimie). Eh überhaupt ein AD so richtig wirkt, brauch es ja auch erstmal eine gewisse Einschleichzeit. Daher rate ich davon ab das Fluoxetin einfach ohne ärztliche Verordnung zu nehmen. Es wird dich nicht umbringen, aber erstmal nicht so wirklich helfen und es bringt ja nix jetzt die zu nehmen und in 1 Woche wieder ein anderes AD.
Das Venlafaxin kratzt mich ziemlich auf. Meistens Nachts. Tagsüber bin ich dann schlapp und müde. Da ich aber 3 verschiedene Medikamente nehme, kann ich das nicht genau auf das Venla schieben. Aber ich hab mal vergessen mein Venlafaxin zu nehmen und da traten die Nebenwirkungen nicht auf.

Hier hätte ich noch einen Link für dich: http://www.panikattacken.at/antidepress ... essiva.htm

14.12.2014 15:54 • #4


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Danke Kuntergrau, habe mir deinen Link fast komplett durchgelesen. Das ist super interessant.
Ich weiß das AD erst einige Wochen brauch bis es wirkt. Ich versuche mich die ganze Zeit zu erinnern, welche Zeitspanne es damals gebraucht hatte, bis es gewirkt hat. Aber ich kann mich einfach nicht erinnen.
Das Velafaxin nimmst du gegen deine PA`s ?

14.12.2014 17:08 • #5


Kuntergrau
Die Zeitspanne beläuft sich meistens auf 2-4 Wochen. Das Venlafaxin bekomme ich gezielt gegen ANGSTattacken. Mit Panikattacken habe ich nicht so große Probleme. (kommen zwar vor, aber die kann ich handlen). Wird dagegen aber genauso eingesetzt.

Anfangs hatte ich nur Citalopram gegen Depression + Angststörungen als Universalmedikament bekommen. Gegen die Angst hat es nicht geholfen, wodurch ich dann zusätzlich Venlafaxin bekam. Da ich Nachts nicht schlafen konnte, nehme ich jetzt Abends auch noch Mirtazapin.

Bei mir steht allerdings auch eher die Depression ganz oben auf der Behandlungshierachie. Venla ist bei Angstpatienten aber sehr gängig. Trotzdem wohl eher nicht das Mittel der 1. Wahl, weil es halt starke psychische und körperliche Folgen haben kann. Ganz abraten würde ich dir von Valium oder Lorazepam. Die Nebenwirkungen stehen einfach in keinem Verhältnis zum Behandlungserfolg.
Die ADs worden mir übrigens auch nur vom Hausarzt verschrieben. Die wurden allerdings von Seiten eines Psychiaters abgenickt.

14.12.2014 17:55 • #6


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Ich muss jetzt mal wirklich doof frage, wie definierst du den Unterschied zwischen Panikattacken und Angstattacken? Sorry, für die Frage, ich kenne wohl nur die akuten Panikattacken. Bei mir sind die PA´s wirklich sehr extrem. Das Maximum was ich hatte war in den letzten 5 Wochen 2x 4h Todesangst. Sie wollte einfach nicht abklingen. Vorher kannte ich PAs auch nur in Sekunden oder Minuten. Aber diese Erfahrung hat mich wirklich total aus den Latschen gehauen. Slebst heut auf der Couch ging plötzlich eine PA los... ich verstehe meine Psyche einfach nicht mehr
Mit dem Schlafen habe ich glücklicherweise keine Probleme. Ich schlafe gut ein und auch durch. Aber leider komme ich morgens nicht aus dem Bett. Fühle mich jeden Tag total krank, erschöpft und total antriebslos. Das schlimmste ist aber dieses Gefühl krank zu sein.

Diese Benzos stehen nicht auf meinem Plan. Ich brauche eher das Gegenteil, was mich mal wieder in die Puschen bringt, wie man so schön sagt.
Noch habe ich keinen Therapeuten, aber bis ich einene gefunden habe, so lange kann ich nicht warten mit den Medis... mein Leben zieht nur noch an mir vorbei und mein Job ist bald auch passé wenn es so weitergeht

14.12.2014 20:47 • #7


Kuntergrau
Angst ist für mich eher psychisch, während Panik eher körperlich ist (Schweiß, Nervosität, schnelle Atmung). Z.b. ich hab Angst vor fremden Menschen und meide eine Party. Panik wäre, wenn ich auf die Party gehe und mich dann total hilflos fühle. Das Gefühl in einem Löwenkäfig zu sitzen ist doch ein völlig anderes, wie z.b. die Angst eine Prüfung zu verhauen oder?

Ich muss auch noch die richtige Kombi finden um den Antrieb zu normalisieren. Das ist bei mir immer mal so mal so.

14.12.2014 21:11 • #8


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Die beispiele hast du gut gewählt. Okay, im Löwenkäfig sitze ich täglich. Aber mittlerweile habe ich dadurch auch eine Angst entwickelt, überhaupt aus dem Haus zu gehen.

Wie kommst du mit deinem Alltag klar? Also im Job?

14.12.2014 23:30 • #9


Kuntergrau
Joa, das ist ängstlich-vermeidendes Verhalten. Angst vor der Panikattacke sozusagen. Ich neige auch dazu, aber das ist eigentlich das Falsche.

Der Job hat sich damals von selber erledigt. Zum Schluss hab ich zwar versucht meine Probleme in Arbeit zu ersticken, aber ich hab mich von den Kollegen abgewendet und mich immer mehr eingeigelt. Ich habe dann eine Quatsch mich nicht voll-Mauer um mich gebaut. Da ich dann versucht habe mich umzubringen, hat mich die Kündigung irgendwann in der Psychiatrie erreicht. Ich hätte mir schon laaaange vorher Hilfe holen sollen.
Mit den ADs ist mein Leben soweit ertragbar, dass ich es nicht beenden will, was schonmal ein Erfolg ist
Ansonsten versuche ich mich derzeit wieder in das Arbeits - und Sozialleben zurückzukämpfen. Menschen bereiten mir zwar immernoch Angst, aber ich versuche damit zu leben und das beste draus zu machen, sozialem Kontakt nicht aus dem Weg zu gehen und in allem eine Chance zu sehen. Man muss halt aktiv werden und sich nicht passiv einigeln.

15.12.2014 00:30 • #10


V
Genau, man meidet eine Situation aus Angst vor der Angst. Aber wen wunderts, wenn die Panik ja schon zuhause auf der Couch präsent ist.

Oh je, deine Geschichte klingt auch echt traurig. 2008 war ich nervlich auch so am Ende, dass ich es durchziehen wollte. Als ich dann soweit war und quasi alle Vorbereitungen getroffen hatte, hat mich der Mut verlassen, zum Glück. Irgendwie hatte ich es dann aus diesem Kreislauf rausgeschafft. Aber meinen Job habe ich damals auch verloren.
Das ist doch schon mal ein sehr großer Erfolg immerhin wissen wir beide, wie schlimm es ist, keinen Lebensmut mehr zu haben.
Machst du denn noch Therapie? Weißt du was genau dir an den Menschen Angst macht?
Ich mache mir jetzt schon Gedanken, wie das werden soll wenn ich meinen Job verliere. Ich wäre gar nicht in der Lage Bewerbungsgespräche zu führen, geschweige denn, überhaupt erstmal dorthin zu kommen
Ich weiß, ich sollte mir darüber noch keine Gedanken machen, aber man entwickelt diese Ängste einfach, wenn man finanziell sonst keine Unterstützung in irgendeiner Form erwarten kann...

15.12.2014 01:35 • #11


Kuntergrau
Ich suche derzeit einen Therapieplatz. Der frühest-mögliche Termin ist Anfang Februar Die sind leider hoffnungslos überlaufen (aber man sieht, dass man nicht alleine ist )
Nach der Psychiatrie wurde ich auch leider größtenteils alleine gelassen. 2 Tage nach der Entlassung kam dann auch gleich Arbeitsamt, Krankenkasse und Gericht (Selbstmord ist ja strafbar -- wurde aber fallengelassen).

Ich habe bei anderen Menschen Angst vor Bewertung, Enttäuschung (z.b. wenn sich keiner mehr meldet), Ausnutzung, nicht Reden zu können, Gelächter bzgl. meiner Probleme (die binde ich aber niemandem auf die Nase) ... weniger bei fremden Menschen, sondern eher wenn man sich schon 3-4 mal gesehen hat (Daher hab ich Probleme Beziehungen aufzubauen). Speziell bei Frauen kommt noch Angst vorm Stottern hinzu. Meine besten Freunde haben sich halt von Heute auf Morgen nicht mehr bei mir gemeldet und der Kontakt ist dann irgendwann eingebrochen. Das hat mich bis heute tief verletzt. Daher bin ich total misstrauisch und scheu.
Zitat:
Ich mache mir jetzt schon Gedanken, wie das werden soll wenn ich meinen Job verliere. Ich wäre gar nicht in der Lage Bewerbungsgespräche zu führen, geschweige denn, überhaupt erstmal dorthin zu kommen
Ich weiß, ich sollte mir darüber noch keine Gedanken machen, aber man entwickelt diese Ängste einfach, wenn man finanziell sonst keine Unterstützung in irgendeiner Form erwarten kann...

Wenn du ALG2 und Krankengeld bekommst, ist das nichtmal sooooo wenig. Aber ja: Irgendwann muss man sich dann zusammenreißen und weiter machen. Mit der Androhung einer Sanktion im Rücken, kriegt man so ein Bewerbungsgespräch schon hin

15.12.2014 15:25 • #12


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Oh man, war ich fast fertig mit schreiben, war mein Text weg

Ich wollte gerade rüber zu meiner Nachbarin, zum B12 spritzen, ich habs nicht geschafft Ich weiß es nicht, warum das jetzt wieder so akut ist. Die letzten 2 Wochen war es nicht so extrem. Vor 3 Wochen war es schon mal so schlimm wie jetzt... Meine Nachbarin hat mir eine Tageslinik empfohlen, nur frage ich mich, wie ich das schaffen soll, wenn ich es noch nicht mal bis zu ihr schaffe?!

Ich hoffe, dass man mir so lange ich krank geschrieben bin, keinen Aufhebungsvertrag anbieten wird...

Oh je, dass sind bei dir aber wirklich en haufen Ängste auf einmal... Hast du wenigstens Familie die dich unterstützt? In der Situation war ich auch schon, dass sich Freundschaften plötzlich in Luft aufgelöst haben, aber damit habe ich zum Glück keine Probleme. Ich wusste gar nicht das Suizid solche Konsequenzen mitsich bringt. Klar, wenn es öffentlich ist und andere Menschenleben gefährdet, macht das schon Sinn.

Na ich hoffe doch, dass ich keine Sanktion angedroht bekomme. Ist denke ich auch nicht rechtens solange man Krankgeschrieben ist.

Ich nehme jetzt das Fluoxetin. Meine HA hat mir das Opipramol verschrieben. Sie meinte, ich solle mir aussuchen was ich möchte. Da sie aber sagte, das das Opipramol müde machen kann, hat mich das etwas abgeschreckt, ich bin ja eh schon Dauermüde. Also hab ich mich für das Fluoxetin entschiede, damit hatte ich ja früher schon mal gute Erfahrungen gemacht.
HEute bin ich extrem nervös, so eine innerliche Unruhe, das macht mich echt wahnsinnig....

15.12.2014 19:32 • #13


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Dr. med. Andreas Schöpf