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Hallo,

mein Freund leidet unter Panikattacken. Sie äußern sich in Herzrasen/Herzdruck, Atembeschwerden, messbar erhöhtem Puls, das Gefühl zu sterben. Kurz nachdem wir uns kennenlernten fing es an und wurde seitdem immer schlimmer.
Er war damals bereits bei einem Psychiater, der ihm Panikattacken diagnostizierte und Antidepressiva verschrieb. Da ich jedoch gesagt habe, dass ADs nicht gut wären, hat er erst einmal alternative Dinge, z.B. Akupunktur, Gesprächstherapie probiert.

Ich muss dazu sagen, dass er auch jeden Abend trinkt um sich zu beruhigen (und nicht zu wenig! meist 6-8 B., aber auch Schnäpse, Wodk. zwischendurch usw.). Das war bereits vor unserer Zeit so. Deshalb dachte ich auch, dass die Attacken evtl. durch Alk. verursacht wären (was sein Arzt angeblich verneinte). Als nichts half und er immer weiter trank, hat er dann angefangen Effexor und Betablocker sowie Beruhigungsmittel zu nehmen (2 Monate). Es besserte sich ein wenig, aber die Trinkepisoden abends blieben (statt Beruhigungsmittel gab es abends Alk.).

Ich habe gedrängt, dass er sich auch körperlich untersuchen lässt, weil der Puls messbar erhöht war und ich nicht glauben konnte, dass dies psychisch ist. Er war beim Internisten und der bescheinigte zwar eine Trychokardie, aber meinte, dass sein Herz in Ordnung wäre. Effexor hat jedoch auch dafür gesorgt, dass sein Antrieb verloren ging, was riesen Probleme auf der Arbeit verursachte, die dann wiederum die Angst verstärkten. Deshalb hat ihm der Psychiater dann Elontril verschrieben, um Angst zu lindern und Antrieb /Konzentration zu steigern. Er hat jetzt zwar mehr Antrieb und Motivation und sagt z.B. dass er z.B. eine Alk. machen will. Wenn es dann jedoch zur Umsetzung kommt (also einen Abend einmal nichts zu trinken), kriegt er wieder eine Panikattacke und muss trinken und entschuldigt sich bei mir damit, dass er ja auch nicht dafür könne. Die Panikattacken sind wohl durch Elontril schlimmer geworden, obwohl es sehr wellenförmig verläuft (mal super und dann plötzlich wieder eine Attacke). Er nimmt es erst 2 Wochen, kann es noch etwas dauern bis die Wirkung eintritt?

Jeder im Freundeskreis spricht uns bereits darauf an und sagt, dass er auf dem beste Wege ist Alk. zu werden. Wenn ich sage, dass er statt Alk. Beruhigungsmittel und Betablocker nehmen soll, sagt er, dass er ja bereits so viele Medikamente nimmt und er nicht noch mehr nehmen könnte (nimmt wohl schon 4 Betablocker am Tag). Ich weiss nicht mehr weiter. Für mich schreit es nach Abhängigkeit. Ich suche nach Lösungen, aber nichts scheint zu helfen.

Habt Ihr evtl. eine ähnliche Situation und könnt etwas empfehlen? Soll er vielleicht nehmen Betablocker und AD’s mal bei einer solchen Attacke ein Nitrospray probieren oder habt Ihr ein anderes Präparat welches Ihr empfehlen könnt?
Vielen Dank.

20.04.2011 11:49 • 02.08.2015 #1


4 Antworten ↓


O
Eine Alk. die gleichzeitig eine Entgiftung der ganzen Medikamente beinhaltet,wäre mal die Grundvorausetzung. Danach eine Langzeitherapie wo die Ursache der Panikattacken und Ängste herausgefunden und aufgearbeitet wird.

Eine Verhaltenstherapie. Dort wird das Hirn umgelernt das es wieder zu unterscheiuden weiss wann Angst sinnvoll ist und wann nicht. Um es einfach zu erklären. Dauer ca 12 Wochen bis 6 Monate. Dann haste deinen alten Freund wieder. War selber über 10 Jahre unter Panik und Todesängsten . Alk hat alles nur schlimmer gemacht. ADs wirkten gar nicht. Das einzigste was mir half war Diazepam oder Tavor. das allerdings in zusammenhang mit Alk zu nehmen ist so ziemlich Lebensmüde. Denn es kann zu unerwartetetn Reaktionen kommen wie Aggresivität Delirium und sogar Atemstillstand. Was ich selber schon erlebt habe ist Alk. unter Aponal heute Doxepin. Selber Wirkstoff beides. Allerdings in der Klinik.

Dort wäre der Alk. eh mit Distra Neurin nehm ich mal an was Du so gar nicht bekommst. Das bringt ihn ohne große Probleme erst mal wieder runter . Dann kann der Arzt entscheiden was weiter für Medikamente gegeben werden.

Erst muss der Alk weg.

Enziehen kann man in jedem Krankenhaus und es dauert ca 5 Tage bis es wieder geht und eine weitere Woche bis er voll fit ist . Doch dann sollte eine Psychosomatische Verghaltenstherapie folgen um die schei.. Grundangst zu therapieren.

Hab das ganze Spiel schon mehrfach hinter mir . Seid 20 Jahren Angstfrei ! Hab 3 mal 6 Monate Therapie gemacht. Aber was sind 18 Monate gegen den Rest des Lebens ohne Ängste ? Nix !

Eine hätte auch gerreicht. Doch es kamen immer Todesfälle dazwischen wo ich wieder abgerutscht bin .

Hier ne Liste aller Panik Kliniken in der BRD

http://www.panik-attacken.de/index.php/ ... inmenu-113

Bei weiteren Fragen auch gerne über pn

21.04.2011 00:27 • #2


A


Panikattacken, Elontril, Alk.

x 3


C
Auch wenn der Alk. erstmal beruhigt, beim Regenerationsprozess fördert er dann aber ehr die Panikattacken, auch auf lange Sicht gesehen. Bei Panikstörung sollte man am besten Alk. ganz weglassen. Wirklich.
Und auch generell kann Alk. erstmal quasi wie ein Antidepressiva wirken, später kehrt sich das aber um oder wenn man ihn weglässt. Oder man wird dann, um dem entgegenzuwirken, Alk..

25.05.2011 13:17 • #3


F
Also ich hab auch Pa und hab alc lange nicht getrunken,letzten sammstag habe ich das gemacht und ich hate so eine PA gehabt am nahsten Tag...muste notartz rufen und bekam spritze zu beruhigung....also auf gar keinen fall alc.trinken vor allem nicht so viel und nicht wenn mann auch noch solche medis nimmt.....aus eigene erfahrung PA werden schlimmer.....alles gute

25.05.2011 13:25 • #4


K
Ich nehme Elontril gegen Antriebstörungen ?!

Gegen PA nehme ich Pregabalin, früher Lyrica... Gegen Depressionen nehme ich Valdoxan.

Elontril hat bei mir ca. 3 Monate gedauert bis sich der gewünschte Erfolg eingestellt hat.

Auf jeden Fall zum Neurologen, Nervenarzt, Psychiater, wie auch immer du das nennen willst.

Da Elontril nicht gegen PA ist, benötigt dein Freund eben immer noch den Alk..

Richtige Medikamentierung und Einstellung der Selben durch einen Arzt der was kann und in ein paar Monaten ist er ein neuer, bzw. wieder ein Mensch.

Viel Erfolg !

02.08.2015 10:41 • #5





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Dr. med. Andreas Schöpf