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Hallo,

bisher hatte ich nur generalisierte Angstzustände, keine Panikattacken.
Dafür zum 2. Mal in 2 Jahren Escitalopram eingeschlichen (letztes Jahr super vertragen). Bin bei Tag 16 mit 10mg und habe die letzte Zeit kontinuierlich gemerkt, wie es nachmittags besser wurde.

Da ich (im Gegensatz zum letzten Jahr) das Einschleichen alleine zuhause mache, hab ich mich in mehrere Dinge reingesteigert, u.a. auch durch das Lesen in diesem Forum.

Heute morgen dann bei einem Forumseintrag eine PA bekommen.

Trotz nachmittäglicher Besserung blieb die PA-Erwartungshaltung bestehen, es wollte quasi immerzu eine PA kommen (habe es mit Bauchmassage in Schach gehalten).

Frage mich nun: ist jetzt der bisherige Einschleicherfolg vom Esci weg? Liege im Bett mit verkrampften Eingeweiden.

Schlafen kann ich heute natürlich auch vergessen, die letzten 3 Tage gab es da echt einen Aufwärtstrend.


Habe erst wieder in 3 Wochen Termin beim Arzt, und bin gerade im Therapeutenwechsel.

02.12.2022 01:19 • 03.12.2022 #1


5 Antworten ↓


Hey,

So, wie sich das für mich anhört, hat dich der Beitrag getriggert. Und das hat nichts mit deinen Medikamenten zu tun. Das sie da nun nicht mehr so ganz ihre Wirkungen entfalten, ist verständlich.

Ich kenne diese Medikamente nicht. Was genau sollen sie denn bewirken? Beruhigen? Oder was genau?

Dein Gehirn kann ja trotzdem arbeiten. Und das tut es auch. Was jetzt vielleicht wichtig wäre, drüber zu sprechen. Was in dem Beitrag stand. Und was du in dem Moment gefühlt/gedacht hast. Hast du Parallelen zu dir gezogen? Hast du dich darin wiedererkannt? Es muss irgendetwas sein, was dich aufgewühlt hat.

Und ich denke, dann wird sich deine Panikattacke lösen.

Trigger

Ich habe sowas auch schon gehabt. In ähnlicher Form. Ich leide an Zwangsgedanken. Bei Gegenständen. Und ich habe viel trainiert. Und konnte langsam mit dem Gegenstand wieder umgehen. Und plötzlich. Erzählt mir jemand eine Geschichte. Die mich getriggert hat. Und bäm. Ich litt permanent an Panik Attacken deswegen. Kam ich nicht mehr zur Ruhe. Und den Gegenstand konnte ich nicht einmal mehr sehen. Ohne in Panik auszubrechen. Nur die Bezeichnung vom Gegenstand zu hören, löste Panik in mir aus. Deswegen wundert mich die Reaktion deines Körpers nicht.
Was ich dann gemacht habe war, drüber reden. Immer und immer wieder. Was ich gefühlt habe. Was mir solche Angst macht. Mich hat das total gefrustet. Immerhin war ich schon so weit und ich dachte jetzt steht alles wieder bei Null. Aber vom Reden alleine wurde es nicht besser. Ich wusste, ich muss in die Konfrontation. Muss den Gegenstand sehen. Berühren. Es war ein harter Kampf. Um aus diesem Rückschläge rauszukommen. Aber ich habe es geschafft.



Und ich bin mir sicher, dass auch du diesen Rückschlag meistern wirst.

Es gibt leider immer Mal wieder Rückschläge oder Triggermomente/Themen.

Noch als Tipp. Dinge, die andere Triggern könnten, werden hier meistens mit einem Trigger gekennzeichnet. Wenn du sowas siehst, überlege vorher, verkraftet du das zu lesen oder nicht. Und bedenke dabei immer, es kann dein Trigger sein.

Wenn du dir unsicher bist, lies es nicht. So bist du auf der sicheren Seite.

Ich hoffe du findest jemanden, mit dem du reden kannst.

LG️

A


Panikattacke bei Einschleichen von Escitalopram

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@Obstsalat danke für deine liebe Antwort.

Prinzipiell habe ich halt den riesigen Wunsch, ab nächstem Jahr wieder arbeiten zu können.

Ich habe auch nie das Gefühl gehabt, dass meine Ängste zu groß für diese Welt sind. Letztes Jahr bin ich einmal ohnmächtig geworden, hatte dann ständig Angst, dass das überall nochmal passieren könnte, daraus ist dann eine Angststörung geworden, die ich aber (mit Tagesklinik, Therapie und eben Escitalopram (wirkt angstlösend) nach paar Monaten hinter mir hatte und wieder die Alte war: die, die konstruktiv denkt, das Schöne im Leben sieht, gern ihrer Arbeit nachgeht (ich unterrichte Klavier).
Alles klappte wieder, als sei nie was gewesen.

Vor ca. einem Monat wurde ich dann wieder öfter an die erste Krise erinnert, las vermehrt von dauerhaften Angstpatienten, und schwupps, kamen wieder die Ängste, dass man eine Angststörung nie loshat und sich alles wiederholen könnte.

Und daraufhin wiederholte es sich. Einige Ängste kamen und gingen auch wieder, dann konnte ich massiv schlecht schlafen, war daraufhin tagsüber mega angespannt und fahrig und kurz vor Zusammenbruch, hab mich daraufhin wieder beurlauben lassen und das Esci wieder eingeschlichen, das allerdings bis zum Nachmittag nochmal extra Unruhe/Schwindel/Unkonzentration/Fahrigkeit macht.

Gestern wollte ich spätnachmittags mal eine einzige Schülerin unterrichten (um quasi in Babyschritten wieder einzusteigen). Las dann mittags rum hier im Forum, und sah, wie viele Leute aus ihrer Angststörung gar nicht wieder rauskamen und auch das Medikament nicht half.

Das war der Trigger.
Meine Angst ist, dass ich hier nie wieder rauskomme und arbeitsunfähig werde.
Finanzielle Belastung dann (mein Freund muss mich derzeit aushalten, finde ich furchtbar) und auch das mich-alleine-beschäftigen funktioniert nicht mehr, wenn man nur mit der Angst beschäftigt ist.

Und jetzt kommt die Angst vor PA auch noch dazu. Frage mich täglich, wann der Tiefpunkt erreicht ist, ab dem es aufwärts gehen darf.

@jabadoo
Guten Morgen,

Puh. Das ist viel was da so zusammen kommt.

Zuerst Einmal. Ich kann das verstehen, wenn du wieder arbeiten gehen möchtest. Wer möchte das nicht, der aus Psychischen Gründen dies nicht mehr kann? Halte an dem Wunsch fest. Und nimm ihn als Motivation.

Nur, weil manche ihre Angststörung nicht mehr loswerden, heißt das nicht, dass sie niemand loswird. Es ist eben ein harter, länger Weg. Und manche geben einfach zu schnell auf. Sind verzweifelt oder sehen die kleinen Fortschritte nicht. Was auch nicht unnormal ist. Ich kenne sowas auch von mir.

Trigger

Manche kommen aus der Selbstverletzung nicht mehr raus. Und ich kämpfe Tag täglich, um dieses Verhalten und diesem Drang nicht mehr nachzugeben.



Mit Erfolg. Aktuell zum mindest.
Merkst du was?

Lies dir sowas bitte nicht mehr durch, wenn das zu deiner Sorge oder zu deiner Entmutigung führt. Wenn du dich austauschen möchtest, dann mach das. Aber dann lieber über Dinge die helfen oder ähnliches. Aber nicht mehr irgendwelche Beiträge, die beschreiben das man das nie mehr loswird. Das ist Blödsinn. Sicher. Bei dem einen ist es stärker und bei dem anderen schwächer. Und der Kampf nimmt auch Mal Jahre in Anspruch. Aber, wenn man es wirklich will, schafft man das auch. Es gibt immer wieder Rückschläge. Aber aus Denne kann man auch herauskommen.

Schönes Wochenende dir ️

@jabadoo
Jeder ist Mensch für sich selbst.
Bleib bei dir.
Und wenn du dich von anderen triggern lassen willst dann nimm mich. Ich geh wieder arbeiten.

Vielen, vielen Dank, ihr beiden. Das ist echt mutmachend und lieb.
Mir geht es auch bereits besser (ich bin immer vorsichtig, sowas zu schreiben). Keine weitere PA bisher.





Dr. med. Andreas Schöpf
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