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Hallo,

ich leide seit vielen jahren an Depressionen, Selbstzweifeln, Verlustangst etc

Bin momentan nicht in psychiologischer Behandlung.

Mitte Dezember bis Mitte Januar hatte ich meine letzte, sehr schwere depression. Jetzt fängt das wieder an. Ausgelöst durch schweren Liebeskummer. Bin in ärztlicher Behandlung. Meine Ärztin hat mir eine sehr schwere Depression diagnostiziert und mir dazu geraten mich psychiatrisch behandeln zu lassen und auch Medikamente zu nehmen.
Ich muß dazu sagen dass ich das nicht möchte! Habe paar jahre Antidepressiva genommen (Cipramil glaub ich - weiß nicht mehr genau wie das hieß). dadurch wurde alles nur noch schlimmer. ich war total antriebslos, hab den halben Tag verdöst, jeden zweiten Termin verpennt und kam so gut wie gar nicht aus dem Quark. Ich hab durch den Mist fast 15 Kilo zugenommen, hatte totalen Haarausfall. Ich kenne auch zwei Leute die damit behandelt werden, und die sind für mich der pure Alptraum ; weil einfach total lahmarschig und träge.
Ich hab Angst davor dass mich das Zeug auch total träge macht und müde und all das was ich schon kenne.
Sicherlich hab ich starke Depressionen, Todessehnsüchte (keine Suizidgedanken!) und möchte dass das aufhört. Habe/Kenne aber die Ursachen für meine Depressionen, und denke nicht dass sich das einfach so auslöschen lässt durch ein paar Pillen.

Kann mir jemand etwas zum Thema Antidepressiva schreiben ? Googeln mag ich nicht weil dadurch werd ich nur noch bekloppter.

01.03.2014 12:51 • 07.03.2014 #1


14 Antworten ↓


A
Ich leide auch an Depressionen und Angststörungen, nehme Medikamente, die mir helfen, mit denen ich aber auch nicht immer glücklich war und sie immer mal wieder abgesetzt habe. Danach gings mir wieder schlecht und ich habe wieder mit ADs angefangen.
Jetzt nehme ich sie aus Überzeugung, nachdem mir meine Ärztin erklärt hat, dass Depressionen durch eine Stoffwechselstörung verursacht werden.
Ich sehe das jetzt so: bei Diabetes braucht man Insulin, bei Depressionen Antidepressiva!
Es gibt soviele verschiedene ADs und du musst einfach austesten, mit welchen du am besten klarkommst.
Ich nehme Venlafaxin, habe keine Nebenwirkungen und es tut mir gut.

01.03.2014 12:59 • x 1 #2


A


Medikamente - ja oder nein ?

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C
Das Problem war einfach dass mir das Zeug kein bißchen geholfen hat. Die Sachen, die mich belasten, gehen ja nicht weg durch das einnehmen von Medikamenten. Die bleiben ja da. Hab gut 6 Jahre das Medikament genommen, und alles wurd nur noch schlimmer. Hab wie unter einer Käseglocke gelebt, ohne die Medikamente kamen meine Depressionen immer schubweise, tun sie auch heute noch. Und in den Zeiten ohne Depressionen ging es mir gut. Konnte viel lachen etc. Und das hatte ich nie mit den Medikamenten. Da hatte ich 365 tage lang nur schlafen, dösen, lahmarschig sein etc Und sowas will ich nie wieder erleben. Natürlich möchte ich auch raus aus den Depressionen, aber ohne mich dafür unter so eine Käseglocke legen zu müssen und mein ganzes Leben nicht mehr zu schaffen.

01.03.2014 13:04 • #3


A
Wieviele ADs hast du denn ausprobiert?
Es gibt sehr viele verschiedene und es braucht oft eine gewisse Zeit das richtige AD zu finden!
Wenn du dich mit deinem AD schlecht gefühlt hast, war es einfach nicht das Richtige
Ich fühle mich mit meinem AD ganz normal, das Leben ist einfach wieder schön!

Aber hier im Forum gibt sicher auch Leute, die von Medikamenten gar nichts halten, vielleicht schreiben die dir auch mal!?

Ach ja: ich bin nicht der Meinung, dass nur ADs helfen - eine begleitende Therapie ist auch eine große Unterstützung!

01.03.2014 13:30 • x 1 #4


C
Zitat von ala61:
Aber hier im Forum gibt sicher auch Leute, die von Medikamenten gar nichts halten, vielleicht schreiben die dir auch mal!?
Ach ja: ich bin nicht der Meinung, dass nur ADs helfen - eine begleitende Therapie ist auch eine große Unterstützung!


Ich hatte ja gehofft dass verschiedene Meinungen zur Sprache kommen, und ich mir dadurch vielleicht ein anderes Urteil den Medis gegenüber erlauben kann.

Therapie ist wichtig, also eine Gesprächstherapie zumindest. Hab mal eine gemacht, das war mir aber irgendwie zu oberflächlich alles. Würde aber nochmal einen Versuch wagen, allerdings weiß ich dass man in der gegend hier wartezeiten von bis zu zwei Jahren in Kauf nehmen muß bis da ein Platz frei wird.

01.03.2014 13:43 • #5


Schlaflose
Wie lange ist es denn her, dass du ADs genommen hast? In den letzten 10-15 Jahren sind ganz neue Wirkstoffe auf den Markt gekommen. Man unterscheidet zwischen sedierenden ADs, die beruhigend wirken und anregenden ADs. Wahrscheinlich waren deine ADs damals zu hoch dosiert, wenn sie dich auf Dauer müde und träge gemacht haben. Ich würde es an deiner Stelle nochmal versuchen.
Ich nehme seit über 15 Jahren ADs (nocht gegen Depressionen, sondern gegen Schlafstörungen) und mir geht es gut damit.

01.03.2014 14:02 • #6


B
Also jedes Medikament braucht einfach seine Zeit um zu wirken! Also ich bin der Meinung das Citalopram am besten wirkt. Klar sind die ersten Tage nicht so schön, weil sich der Körper erstmal dran gewöhnen muss. und man ist die ersten Wochen träge und man spürt förmlich das die Angst unterdrückt wird. Viele Symtome werden meist auch gerade am Anfang etwas Schlimmer, wie Muskelzucken usw. Aber nach einigen Wochen so hab ich die Erfahrung gemacht, ist man fast wieder der alte!

01.03.2014 15:08 • #7


Schlaflose
Zitat von BVB1105:
Also ich bin der Meinung das Citalopram am besten wirkt.


Das hat nichts mit einer Meinung zu tun, ob ein Medikament am besten wirkt. Jeder reagiert anders auf Medikamente, und was bei dem einen super wirkt, bringt bei einem anderen überhaupt nichts.

01.03.2014 18:11 • #8


C
Zitat von BVB1105:
Also jedes Medikament braucht einfach seine Zeit um zu wirken! Also ich bin der Meinung das Citalopram am besten wirkt. Klar sind die ersten Tage nicht so schön, weil sich der Körper erstmal dran gewöhnen muss. und man ist die ersten Wochen träge und man spürt förmlich das die Angst unterdrückt wird. Viele Symtome werden meist auch gerade am Anfang etwas Schlimmer, wie Muskelzucken usw. Aber nach einigen Wochen so hab ich die Erfahrung gemacht, ist man fast wieder der alte!


Ich hab den Mist ein paar Jahre genommen, und bin nach den ersten Wochen so endlos träge/gleichgültig geworden, und das wurde im Lauf der Jahre eher immer schlimmer als besser. Nie wieder möchte ich mich so fühlen wie in dieser Zeit. Dann leb ich lieber mit meinen Depressionen als mit dem Gefühl das ich in dieser Zeit hatte. Das war schlimmer als alles andere.


Zitat von Schlaflose:
Wie lange ist es denn her, dass du ADs genommen hast? In den letzten 10-15 Jahren sind ganz neue Wirkstoffe auf den Markt gekommen. Man unterscheidet zwischen sedierenden ADs, die beruhigend wirken und anregenden ADs. Wahrscheinlich waren deine ADs damals zu hoch dosiert, wenn sie dich auf Dauer müde und träge gemacht haben. Ich würde es an deiner Stelle nochmal versuchen.
Ich nehme seit über 15 Jahren ADs (nocht gegen Depressionen, sondern gegen Schlafstörungen) und mir geht es gut damit.


Abgesetzt hab ich das Zeug vor gut 7 Jahren, und mir vorgenommen nie wieder etwas in diese Richtung zu nehmen. Ich muß auch dazu sagen dass ich insulinpflichtiger Diabetiker bin -seit 29 Jahren- und sich durch die Medikamente und die damit verbundene Lahmarschigkeit meine BZ Werte katastrophal verschlechtert haben. Mir ging es durch die Medikamente körperlich UND psychisch schlechter als ohne.Der Haarausfall und die Gewichtszunahme haben mir ja auch noch emotional sehr zugesetzt da ich eigentlich sehr viel Wert lege auf mein Äußeres.

02.03.2014 11:34 • #9


U
Es gibt nicht die Antidepressiva, dass ist ganz wichtig. Citalopram mag nicht das Richtige für dich gewesen sein, aber das bedeutet doch noch lange nicht das es in der Welt der AD's nichts passendes für dich gibt. Ich würde das Thema beim Arzt ansprechen und mal was anderes ausprobieren. Dann aber auch mindestens 2 Wochen durchziehen bis die Nebenwirkungen nachlassen und dem Medi eine Chance geben.

04.03.2014 10:21 • #10


C
Zitat von Uhudler:
Dann aber auch mindestens 2 Wochen durchziehen bis die Nebenwirkungen nachlassen und dem Medi eine Chance geben.


Hab ich irgendwas davon geschrieben dass ich nach ein paar Tagen damit aufhören würde ? Ich hab den Mist EIN PAAR JAHRE genommen, und keine Depression der Welt kann so schlimm sein wie das was ich mit dem Mist durch hab. Bin seit zwei Tagen frei von Depressionen und freue mich darüber, auch auch darüber dass ich erst gar nicht wieder in Versuchung kam mich auf sowas einzulassen.
Aber trotzdem danke für Deinen Beitrag Uhudler!

05.03.2014 18:43 • #11


U
Zitat von Carpenter:
Zitat von Uhudler:
Dann aber auch mindestens 2 Wochen durchziehen bis die Nebenwirkungen nachlassen und dem Medi eine Chance geben.


Hab ich irgendwas davon geschrieben dass ich nach ein paar Tagen damit aufhören würde ? Ich hab den Mist EIN PAAR JAHRE genommen, und keine Depression der Welt kann so schlimm sein wie das was ich mit dem Mist durch hab. Bin seit zwei Tagen frei von Depressionen und freue mich darüber, auch auch darüber dass ich erst gar nicht wieder in Versuchung kam mich auf sowas einzulassen.
Aber trotzdem danke für Deinen Beitrag Uhudler!


Nein, davon hast du nichts gesagt. War auch gar nicht vorwurfsvoll gemeint, nur allgemeinem mit reingeschoben

Ist doch super, ohne Medis ist immer besser wenn man sich gut fühlt.

06.03.2014 12:04 • x 1 #12


A
Zitat von Carpenter:
Das Problem war einfach dass mir das Zeug kein bißchen geholfen hat. Die Sachen, die mich belasten, gehen ja nicht weg durch das einnehmen von Medikamenten. Die bleiben ja da.


Ich glaube, Antidepressiva bringen nur was in Verbindung mit einer Psychotherapie.
Ich habe in meinem Tief auch Citalopram genommen, aber nicht lange. Zu Anfang hat es mir sehr gut geholfen aus dieser Tatenlosigkeit herauszukommen, später musste ich es dann absetzten, weil es genau das Gegenteil bewirkte. Ich fühlte mich schlapp und antriebslos und hatte so eine alle egal-Stimmung.
Kann gut verstehen, was du mit der Käseglocke meinst. In manchen Fällen macht es wohl einfach Sinn, wenn man die Medikamente nur als Trampolin benutzt, um aus der Teilnahmslosigkeit der schlimmsten Depression rauszukommen. Nimmt man sie zu lange, kann sich das irgendwann umdrehen und es raubt mehr Energie, als das man welche erhält. Aber das ist mein subjektives Empfinden - jemand anders kann durchaus von einer Langzeiteinnahme profitieren.

Du schreibst ja, dass dir die Verhaltenstherapie zu oberflächlich war. Und das kann ich gut verstehen. Irgendwann kommt der Punkt, wo am Verhalten nichts mehr zu optimieren ist. Dann hat es mich schnell gelangweilt, weil ich wusste worum es geht und die Umsetzung sowieso nur bei mir lag und an meiner Bereitschaft an mir zu arbeiten. Und dafür brauchte ich dann niemanden mehr. Das war so mein Eindruck.

Vielleicht wäre eine Analyse was für dich? Das ist schon etwas langfristiges, aber für mich hat es sich gelohnt. Ich hatte das Gefühl, tiefer komme ich nicht in mein Unterbewusstsein. Es war, als hätte ich eine Reise zum Mittelpunkt de Erde angetreten.

06.03.2014 12:52 • x 1 #13


C
Zitat von Uhudler:
Nein, davon hast du nichts gesagt. War auch gar nicht vorwurfsvoll gemeint, nur allgemeinem mit reingeschoben
Ist doch super, ohne Medis ist immer besser wenn man sich gut fühlt.


Sorry, wollte Dich auch nicht so anfahren aber ich bin mittlerweile so völlig entnervt davon dass Mediziner auf dem Trip sind dass wenn ich paar Tabletten einwerf meine Sorgen weg sind. Das bringt mich nur noch auf die Palme. Diesmal hab ich den Absprung aus der Depression ja auch wieder ohne Tabletten geschafft. Momentan fühl ich mich gut, und ich hoffe dass das auch so bleibt!


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Zitat von AJPsychic:
Vielleicht wäre eine Analyse was für dich? Das ist schon etwas langfristiges, aber für mich hat es sich gelohnt. Ich hatte das Gefühl, tiefer komme ich nicht in mein Unterbewusstsein. Es war, als hätte ich eine Reise zum Mittelpunkt de Erde angetreten.


Hab mich mit dem Thema noch nie auseinander gesetzt weil ich mich selber nicht damit befasse. Die ganze Medizin, die sich um psychische Krankheiten dreht, ist für mich eigentlich total uninteressant. Ich versuche ja immer mit anderen Mitteln daraus zu kommen(Sport, Ablenkung, gute Freunde etc), und bis jetzt hat es immer geklappt.
Die Psychotherapie war für mich auch belastend da ich den ganzen Tag arbeite und dann abends von 19:oo bis 20:oo da gesessen hatte. Insgesamt war ich an dem tag dann von 6:3o bis 21:oo aus dem Haus. Ich war abends dann einfach müde und deswegen auch irgendwie nicht mehr gewillt sinnige Gespräche zu führen. Für mich war das alles der selbe Blabla, und das im Wochentakt....

Zitat von AJPsychic:
Ich habe in meinem Tief auch Citalopram genommen, aber nicht lange. Zu Anfang hat es mir sehr gut geholfen aus dieser Tatenlosigkeit herauszukommen, später musste ich es dann absetzten, weil es genau das Gegenteil bewirkte. Ich fühlte mich schlapp und antriebslos und hatte so eine alle egal-Stimmung.


Genau wie bei mir. Selbst mit der tiefsten Depression war ich nie so antriebslos wie mit dem Zeug. Jetzt, wo es mir gut geht und ich wieder viel lache, wird mir nur übel wenn ich dran denk ich wär wieder betäubt von dem Mist und hätte so gar keine Lebensfreude mehr.....

07.03.2014 08:42 • #14


U
Zitat von Carpenter:
Sorry, wollte Dich auch nicht so anfahren aber ich bin mittlerweile so völlig entnervt davon dass Mediziner auf dem Trip sind dass wenn ich paar Tabletten einwerf meine Sorgen weg sind. Das bringt mich nur noch auf die Palme. Diesmal hab ich den Absprung aus der Depression ja auch wieder ohne Tabletten geschafft. Momentan fühl ich mich gut, und ich hoffe dass das auch so bleibt!


Alles gut

07.03.2014 10:22 • x 1 #15


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