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Hallo,

ich nehme seit 30 Jahren das SSRI Fluvoxamin mit gutem Erfolg.

Andere SSRI habe ich nicht vertragen.

Jetzt wird seit 2025 das Fluvoxamin nur noch von einem Hersteller in Deutschland angeboten.

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten jedoch nicht mehr, weil das Fluvoxamin mit allen anderen SSRI in einer Festbetragsgruppe der Kategorie I ist.

D.h. die Krankenkasse verlangt, dass ich alle anderen SSRI der Festbetragsgruppe durchprobiere, oder eben das Fluvoxamin selbst bezahle.

Jeder, der schon einmal ein Depressivum gewechselt hat, weiß, was das bedeutet.

Dies umso mehr, als die meisten SSRI sehr antriebssteigernd wirken, das Fluvoxamin hingegen etwas stärker sedierend.

Das ist organisierter Wahnsinn.
Ein Antidepressivum, das man verträgt und das gut hilft abzusetzen, ist, mit Verlaub, Irrsinn.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gamcht?
Zu was ratet Ihr?


Gruß Gladsone Gander

Gestern 02:13 • 09.10.2025 #1


6 Antworten ↓


Zitat von Gladstone-Gander:
Hallo, ich nehme seit 30 Jahren das SSRI Fluvoxamin mit gutem Erfolg. Andere SSRI habe ich nicht vertragen. Jetzt wird seit 2025 das Fluvoxamin nur noch von einem Hersteller in Deutschland angeboten. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten jedoch nicht mehr, weil das Fluvoxamin mit allen anderen SSRI in ...

Mit diesem Mittel nicht, aber die
Trigger

Tochter meiner Freundin die blind ist, bekam ihre einzigen gut verträglichen und gut wirkenden Augentropfen nicht mehr um den Druck zu regulieren. Ihre Mutter Diabetikerin hat zur Zeit Schwierigkeiten ihr jahrelang gut vertragenes Medikament zu bekommen. Es wird wohl auch nicht mehr bezahlt.

Meine engste Angehörige bekam vor längerem ihr langjähriges Herzmedikament auch nicht mehr. Sie hatte Nebenwirkungen auf das neue Medikament. Soviel ich mitbekam war es nicht einfach Ersatz zu erhalten was verträglicher ist


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A


Keine Kostenübernahme mehr

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@gladstone-gander
Ich hatte ein ähnliches Problem mit Cipramil.
Irgendwann wurde es von der KK nicht mehr übernommen und ein Generika habe ich nicht vertragen.
Ich zahle es seitdem selbst und als Reimport kostet es knapp 100,- EUR.
Mit der Packung komme ich dann 3 Monate aus.
Eine andere Lösung habe ich nicht gefunden.

Hat dein Doc denn „aut idem“ auf dem Rezept angekreuzt? Dann müsstest Du es doch bekommen und wenn es keine Alternative gibt müsste die Kasse es doch auch bezahlen. Oder irre ich mich?

Was man sonst probieren könnte, das du die Quittungen aufhebst, und einreichst das du Zahlungsbefreiung bekommst. Oder eine Zuzahlung.

Wieviel kostet das Medikament pro Monat denn?

[url=/post3904751.html#p3904751]Zitat von DrSeltsam[/url]
Hat dein Doc denn „aut idem“ auf dem Rezept angekreuzt? Dann müsstest Du es doch bekommen und wenn es keine Alternative gibt müsste die Kasse es doch auch bezahlen.

Wenn der Arzt Aut Idem ankreuzt, muß er begründen, weshalb es nur dieses Originalpräparat sein darf.

Kreuzt der Arzt das nicht an und verschreibt nur den Wirkstoff, so entsteht, wenn nur ein Hersteller am Markt ist, eine groteske Situation:
Denn die Apotheke ist nun berechtigt, das teuere Originalpräparat auszugeben. Und die Kasse muß zahlen.

Demnach wäre Aut idem nicht hilfreich.

Die Kasse argumentiert in meinem Falle so, dass ich alle Wirkstoffe der Festbetragsgruppe durchprobieren muß.

Jeder, der schon einmal einen Wechsel eines Antidepressivums probiert hat, weiß, was das heissen kann.
Wenn man Pech hat, wirkt das neue Präparat nicht und hat inakzeptable Nebenwirkungen.

Ich kann die Vorgehensweise der GKV sehr gut verstehen, wenn es um Blutfettsenker geht, Betablocker oder Harnsäuresenker.

Aber auf Druck der Kasse ein gut wirksames und gut verträgliches Antidepressivum zu wechseln, halte ich schlicht für Irrsinn.

Zitat von Gladstone-Gander:
Die Kasse argumentiert in meinem Falle so, dass ich alle Wirkstoffe der Festbetragsgruppe durchprobieren muß.

Das ist wirklich kompletter Irrsinn ...
Haben die sich denn auch geäussert, wie das gehen soll? Also wie lange müsstest Du jedes Präparat probieren und was, wenn Du letztlich keines davon verträgst? Und wer entscheidet eigentlich, was vertragen bedeutet?

Wie teuer ist das denn, wenn Du es selbst bezahlst?





Dr. med. Andreas Schöpf
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