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Hallo. Mir geht es seit Jahren psychisch nicht gut, im Moment ist es leider besonders schlimm. Ich habe sehr große Zukunftsängste, soziale Ängste, Minderwertigkeitsgefühle ..... Ich würde gerne eine Therapie machen, jedoch sind die Kosten hierfür sehr hoch und ich gehe nicht davon aus, dass ich nach wenigen Sitzungen fertig sein werde. Nun habe ich mich über eine Kostenübernahme von der Krankenkasse informiert und bin mir sehr unschlüssig. Ich habe gelesen, dass man z.B. keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt, wenn man eine bestimmte Diagnose bekommen hat und dass man, wenn eine falsche Diagnose gemacht wurde, eine falsche Behandlung bekommt. Außerdem will ich nicht dazu verpflichtet werden, Medikamente zu nehmen, wenn mein Zustand diagnostiziert wurde. Dazu kommt noch dass es ja, wie ich gehört habe, sehr kompliziert ist , da man zuerst dem Hausarzt, dem Psychiater, dem Angestellten der Krankenkasse usw. seinen Gesundheitszustand klagen muss.... Ich habe Angst vor den konsequenzen und dass es ein langer Weg wird, obwohl ich mir nicht sicher sein kann, dass es letztendlich wirklich übernommen wird.

Könntet ihr mir bitte einen Rat geben, was das Beste wäre?
Vielen Dank für eure Antworten

07.06.2017 18:35 • 09.06.2017 #1


4 Antworten ↓


la2la2
Hey,
da machst du dir zu viele Sorgen. Es gibt nur 3 Ausnahmen, in denen das Verschweigen von Diagnosen ernsthafte Konsequenzen haben kann: private Krankenkasse, Verbeamtung und Berufsunfähigkeitsversicherung. Du könntest doch jetzt schon eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, BEVOR du zum Arzt gehst und sobald die in trockenen Tüchern ist, ist es vollkommen egal, welche Diagnosen man dir stellt.
In allen anderen Fällen kannst du problemlos sagen, dass du nie mehr als mal ne Erkältung hattest und noch nie beim Psychologen warst.

Zitat:
Nun habe ich mich über eine Kostenübernahme von der Krankenkasse informiert und bin mir sehr unschlüssig.

Da musst du dir keine Sorgen machen. Die ersten 4-5 Sitzungen werden IMMER bezahlt. In den Sitzungen kannst du den Therapeuten kennen lernen und er schaut, welche Probleme du hast. Wenn du dir vorstellen könntest zu ihm zu gehen und er der Meinung ist, dass Therapiebedarf besteht, werde die Kosten (fast) immer übernommen. Dazu schickt der Therapeut an deine Krankenkasse ein Gutachten in einem versiegelten Umschlag. Den Umschlag darf nur ein Gutachter der Krankenkasse öffnen - über den Inhalt darf er niemanden informieren. Er teilt der Kasse nur mit, ob er eine Therapie befürwortet (=Kosten werden übernommen) oder ablehnt (könnte man Widerspruch einlegen).

Zitat:
wenn eine falsche Diagnose gemacht wurde, eine falsche Behandlung bekommt. Außerdem will ich nicht dazu verpflichtet werden, Medikamente zu nehmen, wenn mein Zustand diagnostiziert wurde.

In Deutschland gilt die Schweigepflicht. Dann schmeißt du einfach die Akten in den Müll und sagst nie wieder einem Arzt etwas von der Diagnose. Zur Einnahme von Medikamenten kann dich niemand zwingen - Zwangsbehandlungen gibt es nicht mehr.

Zitat:
zuerst dem Hausarzt, dem Psychiater, dem Angestellten der Krankenkasse usw. seinen Gesundheitszustand klagen muss....
Du kannst auch direkt beim Psychologen anrufen und einen Termin vereinbaren. Lediglich fürs Gutachten muss ein Arzt mit Medizinstudium (egal ob Psychiater, Hausarzt oder sonstwas) noch einen Wisch ausfüllen.

Mit der Schweigepflicht brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du kannst dir später einfach einen neuen Hausarzt suchen. Wenn du demgegenüber die Therapie etc. verschweigst und dem alten Arzt keine Schweigepflichtsentbindung gibst, sind deine Akten wieder sauber.

07.06.2017 18:57 • #2


A


Kostenübernahme von Therapie Krankenkasse- schlecht ?

x 3


J
@la2la2 : Vielen Dank für die schnelle Antwort, das hat mir wirklich etwas die Ängste und Sorgen genommen Das heißt ich kann direkt beim Therapeuten einen Termin ausmachen und das mit dem Gutachten durch den Hausarzt, Psychiater usw. kann dann nach dem ersten Termin von statten gehen ?

07.06.2017 19:04 • #3


la2la2
Ja, 5 Sitzungen gehen komplett ohne Gutachten. Falls ein Psychiater oder Psychologe mit ärztlicher Ausbildung die Therapie machen würde, kann er/sie sogar alleine alles für den Gutachter der Kasse ausfüllen.
Sobald du dich wegen der Berufsunfähigkeitsversicherung entschieden hast, versuch direkt einen Termin zu bekommen. Viele haben Wartelisten über viele Monate.

07.06.2017 19:10 • #4


J
Vielen Dank @la2la2

09.06.2017 19:38 • #5





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