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Hallo ich bin neu hier und wollte mal andere Meinungen bezüglich meinem Anliegen hören.

Und zwar hatte ich vor ca 1-1,5 Monaten nach meinem Sommerurlaub eine kleine aber richtig starke Panikattacke. Die Tage und Wochen danach waren bei mir nie wieder dieselben wie davor.
Die erste Woche ging es mir extrem schlecht mit lauter „Mini“ Panikattacken und den üblichen Symptomen. Herzrasen, Atemnot, Enge im Hals, Bruststechen,…
Das hat sich zum Glück in den weiteren Wochen etwas verbessert aber ich habe noch immer ab und zu ein Stechen im Brustkorb, Enge im Hals und ganz stark ein Ziehen und Druck links und rechts vom Hals (wahrscheinlich durch starke Verspannungen im Nacken).
Ich hab auch das Gefühl nicht mehr so „glücklich“ wie davor zu sein. Mir geht es zwar nicht schlecht aber auch nicht wirklich toll. Da ist immer noch diese Leere.

Und jetzt hat mir mein Hausarzt vor einer Woche Sertralin 25mg verschrieben. Da ich mich aber noch nicht getraut habe es zu nehmen, hat er es mir nochmals nahegelegt.

Da meine Symptome zwar fast jeden Tag da sind, aber nicht so schlimm lautet meine Frage jetzt, ob meine Symptome zu „schwach“ für Sertralin sind bzw ob es wirklich notwendig ist.
Ich mag auch nur ungern mein ganzes Leben lang Tabletten schlucken müssen.

Danke vielmals schonmal für eure Antworten!

Heute 17:40 • 04.11.2025 #1


3 Antworten ↓


Hallo!
Ich habe eine Zeit lang Sertralin genommen. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass man nicht leiden muss bzw. sollte. Und glaube mir: KEINER , wirklich NIEMAND hier möchte Tabletten schlucken wenn es sich vermeiden lässt. Da bin ich mir ganz sicher. Wenn du Zweifel hast, versuche es zunächst mal mit leichteren Stimmungsaufhellern. Aber wenn du schon öfters Panikattacken hast, bezweifle ich fast, dass die dir wirklich helfen werden. Sertralin ist sicher eine gute Wahl, aber man muss halt ausprobieren. Mir ging es z.B. mit Sertralin sehr schlecht und ich musste sie ausschleichen bzw. ersetzen. Nicht jedes Medikament passt leider zu jeder Person. Seroxat hat mir dann besser geholfen oder auch Escitalopram. Beginne halt mal mit einer kleineren Dosis und steigere sie dann wenn du merkst dass sie dir gut tut.
Fakt ist: es geht dir schlecht und du musst was dagegen tun. Ich bin auch mit meiner ersten Tablette ewig dagesessen und wusste nicht, ob ich sie nehmen soll oder nicht. Ich bin froh, es getan zu haben, denn ansonsten wäre ich vielleicht nicht mehr da.
Alles Liebe!

A


Genug Symptome für Sertralin?

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Ich habe 3 mal im Leben Antidepressiva genommen. Und zwar dann, wenn es mir so schlecht ging, dass ich mein Leben nicht mehr leben konnte. Wenn ich durch meine Angst massiv in meiner Lebensqualität eingeschränkt war. Nicht mehr zur Arbeit fahren konnte, mich nicht mehr vollständig um meine Kinder kümmern konnte, von der Unterstützung anderer abhängig war.

Solltest du dich für die Einnahme entscheiden: Niemand sagt, dass du sie lebenslang nehmen musst. Üblicherweise kann vor allem nach einer erstmaligen Episode nach 6 Monaten der Symptomfreiheit ausgeschlichen werden, wenn man die zugrunde liegenden Probleme angegangen hat.

Das was du beschreibst, kenne ich nur zugut. Mit kleinen Panikattacken, innerer Leere und einigen anderen körperlichen Symptomen hat bei mir alles angefangen … ich wusste nicht was los war und dachte immer, das wird schon wieder. Aber es wurde schlimmer und es war der Horror. Ich nehme nun schon seit 3 Jahren Sertralin und der Versuch, das Medikament auszuschleichen, schlug fehl. Ich bin dankbar, dass es dieses Medikament gibt, sonst wäre das Leben für mich nicht mehr lebenswert. Meiner Meinung nach ist Sertralin gut verträglich. Ich habe keine Nebenwirkungen, bis auf die Einschleichphase, das hat mich auch viel Kraft gekostet.





Dr. med. Andreas Schöpf
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