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M
Guten Morgen zusammen,

ich bitte euch heute mal ausnahmsweise nicht für mich, sondern für meine Freundin um euren Rat: Sie nimmt seit zwei Jahren L-Thyroxin 100mg für Ihre Schilddrüse und seit 4 Monaten die Antibabypille gegen ihre Unterleibskrämpfe. Vor allem seit der Antibabypille hat sie mit depressiven Verstimmungen und noch mehr Abgeschlagenheit als sonst zu kämpfen. Mit der Wirkung und den Nebenwirkungen von L-Thyroxin ist sie aber auch nicht zufrieden. Beide Medikamente können ja Depressionen hervorrufen und die Wechselwirkung ist scheinbar auch nicht gut. Habt ihr einen Ratschlag für mich, mit dem ich ihr helfen kann?

Liebe Grüße
Mak

13.07.2019 08:25 • 15.07.2019 #1


3 Antworten ↓


FredM
Hallo Mak,

deine Freundin nimmt wohl L-Thyroxin gegen eine Schilddrüsenunterfunktion, die unbehandelt depressive Verstimmung und Abgeschlagenheit hervorrufen kann. Durch das L-Thyroxin sollte sich das bessern. Aber es dauert oft Monate, bis eine optimale Dosierung gefunden wird. Dazu gehört auch eine engschaschige Blutkontrolle zur Bestimmung und Anpassung der aktuellen Werte.

Jetzt hat deine Freundin angefangen, die Pille zu nehmen. Diese kann aber die Aufnahme von L-Thyroxin vermindern, sodass die ursprünglichen Symptome wieder zum Vorschein kommen. Es wäre jetzt wohl angebracht, nochmals Blutkontrollen durchzuführen und eventuell die Dosierung anzupassen.

lg

13.07.2019 09:32 • #2


A


Depressive Verstimmung bei Einnahme von Pille und Tyrox

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N
Hallo,
nur wegen Unterleibsschmerzen sollte man vlt. keine Anti-Baby-Pille (ABP) einnehmen. Eigentlich müsste doch auch schon Ibuprofen helfen. Bei 800mg dürfte eine Wirkung zu spüren sein.Erst mal 400 und wenn es nach 2h nichts nützt, nochmal 400mg. Es lohnt sich vlt. auch, Endometriose auszuschließen. Damit kenne ich mich nicht aus. Es könnte schwierig zu diagnostizieren sein.

Hier ein Video zu den Risiken von ABP.


Ich hätte wohl Angst um meine Partnerin.

Die ABP könnte den Bedarf an L-Thyroxin erhöhen. Die Werte sollte man kontrollieren. Das TSH hat einen Referenzbereich. Je niedriger der Wert, desto besser arbeitet die Schilddrüse, desto mehr Energie etc. dürfte man haben. es ist individuell unterschiedlich. Der Wert 2,0 kann bei manchen Menschen genau richtig sein, andere werden zu müde.
Der Wert O wäre dann eine Überfunktion. Viele haben Werte von 0,3 oder 1,0.
Aber wie gesagt, es ist sehr individuell. Nach einer Dosisänderung muss man auch mind. 10 Tage abwarten...
Man muss vorsichtig die Dosis ändern. Also nur 12,5 oder 25mg mehr nehmen - in Absprache mit dem Arzt.

Auch das freie T3 und T4 sollte im Rahmen einer Dosisanpassung gemessen werden. Sollte das fT4 im Mittelbereich liegen, aber das fT3 niedrig (Umgekehrt wie beim TSH) sein, so könnte man darüber nachdenken, ob eine Umwandlungsstörung vorliegt. Denn nur das T3 gibt Energie. Dann könnte man über ein Kombi-Präparat, das auch T3 enthält, nachdenken...
Die passende Dosierung zu finden, würde dann wieder Zeit in Anspruch nehmen.

13.07.2019 15:15 • #3


J
Zitat von Mak30:
L-Thyroxin 100mg für Ihre Schilddrüse und seit 4 Monaten die Antibabypille


Hallo Mak30, das kann man so nicht beantworten.
Es gibt nicht die Antibabypille sondern viele sind von ihrer hormonellen Zusammensetzung unterschiedlich. Das Problem für das Thyroxin ist Östrogen, weshalb man bei Thyroxin-Einnahme laut Beipackzettel auch kein Soja essen soll.

Zitat von Nina7:
nur wegen Unterleibsschmerzen sollte man vlt. keine Anti-Baby-Pille (ABP) einnehmen. Eigentlich müsste doch auch schon Ibuprofen helfen.


Das ist falsch, Endometriose wird unter anderem mit damit behandelt, um die Herde lahm zu legen. Die Pille bei Endometriose ist aber Östrogen-Frei. Ich habe Hashimoto und Endometriose. Man muss aber sehr aufpassen, ich hatte früher ein ähnliches Problem, das mir eine Frauenärztin gegen Menstruationsbeschwerden einfach eine Östrogenhaltige Pille verschrieben hat. Ohne darauf zu achten, das ich Thyroxin einnehme und noch dazu psychische Probleme habe.

Zitat von Mak30:
Habt ihr einen Ratschlag für mich, mit dem ich ihr helfen kann?


Ich würde raten, sich auf Endometriose untersuchen zu lassen, vielleicht noch auf andere Erkrankungen die Menstruationskrämpfe verursachen. Und wegen des Thyroxin keine Pille zu nehmen, die Östrogen enthält.

LG Jillyan.

15.07.2019 16:15 • #4





Dr. med. Andreas Schöpf