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Hallo zusammen,

Ich mache seit einigen Monaten eine Therapie, jedoch bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie. Die ,,Therapeutin wirkt dennoch recht kompetent und ich fühle mich dort wohl. Diagnosen habe ich keine, da ich noch nie bei einem Psychotherapeuten war. Die Therapie habe hauptsächlich angefangen um in Kontakt mit meinen Gefühlen zu kommen, da ich da immer recht taub war, kein einziges Gefühl benennen konnte und chronische Gefühle der Sinnlosigkeit hatte.

Das Thema ist auch tatsächlich viel besser geworden, jedoch ist es so, dass je mehr Zugang ich zu meinen Gefühlen bekomme, desto schlechter wird meine Laune. Seit der letzten Stunde vor einer Woche fühle ich mich richtig depressiv und würde am liebsten nicht mehr aufstehen. Zwischendurch habe ich stark negative Gefühle. Ich habe mal gelesen, dass es bei Therapie zu einer Erstverschlimmerung kommen kann. Sollte das tatsächlich so sein? Und kennt ihr das?

Dummerweise habe ich meine nächste Stunde erst in zwei weiteren Wochen, aber so depressiv habe ich mich noch nie zuvor gefühlt (glaube ich zumindest). Was hilft denn ich solchen Phasen zur Überbrückung bis zur nächsten Stunde? Vielen Dank euch schonmal!

Heute 00:24 • 27.08.2025 #1


17 Antworten ↓


Also meine Psychotherapeutin hat anfangs direkt gesagt das es einem erst mal schlechter gehen kann zu Beginn….
Was ja auch irgendwo normal ist wenn man sich mit einigen Dingen beschäftigt und mehr auseinandersetzt, darüber redet.
Hat deine dich denn darüber nicht aufgeklärt?

A


Depressive Verstimmung nach Therapiestunden?

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@_Sonnenschein_ Nein, nicht wirklich. Ich mache die Therapie ja schon seit mehreren Monaten und diese Verschlimmerung habe ich erst seit kurzem. Dadurch, dass ich viele Stunden davor kaum etwas hinterher gemerkt habe, habe ich auch nicht damit gerechnet. Aber dann ist das wohl wirklich normal.

@Lalaland123 das geht hoffentlich vorbei
Ich bin auch schon viele Monate dabei und mache mir oft Gedanken wenn ich da raus geh…

Zitat von Lalaland123:
jedoch ist es so, dass je mehr Zugang ich zu meinen Gefühlen bekomme, desto schlechter wird meine Laune. Seit der letzten Stunde vor einer Woche fühle ich mich richtig depressiv und würde am liebsten nicht mehr aufstehen.

Vieles was du bisher verdrängt hast, kommt nun langsam an die Oberfläche und schlägt mit voller Macht zu.
Langfristig verdrängte Gefühle machen auch krank und brodeln dann innerlich so vor sich hin.
Erstverschlimmerung ist vielleicht das falsche Wort...
Es ist möglich, dass zu viele Themen oder Erlebnisse / Erfahrungen auf einmal angekratzt werden...dass überfordert dich dann natürlich....oder überwältigt dich.
Dann solltest Du oder ihr einfach das Tempo drosseln und einen Gang runterschalten.
Sag deiner Therapeutin, wie es Dir geht. Du kannst sie ruhig anrufen oder auf den AB sprechen, dass sie zurückrufen kann.

@_Sonnenschein_ Okay danke, das beruhigt mich etwas.

@NoNameUser Das macht Sinn. Ich erzähle ihr es nächste Mal auf jeden Fall. Anrufen oder auf den AB sprechen will ich nicht, auch wenn sie mir das angeboten hat, davor habe ich komischerweise zu sehr Angst, warum auch immer. Aber nächste Stunde erzähle ich es ihr persönlich.

Zitat von Lalaland123:
davor habe ich komischerweise zu sehr Angst, warum auch immer.

Du kannst dich ja ganz knapp und kurz halten. Das wäre doch eine gute Übung, wenn es dir sowieso schwer fällt.
* hier spricht Lalaland...ich möchte sie um einen Rückruf bitten*

Fertig

Zitat von Lalaland123:
Aber nächste Stunde erzähle ich es ihr persönlich.

Ja, mach das - das kann auch eine wichtige Rückmeldung für die Therapeutin sein. Manchmal ist es auch nicht die Anzahl der Themen sondern das Thema selbst. Und wenn das was ungewöhnliches auslöst, kann es Sinn machen da näher drauf einzugehen.

@DrSeltsam Stimmt. Ich tue mich oftmals sehr schwer damit herauszufinden, was hinter meinen Gefühlen oder auch meiner Stimmung steckt, da ich oftmals ,,nur Gefühle ohne irgendwelche Gedanken oder Erinnerungen dahinter habe. Aber vielleicht hat meine Therapeutin da ja einen Anstoß

@NoNameUser In Zukunft werde ich das auf jeden Fall mal machen. Gerade ist die Angst davor noch echt zu groß. Ich bin gerade schon froh, dass ich es endlich mal schaffe, in der Therapie auch über tiefere Themen zu reden, das hat auch eine Weile gedauert und ich muss mich jedes Mal noch stark überwinden wegen der Angst. Aber ich nehme mir das auf jeden Fall vor.

Zitat von Lalaland123:
da ich oftmals ,,nur Gefühle ohne irgendwelche Gedanken oder Erinnerungen dahinter habe

Du kennst die Ursachen oder die Auslöser für deine *Gefühle* noch nicht.
Oder du kennst sie vielleicht (insgeheim)
bist Dir dessen aber nicht wirklich bewusst
oder kannst es noch nicht richtig zulassen / rauslassen.

Ich hab mich auch sehr schwer getan...es hat lange gedauert, bis der eine oder andere Groschen gefallen ist.
Du musst Geduld haben.
Geduld mit dir selber.
Tue dir was gutes...gönne dir etwas schönes. Sei nett zu dir.

Was über einen langen Zeitraum entstanden ist, braucht oft genauso lange um wieder zu gehen.

Zitat von Lalaland123:
wegen der Angst.

Angst wovor...?
Weißt du es...oder bist du generell ängstlich?

Grübel nicht zu viel.....am besten gehen wir jetzt zu Bett.

Zitat von NoNameUser:
Was über einen langen Zeitraum entstanden ist, braucht oft genauso lange um wieder zu gehen.

Das wurde mir auch so gesagt, und es ist auch tatsächlich so.

@_Sonnenschein_ man darf sich auch nicht selber unter Druck setzen im Sinne von: Ich will das jetzt endlich weg haben.
Mitunter sind dann auch mal Medikamente erforderlich.
Das muss man dann sehen, wie groß der Leidensdruck ist.

@NoNameUser Das macht total Sinn und ich gehe auch davon aus, dass es noch einige Zeit dauern wird.

Vor der Therapie habe ich die Angst nicht mal wahrgenommen. Da dachte ich auch, ich hätte vor nichts Angst. Dabei ist es vermutlich umgekehrt und ich habe einige Ängste. Hauptsächlich im Kontakt zu anderen, das habe ich schon herausgefunden. Aber ja, ins Bett gehen hört sich jetzt gut an.


Zitat von Lalaland123:
Erstverschlimmerung kommen kann. Sollte das tatsächlich so sein? Und kennt ihr das?


Ja, habe ich auch die Erfahrung gemacht. Aber ist ja eigentlich auch logisch, Du fasst die Themen an, die Dich nerven, kaputt gemacht haben.

Ich brauchte in der letzten Therapie oft einen Mittagsschlaf hinterher (war immer 11 bis 12 mittags), weil ich so ausgelaugt war.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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