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merle82
Ich musste in den letzten Jahren immer mal wieder 1mg Tavor nehmen. Nie am Stück. Nur alle paar Monate mal.

Akutell habe ich eine sehr schwierige Zeit und brauche unbedingt ein Benzo. Nun hilft mir 1mg Tavor kaum noch. Macht es Sinn auf ein anderes Benzo (Diazepam, Bromazepam) zu wechseln oder lieber höher mit dem Tavor gehen?

Bitte keine Diskussion. Ich bin da leider aktuell drauf angewiesen.

02.08.2023 14:31 • 06.08.2023 x 1 #1


22 Antworten ↓


D
Da Benzos ja verschreibungspflichtig sind, könntest Du natürlich deinen Arzt fragen. Aber falls es hier eine entsprechende Antwort gibt, könntest Du deinem Arzt dann ja sagen, im psychic Forum hat man mir BenzoX empfohlen und das hätte ich gerne.

02.08.2023 14:42 • x 1 #2


A


Benzos, Tavor, Diazepam, Bromazepam

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merle82
@Disturbed Ich habe nächste Woche einen Termin beim Arzt. Mir gings eher darum, ob wenn man schon eine Toleranz entwickelt hat, es Sinn macht ein anderes zu nehmen, oder besteht die Toleranz dann da quasi auch schon. Und man müsste von x,,y, auch schon eine höhere Dosis nehmen. Ich hoffe, ich hab mich verständlich ausgedrückt.

02.08.2023 14:46 • #3


Flame
Es gibt neben Tavor ein trizyklisches AD,dass auch sehr gut beruhigt :Amitriptylin.

Vielleicht bräuchtest Du mit Amitriptylin kein Tavor mehr ,es wäre auch als Langzeitmedikation geeignet.
Wirkt allerdings bei den meisten Betroffenen appetitsteigernd,das sollte man wissen.
(Kombiniert mit Tavor darf es nicht eingenommen werden).
https://de.wikipedia.org/wiki/Amitripty...ikationen)


Auf pflanzlicher Ebene (frei verkäuflich) gibt es Ashwagandha,das könntest Du vielleicht regelmässig nehmen,so dass Du die Grundanspannung durchgängig senken kannst:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/e...shwagandha

Als Alternative zu Tavor kann auch Perazin ganz gut helfen (das ist ein mittelpotentes Neuroleptikum,das nicht abhängig macht).
https://de.wikipedia.org/wiki/Perazin

02.08.2023 14:49 • #4


Kermit
Zitat von merle82:
Ich musste in den letzten Jahren immer mal wieder 1mg Tavor nehmen. Nie am Stück. Nur alle paar Monate mal. Akutell habe ich eine sehr schwierige ...

So etwas nennt man Toleranzgrenze .Das Zeug wirkt bei regelmäßiger Einnahme irgendwann nicht mehr. Da ist man bereits abhängig. Höher dosieren ohne ärztlichen Rat ist Wahnsinn.

02.08.2023 14:54 • x 1 #5


merle82
@Kermit Es wurde nie regelmäßig eingenommen. Ich dürfte Tavor laut Arzt erhöhen. Jedoch hatte ich eben gerade die Gedanken, die ich in meinem Beitrag geschrieben habe.

02.08.2023 15:07 • #6


merle82
@Flame Dank dir. Ich schleiche gerade Paroxetin ein, habe jedoch nach nun fast 7 Wochen noch keine Erleichterung.

Ein Neuroleptika nehme ich schon: Seroquel, wirkt leider auch nicht mehr.

02.08.2023 15:09 • x 1 #7


Flame
Zitat von merle82:
Ich schleiche gerade Paroxetin ein, habe jedoch nach nun fast 7 Wochen noch keine Erleichterung.

Manchmal ist man in Woche sieben kurz vorm Durchbruch,ein,zwei Wochen würd ich noch eine Chance geben,ansonsten wird sicher ein anderes Medikament an den Start gehen.

Solche Phasen sind sehr anstrengend und man hat zu tun,die Hoffnung nicht zu verlieren.

Es ist faktisch nur eine Frage der Zeit bis es Dir besser geht.
Sobald Du ein geeignetes Medikament gefunden hast,das gut anschlägt,brauchst Du kein Tavor mehr,in sofern ist die Angst vor einer Abhhängigkeit im Grunde genommen überflüssig.
Aber man hat halt vor fast allem Angst,wenn es einem schlecht geht,ich kenne das.

Halte durch,es wird besser werden,ganz sicher.

02.08.2023 15:16 • x 4 #8


Kermit
Zitat von merle82:
@Disturbed Ich habe nächste Woche einen Termin beim Arzt. Mir gings eher darum, ob wenn man schon eine Toleranz entwickelt hat, es Sinn macht ein ...

Wenn eine Toleranz entsteht,tut diese das wenn man an das Zeug gewöhnt ist. Eher entsteht keine Toleranz. Wenn man alleine höher dosiert,egal welches Diazepin und dann zu schnell absetzt gibt das Entzugserscheinungen weil der Körper die Produktion körpereigener Endorphine wegen Zufuhr von außen eingestellt hat. In dieser Zeit kann man dann Entzugsymptome bis hin zu Krampfanfällen entwickeln wenn man nicht ordnungsgemäß absetzt.

Dosis erhöhen sollte man auf gar keinen Fall selber. Denn die Toleranz wird immer größer.Ja auch bei anderen Benzos. Was wäre die Steigerung von Tavor ? Rohhypnol ? Dazu bräuchtest Du aber ein Rezept für Betäubungsmittel. Diazepam wirkt etwas länger als Tavor. Statt 18 Stunden Halbwertszeit 5 Tage Halbwertszeit. Wenn Du schon bei Tavor angekommen bist wird es schwer etwas vergleichbares zu finden.

Vieleicht wäre eine vernünftige Therapie besser. Stationär.

Gute Besserung.

02.08.2023 15:31 • x 1 #9


merle82
@Kermit Hier vor Ort gibt es leider nur eine Psychiatrie, die absolut schlecht ist. Leider. Kliniken die weiter weg sind haben 1 Jahr Wartezeit und dafür ist es aktuell viel zu akut. Meine Frage war, ob es sinnvoller ist Tavor auf 1,5mg zu erhöhen oder eben eher auf eins der anderen beiden auszuweichen? Oder wirkt dann da die niedrigste Dosis auch gar nicht? Eine Therapie fange ich gerade an. Ist in einem so akuten Zustand jedoch sehr schwierig. Ich habe gehofft, dass das Paroxetin jetzt nach 7 Wochen ein bisschen Erleichterung bringt.

02.08.2023 19:23 • #10


merle82
@Flame Du bist lieb. Paroxetin wurde mir von einem alten eingessenen Arzt so angepriesen in Bezug auf Ängste/Panikattacken. Ja, so langsam geht mir die Puste aus. Ich habe zur Beruhigung Seroquel und Seroquel Retard bekommen. Ein paar Tage ausgetestet, wirkt jedoch so gut wie gar nicht. Ich denke, weil ich Seroquel schon gewohnt bin, da ich es zum schlafen nehme.
Das Schlimmste ist, dass ich seit dem Paroxetin kaum noch schlafen kann, da kommt auch das Seroquel gar nicht mehr gegen an.
Es ist ein täglicher Kampf.

02.08.2023 19:26 • #11


Flame
Zitat von merle82:
Es ist ein täglicher Kampf.

Ich weiss das und ich wünsch Dir sehr,dass Du sehr bald erlöst wirst.
Nimm die Tavor,wenn sie nötig ist,kannst Dir bei Rossmann auch hochdosiertes Baldrian holen,das holt Dich ein bisschen runter.
https://www.amazon.de/Abtei-Baldrian-Fo...203sr=1-4
Zum Schlafen kannst Du mal Vivinox Stark probieren.
https://www.amazon.de/Vivinox-sleep-sta...133sr=1-1
Ausserdem empfehlenswert ist Melissentee zur Beruhigung
https://www.amazon.de/Me%C3%9Fmer-Melis...140sr=1-1

Und hier noch ein Buch zur Selbsthilfe:
https://www.amazon.de/Wenn-pl%C3%B6tzli...143sr=1-2

Besprich am besten mit Deiner Ärztin,ein anderes Bedarfsmedikament zu probieren,auch Amitriptylin kann als Bedarf fungieren und vielleicht sogar statt Paroxetin,weil es den Antrieb nicht noch mehr steigert und somit die innere Unruhe nicht noch weiter verstärkt wird in der Einschleichphase.

Es wird sich schon was für Dich finden,keine Sorge.

Zum Schluss noch ein hilfreiches Tutorial,wenn man ein paar gute Gedanken und Worte gebrauchen kann und den Umgang mit Gefühlen lernen und üben möchte:

02.08.2023 20:15 • x 2 #12


merle82
@Flame Vielen lieben Dank. Das Buch habe ich tatsächlich schon und auch Peter Beer schaue ich hoch und runter. Auch Schlaftee mit Melisse trinke ich schon Kannenweise.
Ob ich die Vivinox Stark mit Seroquel nehmen darf, weis ich nicht. Besser nicht.

Perazin ist doch auch ein Neuroleptika, wie Seroquel, oder?


Aber ich danke dir sehr für deine Tips.

02.08.2023 20:50 • #13


Flame
Zitat von merle82:
Ob ich die Vivinox Stark mit Seroquel nehmen darf, weis ich nicht. Besser nicht.

Richtig also nur entweder oder.


Zitat von merle82:
Perazin ist doch auch ein Neuroleptika, wie Seroquel, oder?

Das stimmt,allerdings kann auch ein Medikament aus der gleichen Wirkstoffgruppe besser greifen als ein anderes aus derselben Gruppe.
Habe selbst beide probiert,Seroquel hatte mir nicht geholfen (hatte nur körperlich sediert),mit Perazin dagegen hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht.


Zitat von merle82:
Aber ich danke dir sehr für deine Tips.

Gern geschehen.

03.08.2023 07:20 • x 1 #14


merle82
@Flame Darf man Baldrian eigentlich zusätzlich zu Psychopharmaka einnehmen? Ich finde im Net unterschiedliche Meinungen.

Perazin habe ich noch nie gehört, aber interessant. Nur leider braucht es sicher ewig lange vom Seroquel los zu kommen. Nehme das schon so viele Jahre.

05.08.2023 22:13 • #15


S
Zitat von merle82:
Ich musste in den letzten Jahren immer mal wieder 1mg Tavor nehmen. Nie am Stück. Nur alle paar Monate mal. Akutell habe ich eine sehr schwierige ...

Liebe merle,

Ich versuche mir ein Bild zu machen:

In den letzten Jahren immer mal wieder 1mg Tavor (Lorazepam).
In welchen Abständen? Auch mal mehrere Tage hintereinander?
Eigentlich hast du es vorbildlich, als Bedarfsmedikation eingesetzt?

Jetzt aber Toleranzentwicklung.
Wechsel zu anderen Benzodiazepinen nicht ratsam.

Du weisst ja sicher, das Tavor nicht länger als 2 Wochen genommen werden sollte.

Du bist in einer Krise und bist auf Benzos angewiesen. Das kann ich persönlich sehr gut verstehen.

Ich kann dir nur meine Sicht der Dinge anbieten;
ich würde bei 1mg Tavor bleiben.
Nimmst du das dann täglich ein?
Davon ist abzuraten.
Zwischen den Einnahmen sollten mindestens 2-3 Tage vergehen.
Auf diese Weise wird sich sehr wahrscheinlich auch die Wirksamkeit normalisieren.

Bitte sei vorsichtig. Es geht dir sehr schlecht, aber was ein Benzodiazepin - Entzug erst mit dir macht, willst du nicht wissen.

Hast du schon mal an Lithium (Hypnorex) gedacht oder Pregabalin?

Ein kleiner Tipp;
Es gibt ein Medikament namens LASEA.
Das ist reines Lavendelöl und hilft gegen Ängste. Das dockt an die gleichen Rezeptoren wie Tavor an.

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute
Es gibt immer einen Weg.
Liebe Grüße
Sun

06.08.2023 02:27 • x 1 #16


merle82
@Sun44 Danke für deine ausführliche und liebe Antwort.

Ich habe Tavor in den letzten Jahren vielleicht 4 mal pro Jahr genommen. Nie über mehrere Tage.

In den letzten 10 Monaten jedoch öfters mal. 2-3 Mal pro Woche. Lithium habe ich noch nie genommen. Wurde auch vom Arzt noch nie erwähnt. Ist das auch gegen Ängste/Panikattacken? Pregabalin hatte ich vor ca. 15 Jahren mal. Leider kann ich mich nicht mehr dran erinnern, wie und ob es gewirkt hat.

Mein Arzt überlegt ein Benzo als low dosis zu verschreiben. Da ich jetzt schon so viele Medikamente durch habe und seit 10 Monaten so sehr leide.

Ich nehme jetzt seit 7 Wochen Paroxetin und es ist keine Wirkung spürbar. Ausser massive Schlaflosigkeit.

Es ist so erschöpfend und Kräfte zehrend.

lg merle

06.08.2023 13:34 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
@merle82
Liebe merle,

sehr gerne.

Du hast eher wenig Tavor genommen.
Das du in eine Toleranz gekommen bist, wundert mich.
Jeder Mensch reagiert anders.

Es gibt Menschen, bei denen Low Dosis funktioniert. Eine tägliche sehr geringe Einnahme ist möglich, ohne das es zur Dosissteigerung kommt.
Du schreibst aber, daß du die Dosis erhöhen möchtest.

Das Benzo wechseln? Das handhabt jede/r Ärztin/Arzt anders.

Sei bitte achtsam. Wenn du in der Toleranz bist, reichen auch bald 2mg nicht mehr.
Und bevor nicht geklärt ist, ob du tatsächlich in der Toleranz bist, sollte nicht gewechselt werden.
Entzugserscheinungen?

Lithium:
Vorbeugende Behandlung von starken Stimmungsschwankungen und akuten Depressionen
Akutbehandlung der Manie
Prophylaxe manisch-depressiver und unipolar verlaufender affektiven Psychosen

ABER:

Damit sich die Emotionen einpendeln, kann es beispielsweise auch bei der Borderline-Störung, als Stimmungsstabilisator eingesetzt werden.

Pregabalin:
Unter anderem Anwendung bei der generalisierten Angststörung.
Es wurde aber wiederholt über ein Abhängigkeitspotenzial berichtet.

Das diese Medikamente alle Risiken bergen, darüber brauchen wir nicht reden.
Aber vorübergehend auf eine medikamentöse Therapie zurückzugreifen,
kann Sinn machen.

Meine Inhalte spiegeln meine Sicht und Erfahrungswerte wieder.

Alles Gute weiterhin.
Ganz liebe Grüße

Sun

06.08.2023 18:04 • x 1 #18


Flame
Zitat von merle82:
Darf man Baldrian eigentlich zusätzlich zu Psychopharmaka einnehmen? Ich finde im Net unterschiedliche Meinungen.

Unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen gibt es zu allen Dingen,grundsätzlich ist es schon gut,dass man da mit der nötigen Vorsicht herangeht.
Ich hatte gemeint, Baldrian einzunehmen um die Grundanspannung zu senken und dadurch eben seltener Tavor zu benötigen,also weniger eine parallele (gleichzeitige) Einnahme.
Das hätte ich vielleicht klarer formulieren sollen.

Wenn Du z.B. Tavor genommen hast (das max. 18 Stunden wirkt) kannst Du danach ohne Bedenken Baldrian einnehmen.

Ich selbst nehme Baldrian zusätzlich zu meiner Dauermedikation (300 mg Pregabalin/Tag) und mein Psychiater befürwortet das.
Wenn Du Dir unsicher bist,befrage Deinen Arzt dazu,der ist die zuverlässigste Auskunft in Sachen Medikamente.

Grundsätzlich können Naturheilmittel schon ganz gute zusätzliche Unterstützung bieten,denk ich.

06.08.2023 18:29 • #19


Kermit
Zitat von Flame:
Unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen gibt es zu allen Dingen,grundsätzlich ist es schon gut,dass man da mit der nötigen Vorsicht herangeht. ...

Wobei noch zu beachten wäre das Baldrian Tropfen 70% Alk. enthalten und daher nicht mit Benzos zusammen zu nehmen sind im Gegensatz zu Baldrian Dragees. Alk. und Benzos sind nie eine gute Mischung.

06.08.2023 18:40 • x 1 #20


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Dr. med. Andreas Schöpf