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C
Hallo,

bin 29 Jahre alt und leide an Schlafstörungen.
Meine Vermutung ist, dass ich sehr impulsiv und aktiv bin (vielleicht aufgrund meiner ADHS Erkrankung?) und mein Kopf stets aktiv ist. Panik resultiert bei mir in Unruhe, gelegentlichen Schweißausbrüchen und Schlaflosigkeit.

Meine Amgydala wird schnell getriggert und ich habe in Zusammenarbeit mit meinem Psychotherapeuten gelernt mithlfe von Akzeptanz und Achstamkeit und Atemübungen diese Stimulationen zu beruhigen.

Nun ist es so, dass ich nur zu hause schlafen kann und mir feste Schlafroutinen angewohnt habe (Schlafzimmer dunkel, kalt, kein Blaulicht vor dem Schlafengehen, nach 19 Uhr kein Abendessen und keine Flüssigkeit und Rituale). Ich akzeptiere, dass ich nachts immer aufwache und meine Schlafzyklen trotzdem hinbekomme, aufwachen ist was natürliches.

Was mache ich aber, wenn ich auswärts schlafen muss (Schwiegereltern, Hotel, bei Freunden etc.)?
Ich kann nicht. Einschlafen ist schwer möglich, ich habe kaum Tiefschlaf und bin die folgenden Tage K.O. Auch zu hause passiert sowas gelegentlich (2x/Woche). Meine selbst gefundene Lösung ist die Einnahme von Alprazolam (Zopiclon wirkt bei mir nicht gut). Ein Besuch im Schlaflabor hat keine körperlichen Probleme (Restless Leg etc.) ergeben, es wird wohl die Psyche sein. Bin mit Freundin, Freunden und Job sehr zufrieden. Habe mir das Medikament ohne Rezept besorgt, habe mich ausgiebig über die Wirkung an den GABA Rezeptoren, über die Gefahren (psychische Abhängigkeit kann schnell und gefährlich sein) und die Nebenwirkungen informiert.

Meine Regel lautet: max. 0,5-1mg Alprazolam (ich bin mit 97kg auch sehr schwer) 1-2 Mal pro Monat.

Glaubt ihr der Konsum in diesem Abstand ist angemessen ohne eine Gefahr von Nebeneffekten (schleichende Abhängigkeit, Gedächtnisverlust. etc.) zu riskieren?

Ich freue mich von Euren Erfahrungen oder Erfahrungen von Bekannten zu hören.
Nochmal: die Gefahr der psychischen Abhängigkeit ist mir bewusst! Ich merke wie groß die Lust nach diesem Medikament ist, der Kopf ist einfach mal aus ohne Gedanken, gut! Aber meine Disziplin ist sehr stark, ich halte die Sperrzeit immer ein.

01.07.2023 12:27 • 02.07.2023 #1


7 Antworten ↓


rednaxela
Zitat von Cybershot1823:
Meine Regel lautet: max. 0,5-1mg Alprazolam (ich bin mit 97kg auch sehr schwer) 1-2 Mal pro Monat.

Das ist unkritisch und kannst du sicher so machen.

Es gibt allerdings auch andere Medikamente, die da helfen können.

Schlaf anstoßende Antidepressiva die Opipramol, Trazodon etc. Die machen nicht abhängig.

Könntest es auch mit pflanzlichen alternativen versuchen wie Baldrian oder so.

Ich experimentiere grad mit Melatonin herum. Schein zu helfen wenn ich höhere Dosierungen nehme (ca. 4mg am Abend).

Kannst es ja Mal mit einem Arzt besprechen, was da die beste Lösung ist. Grundsätzlich find ich 2x im Monat Alprazolam nicht schlimm, wenn du sonst gut klar kommst.

01.07.2023 13:01 • #2


A


Benzodizapenie - ab welcher Häufigkeit gefährlich?

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H
Mahlzeit, das mit dem Benzo ist oft so eine Sache. Liegt oft am Umgang und der Regelmäßigkeit da du beschreibst achtsam zu sein damit , auch die geringe Dosis sehe ich da nicht das Problem. Nur achte darauf das es kein Ritual wird ,da liegt glaube deine Begabung drin.Kenne das selbst und es ist schwierig weil man es sich auch einreden kann,versuche Dinge anders zu machen und flexibel zu sein,bist ja auch noch jung .Versuche ruhig mal Pflanzliche Sachen wie Tee oder oder aus.Wichtig ist der Innerliche Bezug glaube nimmst es nich auf die Goldwaage . Hoffe kannst verstehen was ich meine,ein schönes Wochenende.

01.07.2023 13:17 • #3


Schlaflose
Zitat von Cybershot1823:
Meine Regel lautet: max. 0,5-1mg Alprazolam (ich bin mit 97kg auch sehr schwer) 1-2 Mal pro Monat.

Glaubt ihr der Konsum in diesem Abstand ist angemessen ohne eine Gefahr von Nebeneffekten (schleichende Abhängigkeit, Gedächtnisverlust. etc.) zu riskieren?

Ich nehme seit Jahren die Kombi Alprazolam (0,25-0,5)+Zopiclon ( 2,0-3,75) durchschnittlich 4 Mal im Monat als Bedarfsmedikament zusätzlich zu meinem schlafanstoßenden Antidepessivum. Es gab aber auch Phasen, wo ich es 2-3 Mal die Woche nahm, wenn es notwendig war. Wenn ich an Weihnachten meine Verwandten besuche, nehme ich das sogar an 5 Tagen hintereinander. Abhängig bin ich der ganzen Zeit nicht geworden. Und Gedächtnisverlust hatte ich nie, höchstens, dass ich am Morgen nach der Einnahme etwas neben der Spur bin. Das gibt sich aber nach kurzer Zeit.
Aber warum nimmst du kein schlafanstoßendes Antidepressivum? Die machen nicht abhängig. Man kann sie dauerhaft nehmen (ich nehme sie schon seit 24 Jahren) oder auch als Bedarfsmedikament.

01.07.2023 16:12 • #4


C
Vielen Dank für Eure konstruktiven Antworten!
Ich habe mir über Antidepressiva noch nie Gedanken gemacht, da ich über schlaffördernde Medikamente nur mit meinem Hausarzt bisher gesprochen habe, welcher mir mit Zopiclon und Zolpidem helfen wollte. Diese Medikamente wirken bei mir fast schon schlaferzwingend (7,5mg) und am folgenden Tag fühle ich mich nicht erholt.
Benzodiazepine habe ich durch Schreibtischrecherche gefunden und mit Diazepan, Alprazolan und Klonazepan das ausprobiert, was ich über dritte Wege zur Verfügung gestellt bekam.
Seht mir die laienhafte Frage nach: Antidepressiva verschreibt vermutlich ein Neurologe oder Psychater?

01.07.2023 18:33 • #5


rednaxela
Zitat von Cybershot1823:
Antidepressiva verschreibt vermutlich ein Neurologe oder Psychater?

Ja, eventuell aber auch der Hausarzt.
@Schlaflose könnte vielleicht ein paar nennen, das könntest du beim Arzt Mal zur Sprache bringen.

Ich kam früher mit trazodon, aktuell mit Opipramol gut klar.

01.07.2023 18:38 • #6


Schlaflose
Zitat von Cybershot1823:
Seht mir die laienhafte Frage nach: Antidepressiva verschreibt vermutlich ein Neurologe oder Psychater?

Ich bekomme sie vom Hausarzt. Zwischendurch war ich auch mal beim Psychiater, der mir zum Ausprobieren andere verschrieben hat, aber die haben nicht gewirkt.
Ich fing vor 24 Jahren mit Amitriptilyn an, das sehr gut wirkte, aber nach ein paar Jahren nachließ. Dann wechselte ich zu Doxepin, das ich immer noch nehme. Andere, die es gibt, halfen mir gar nicht. Das gängigste, aber schwächste ist Opipramol. Dann gibt es noch Mirtazapin, Trimipramin und Trazodon. Auch Neuroleptika, v.a. Quetiapin werden manchmal in sehr niedriger Dosierung zum Schlafen verschrieben. Man muss einfach ausprobieren, womit man am besten klarkommt.

01.07.2023 19:27 • x 1 #7


K
@Cybershot1823

Ich bin nicht sicher, ob Du alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft hast. Das Medikament bekommst Du auch legal vom Arzt. Warum das Ganze ohne Rezept? Der Hausarzt kann Dir das verschreiben. So selten, wie Du es nimmst, sollte es deswegen keine Probleme geben.

Aber es gibt bessere Medikamente für Dich als das.

Außerdem gibt es auch andere Behandlungsmöglichkeiten. Aber ich weiß nicht, ob man Dir die genannt hat.

Wo wohnst Du denn, in welchem Bundesland?

https://www.adhs.info/fuer-erwachsene/t...re-hilfen/

02.07.2023 10:38 • #8





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Dr. med. Andreas Schöpf