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Tinebiene
Hallo ihr da draußen. Kurz zu mir . Ich leide seit über 30 Jahren an einer Angststörung . Die Symptome wie Schwindel Unruhe und unterschwellige Angst sind eigentlich immer da. Aber ich steigere mich auch extrem schnell in heftige Panikanfälle. Vor 16 Jahren bekam ich dafür ein Notfallmedikament . Diazepam. Ich hab es zu Anfang nur ab und zu genommen in kleiner Dosierung half es mir gut. Aber die Toleranzentwicklung kam schnell und somit die Dosiserhöhung. Ich nehme jetzt schon seit Jahren 40mg täglich. Wenn ich es wagte einen Entzug zu machen hab ich mich immer selbst aus der Klinik entlassen und auch zuhause sehr langsam zu reduzieren ist so schwer das ich immer gescheitert bin. Ich weiß über benzoabhängigkeit wird hier nicht gerne geschrieben aber gibt es denn hier jemand der in einer ähnlichen Situation ist und trotz allem an seinem benzo hängt weil er weiß es hilft ? Schreibt mir doch mal eure Erfahrungen ich würde mich freuen. Lg Tine

15.12.2020 07:58 • 13.03.2021 #1


72 Antworten ↓


saga1978
Hallo ich habe 2018 einen diazepam Entzug gemacht hab es auch 16 Jahre genommen aber wurde falsch entzogen man kann während des Entzuges levomepromazin nehmen das hat eine sehr gute Wirkung

15.12.2020 10:07 • x 1 #2


A


Benzo-Abhängigkeit / 40mg Diazepam seit Jahren

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Tinebiene
Hast du den Entzug in einer Klinik gemacht? Wie war deine tägliche dosis von diazepam?

15.12.2020 10:18 • #3


saga1978
Zitat von Tinebiene:
Hast du den Entzug in einer Klinik gemacht? Wie war deine tägliche dosis von diazepam?


Ja hab ich in der Klinik gemacht hab Bis zu 50 mg genomm

15.12.2020 10:29 • #4


petrus57
Zitat von Tinebiene:
Ich weiß über benzoabhängigkeit wird hier nicht gerne geschrieben aber gibt es denn hier jemand der in einer ähnlichen Situation ist und trotz allem an seinem benzo hängt weil er weiß es hilft ? Schreibt mir doch mal eure Erfahrungen ich würde mich freuen.


Moin Tine

Ich nehme Tavor seit gut 6-7 Jahren.

Nehme aber meist nur 0,5 mg am Tag.Wenn ich dann mal Angst vor zu hohem Blutdruck oder Blutdruckentgleisungen habe nehme ich auch schon mal bis 1,5 am Tag, was aber in den ganzen Jahren wohl gerade 5 mal vorkam.

Nach 3 - 4 Tagen 0,5, mg muss ich oft 1 mg nehme, weil ich da wohl in einen Minientzug komme.

15.12.2020 10:33 • x 1 #5


Tinebiene
Ich habe vor diazepam auch Tavor also lorazepam genommen. Ich wurde dann in einer Klinik von 10 mg täglich auf 40 mg diazepam umgestellt. Mir ging es dann nach etwa einer Woche so schlecht das ich nachhause wollte. Ich hab dann erhöht auf 70 mg diazepam und es langsam runterdosiert auf 40mg. Das ist jetzt meine Dosis seit Jahren. Ich würde gerne weniger nehmen aber ich schaff es einfach nicht. In Kliniken wird viel zu schnell entzogen finde ich. Mich interessiert ob ihr bei langjähriger hoher Dosis irgendwelche Nebenwirkungen habt und ob es noch wirkt wie zu Anfang. Ich fühle mich trotz der hohen Dosis immer ängstlich aber will keinesfalls mehr über die 40mg drüber kommen. Lg

15.12.2020 13:32 • #6


saga1978
Zitat von Tinebiene:
Ich habe vor diazepam auch Tavor also lorazepam genommen. Ich wurde dann in einer Klinik von 10 mg täglich auf 40 mg diazepam umgestellt. Mir ging es dann nach etwa einer Woche so schlecht das ich nachhause wollte. Ich hab dann erhöht auf 70 mg diazepam und es langsam runterdosiert auf 40mg. Das ist jetzt meine Dosis seit Jahren. Ich würde gerne weniger nehmen aber ich schaff es einfach nicht. In Kliniken wird viel zu schnell entzogen finde ich. Mich interessiert ob ihr bei langjähriger hoher Dosis irgendwelche Nebenwirkungen habt und ob es noch wirkt wie zu Anfang. Ich fühle mich trotz der hohen Dosis immer ängstlich aber will keinesfalls mehr über die 40mg drüber kommen. Lg



Ja das stimmt ich wurde auch zu schnell entzogen ich hatte zum Schluss vermehrt Ängste und sehr viel Unruhe obwohl ich teilweise noch mehr erhöht hatte da hab ich dann mit meiner Ärztin den Entschluss gefasst zu entziehen

15.12.2020 14:14 • #7


Tinebiene
Wie lange warst du denn in der Klinik? Und du hast 16 Jahre 50 mg täglich genommen?

15.12.2020 14:39 • #8


saga1978
Zitat von Tinebiene:
Wie lange warst du denn in der Klinik? Und du hast 16 Jahre 50 mg täglich genommen?


Ja hab ich und zum Schluss mehr. Ich war 2 Wochen in der Klinik wurde in 4 Tagen runter gesetzt es war leider nicht so schön im Nachhinein hab ich erst erfahren das es völlig falsch war die Rechnung hab ich dann auch bekomm. Man hätte das über monate ausschleichen müssen aber andre kliniken machen es anders. Man kann es auch ambulant machen wenn man einen guten Arzt hat und das levomepromazin geben das wirkt wie diazepam macht aber nicht abhängig

15.12.2020 17:28 • #9


E
Wenn ich mir folgendes vorstelle, kann es gar keine Abhängigkeit geben. Denn, wenn es keine Wirkung mehr zeigt, dann lässt man doch das Medikament weg und nimmt es nicht mehr. Wie soll man dann abhängig werden? Es wirkt doch dann
eh nicht. Kann mich bitte jemand aufklären? Gibt es tatsächlich Menschen, die täglich irgendein Benzodiazepin nehmen?

15.12.2020 17:54 • #10


Tinebiene
Omg das ist ja wohl nicht zumutbar in 4 Tagen 50 mg diazepam runterzufahren welches man 16 Jahre genommen hat. Wir bzw. Ich bin Du warst hochdosisabhängig. Ich hatte schon Angebote aus Kliniken da sagten Ärzte ich muss drei Monate bleiben. Andere wollten in vier Wochen entziehen. Ich werde es vielleicht nocheinmal ambulant versuchen über ein Jahr . Es ist einfach beängstigend das 40 mg kaum mehr Wirkung zeigen. Ich merke wohl wenn ich abends zum schlafen 20 mg nehme eine leichte Entspannung aber ich muss vor dem aufstehen wieder 10 mg nehmen um einigermaßen klar denken zu können. Das Zeug hat mich fest im Griff und meine Psyche total kaputt gemacht. Hat dir denn immer der gleiche Arzt soviel und vorallem solange ein Rezept ausgestellt? Ich hatte da schon gewisse Schwierigkeiten. Aber wenn man süchtig ist findet man immer einen Weg.

15.12.2020 18:06 • x 1 #11


Tinebiene
Zitat von orion:
Wenn ich mir folgendes vorstelle, kann es gar keine Abhängigkeit geben. Denn, wenn es keine Wirkung mehr zeigt, dann lässt man doch das Medikament weg und nimmt es nicht mehr. Wie soll man dann abhängig werden? Es wirkt doch dann eh nicht. Kann mich bitte jemand aufklären? Gibt es tatsächlich Menschen, die täglich irgendein Benzodiazepin nehmen?

Wenn du abhängig bist von benzos dann wirken sie irgendwann schwächer und du nimmst meistens mehr vorallem um die entzugserscheinungen zu umgehen. Eine Toleranz entwickelt sich mit der Dauer der Einnahme. Und natürlich brauchst Du bei Abhängigkeit täglich deine Dosis auch wenn die wirkung schwächer wird willst Du keine entzugssympthome.

15.12.2020 18:14 • x 3 #12


E
Danke für deine sehr ausführliche Erläuterung. Ich habe wohl dabei zu 'einfach bzw zu kurz' gedacht. Also ich selbst nehme Bromazepam bei Bedarf und könnte mir einfach nicht vorstellen es jeden Tag zu nehmen. Aber ja, es soll wirklich Menschen geben, die tägl. ein Benzodiazepin nehmen oder vielmehr nehmen müssen. Für nicht-abhängige wie mich ist es halt schwer vorstellbar, bedeutet jedoch nicht, daß man nicht abhängig sein kann. Für mich halt äußerst schwer vorstellbar und schlimm.

15.12.2020 18:26 • x 2 #13


F
Ich habe auch Bromazepam als Notfallmedikament und Respekt vor der möglichen Abhängigkeit und Toleranzentwicklung. Deshalb schreibe ich jede Einnahme auf und beobachte die vergangenen Monate. Die letzte Packung reichte drei Jahre, da bin ich etwas stolz auf mich. Nimmst du im Notfall 1,5 oder 3 mg (Viertel oder Halbe)?

15.12.2020 18:32 • x 2 #14


E
Zitat von Fauda:
Nimmst du im Notfall 1,5 oder 3 mg (Viertel oder Halbe)?

Das kommt immer auf die Situation darauf an. Manchmal wirkt schon eine halbe und manchmal eben 'hochdosiert'.
Also, ich nehme das wirklich nicht jeden Tag und deswegen für mich einfach schwer vorstellbar, dass es Menschen
geben soll, welche jeden Tag so etwas nehmen. Naja, man sollte es vielleicht nicht 'übertreiben' und vorsichtig sein.

15.12.2020 18:38 • x 1 #15


saga1978
Zitat von Tinebiene:
Omg das ist ja wohl nicht zumutbar in 4 Tagen 50 mg diazepam runterzufahren welches man 16 Jahre genommen hat. Wir bzw. Ich bin Du warst hochdosisabhängig. Ich hatte schon Angebote aus Kliniken da sagten Ärzte ich muss drei Monate bleiben. Andere wollten in vier Wochen entziehen. Ich werde es vielleicht nocheinmal ambulant versuchen über ein Jahr . Es ist einfach beängstigend das 40 mg kaum mehr Wirkung zeigen. Ich merke wohl wenn ich abends zum schlafen 20 mg nehme eine leichte Entspannung aber ich muss vor dem aufstehen wieder 10 mg nehmen um einigermaßen klar denken zu können. Das Zeug hat mich fest im Griff und meine Psyche total kaputt gemacht. Hat dir denn immer der gleiche Arzt soviel und vorallem solange ein Rezept ausgestellt? Ich hatte da schon gewisse Schwierigkeiten. Aber wenn man süchtig ist findet man immer einen Weg.



Ja mich hatte das auch im Griff morgens war es das erste was ich genomm habe ich hab es immer von der gleichen Ärztin bekommen und hab mir nie so wirklich Gedanken über eine Abhängigkeit gemacht mittlerweile bin ich aber froh es gemacht zu haben auch wenn es sehr schwierig war. Ich kann es auch mittlerweile als Bedarfs Medikament nutzen nur

15.12.2020 18:49 • #16


Tinebiene
Ja ich habe auch mal ganz niedrig dosiert angefangen und nur im Notfall. Nieeee hätte ich gedacht in eine solche Abhängigkeit zu rutschen. Aber die Angst kam oft und ich nahm es öfter und es wurde mehr . Es hat gut geholfen und ich hätte mehr auf mich aufpassen sollen das weiß ich selbst alles. Passt auf denn es ist die Hölle darauf angewiesen zu sein .

15.12.2020 19:02 • x 3 #17

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Tinebiene
Aber das dein Arzt dir diazepam über einen so viele Jahre und in dieser Menge aufschreibt ohne dich aufzuklären was passiert finde ich extremst unverantwortlich von einem Arzt.

15.12.2020 20:06 • x 2 #18


saga1978
Zitat von Tinebiene:
Aber das dein Arzt dir diazepam über einen so viele Jahre und in dieser Menge aufschreibt ohne dich aufzuklären was passiert finde ich extremst unverantwortlich von einem Arzt.



Ja im Nachhinein seh ich das genauso bin auch echt froh weg davon zu sein

15.12.2020 20:46 • x 1 #19


Tinebiene
Meinen allergrößten Respekt vor diesem Entzug hast du und du kannst sehr stolz auf dich sein.

15.12.2020 21:04 • #20


A


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Dr. med. Andreas Schöpf