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Hallo, mein Name ist Daniel und ich habe nun auch schon eine längere Leidensgeschichte.
Angefangen habe ich mit Citalopram im Jahr 2009 wegen Depressionen, die auch auf mein verzerrtes Selbstbild und Zwangstörungen zurückzuführen sind. Hatte zwar nie Probleme mit Nebenwirkungen, doch bis auf eine leichte stimmungsaufhellende Wirkung, auch nicht wirklich eine Besserung. Hab die dann bis 2012 genommen und nach einem kleinen Rückfall, bin ich auf Sertralin umgestiegen. Im Jahr 2019 habe ich die Setralin abgesetzt, ohne Symptome. Meine Zwangsstörungen, die auch etwas mit meinem Unwohlsein im Körper zu tun haben, wurden jedoch immer schlimmer. Habe mich daher im letzten Jahr, in Absprache mit dem Arzt, dazu entschieden die Sertralin wieder zu nehmen. Leider kam die Trennung meiner Freundin dazu. Doch es folgte eine extrem gute Phase. Die 50mg Sertralin scheinen gewirkt zu haben, ich war motivierter, habe vieles im Leben geändert und fühlte mich in meinem Körper sogar wieder wohl. Hab die Dosis dann leider eigenhändig auf 25mg reduziert und was danach folgte, war die Hölle. Fast eine Woche im November, konnte ich nicht mehr schlafen und seitdem hat es mir den Schlaf irgendwie zerschossen. Hab Mirtazapin bekommen, dadurch konnte ich wieder schlafen, doch sie wirkten nach einigen Wochen nicht mehr. Seitdem tue ich mir beim Einschlafen und Durchschlafen schwer.
Hab die Sertralin dann komplett abgesetzt, was ebenso eine Tortur war. Hab auch endlich eine Therapie angefagen, doch leider wurden die Zwangstörungen wieder schlimmer. In Absprache mit dem Arzt, habe ich mich entschieden, die Sertralin wieder einzuschleichen. Seit Ende März nehme ich sie und seit drei Wochen auch wieder die 50mg. Doch so wirklich wirken wollen die Tabletten nicht, im Gegenteil, mir geht es immer schlechter. Auch der Schlaf wird wieder schlechter. Nun nehme ich noch Promethazin. Könnte echt kotzen, bin nun in einem Tablettensumpf, dabei habe ich es geschafft von den Dingern wegzukommen. Sollte ich vielleicht auf Escitalopram wechseln, oder noch ein paar Wochen warten?
Es war eh ein Fehler die Tabletten früher jahrelang zu nehmen. Dabei sollte man die Tabletten doch nur max 1-2 Jahre nehmen, natürlich in Verbindung mit einer Therapie. Bin echt erschrocken, wieviele hier im Forum wild die Tabletten in sich reinschaufeln. Und vor allem so lange. Klar helfen sie für eine Zeit, aber die Ursache bekämpfen sie doch nicht, was ich nun auch feststellen musste.

04.05.2023 09:52 • 25.05.2023 x 2 #1


23 Antworten ↓


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Moin.
Nun ja, Antidepressiva abzusetzen ohne Rücksprache mit dem Arzt ist nicht wirklich das gelbe vom Ei.

Du merkst ja selbst das es dir nicht besser geht, sondern das die Zwangsgedanken zurück gekommen sind und es dir überhaupt nicht gut geht/ging.

Man kann nicht pauschal sagen, 1 - 2 Jahre nehmen, es kommt auf das Krankheitsbild an.

Antidepressiva in Kombination mit Therapie ist ein sehr guter Weg.

Ich glaube kaum das sich hier irgendwer Antidepressiva wie Bonbons einwirft. Im Gegenteil, Einnahmen werden mit Fachärzten geklärt und sind gut überlegt.

Für dich alles Gute

04.05.2023 10:00 • x 2 #2


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Antidepressiva Sertralin -Teufelskreislauf

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Hallo und Willkommen Daniel.
Du hast recht: nach Möglichkeit nimmt man AD nur für eine begrenzte Zeit.
Nützt jetzt aber nichts, wenn es dir so schlecht geht, sind sie eine gute Hilfe.
50mg könnten zu wenig sein.
Ich nehme auch Sertralin und mir wurde gesagt, dass die Zieldosis 75 bis 100mg seien. Bei mir wurde es auch erst mit 75mg stabil gut.
Aktuell schleiche ich aus, bin seit 1,5 Wochen auf 50mg.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Psychopharmaka-Mix die Situation verschlimmern kann. Promethazin ist ein gutes Mittel, aber am besten nur so oft wie unbedingt nötig.

04.05.2023 10:03 • x 2 #3


D
Sollte auch kein Vorwurf sein, hat mich nur etwas gewundert.
Muss aber sagen, dass bei mir diese Stimmungsschwankungen so schlimm sind, vor allem in der Früh und wenn ich schlecht schlafe. Zudem lasse ich mich leicht triggern. Vielleicht dauert es noch bis die Sertralin sich voll entfalten, doch nach 3 Wochen auf 50mg, kann man doch eigentlich erwarten das sie wirken oder?
Werde jetzt den Urlaub in Irland noch abwarten, sollte es sich da verschlimmern, muss ich mit dem Arzt sprechen. Habe eine tolle neue Frau kennengelernt, die nun auch meine Freundin ist. Leider schnarcht sie in der Nacht sehr, was mir den Schlaf total zunichte macht -.-
Und der ist seit November eh schon mehr schlecht als recht. Warum auch immer, war selbst ohne Sertralin dann so.
Dabei hatte ich früher nie Schlafprobleme, nur einen leichten Schlaf.

04.05.2023 10:08 • #4


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Zitat von Pauline333:
Hallo und Willkommen Daniel. Du hast recht: nach Möglichkeit nimmt man AD nur für eine begrenzte Zeit. Nützt jetzt aber nichts, wenn es dir so schlecht geht, sind sie eine gute Hilfe. 50mg könnten zu wenig sein. Ich nehme auch Sertralin und mir wurde gesagt, dass die Zieldosis 75 bis 100mg seien. Bei mir wurde es ...

viel Glück beim ausschleichen Bei mir war es sehr schwierig

04.05.2023 10:11 • x 1 #5


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Bei mir hat Sertralin nicht geholfen, im Gegenteil. Nach 7 echt heftigen Wochen wurde es gegen Escitalopram ausgetauscht, welches ich um einiges besser vertrage. Ich nehme davon 20 mg, diese Dosis seit Mai 2022.

Ich werde es noch weiter nehmen, ich weiß nicht wann und ob ich es je absetzen werde.

04.05.2023 10:13 • #6


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Zitat von DanU:
viel Glück beim ausschleichen Bei mir war es sehr schwierig


Danke dir.
Wie hast du denn ausgeschlichen?
Ich denke, je länger und je höher dosiert man es mimmt, desto langsamer muss man ausschleichen. Ich habe 6 Monate 75mg genommen und werde mir mit dem vollständigen Ausschleichen bis nächstes Frühjahr Zeit lassen. Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben in welchen zeitlichen und mg-Schritt(ch)en ich es vorhabe.

04.05.2023 10:16 • #7


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Zitat von Grace_99:
Bei mir hat Sertralin nicht geholfen, im Gegenteil. Nach 7 echt heftigen Wochen wurde es gegen Escitalopram ausgetauscht, welches ich um einiges besser vertrage. Ich nehme davon 20 mg, diese Dosis seit Mai 2022. Ich werde es noch weiter nehmen, ich weiß nicht wann und ob ich es je absetzen werde.

hast du sofort gewechselt? Oder die Tabletten sofort gewechselt? Wenn ich wechsle, dann vermutlich auch auf Escitalopram.

Zitat:
Zitat von Pauline333 Danke dir. Wie hast du denn ausgeschlichen? Ich denke, je länger und je höher dosiert man es mimmt, desto langsamer muss man ausschleichen. Ich habe 6 Monate 75mg genommen und werde mir mit dem vollständigen Ausschleichen bis nächstes Frühjahr Zeit lassen. Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben in welchen ...


Ich bin am Anfang von 50 auf 35, dann auf 25, 20, 15 usw.
War etwas schwierig, da ich die Tabletten nicht vernünftig teilen konnte.

04.05.2023 10:33 • #8


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Ich glaube innerhalb von 3 Tagen wurde das Sertralin von 75 auf 10 dosiert, dann ab Tag 4 kam Escitalopram 5 mg dazu, ab Tag 6 dann nur noch das Escitalopram.

04.05.2023 10:39 • x 1 #9


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@Grace_99
Wie hat sich die heftigen Wochen geäußert? Weil ich nehme Sertralin nun bereits acht Wochen und diese Woche wurde ich auf 150 mg gestellt. Ich leide jedoch unter Panikattacken und kann mir nicht vorstellen dass das medikament solange braucht

04.05.2023 10:44 • x 1 #10


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Zitat von marla2404:
@Grace_99 Wie hat sich die heftigen Wochen geäußert? Weil ich nehme Sertralin nun bereits acht Wochen und diese Woche wurde ich auf 150 mg ...

Ich hatte eine diagnostizierte schwere Depression. Ich habe mit Sertralin angefangen und starke Angst und Panikattacken, starke Sehstörungen und Schwindel entwickelt.

Wurde mit jeder Erhöhung schlimmer. Zum Schluss habe ich nicht mal mehr 10 m über die Straße geschafft vor lauter Angst, Panikattacken und Co.

Ich bestand auf einen zügigen Wechsel und ich habe unter Escitalopram nichts von all dem.

04.05.2023 10:47 • x 1 #11


M
@Grace_99
krass ich stehe jeden morgen auch mit schwindel auf und meine symptome haben sich verschlimmert. Ich frag mich, ob ich nichtz auch nochmal mit meinem psychater sprechen sollte oder warte bis ich meine zieldosis erreicht hab

04.05.2023 10:51 • #12


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Zitat von marla2404:
@Grace_99 krass ich stehe jeden morgen auch mit schwindel auf und meine symptome haben sich verschlimmert. Ich frag mich, ob ich nichtz auch nochmal ...

Das bespreche am besten mit deinem Arzt, ich habe gar keine Ahnung davon.

Ich habe für mich damals gewusst, dass es nicht normal ist und nicht vom Krankheitsbild kommt, wie man mir immerzu sagte.

04.05.2023 10:54 • #13


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hoffe nun echt, dass die 50mg wirken. Wie schon geschrieben, seit ca. 3 Wochen nehme ich diese Dosis. Meint ihr, dass es noch dauern kann, bis sich die Wirkung bemerkbar macht? Oder würdet ihr schon einen Wechseln in Betracht ziehen. Hab echt Angst, dass mein Irland Urlaub zur Tortur wird -.-

04.05.2023 11:58 • #14


M
@DanU
Es kann Unterschiedlich lange dauern
Wie gesagt, ich bin nun in der achten Woche..

idR kann es sein dass die vollständige Wirkujng erst nach 4 - 6 Wochen eintritt, Ich denke es ist jetzt zu früh um zu wechseln

04.05.2023 12:16 • #15


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Zitat von DanU:
Meint ihr, dass es noch dauern kann, bis sich die Wirkung bemerkbar macht? Oder würdet ihr schon einen Wechseln in Betracht ziehen.


Ich würde wie gesagt auf 75 erhöhen und dann wahrscheinlich noch auf 100, wenn die 75 nicht nach 2 Wochen erste Besserung bringt, bevor ich wechseln würde.

04.05.2023 13:05 • x 1 #16


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Zitat von DanU:
Ich bin am Anfang von 50 auf 35, dann auf 25, 20, 15 usw.


Das ist ja schonmal nicht schlecht, wobei es ab 20mg abwärts pro mg immer mehr wird, was man Rezeptoren frei räumt. Gerade im niedrig- und niedrigst-Dosis-Bereich muss man ganz kleinschrittig runter gehen.
Wie lang hast du die jeweilige Dosis gehalten?

04.05.2023 13:08 • #17

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Zitat von Pauline333:
Das ist ja schonmal nicht schlecht, wobei es ab 20mg abwärts pro mg immer mehr wird, was man Rezeptoren frei räumt. Gerade im niedrig- und niedrigst-Dosis-Bereich muss man ganz kleinschrittig runter gehen. Wie lang hast du die jeweilige Dosis gehalten?

ja, von 12 bin ich auf 10 etc., so gut es halt mit dem Tablettenteiler ging. Die jeweilige Dosis nur 1-2 Wochen, da ich die Tabletten ja nur 2,5 Monate genommen habe.
Kleines Update zu mir, hatte eben einen Wutanfall in der Arbeit
Mir gehts echt extrem schlecht, diese Stimmungsschwankungen und innere Unruhe macht mich so fertig. Wann legt sich das endlich mal mit den Sertralin.

04.05.2023 14:25 • #18


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Zitat von DanU:
Die jeweilige Dosis nur 1-2 Wochen, da ich die Tabletten ja nur 2,5 Monate genommen habe.


Achso, nut 2,5 Monate. Und wie lange warst du davor frei von AD bzw SSRI?

04.05.2023 14:43 • #19


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Zitat von Pauline333:
Achso, nut 2,5 Monate. Und wie lange warst du davor frei von AD bzw SSRI?

von Mai 2019 bis August 2022. Hab sie aber davor auch ewig in niedriger Dosis genommen, wie gesagt, hatte von 2012 bis 2019 weder Nebenwirkungen, noch Absetzsymptome.

04.05.2023 14:49 • #20


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