ich bin jetzt seit einer Weile bei einem Psychiater, der mir ja auch die Tavor verschreibt, von denen ich mittlerweile ja auch abhängig bin. Ich habe hier ja schon mal einen anderen Therad eröffnet mit dem Titel ich habe eine Tavor Problem...damals lag meine täglich Dosis bei 1,5 mg...und obwohl ich mir geschworen habe, nicht zu erhöhen, liegt sie nun bei 2,0 mg..
Ich fasse mal kurz zusammen was mich so quält, mit was ich nicht klar komme. Ich leide schon seit meiner Pubertät an Schüchternheit, was sich nach und nach zu einer sozialen Phobie entwickelt hat. (ängstlich war ich allerdings schon von klein an)...ich hatte eigentlich kaum eine Jugend. So Dinge wie weggehen, Party machen, einen Freund haben kenne ich kaum, da das genau die Zeit war in der ich mich zurückgezogen habe...gefangen habe ich mich dann erst nach meiner Ausbildung zur Zahnarzthelferin. Auf einmal wollte ich mehr, dachte das kann es nicht sein. Ging nochmal auf die Schule, fing danach an zu studieren und keine 3 Wochen nach Beginn meines Studiums starb mein Bruder völlig unerwartet, was mich dann endgültig aus der Bahn geworfen hat. So kam ich auch (erst mal durch unseren Hausarzt) zu den Tavor. So mies sich das jetzt auch anhört, die Tavor sind trotz allem meine Rettung fürs Studium gewesen. Denn in der Schule konnte ich zum Schluss hin keine Vorträge oder Referate mehr halten, so groß war die Angst. Nur konnte man sich da eben auch noch gutvor sowas drücken. Ich nahm auch gerne eine 6 in Kauf, so groß war meine Angst. Und dann im Studium, wo quasi ständig ne Präsi oder ein Referat anstand, war das meine Rettung. Ohne die würde ich heute nicht mehr Studieren.
Naja, aber trotz dem Rettungsanker TAVOR lief alles andere nicht gut. Mir gings immer schlechter, die Traurigkeit über den Tod meines Bruders, mit dem ich überhaupt nicht klar komme, ist nach wie vor aktuell, bzw erst jetzt so richtig aktuell, da ich es Jahrelang verdrängt habe. Dazu kommt die tägliche Angst meine Eltern könnten sterben. Was sie ja auch eines Tages werden. Und ich hab, so traurig das auch klingt, momentan einfach nur meine Eltern. Dann kommt noch meine starke Angst vor dem Essen dazu. Auch dazu habe ich mal einen Thread eröffnet...das habe ich nach wie vor nicht im Griff, im Gegenteil es wird schlimmer...das Essen war auch ein Hauptgrund warum ich dann letztendlich irgendwann täglich zu Tavor gegriffen habe. Es war soooooooooo schön, grad anfangs wieder angstfrei essen zu können...so nahm das mit den Tavor leider seinen lauf.
Bin jetzt seit fast 2 Jahren in Therapie und mache da nur kleine Schritte...aber immerhin Jetzt möchten wir auch etwas neues machen, weil das mit dem Essen so durch Gesprächstherapie nicht besser wird. Irgendwas mit Traumabewältigung.
Gleichzeitig bin ich ja auch in psychiatrischer Behandlung, wegen den Tavor und so..meine Therapeutin und auch mein Psychiater haben mir ja schon Anti Depressiva vorgeschlagen und ich hab bis jetzt immer abgelehnt, weil ich Angst habe vor den Nebenwirkungen.
Aber mittlerweile denke ich halt, meine probleme sind so groß, dass man einfach abschätzen sollte was schlimmer ist. Dass alles so weitergeht wie bisher...oder dass es mir besser geht mit evtl ein paar Nebenwirkungen, die ich nicht möchte? Und ich schätze letzteres ist wohl so langsam angebracht.
Würde ihr denn in meinem fall auch zu einem Anti Depressiva raten? Mein Psychiater hat mir schon Citalopram, Cipralex und Venlafexin empfohlen...aber ich habe ja bis jetzt immer abgelehnt.
Angst bezüglich NW habe ich vor allem vor einer Zunahme. Meine Mutter erzählt mir immer wieder mal von Arbeitskolleginnen die, seit sie AD nehmen so krass zugenommen haben..und das teilweise auch nicht mehr runterkriegen, sowas macht mir Angst. Ich muss sagen ich bin schlank, habe momentan sogar etwas untergewicht (eben halt durch mein Ess/Schluck/Erstickungsproblem), ein paar kg mehr könnten mir also nicht schaden. Andererseits möchte ich das gern so in den Griff kriegen, und zunehmen, wenn ich wieder besser Essen kann.
Ich möchte also wenn möglich ein AD von dem man kaum bis gar nicht zunimmt..
Meine zweite Angst ist sexuelle Lustlosigkeit. Ich habe gehört, dass viele die ein SSRI kaum noch Lustgefühle verspühren, Probleme beim GV, Orgasmusprobleme haben und sexuell dementsprechend frustriert sind. In ganz seltenen Fällen soll es sogar so gewesen sein, dass die Libido, selbst nach Absetzen des AD nicht mehr zurückkam. Also das stelle ich mir schon ganz übel vor. Grad als jemand der soziale Phobie und sonst noch viele Probleme hat, die ihn daran hindern das Leben zu genießen. Wenn man dann nicht mal mehr eine schöne sexualität haben darf/kann...
Andererseits ist meine große Hoffnung, dass es mir durch das AD endlich wieder besser geht. Ich das Leben wieder positiver sehen kann, nicht mehr so viel grüble und meine ängste auch ein Stück weit zurückgehen...mir das AD evtl sogar dabei hilft die Tavor zu reduzieren..
Welches AD könnt ihr mir denn empfehlen?
Im Grunde bräuchte ich eins, dass gegen Ängste und Grübeln hilft (gibts das überhaupt? Ein AD gegen Ängste?) und eben eins, dass die Stimmung hebt.
Viel gelesen habe ich von Citalopram, was ja der Nachfolger von Cipralex sein soll..glaub ich. Also ist das so das Mitttel der Wahl, bei einem Fall wie meinem...?!
Könnt ihr mir vll was dazu sagen, oder auch ganz allgemein, was ihr in meinem Fall empfiehlt, welches AD usw....?
Sagt mir jetzt bitte nicht, dass ich in eine Klinik soll, ich weiß, das wäre fast das beste, nur geht das momentan Studiumstechnisch nicht. Aber nach dem Studium möchte ich sowiso in eine Klinik.
LG Cherie
06.05.2014 07:36 • • 26.09.2014 #1