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G
hallo.

ich leide derzeit unter meiner situation und ich weiß auch nicht genau wo ich anfangen soll weil ich in einem teufelskreislauf feststecke.
seit jahren habe ich panische angst davor mit keimen, bakterien usw in kontakt zu kommen und dadurch zu erkranken. aus diesem grund vermeide ich es meine wohnung zu verlassen. kontakt zu meinen wenigen verbliebenen freunden habe ich zZ nur oberflächlich per telefon und auch meine mutter sehe ich derzeit nicht.

durch meine angst haben sich bei mir einige putz und waschzwänge eingeschlichen die soweit gehen dass ich nach einem einkauf mehrere stunden damit beschäftigt bin, erst meine einkäufe und reingen und desinfizieren und dann mich. da dies sehr viel zeit in anspruch nimmt und auch anstrengend für mich ist - sowohl physisch als auch psychisch - gehe ich maximal zwei mal in der woche einkaufen. entsprechend sind die einkäufe groß, was wiederum auswirkungen auf die zeit hat, die ich mit anscließendem reinigen verbringe. wie ihr seht, es ist alles ein riesiger kreislauf aus dem ich nicht raus komme, mir fehlt die kraft und der mut.
obwohl ich mir bewusst über meine lage bin, komme ich da nicht raus. ich fühle mich im moment einfach nur alleine und in mir gefangen.

kennt jemand hier vielleicht so eine (ähnliche) situation? wie seit ihr damit umgegangen?
ich würde mich über antworten freuen.

10.05.2016 14:03 • 24.05.2016 #1


8 Antworten ↓


Vergissmeinicht
Hallo Wolke,

kenne Dich weiter nicht und schreibe erstmal ganz lieb Willkommen.

Ich kenne es von mir selber nicht, aber von anderen Betroffenen und habe schon einige Sendungen darüber gesehen.

Quasi bist Du den ganzen Tag mit Dir beschäftigt, oder?

Was ist mit fachlicher Hilfe; wie gehen Deine Freunde und Deine Mutter mit Dir um? Wie ist Dein Leben; wovon und wie lebst Du?

10.05.2016 15:48 • #2


A


Teufelskreislauf meiner Zwänge und Ängste

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G
hallo vergissmeinicht,

danke für deine antwort.
richtig, momentan lebe ich sehr oisoliert, ich hatte auch phasen in meinem leben wo ich mehr unterwegs war aber momentan kann und will ich keinen näheren kontakt. meine freunde haben anfangs versucht, mich aus meiner 'höhle' zu locken aber ich stehe mir mit meiner angst selbst im weg. mitlerweile haben sie es so hingenommen und fragen nicht mehr ob ich etwas unternehmen will. es sind nur noch seltene anrufe nach dem motto pflichtanruf.
meine mutter leidet sehr darunter dass ich mich so einkapsel, aber auch sie kann ich momentan nicht sehen, da meine ängste zu groß sind und meine zwänge mich sehr im griff haben.

das viele alleins ein lässt mir natürlich auch viel zeit zum nachdenken, so dass ich mich oft frage was mit mir nicht stimmt. gerne würde ich ein normales, unbeschwertes leben führen aber ich kann es nicht. arbeiten kann ich auch seit jahren nicht mehr, zu viele menschen, zu viele keime, zu viel angst. deshalb bin ich auch staatl. hilfe angewiesen, worauf ich ebenfalls nicht stolz bin.

12.05.2016 12:30 • #3


Vergissmeinicht
Liebe Wolke,

denke mit, das Du viel nachdenkst und leidest und nein, es ist so kein Leben. Du alleine musst den Weg daraus schaffen und sei es mit fachlicher Hilfe. Irgendetwas beschäftigt sehr stark Deine Seele und letztlich bekommst Du es durch wegwaschen nicht wirklich weg und dies wirst Du selber merken.

12.05.2016 14:49 • #4


S
hi graueWolke,

du musst doch kein schlechtes gewissen haben oder dich schlecht fühlen, dass du auf hilfe angewiesen bist. dir geht es nicht gut und so wie ich das verstanden habe, hast du ja durchaus zeitweise gearbeitet - kein grund also, dass du dich deshalb wie ein schmarotzer fühlen musst.

zu deiner grundsätzlichen lage denke ich, ähnlich wie vergissmeinicht, dass du dir auf jeden fall professionelle hilfe suchen solltest. such doch erst einmal telefonischen kontakt, dass ist nicht gleich so eine große überwindung wie ein persönliches treffen.
warst du vielleicht schonmal in therapeutischer behandlung und kannst so auf jemand bekanntes zurückgreifen?

12.05.2016 16:41 • #5


G
es ist trotzdem kein schönes gefühl so abhängig zu sein.

und nein, ich war bisher noch nicht in therapie. ich lese sehr viel im internet und schaue reportagen und berichte,in denen ich mich auch oft wiedererkenne. manchmal habe ich probiert dargestellte therapiemaßnahmen selbst anzuwendn, aber da feht mir die disziplin ohne aufsicht..

20.05.2016 12:02 • #6


Vergissmeinicht
Hey graueWolke,

Du kannst Du Internet und Reportagen nicht Dein Leben aufarbeiten. Von was bist Du abhängig?

21.05.2016 14:06 • #7


G
ich bin abhängig von der staatlichen hilfe, da ich es nicht schaffe arbeiten zu gehen.. das gibt mir das gefühl für nichts zu gebrauchen zu sein und ich habe ein schlechtes gewissen obwohl ich ja eigentlich weiß dass ich nichts dafür kann.

ja ich weiß dass mir solch eine selbstherapie nicht wirklich helfen wird, aber ich wüßte nicht einmal wie und wo ich mich bezüglich therapie kümmern muss, was erforderlich ist usw. ich habe auch angst davor, was heraus kommt wenn es darum geht warum sich solche zwänge und ängste bei mir entwickelt haben. ich kann das so gar nicht genau sagen, es war ein schleichender prozess, an einen direkten ausköser kann ich mich nicht erinnern. auch meine mutter sagt ich sei nichts in erinnerung.

24.05.2016 15:19 • #8


Vergissmeinicht
Hey Wolke,

denke, Du bist zu jung um solch ein Leben zu führen. Um eine Verbesserung zu erfahren, müsstest Du hinschauen. Ist es wirklich so schlimm?

24.05.2016 20:09 • #9