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Celestine
Das hier wird ein Auskotz-Thread, und ich hoffe, als Leidensgenossen könnt ihr es ein stückweit nachvollziehen.
Fast 10 Wochen nun habe ich mich gegen diese heftigen Panikattacken gewehrt, die unter anderem von Ohrgeräuschen ordentlich befeuert wurden und werden.
Ich will hier gar nicht alles aufschreiben, was ich versucht habe, um die Ohrgeräusche und auch die Panik loszuwerden. Aber ein paar Highlights: Nahrungsergänzungsmittel, homöopathische Mittel, pflanzliche Mittel, Untersuchungen und Diagnosen bei Heilpraktikern und Privatärzten, Geistheiler online (ja, total crazy und bitte nicht lachen).
Jetzt bin ich pleite, meine Ohren rauschen noch immer und die Panik ist immer noch da. Wobei gegen letzteres wirken einige Mittelchen doch ein wenig. Die Aminosäure Glycin beispielsweise, Passionsblume und Acconitum um nur einige zu nennen.
Ich habe jetzt noch einen Versuch, die Hormone werden gescheckt. Aber auch privat, da ich die Rimkus-Methode nutzen will und die bezahlt keine KK.
Vor Psychopharmaka habe ich mächtig Schiss wegen evtl. Nebenwirkungen, die u.a. bei einigen Mitteln wohl auch den Tinnitus
verstärken können. (Vielleicht kann mir jemand was gutes aus dieser Kategorie empfehlen?)

Das deprimierende an der ganzen Sache ist, dass ich selbst therapeutisch arbeite, so vielen Klienten schon mit ähnlicher Symptomatik helfen konnte. In Sachen Vitalstoffe und Pflanzenheilkunde als Unterstützung gute Erfolge vorweisen kann.

Aber bei mir selbst versage ich kläglich!

Arbeiten ist gerade unmöglich, fatal weil ich eigentlich dabei war mir meine Wunsch-Praxis aufzubauen.

Ich danke euch fürs Zuhören bzw. Lesen

C.

20.06.2018 21:18 • 29.08.2018 #1


18 Antworten ↓


la2la2
Hey,
das klingt nach einem ziemlich heftigen Absturz gesundheitlich und beruflich.....
Bist du offiziell Heilpraktikerin oder machst du irgendwas derartiges in der Grauzone?

Has du außer Tinitus und Panikattacken denn sonst noch Symptome? Und sind die Ohrgeräusche gleichmäßig oder pulssynchron?


Zitat von Celestine:
Vor Psychopharmaka habe ich mächtig Schiss wegen evtl. Nebenwirkungen, die u.a. bei einigen Mitteln wohl auch den Tinnitus
verstärken können. (Vielleicht kann mir jemand was gutes aus dieser Kategorie empfehlen?)

Hast du es denn mal mit Psychotherapie versucht? Wäre sicher ein versuch wert, bevor du mit der Chemiekeule rangehst.


Ich nehme mal an die üblichen Dinge hast du alle durch?
- Schilddrüse (TSH, FT3, FT4, Ultraschall, ggf. mehr)
- Ferritin
- wichtigste Vitamine: B12, Folsäure, Vitamin D, .....
- ....................


Sofern noch nicht geschehen, würde ich noch ein paar Dinge an deiner Stelle ausprobieren:
- Vitamin D Spiegel auf 80-120 ng/ml erhöhen
- B12 als 1000 mcg Hydroxocobalamin ins Bauchfettgewebe spritzen (10 Ampullen - die ersten fünf 14tägig, danach monatlich)
- Basen Infusion, Vitamin C (mit Magnesium) als Infusion


Und dann ggf. Alltag umstellen (mind. 2-3 Monate radikal):
- Trinken: 2-3l Wasser und Tee (kein Zuckerwasser, max 1 Kaffee tägl.)
- Ernährung: Gesund und abwechslungsreich (möglichst viel frisches Obst und Gemüse)
- Bewegung: 3-6x wöchentlich 30-60 min. Ausdauer (Radfahren, Schwimmen, Joggen,...)
- 7-9h erholsamer Schlaf tägl.
- stress vermeiden


Aber das hast du wahrscheinlich alles schon ausprobiert, was ich hier geschrieben habe oder?

20.06.2018 21:39 • x 1 #2


A


Am Ende mit meinem Latein!

x 3


Celestine
Wow, danke für die vielen Tipps. Wie gesagt, all das kenne ich gut, da ich es auch so vermittele. Aber trotzdem habe ich einiges vergessen, wie z.B. das Vitamin B12, danke nochmal für den Hinweis! Basen-Infusion kenne ich gar nicht, was meinst du damit?
Nein, ich arbeite nicht in der Grauzone, bin offiziell HP für Psychotherapie und Gesundheitsberaterin. Ich darf zwar nicht invasiv arbeiten und nichts verordnen, aber therapeutisch arbeiten und ergänzend beraten in Sachen Vitalstoffe, da ergänzt sich gut.

20.06.2018 21:45 • #3


Hotin
Hallo Celestine,

Schade, das es Dir zur Zeit nicht so gut geht.
Ich freue mich mal wieder etwas von Dir zu lesen.
Selbst kann man Dinge, die man anderen empfiehlt nicht immer genauso gut umsetzen.
Fehlt Dir vielleicht ein Mensch, der Dir einige Dinge helfend spiegeln kann?
Jemand, der Dir ein sachliches Feedback gibt?

Viele Grüße an Dich

Bernhard

20.06.2018 22:05 • x 1 #4


la2la2
Wenn du die B12 Spritzen nimmst, ruhig zusätzlich noch Folsäure in Form von Quatrefolic oder Metafolin nehmen. NICHT die übliche Folsäure, da etwa 10-15% der Bevölkerung eine MTHFR Genmutation hat und Folsäure kaum verwerten kann. Quatrefolic/Metafolin sind schon ne Stufe hinter der möglicherweise vorliegenden Genmutation und wirken daher sicher...... B12 und Folsäure benötigen sich gegenseitig für eine optimale Wirkung! Falls das B12 zu Hautproblemen führt, nimm zusätzlich Biotin.

Zitat von Celestine:
Basen-Infusion kenne ich gar nicht, was meinst du damit?

In 500ml Ringer Lösung (Kochsalz geht zur Not auch) kommt 100ml Natriumhydrogencarbonat (vorher entsprechend 100ml wegkippen, damit Platz fürs NaBi ist). Und um die Wirkung zu verstärken ggf. zusätzlich noch ne Ampulle Magnesium (400mg).
Falls du als Heilpraktikerin invasiv arbeiten kannst (nur nicht darfst), bekommst du das alles in ner Versandapotheke rezeptfrei eingekauft.
Bei ner Vitamin C Infusion vorher testen lassen, ob du ne Stoffwechseleigenschaft hast, bei der das ziemlich ungesund enden kann.......

Zitat von Celestine:
Nein, ich arbeite nicht in der Grauzone, bin offiziell HP für Psychotherapie und Gesundheitsberaterin.

Und dann bekommst ausgerechnet du Panikattacken, die du sicher öfter mal bei deinen Klienten therapierst.
Warst du denn selbst schon bei einem echten Psychologen zur Therapie? Das zahlt die Kasse dann auch zu 100%, da du schreibst, dass du viel Geld nutzlos investiert hast. Sich selbst zu threpieren ist schließlich vollkommen unmöglich........

20.06.2018 22:08 • #5


Celestine
Nee keine Sorge. Seitdem ich die Problematik habe, praktiziere ich nicht mehr. Nix mit selbst an Klienten therapieren, ich mache meinen Job schon verantwortungsvoll.
Und zu einem echten Psychotherapeut mit Kassenzulassung gehe ich deswegen nicht, weil die Auswahl an Therapieverfahren da stark eingeschränkt ist

20.06.2018 22:25 • #6


B
Hallo celestine. Seit wann hast du die ohrgeräusche? Sind die mit den panikattacken aufgetaucht oder unabhängig voneinander?

20.06.2018 22:36 • #7


Celestine
Bine erst der Tinnitus, dann die PA's. Der Klassiker. Jetzt geht es um die Themen Akzeptanz und Entschleunigen.

@hotin: Schön, von Dir zu lesen. Sachliches Feedback? Oh ja gerne, da bin ich selbst gerade meilenweit von entfernt.

20.06.2018 22:43 • #8


Kmart
Wieso hast du Angst vor Medikamenten? Ein guter Psychiater wird das mit dem Tinnitus einbeziehen. Hier wirst du nur Tipps aus Erfahrung bekommen oder von Laien. Auch sieht es aus, dass du viel Geld bei Quacksalbern liegen hast lassen. Das mit den Vitaminen etc. ist echt wichtig, aber wohl nur in Einzelfällen zu 100% ursächlich.

20.06.2018 23:09 • #9


Hotin
Zitat:
Sachliches Feedback? Oh ja gerne, da bin ich selbst gerade meilenweit von entfernt.


Wie hast Du das gemeint? Falls Du mich meinst, ich kann Dir noch kein Feedback geben,
da wir ja noch gar nicht wieder miteinander gesprochen haben.
Ich würde mich freuen, hier mal wieder mehr von Dir zu lesen.
An unsere früheren Gespräche erinnere ich mich noch ziemlich gut. Bist Du in Deinen
Sichtweisen vorangekommen oder ist Deine gefühlsmäßige Situation weitgehend unverändert?

Bernhard

20.06.2018 23:29 • #10


Pipifax Forte
Ich hab seit 14 Jahren Tinnitus. Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber man gewöhnt sich dran. Ich hab auch alles versucht, um den weg zu bekommen, aber es hat leider alles nichts genützt. Der Tinnitus wird besser, wenn du lernst besser mit Stress umzugehen. Tinnitus ist ein Symptom von Stress bzw. einer dauerhaften Überlastung des Nervensystems. Das Beste, was du tun kannst, ist positiv denken. Ob Psychopharmaka dir dabei helfen kann, weiß ich nicht, da du, um positiv denken zu können, erstmal mit dir selbst ins Reine kommen musst. Und dabei ist eine Betäubung möglicherweise hinderlich. Besser wäre eine gesunde Ernährung, die Gegenwart von Leuten die dich lieben, angenehme Ablenkung (Freunde treffen, besuch bei Mutti, lesen, Sex und alles, was sonst noch positive Resonanz erzeugt) und völliger Abstand von jeglichen Stressoren. Wenn du das machst, dann wird es dir früher oder später wieder besser gehen und dann kannst du deine Zukunft neu planen. Ich kann dich beruhigen, auch mit Tinnitus ist ein absolut ruhevolles und glückliches Leben möglich. Irgendwann blendet das Gehirn ihn einfach aus. Er ist zwar noch da, aber du nimmst ihn nicht mehr bewusst wahr und er beeinträchtigt dein Leben nicht. Tinnitus ist in der heutigen temporeichen Zeit fast schon so etwas wie eine Volkskrankheit. Allein in Deutschland leben 3 Millionen Menschen mit Tinnitus und die allermeisten von denen leben sehr gut. Klar, wenn man ihn neu hat, dann schiebt man Panik, aber die Zeit heilt alle Wunden. Das ist kein abgegriffener Spruch, sondern die Wahrheit. Du kannst also sehr zuversichtlich sein, dass bei dir alles wieder in Ordnung kommen wird. Die Panik wird weniger werden, der Tinnitus wird leiser werden und du wirst ein gutes Leben führen können. Denk immer daran, ich hab das durchgemacht, was du gerade durchmachst und viele viele andere Tinnituspatienten ebenfalls. Du bist nicht alleine.

21.06.2018 14:37 • x 2 #11


Schlaflose
Das kann ich genauso bestätigen. Mein Tinnitus wird jetzt schon 31 Jahre alt.

21.06.2018 15:47 • #12


Celestine
@PipifaxForte danke für deine Worte. Erst einmal erschreckt man, wenn man liest, dass diese Ohrgeräusche scheinbar für immer bleiben. Und natürlich versucht man am Anfang alles mögliche um wieder Ruhe zu bekommen.
Dazu kommen noch Befürchtungen, dass die Geräusche immer schlimmer wären. Wie ich es z.B. heute abend wieder einmal habe, Druckgefühl, lautes Rauschen etc. Ist diese Beobachtung dann auch eher subjektiv?
Ich wäre ja schon zufrieden, wenn meine Psyche sich endlich wieder stablisieren würde und ich der Sache gelassener gegenüber stehen würde....
Aber wie anfangs erwähnt, es beruhigt zu wissen, dass man mit dem Tinnitus leben kann. Danke dafür!

22.06.2018 21:59 • #13


Skeletor
Zitat von Celestine:
Das hier wird ein Auskotz-Thread, und ich hoffe, als Leidensgenossen könnt ihr es ein stückweit nachvollziehen. Fast 10 Wochen nun habe ich mich gegen diese heftigen Panikattacken gewehrt, die unter anderem von Ohrgeräuschen ordentlich befeuert wurden und werden. Ich will hier gar nicht alles aufschreiben, was ich versucht habe, um die Ohrgeräusche und auch die Panik loszuwerden. Aber ein paar Highlights: Nahrungsergänzungsmittel, homöopathische Mittel, pflanzliche Mittel, Untersuchungen und Diagnosen bei Heilpraktikern und Privatärzten, Geistheiler online (ja, total crazy und bitte nicht lachen). Jetzt bin ich pleite, meine Ohren rauschen ...

https://www.Dro..com/condition/tinnitus.html

Gegen Tinnitus soll Alprazolam (Xanax, Xanor, Niravam, Frontal, Calmax) recht wirksam sein, das ist aber keine Dauermedikation.

Bei Panikattacken teilweise wirksam:
# SSRIs / SSNRIs
# die drei klassischen Trizyklika: Clomipramin, Imipramin und Amitriptylin
# Pregabalin
# Propanolol
# MAOI, z.B. Tranylcypromin

22.06.2018 22:15 • #14


Pipifax Forte
Zitat von Celestine:
Dazu kommen noch Befürchtungen, dass die Geräusche immer schlimmer wären. Wie ich es z.B. heute abend wieder einmal habe, Druckgefühl, lautes Rauschen etc. Ist diese Beobachtung dann auch eher subjektiv?


Ich könnte da auch nur mutmaßen. Auf jeden Fall ist Tinnitus ein Symptom von Stress. Je weniger Stress du dir machst, desto besser wird das Geräusch. Allerdings meist nicht sofort, sondern mit einer gewissen Zeitverzögerung. Du musst also erst liefern. Vielleicht können dir Psychophamaka helfen. Lass dir doch mal Benzos verschreiben. Ich habe damals keine Tranquilizer genommen, aber rückblickend wären die schon sinnvoll gewesen, um wenigstens mal 2, 3 Tage durchzuatmen.

23.06.2018 00:14 • x 1 #15


Entwickler
Zitat von Celestine:
Aber bei mir selbst versage ich kläglich!

Arbeiten ist gerade unmöglich, fatal weil ich eigentlich dabei war mir meine Wunsch-Praxis aufzubauen.


Das ist kein Wunder, da ja mittlerweile erwiesen ist, dass Homöopathie nur durch den Placebo-Effekt heilt. Da du unterbewusst weißt , dass das so ist, lässt dich dein Bewusstsein davon nicht täuschen.

23.06.2018 02:17 • x 1 #16


Entwickler
Zitat von Skeletor:
Gegen Tinnitus soll Alprazolam (Xanax, Xanor, Niravam, Frontal, Calmax) recht wirksam sein, das ist aber keine Dauermedikation.

Das nehme ich als Ein- und Durchschlafhilfe. Und wenn möglich, ganz sparsam.

23.06.2018 02:26 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Schlaflose
Zitat von Skeletor:
Gegen Tinnitus soll Alprazolam (Xanax, Xanor, Niravam, Frontal, Calmax) recht wirksam sein, das ist aber keine Dauermedikation.


Ich verwende seit ca. 10 Jahren hin und wieder Alprazolam, aber mir ist nicht aufgefallen, dass sich davon am Tinnitus etwas ändert.

23.06.2018 08:13 • x 1 #18


redhawk72
Ich kann Pipifax Forte nur recht geben , super geschrieben. Mein Tinnitus wird 31 Jahre . Die meiste Zeit damit meine ich 95 % lebe ich ein ruhiges Leben , schlafe gut und gerne und sonst ohne jegliche Einschränkung. Jedoch wenn ich es übertreibe , bin selbstständig, dann stellt der Tinnitus mir ein Bein und wirft mich mal mehr mal weniger aus der Bahn und ich muss wieder was tuen gegen zuviel Stress und dumme Gedanken. Aber bis jetzt hat das immer geklappt. Das schaffst du auch! Im Moment hänge ich in so einem Loch. Tut was für dich und für deine Seele. Alles wird gut !

29.08.2018 20:19 • #19


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