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S
Hallo ihr Lieben!

Nachdem mein Mann mich jahrelang wie ein Fußabtreter behandelt, habe ich mit Hilfe eines Therapeuten ein Umdenken geschafft und mich schonmal bei einem Anwalt nach dem mir zustehenden Unterhalt erkundigt. Ich habe jetzt 6 Jahre nicht gearbeitet, bin 50 Jahre alt und habe noch einen 18 jährigen Sohn, der mit mir kommt. Ach ja, wir sind in diesem Jahr 20 Jahre verheiratet. Da ich kein Einkommen habe und den Unterhalt ja erst bekomme, wenn ich ausgezogen bin ( häusliche Trennung wird nichts bei uns ), frage ich mich wie es weitergeht. Was habt ihr gemacht als ihr gegangen seit? Bitte sagt mir nicht, ich solle es mit Arbeit versuchen. Es hat sich alles so ergeben, wie es jetzt ist. Natürlich auch durch meine eigene Dummheit. Außerdem passe ich noch bis August auf meinen Enkel tagsüber auf ,weil beide Elternteile arbeiten. Mein Mann soll erst davon erfahren, wenn ich eine Wohnung habe. Habt ihr ein paar Tipps für mich? Danke!

06.03.2018 12:41 • 07.03.2018 #1


7 Antworten ↓


FeuerWasser
Zitat:
Was habt ihr gemacht als ihr gegangen seit? Bitte sagt mir nicht, ich solle es mit Arbeit versuchen.

Aus welchem Grund soll man das nicht sagen? Wenn nicht zb. eine Berufsunfähigkeit vorliegt sehe ich keinen Grund warum dir dein Mann oder die Allgemeinheit das Leben finanzieren sollen. Du wirst auch irgendwo pflichtversichert werden müssen, sei das über die Rentenkasse, das Sozial- oder Arbeitsamt. In der Hinsicht gelten für dich dieselben Spielregeln wie auch für jeden anderen.
Vermutlich wird es darauf hinauslaufen das du HartzIV anmeldest wo von Amtswegen aus natürlich auch der Trennungsunterhalt gegengerechnet wird denn der zählt als Einkommen. Auch das Einkommen eines Kindes (falls Einkommen vorhanden) wird auf ALGII-Leistungen angerechnet (abzüglich möglicher Freibeträge).

07.03.2018 11:47 • x 1 #2


A


Wie geht es für mich weiter bei einer Trennung?

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E
Zitat von FeuerWasser:
Aus welchem Grund soll man das nicht sagen? Wenn nicht zb. eine Berufsunfähigkeit vorliegt sehe ich keinen Grund warum dir dein Mann oder die Allgemeinheit das Leben finanzieren sollen. Du wirst auch irgendwo pflichtversichert werden müssen, sei das über die Rentenkasse, das Sozial- oder Arbeitsamt.

Ich denke mir man muss hier sehr genau schauen was möglich ist. Wenn jemand jetzt 20 Jahre nicht gearbeitet hat dann kann man ja nicht einfach mal so wieder voll einsteigen. Zum einen ist es eine extreme Umstellung, zum anderen wird es ohne anständige Qualifikationen nicht zu mehr als Zeitarbeit oder Hilfsarbeit in nicht gerade schönen Berufen reichen. Da wäre aber eine Berufsberatung der richtige Partner um zu schauen was es für Möglichkeiten zwecks Umschulung, Ausbildung und Eingliederung gibt. Sofern du kein Einkommen hast musst du dich auch bei deinem Jobcenter melden und dich auch Arbeitslos/Arbeitssuchung melden. Grundsätzlich ist es aber so das du ohne die Bereitschaft jederzeit eine laut Gesetz zumutbare Tätigkeit anzunehmen keine Transferleistungen bekommst. Daher wäre es sinnvoll so lange du noch eine Wahl hast selbst nach etwas zu suchen.

Für den Einstieg wäre z.B ein Ehrenamt einige Stunden die Woche eine gute Idee. Dort geht man einer Tätigkeit nach, macht etwas gutes und knüpft auch gleich Kontakte. Ich habe aktuell auch auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance, trotzdem sitze ich nicht Zuhause sondern helfe z.B bei unserer Tafel oder im Sozialen Möbelkaufhaus oder bei der Diakonie betreue ich auch regelmäßig Menschen mit Behinderung. Davon abgesehen das ich ja etwas machen möchte sehe ich es auch als meine Pflicht an. Ich erhalte von der Gemeinschaft eine Unterstützung und gebe dafür der Allgemeinheit durch meine Mithilfe Ehrenamtlich etwas zurück das ich leisten kann bis ich wieder voll im Arbeitsmarkt stehen kann.

Zitat von Sonny48:
Außerdem passe ich noch bis August auf meinen Enkel tagsüber auf ,weil beide Elternteile arbeiten

Zumindest aus Sicht eines Jobcenters schränkt das deine Erwerbsfähigkeit nicht ein. Kinderbetreuung kann man nur als Grund angeben wenn es sich tatsächlich um eigene Kinder handelt, bzw. die Betreuung von einem selbst zu erfolgen hat. Familienhilfe ist hier kein Argument mit dem man was erreichen kann und bei einem 18 jährigen Kind geht man eigentlich davon aus das es keinerlei Einschränkungen verursacht.

Hört sich alles etwas oberflächlich an, ist es aber auf einer Behörde auch. Dort werden starre Gesetze umgesetzt und Einzelschicksale sind egal da sie vom GEsetz nicht vorgesehen sind und daher nicht existieren können.

Aber unabhängig davon lasse dich bitte vor der Scheidung richtig beraten und gehe erst einmal nicht von Unterhaltszahlungen aus. Auch wenn sie dir zustehen bedeutet das nicht das sie auch gezahlt werden. Da können denke ich mal viele Frauen ein Lied von singen wie schwer es sein kann seine Rechte durchzusetzen, vor allem wenn zwei Menschen schon vor der Scheidung einen Krieg gegeneinander geführt haben geben sich das Personen die sich beleidigt fühlen noch einmal alles um dem anderen das Leben schwer zu machen.

07.03.2018 12:11 • x 2 #3


S
Hi, erstmal vielen Dank für eure Antworten.

Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt, oder es wurde falsch verstanden. Sorry! Ich werde soviel Unterhalt von meinem zukünftigen Exmann bekommen, dass ich erstmal nicht vom Staat leben muss. Ich werde auch alles dafür tun, damit ich nie in eine solche Situation komme. Es gibt viele Umstände, dass man in Hartz 4 fällt, hoffe aber, dass ich verschont bleibe. Ich sträube mich in keinster Weise zu arbeiten. Mein Plan ist es, hier aus der Wohnung auszuziehen. Ab August geht mein Enkel in den Kindergarten und ich muss und möchte dann wieder arbeiten. Werde auch was finden, da mache ich mir gar keine Sorgen. Nur wie finde ich jetzt eine Wohnung? Im Moment habe ich kein Einkommen und von meinem Mann bekomme ich nur etwas Geld um Lebensmittel einzukaufen. Unterhalt bekomme ich ja erst wenn ich ausgezogen bin.Danke!

07.03.2018 14:16 • #4


FeuerWasser
Es gibt die Möglichkeit, dass du dich eventuell an eine Familienberatungsstelle wendest oder dir direkt beim Jobcenter einen Beratungstermin ausmachst. Auch wenn du nur vom Trennungsunterhalt lebst ist es verpflichtend das du dich versichern lasst. Wenn du dich Möglichkeit hast dies auf Privatleistung zu tun dann ist alles gut.
Es wird auch eine Vereinbarungssache zwischen deinem Noch-Ehemann und dir sein. Um eine Wohnung zu finden braucht man Geld für die erste Miete, für die Kaution, bei Bedarf für die Einrichtung und gegebenenfalls Maklergebühren und Vertragsgebühren. Das bezahlst du entweder von Rücklagen oder er streckt dir das vor oder du fragst Familie, Freunde, Bekannte. Sollte das alles keine Option sein rate ich dir das du dich mit deinem Anwalt dahingehend besprichst oder dich, wie geschrieben, an eine Familienberatungsstelle wendest. Es muss viel berücksichtigt werden, eine Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben, was konkret mit dem Anwalt besprochen wurde... mir persönlich wäre es auch zu unsicher sich nur auf den Ex zu verlassen. Was ist wenn er aus irgendwelchen Gründen die Zahlungen einstellt wo du Monat für Monat auf das Geld angewiesen bist, was wenn er berentet wird, dann wird dein Geldbeutel auch schmälern weil eine Neuberechnung vorgenommen wird.
Eine neue Wohnung findest du auf dem üblichen Weg über diverse Anzeigen in Zeitung und Internet. Wenn du den Zuschlag bekommst und die ersten Zahlungen getätigt hast hast du je nach Einkommen auch die Möglichkeit um Wohngeld anzusuchen. Viel mehr Möglichkeiten werden nicht offen stehen.

07.03.2018 14:55 • #5


kalina
Ich würde Dir raten Dich an ein Frauenhaus (falls er gewalttätig ist) zu wenden. Es gibt in manchen Orten auch Frauenberatungsstellen. Du kannst auch in ein Frauenhaus umziehen, wenn Du unbedingt sofort von ihm weg möchtest. Oder gibt es eine Möglichkeit zu der Tochter (bzw. Sohn) zu ziehen?


Auch eine Beratungsstelle der Caritas oder der Diakonie kann Dir helfen herauszufinden, wie Du am besten vorgehen kannst.
Mir scheint, Du möchtest Deinen Mann nicht einweihen in Deine Pläne, sondern ihn vor vollendete Tatsachen stellen. Wenn er wirklich so ein Ungeheuer ist, dann ist das Dein gutes Recht.
Wenn nicht, wäre es fairer mit ihm alles zu besprechen und eine gütliche Einigung zu finden..

Eine Frau bekommt heutzutage sowieso nur noch eine gewisse Zeitlang Unterhalt vom Gericht zugesprochen. Nach dieser Zeit muss sie selbst für Ihren Unterhalt aufkommen. Und wenn Du nur 6 Jahre nicht gearbeitet hast, kannst Du schon noch einen Job finden.

Viel Glück!

07.03.2018 15:15 • #6


Schokopudding
Kannst du nicht vorläufig bei den Eltern deines Enkels unterkommen - bis dass alles geregelt ist und dann auf Wohnungs- und Jobsuche gehen?

07.03.2018 15:18 • #7


E
Ich denke mir die Wohnung wird das größte Problem bei einer Trennung. Als Vermieter nimmt man ja nicht gerne Mieter die kein Einkommen haben und auch die Kaution nicht zahlen können. Hier wäre ein Zusicherung der Kostenübernahme z.B durch ein Jobcenter sehr wichtig. Dazu kommt ja auch noch das man mit einer Leeren Wohnung nicht viel gewonnen hat, außer man schläft gerne auf dem Boden ohne etwas zu besitzen

Zitat von Sonny48:
Unterhalt bekomme ich ja erst wenn ich ausgezogen bin.Danke!

Gehe bitte bei deiner Planung davon aus das dein Mann bei den Zahlungen Probleme macht. Wenn das Geld dann bei dir angekommen ist dann plane am besten erst mit dem Geld. Leider gibt es bei solchen Unterhaltszahlungen sehr oft Probleme. Aber wie gesagt Einschätzen kann ich deine Lage nicht da ich sie nicht kenne. Ideal ist es natürlich wenn beide sich mit einer Trennung einig sind und den anderen dann bei einem Neustart unterstützen. So was ist ja nicht ganz uneigennützig. Wenn es mit dem Partner einfach nicht mehr klappt, dann sind in der Regel beide Seiten ja froh wenn es ohne zusätzlichen Ärger zuende geht.

07.03.2018 15:29 • x 1 #8





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