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NurIrgendjemand
Hallo,
Ich bin seit 2 Tagen völlig durch. Mein Partner hat mich verlassen.

Etwas Vorgeschichte:
Wir hatten uns 1999 kennengelernt; nach etwa einem Jahr sind wir dann zusammengekommen. Ich war seine große Liebe,sagte er - und auch die erste. Wir sind bald in eine gemeinsame Wohnung gezogen, ein 30qm-Appartment. Wir sind gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen, haben viel Schlimmes gemeinsam durchgestanden. Im Sommer 2013 haben wir dann unsere alte Heimat hinter uns gelassen und sind über 600km weit weg gezogen, weil er ein sehr gutes Jobangebot bekommen hat und das Leben insgesamt hier viel billiger ist. Jetzt leben wir in einer großen Wohnung, ich hatte auch wieder Arbeit gefunden, mein/unser Leben hat sich gewaltig verbessert, alles war super.

Im August 2016 hatte ich einen Nevenzusammenbruch (Arbeitsbedingt) mit grauenvollenSchlafstörungen; Diagnose: schwere depressive Episode, Burnout, soziale Phobien. Mein Partner hat mich unterstützt so gut er konnte, mit ambulanter Therapie und Tagesklinik kam ich langsam wieder auf die Beine. Seit September 2017 bin ich wieder arbeiten, ich habe das Leben plötzlich, endlich wieder als etwas sehr Wertvolles und unendlich Schönes wahrgenommen.

In den letzten Tagen/Wochen hatte ich das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Mein Partner war irgendwie kalt und abweisend, als ich ihn darauf angesprochen habe meinte er nur, es gehe ihm halt zu Zeit allgemein nicht gut (psychisch) und es hätte nichts mit mir zu tun.

Vorgestern hat er die Beziehung beendet, er sagte er liebe mich nicht mehr auf einer partnerschaftlichen Ebene. Mangels Möglichkeiten wohnen wir aber noch zusammen.

Ich bin völlig verzweifelt. Ich heule alle paar Minuten willkürlich los, alles wirkt wieder so unglaublich anstrengend, selbst die kleinsten Sachen. Ich habe das Gefühl vor einem riesigen Loch zu stehen und ich hab keine Ahnung was ich tun kann um nicht reinzufallen. Meine finanziellen Mittel sind beschränkt (haben noch gemeinsame Schulden), meinen ganzen Freundeskreis habe ich durch ihn kennengelernt...

In Moment ist alles so aussichtslos...

Danke für eure Geduld, der Text ist doch ein bisschen lang geworden.

27.01.2018 15:02 • 28.01.2018 #1


17 Antworten ↓


K
Zitat von NurIrgendjemand:
Hallo,
Ich bin seit 2 Tagen völlig durch. Mein Partner hat mich verlassen.

Etwas Vorgeschichte:
Wir hatten uns 1999 kennengelernt; nach etwa einem Jahr sind wir dann zusammengekommen. Ich war seine große Liebe,sagte er - und auch die erste. Wir sind bald in eine gemeinsame Wohnung gezogen, ein 30qm-Appartment. Wir sind gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen, haben viel Schlimmes gemeinsam durchgestanden. Im Sommer 2013 haben wir dann unsere alte Heimat hinter uns gelassen und sind über 600km weit weg gezogen, weil er ein sehr gutes Jobangebot bekommen hat und das Leben insgesamt hier viel billiger ist. Jetzt leben wir in einer großen Wohnung, ich hatte auch wieder Arbeit gefunden, mein/unser Leben hat sich gewaltig verbessert, alles war super.

Im August 2016 hatte ich einen Nevenzusammenbruch (Arbeitsbedingt) mit grauenvollenSchlafstörungen; Diagnose: schwere depressive Episode, Burnout, soziale Phobien. Mein Partner hat mich unterstützt so gut er konnte, mit ambulanter Therapie und Tagesklinik kam ich langsam wieder auf die Beine. Seit September 2017 bin ich wieder arbeiten, ich habe das Leben plötzlich, endlich wieder als etwas sehr Wertvolles und unendlich Schönes wahrgenommen.

In den letzten Tagen/Wochen hatte ich das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Mein Partner war irgendwie kalt und abweisend, als ich ihn darauf angesprochen habe meinte er nur, es gehe ihm halt zu Zeit allgemein nicht gut (psychisch) und es hätte nichts mit mir zu tun.

Vorgestern hat er die Beziehung beendet, er sagte er liebe mich nicht mehr auf einer partnerschaftlichen Ebene. Mangels Möglichkeiten wohnen wir aber noch zusammen.

Ich bin völlig verzweifelt. Ich heule alle paar Minuten willkürlich los, alles wirkt wieder so unglaublich anstrengend, selbst die kleinsten Sachen. Ich habe das Gefühl vor einem riesigen Loch zu stehen und ich hab keine Ahnung was ich tun kann um nicht reinzufallen. Meine finanziellen Mittel sind beschränkt (haben noch gemeinsame Schulden), meinen ganzen Freundeskreis habe ich durch ihn kennengelernt...

In Moment ist alles so aussichtslos...

Danke für eure Geduld, der Text ist doch ein bisschen lang geworden.


Hey

erstmal
sowas ist natürlich sehr verletzend und eine schlimme Zeit. Auch wenn man das grad nicht glaubt auch das geht vorüber.
Aber es ist jetzt noch zu frisch. Ich würde dir raten, mach ihm keine Vorwürfe und Klette dich nicht an ihn.
Lass ihn in Ruhe auch wenn ihr noch zusammen wohnt, somit gibst du ihm die Chance auf dich zuzukommen. Das funktioniert eher als wenn man ihn die ganze Zeit fragt warum und weshalb.
Du darfst nicht vergessen, es ist alles möglich und noch zu frisch. Vielleicht ist es auch nur eine Auszeit. Wer weiss was passiert ist.
Hast du eine Freundin dort?

27.01.2018 16:16 • x 2 #2


A


Völlig verzweifelt

x 3


igel
Im Moment erscheint Dir alles aussichtslos, völlig normale Reaktion. Ist aber objektiv nicht so. Du wirst Dein Leben automatisch neu strukturieren, Deine Psyche macht das meist von selbst. Dann ergeben sich neue Perspektiven, ganz sicher.

27.01.2018 17:06 • x 2 #3


NurIrgendjemand
Danke für eure lieben Worte. Ich hoffe sehr, dass es bald etwas weniger schmerzt, auch wenn es im Moment nicht danach aussieht.

Zitat:
Vielleicht ist es auch nur eine Auszeit.

Glaube ich nicht... seitdem redet er kein Wort mit mir, er meinte auch er hätte selbst lange mit der Entscheidung gerungen...

Zitat:
Hast du eine Freundin dort?

Nicht wirklich... es gibt eigentlich nur unseren Freundeskreis, der aber eher sein Freundeskreis ist und nicht meiner. Da ich auch eher der introvertierte Typ bin, ist es für mich auch nicht so leicht, Freunde zu finden...

Zitat:
Du wirst Dein Leben automatisch neu strukturieren,

Genau da sehe ich im Moment das Problem... allein schon das finanzielle wird zum Problem; da tauchen Gedanken auf... ich brauche so viel Zeug, das wir nur einmal haben aber jeder von uns braucht (Möbel jeglicher Art, Waschmaschine, Geschirr,...) Ich weiß zur Zeit garnicht wohin mit meinen Gedanken...

27.01.2018 20:14 • #4


K
Und was ist jetzt sein Plan, will er ausziehen?
Oder hängst du da auch in der Schwebe?

Mit den finanziellen mach dir nicht solche Gedanken, da kann man Monat für Monat das wichtigste erstmal kaufen. Er wird ja nicht alles an sich nehmen, oder?

27.01.2018 21:05 • x 1 #5


sülchen
Hey, nur ein ganz pragmatischer Tipp: als mein Freund von seiner Frau verlassen wurde haben wir für gaaaaanz wenig Geld eine komplette Wohnungsausstattung bei eBay Kleinanzeigen zusammen gekauft. Seitdem ist es bei mir ein Glaubenssatz, daß man gebrauchten Dingen eine zweite Chance geben muss

Ansonsten kann ich dich nicht wirklich trösten. Trennung ist einfach grausam und tut sch*** weh! Fühl dich gedrückt!

27.01.2018 21:14 • x 3 #6


NurIrgendjemand
Zitat:
Und was ist jetzt sein Plan, will er ausziehen?

Nein, ich würde bzw. werde ausziehen; ich könnte mir die Wohnung alleine garnicht leisten. Da ist auch schon das nächste Problem: eine bezahlbare Wohnung finden, die nicht all zu weit von meiner Arbeitsstelle entfernt sein sollte, da ich weder Auto noch Führerschein habe und die Öffentlichen hier sind eher besch...eiden, vor allem weil ich Schicht arbeite und gerne mal frühmorgens oder spätabends unterwegs bin.

Zitat:
Er wird ja nicht alles an sich nehmen, oder?

Naja, ich habe schonmal ein kleines Sofa und einen kleinen Beistelltisch, und meinen alten Schreibtisch aus Jugendzeiten. Ach ja, und eine Matratze.
Schränke brauch ich eigentlich garnicht so viele, sooo viel Zeug hab ich ja auch nicht. Aber die werden wohl hierbleiben, genauso wie Bett und Waschmaschine. Die Küche sowieso (gehört zur Wohnung).

@sülchen:
Danke für den Tip, E-Bay ist eine gute Idee. Trotzdem wird mein mageres Gehalt wohl nicht reichen, zumal wir auch noch gemeinsame Schulden haben, die wir natürlich auch gemeinsam abbezahlen... (sorry, ich glaube ich finde im Moment echt überall einen Kritikpunkt... ich geh mir echt schon selbst auf die Nerven )
(Und danke fürs drücken )

27.01.2018 23:02 • #7


K
Du brauchst dich nicht entschuldigen

Ist ja klar, du musst dich auch noch neu organisieren.
Wen hast du denn in deiner Heimat?

27.01.2018 23:27 • x 1 #8


sülchen
... da wird auch verschenkt
Kannst ja sonst auch einen Aufruf reinsetzen. Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, möge die Kraft mit dir sein ...

27.01.2018 23:30 • x 1 #9


NurIrgendjemand
Zitat:
Wen hast du denn in deiner Heimat?

Also, in der neuen Heimat: eigentlich nur gemeinsame Freunde, sonst nur noch ganz wenige, die ich aber eher als gute Bekannte bezeichnen möchte... und halt Arbeitskollegen, aber das ist ja auch keine enge Freundschaft.
In der alten Heimat: meinen Papa (zu meiner Mutter besteht seit ca. 9-10 Jahren kein Kontakt mehr), und die Eltern von meinem Expartner, die mich von Anfang an wie ihre eigene Tochter behandelt haben. Und 2 gute, langjährige Freunde.

Anderseits fehlt mir dort der Job, den ich aber dringend brauche; hier habe ich eine Festanstellung. Und ich müsste mich auch noch von unserem Hundi trennen

Zitat:
Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, möge die Kraft mit dir sein ...

Vielen lieben Dank, das kann ich echt grad gut brauchen!

27.01.2018 23:59 • #10


K
Ach auch noch vom Hundi

scheint alles verzwickt zu sein...ich würde es vielleicht doch im Hinterkopf behalten, wenn alles nicht klappt, dass du doch zurück ziehst.
Vielleicht auch ein beruhigender Gedanke, dass man irgendwo hin kann.Und vielleicht machst du beruflich auch was anderes und findest da auch was.
Es öffnen sich immer neue Türen. Denn Sicherheit braucht jeder Mensch.
Aber jetzt darfst du erstmal auch richtig traurig sein.
Und dann wirst du es auf jeden Fall schaffen

28.01.2018 00:22 • #11


NurIrgendjemand
Ich will auch nichts sofort entscheiden; in meinem jetzigen Zustand würde ich mich nicht wirklich als voll zurechnungsfähig bezeichnen da trifft man schonmal Entscheidungen, die man später bereut. Erst mal hab ich ja Arbeit und ein Dach über dem Kopf (er sagte ich könne hier wohnen bleiben so lange ich wolle, so als WG).
Und sicher ist es schön zu wissen, dass es einen Ort gibt, an den man gehen kann. Nüchtern betrachtet sollte das mit dem Job auch kein allzu großes Problem sein, Pflegekräfte werden ja (fast) immer gesucht... aber das HUNDI... im Augenblick fühle ich mich total überfordert, was Entscheidungen angeht... zumindest das Traurigsein bekomme ich echt gut hin

28.01.2018 02:04 • #12


igel
Setz Dich mal in einer ruhigen Stunde mit Papier und Bleistift ( PC geht natürlich auch) hin und mach Dir ein Konzept. Welche Sache gehe ich wann an,was ist eilig,was hat noch etwas Zeit. Deine persönliche Prioritätenliste. Kann sehr hilfreich sein.

28.01.2018 10:25 • x 1 #13


NurIrgendjemand
Zitat von igel:
Setz Dich mal in einer ruhigen Stunde mit Papier und Bleistift ( PC geht natürlich auch) hin und mach Dir ein Konzept. Welche Sache gehe ich wann an,was ist eilig,was hat noch etwas Zeit. Deine persönliche Prioritätenliste. Kann sehr hilfreich sein.

Gute Idee. Werd ich machen, danke für den Tip. Nächste Woche kommen erst mein Papa, dann die Eltern von meinem Ex zu Besuch, ich hoffe dass ich da den Kopf wieder ein bisschen frei bekomme und es dann endlich mal schaffe etwas rationaler an die Sache ranzugehen.

28.01.2018 15:27 • #14


igel
Das wird schon. Nimm Dir die Zeit,die Du brauchst.

Mit dem Rationalen allein kommst Du nicht weiter. Akzeptier einfach erstmal, was Du fühlst.

28.01.2018 16:03 • #15


NurIrgendjemand
Ich hab ja noch die Möglichkeit hier zu wohnen, also muss ich ja nichts überstürzen... aber irgendwie hab ich Angst dass 1.) ich mich noch schwerer innerlich lösen kann, 2.) er irgendwann mit einer Neuen dasteht und sagt schau mal, das ist deine Nachfolgerin... das würde ich nicht verkraften.
Ich werde wohl noch sehr viel Zeit brauchen um damit klarzukommen...

28.01.2018 16:12 • x 1 #16


E
Hallo NurIrgendjemand,

mensch das ist wirklich keine einfache Situation. Ist das denn endgültig oder könntet ihr nochmal versuchen an der Beziehung zu arbeiten? Manchmal hilft es ja auch wieder frischen Wind reinzubringen oder ein bisschen Abstand zu gewinnen. Gab es denn in der letzten Zeit schon Anzeichen dafür, dass er sich distanziert oder kam das jetzt völlig überraschend?

28.01.2018 16:35 • x 1 #17

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NurIrgendjemand
Zitat von ErdbeerDiamant:
Hallo NurIrgendjemand,

mensch das ist wirklich keine einfache Situation. Ist das denn endgültig oder könntet ihr nochmal versuchen an der Beziehung zu arbeiten? Manchmal hilft es ja auch wieder frischen Wind reinzubringen oder ein bisschen Abstand zu gewinnen. Gab es denn in der letzten Zeit schon Anzeichen dafür, dass er sich distanziert oder kam das jetzt völlig überraschend?


Wenn ich ehrlich bin, gab es schon Anzeichen... von ihm kamen keine Umarmungen, keine Küsse mehr. Ich habe ihn öfters darauf angesprochen, er sagte immer nur es würde ihm zur Zeit nicht gut gehen, ich würde das doch kennen (habe selbst Depressionen) und solle das doch bitte akzeptieren. Auf meine Frage, ob es um uns gehe, sagte er nein, wenn etwas sei würde er es mir schon sagen.
Daran arbeiten will er wohl nicht; er sagte mir ja, dass er einfach keine partnerschaftlichen Gefühle mehr für mich hätte (was immer das heißen mag... findet er mich hässlich? langweilig?...) und dass er ja auch sehr lange mit der Entscheidung gerungen hätte.

28.01.2018 17:26 • #18


A


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