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L
Viele hier haben dasselbe Problem was ich auch habe:
Nach einer Trennung / Scheidung bricht das soziale Netz zusammen, wenn überhaupt wirklich eins vorhanden war.
Dazu kommen öfters noch andere schwierige Begleitumstände.
Man befindet sich in einer Krise und bemerkt irgendwann selbst, dass der Weg erst in die Depression und dann in immer mehr Einsamkeit führt. Und das auch ohne soziale Phobien.

Da gibt es dann tolle Ratschläge wie: Geh vor die Tür und such Dir neue Freunde.
Oder man kann doch soviel machen. Ich denke jeder der in einer solchen Lage ist oder jemals war weiß, dass dies zwar gut gemeinte Ratschläge sind. Aber deren Umsetzung ist schon aufgrund der eigenen Befindlichkeit schwierig.

Und sind wir doch mal ehrlich: Gerade in einer Großstadt haben doch ganz viele Menschen Angst von Fremden in eine Gespräch verwickelt zu werden.
Was ist das für einer/eine, wer weiß was mit der/dem los ist etc.
Dazu kommt das ein großer Teil der Menschen schon nach außen hin signalisiert:
Lass mich in Ruhe, ich habe kein Interesse. Warum tippen eine große Anzahl der Menschen unentwegt auf Ihrem smartphone rum und haben Stöpsel in den Ohren? Doch nicht weil alle was total wichtiges damit zu erledigen haben !
Nein, für mich sagt das was ganz anderes aus....

Facebook und Co. machen uns irgendwie alle zu Nummern. Die echten Kontakte gehen dabei den Bach runter. Warum schreibt jemand mit einem Bekannten oder Freund 30 SMS hin- und her, wenn der Inhalt in 3 Min. am Tel. erörtert werden könnte ?
Wer entziehen uns alle immer mehr der wirklichen Kommunikation und der reellen Welt, ob aktiv oder passiv.
Das jahrelange Ehen oder Beziehungen per SMS beendet werden sagt doch alles.

Und machen wir uns doch nichts vor:
Auch in solchen Foren läufts doch so. Sicher ist es für viele eine Hilfe. Und es ist gut das es so was gibt, sonst könnte und würde ich hier auch nicht schreiben.

Aber was bleibt, wenn die Kiste ausgemacht wird ?

Ein leerer Raum, kein Lächeln, keine Stimme......

Die Technik gaukelt uns für den Moment vor nicht alleine zu sein......
Wir sind es aber heute mehr , als wir es jemals waren.

Zu den Nägeln mit Köpfen:

Es ist nur ein Versuch und ich weiss auch das es nicht ganz ungefährlich ist so was mit völlig Unbekannten zu starten. Auch gibt es tatsächlich sicher viele Durchgedrehte die im www unterwegs sind. Aber die sind eben auch im echten Leben unterwegs.

Dennoch möchte ich es versuchen das Betroffene persönlich aufeinander treffen und es vielleicht eine Chance gibt das sich dadurch die eine oder andere Tür öffnet.
Das man auf Menschen in ähnlicher Lebenslage trifft , sich austauschen kann ( wenn er möchte )und für den Moment mal seiner Einsamkeit entflieht. Zu Hause vor dem Computer wird das nicht passieren, auch nicht nach 200 Beiträgen. Es ist nicht das reelle Leben.

Mein Vorschlag ist zunächst einen ersten „Stammtisch“ ins Leben zu rufen.
Sozusagen erst einmal als ersten Schritt zu einer Selbsthilfe für Menschen die verlassen wurden, in folge dessen oft einsam sind, mit der Bewältigung der Trennung Ihre Probleme haben.

Ich denke auch nur diese Problematik sollte der Inhalt sein (mit allen Nebeneffekten natürlich).

Dies soll alle interessierten M + W ansprechen.

Ich freue mich über Beiträge was davon gehalten wird und wer ggf. daran interessiert wäre.

25.10.2013 19:25 • 11.05.2014 x 3 #1


9 Antworten ↓


R
Das kenne ich ganz genauso. Nur spielen bei mir eben noch Ängste und Phobien (eine Phobie ist ja im Prinzip eine Angst, nur komplizierter) mit eine Rolle. Selbst in Zeiten in denen es mir gut ging, waren neue Kontakte einfach nur flüchtige Kontakte. Nicht mehr, nicht weniger.

Gerade bei dem Text : Facebook und Co. machen uns irgendwie alle zu Nummern. Die echten Kontakte gehen dabei den Bach runter. Warum schreibt jemand mit einem Bekannten oder Freund 30 SMS hin- und her, wenn der Inhalt in 3 Min. am Tel. erörtert werden könnte ?
Wer entziehen uns alle immer mehr der wirklichen Kommunikation und der reellen Welt, ob aktiv oder passiv.
Das jahrelange Ehen oder Beziehungen per SMS beendet werden sagt doch alles.

Stimme ich zu 100% zu und sehe ich ganz genauso. Wenn ich sehe, wie meine Ex trotz Kleinkind in der Wohnung, eine Stunde am Stück an ihrem Handy rumtippert (Wie bei jedem Suchtkranken, gibt es auch dazu jede jede Menge ausreden und Rechtfertigungen) , für Themen die man in 5min. anrufen erledigen könnte... das nervt mich so sehr, das ich jetzt schon weiss, das ich keine Frau mehr haben möchte, die nicht ohne ihr handy auskommt ! Traurig aber wahr. Und das ist ja nicht nur mal. Das geht dauerhaft so und die merken es nichtmal mehr. Es nervt einfach, wenn man sich unterhält und der andere immer wieder zu seinem handy greift und man deutlich merkt, man könnt genauso gut mit der Wand reden. Lustigerweise hat sie sich früher sogar selber immer über andere beschwert. Dafür gibt es mitlerweile sogar ein Fachwort. Es heisst : Phubbing und wurde höchste Zeit das es als Problem anerkannt wird.

Zum eigentlichen Thema noch :
Ich bin mehr oder weniger frisch getrennt, in einer fremden Stadt. Kenne hier niemanden und die meisten hier sind einfach zu Kleingestig. Nur feiern und saufen ist nicht meine Welt. Schon gar nicht ständig, wobei ich sowieso nicht könnte selbst wenn ich wollte im Moment. Ich weiss also sehr gut wie es dir damit geht. Anschluss finden ist nicht leicht heutzutage. Davon ab, wer will schon falsche Freunde nur damit man sich nicht einsam fühlt ? Und...so kenn ich das halt auch...auch unter Menschen kann man sich einsam fühlen.

Den einzigen Positiven Sinn den ich in sozialen Netzwerk sehe, ist der Austausch. Alles andere wird zu schnell zu leicht ersetzt. Im Endeffekt aber : Chat bleibt am Ende immer wieder Chat. So kann man das sehen. Konflikte lösen ? Wozu ? Einfach trennen und aus Facebook löschen fertig. Und sei es nur weil der andere eine andere Meinung hat. So läuft das heute. Hab ich schon gar keinen Bock mehr drauf da noch Energie zu investieren....macht einem ja irgendwann die Nerven kaputt. Jeder will Ehrlichkeit, aber keine ehrliche Meinung.

25.10.2013 23:38 • #2


A


Getrennt und einsam in Berlin: Nägel mit Köpfen !

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sydney
Hallo,

Zitat:
Aber was bleibt, wenn die Kiste ausgemacht wird ?

Ein leerer Raum, kein Lächeln, keine Stimme......
Das geht natürlich auch nicht jedem so und ich finde es schlimm, das es Menschen gibt denen es so geht

Vom Grundprinzip haste natürlich Recht, was Fatzebook und Co angeht...Whatsap gesellt sich neuerdings dazu! Ich finde es auch äußerst Respektlos, wenn man im Dialog ist und mein Gegenüber stets und ständig aufs Smartphone glotzt Und das alle in der Öffentlichkeit Stöpsel in den Ohren haben, ist ja scheinbar auch Offizieller Rückzug aus der Umgebung in der man sich grad aufhält. Man kann das mit einem Tarnmantel wie bei Harry Potter vergleichen (ich höre nichts und somit mich sieht mich keiner)

Die Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft macht mich schon seit Jahren irre. Man ist nur dann interessant, wenn man gebraucht wird und dann?Ja dann wird man wieder uninteressant. Mich regt es auch schon immer auf das ich ständig andere anrufe und frage wie es so geht und zeige das mir die Person wichtig ist, aber andersrum kommt nie ein Anruf und wenn man nach fragt wieso meldest Du Dich nicht? bekommt man zur Antwort Ich wollte Dich morgen anrufen! ...Auf solche Kontakte kann ich dann auch gern verzichten

So das war mein Wort zum Samstag

Liebe Grüße Sydney

26.10.2013 08:13 • x 1 #3


L
..besonders schön finde ich...nachdem man 3 Wochen auf eine Antwort auf seine sms gewartet hat:
Ich hatte keine Zeit !

Nee, sowas braucht man nicht. Nur dann bleibt eben wirklich niemand mehrm übrig.

Ich selbst hätte nie gedacht, dass ich mal in die Situation komme wo ich völlig einsam einfach nur noch vor mich hinsitze und warte das der Tag vorübergeht.

Und ich bin in keinster Weise dumm noch häßlich .
Aber ich bin irgendwie rauskatapultiert aus allem. Mein Leben hat in kurzer Zeit eine Wendung erfahren die ich noch vor wenigen Monaten nicht erwartet hätte. Mir dämmert langsam, wie es kommt das Menschen völlig Ihren Halt verlieren können und wirklich alles im Leben verlieren.

Ich bin mittlerweile wirklich dankbar für jeden Tag der geschafft ist.
Es macht mich unendlich traurig mich selbst so zu sehen. Und ich war früher eher nen bisschen so n Typ, wenn der was will, dann packt er es an....heute packe ich nur noch die Lichtschalter in meiner Wohnung an...

26.10.2013 09:37 • #4


L
..meine letzte Trennung mit all Ihren Begleiterscheinungen hat mir schlichtweg das Genick gebrochen .......

26.10.2013 09:38 • #5


sydney
Du darfst Dich jetzt auch so fühlen, das ist völlig normal. Du musst Dich erst mal wieder neu orientieren...nimm Dir die Zeit für dich ...zu überlegen was Du möchtest und was nicht. So kannst Du dann gestärkt weiter in die Zukunft blicken....Und nimm Dich ernst und sei Dir wichtig!

Ich wünsche Dir einen schönen Samstag...sei ganz lieb gegrüßt sydney

26.10.2013 10:01 • #6


L
ja das mag sein, aber ich merke das ich den Kontakt zum Leben immer mehr verliere.
Ich habe das Gefühl schlichtweg zu vereinsamen. Es ist wirklich niemand mehr da, niemand.

26.10.2013 10:05 • #7


J
Zitat von lonesomeberlin:
Ich selbst hätte nie gedacht, dass ich mal in die Situation komme wo ich völlig einsam einfach nur noch vor mich hinsitze und warte das der Tag vorübergeht.


Das geht jedem Einsamen so. Man konnte die Abwärtsentwicklung nicht vorhersehen - man erkennt sie erst, wenn es zu spät ist. Das ist das Teuflische. Und so leicht und schnell man in die Einsamkeit abgleitet, so schwierig und langsam kommt man wieder raus. Geh halt raus und such dir neue Freunde - sicher ist das ein blöder Spruch, weil er vorgibt, es sei ganz einfach, Leute kennen zu lernen und dann auch noch mit ihnen Freundschaft zu schließen. Aber was Wahres ist schon dran: Zuhausebleiben senkt die Chancen auf einen Neubeginn auf null. Darum finde ich es gut, dass du die Initiative ergreifst und einen Stammtisch vorschlägst. Viel Glück!

26.10.2013 12:56 • #8


R
Ich denke aber Frauen haben es leichter Kontakte zu knüpfen als Männer. Geh als Frau in ne Bar und sprich jemand an....dann mach das mal als Mann. Den Unterschied merkst du ganz schnell.

Geh raus und such dir Freunde. Was will man auch anderes machen ? Das, was einen daran nur hindert ist doch eigentlich man selbst. Jemand fremdes einfach ansprechen ? Geht gar nicht.... warum ? Aus Angst vor der Ablehnung oder Abweisung. Dem eigenen Schamgefühl. Was kann man da machen ? Wohl einzig allein sich nur mal überwinden... andere Menschen sind genauso allein und wünschen sich das jemand sie mal soverän anspricht. Aber leichter gesagt als getan. Ich könnte das auch nicht !

27.10.2013 14:44 • #9


S
Hallo Lena, möchtest du vllt. über jemanden schreiben der einsam innerhalb einer Familie lebt? Lg M

11.05.2014 13:38 • #10


A


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