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A
Hallo zusammen,

irgendwie kreisen meine Gedanken aktuell ein wenig, um mich und mein Verhalten.

Seit April 2019 habe ich ganz schlimm mit Panik, Angst, zwangsgedanken und depressiven Phasen zu tun. Ich nehme seit gut 4 Monaten Escitalopram und es geht mir schon viel besser !

Jedoch gibt es manche Tage, da Zweifel ich an mir. Ich habe zB Tattoos an Bein und Brust und kann irgendwie nicht offen mit dem Thema umgehen. Ich bin Bankkaufmann und habe Angst das ich mir irgendetwas versaue. aber ich verspüre irgendwie den Druck damit offen umzugehen.

Ich bin Mitglied einer Ultra Gruppe und habe Angst das mein Hobby mir da mal zum Verhängnis wird obwohl ich so gerne dazu stehen würde. .

Dann kommt die Angst das ich für immer auf den Tabletten hängen bleibe .

Ich weiß nicht ob ihr mich versteht,aber Vll hat jemand einen Ratschlag.

Liebe Grüße und danke !

21.01.2020 22:33 • 25.01.2020 #1


10 Antworten ↓


F
Hallo Andreas,

zunächst einmal herzlichen Glückwunsch,dass es Dir bereits besser geht!

Daran kann man deutlich erkennen,dass Du auf dem richtigen Weg bist und zur Zeit ist es ganz normal,dass Du phasenweise noch leicht übersteigerte Ängste hast.

Das mit den Tattoos finde ich harmlos denn die Zeiten haben sich geändert.
Vor 30 Jahren war ein tätowierter Banker noch ein No Go aber inzwischen hat sich doch alles sehr gelockert.
Denke,es kommt viel mehr darauf an,ob Du gute Arbeit leistest,das ist viel wichtiger.

Ulragruppe musste ich erstmal googeln aber daran schein mir auch nichts negatives zu sein.
Fan von etwas zu sein ist doch etwas schönes ,genau wie das Gruppenerlebnis.
Nicht jeder hat ein Hobbie,das im so am Herzen liegt also alles gut!

Die Angst mit den Tabletten hatte ich auch lange Zeit.
Ich muss sie nun tatsächlich zumindest längerfristig nehmen und weisst Du was?
Es gibt viel,viel schlimmeres!

Viel schlimmer wäre meines Erachtens,wenn es überhaupt kein Medikament gäbe,das Dir hilft und Du nie wieder normal leben kannst,meinst Du nicht auch?
Ich persönlich bin inzischen dankbar,dass es diese Tabletten für mich gibt und wie lange ich sie nehmen muss,wird sich zeigen.
Wir sind nicht die Einzigen,die Tabletten nehmen müssen,auch andre Kranke brauchen täglich Tabletten z.B. gegen hohen Blutdruck,bei Diabetes ,multipler Sklerose und was es nicht alles gibt...
Es ist nur zu Beginn etwas ungewohnt,täglich was einzunehmen aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran.

Und vielleicht brauchst Du die Tabletten in ein paar Wochen oder Monaten schon gar nicht mehr und dann machst Du Dir jetzt umsonst die ganze Zeit einen Kopf...

Mach einfach weiter wie bisher,es geht Dir kontinuierlich besser und das ist die Hauptsache.
Schlechte Tage sind immer mal dazwischen aber die Gesamttendenz ist entscheidend.
Hab noch ein bisschen Geduld und dann werden sich mit Sicherheit auch noch die verbliebenen Ängste verflüchtigen.

22.01.2020 09:55 • x 1 #2


A


Wie schaffe ich es zu mir selbst zu stehen?

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FeuerWasser
Du hast solche Ängste auf der einen Seite, auf der anderen Seite hängst du dich an fanatische, extreme und nicht selten, gewalttätige Gruppierungen? Wie passt das zusammen? Wenn ich so ein fragwürdiges Hobbie hätte, dann würde ich mir auch Gedanken machen, zu Recht! Du lässt dir Tattoos stechen, schön, ich habe selbst welche aber damit ist von Anfang an glasklar was man tut. Ich kann mir auch kein zB Gesichtstattoo machen lassen und dann habe ich Angst die Wohnung zu verlassen. Dann sind ja im Kern nicht die Ängste das Problem. Als Bankkaufmann arbeiten schließt Tattoos nicht aus, solange sie verdeckt werden können und dabei ist es auch ein Unterschied ob man mitten in Hamburg lebt wo das weniger dramatisch ist oder irgendwo im tiefsten, konservativen Bayern.

Ich weiß nicht ob das per se nur mit Ängsten zu tun hat oder vielmehr auch mit einem Mitläufer Ritus, unüberlegten Handeln, gesehen werden, dazugehören wollen und das mit Mitteln die in einer normalen, mittelständischen Gesellschaft anecken. Wenn du den Rebell miemen möchtest dann mach das aber mit allen Konsequenzen. Du musst deinen eigenen Weg finden und das ist ein normaler Prozess der zum Erwachsen werden dazu gehört. Vielleicht wären auch die Ängste weniger wenn du dich auf ein Normalmaß reduzierst und vllt. deine Hobbies dem anpasst. Vielleicht wäre die Mitgliedschaft in einem Tischtennis Verein eine entspanntere Variante. Dann wäre auch in Hinsicht zur Berufswahl nicht mehr ein derartiges Extrem.

22.01.2020 09:56 • x 4 #3


A
Mit den Tattoos hat niemand Probleme,zumal du als Bankkaufmann sowieso meist im Anzug rumläufst . Was ist das für eine Ultragruppe? Gewalt? Das ist schon eine andere Nummer!
Liebe Grüße

22.01.2020 22:31 • #4


A
Hallo zusammen,

danke für die Antworten!

Ich bin nicht Gewalttätig würde mich lediglich verteidigen wenn etwas passiert. Es konzentriert sich eher auf das regelmäßige fahren und Choreos malen und co...

Habe seit der Krankheit aber auch viel weniger Zeit investiert.

Es ist eher die Angst davor was andere darüber denken könnten.
Ein gutes Beispiel ist eine der Antworten hier, wo gesagt wird das eine Ultragruppe Radikal ist usw.

Davor habe ich einfach Angst, da ich das ganze ganz anders bewerte.

23.01.2020 11:52 • #5


F
@Andreas1997

Was andere über Dich denken ist immer nur ein Bild,was sie von Dir im Kopf haben und nicht die Realität.
Jeder Mensch nimmt den anderen durch seinen persönlichen (mehr oder weniger bewussten) Filter wahr.

Du bist demzufolge nicht das,was andere von Dir denken,deswegen kann jeder denken,was er möchte.

Wichtig ist vielmehr,dass Du für Dich herausfindest,was Dir gut tut.
Alles was gut tut,erzeugt positive Energie,die Du dann nach aussen trägst und dann potenziert sich positive Energie und Lebensfreude.
Das Beste,was Du also für Dich (und alle anderen Menschen) tun kannst,ist Dich selbst glücklich zu machen.

23.01.2020 14:59 • #6


FeuerWasser
Zitat von Andreas1997:
Es ist eher die Angst davor was andere darüber denken könnten. Ein gutes Beispiel ist eine der Antworten hier, wo gesagt wird das eine Ultragruppe Radikal ist usw.


Du kannst mich ruhig direkt zitieren.

Machen wir uns nichts vor: Ultra Gruppen sind nicht Pillepalle Häkelverein.
Wenn du in solchen Gruppierungen unterwegs bist dann setzen dich nicht andere in eine Schublade sondern du dich selbst. Das ist dasselbe als würde ich aktiv bei einem N*zi Aufmarsch dabei sein und dann sagen ...aber ich verteil doch nur Kaffee und Kuchen, was soll denn daran schlimm sein? Du positionierst dich damit und identifizierst dich mit den Strukturen und mit der Gesinnung.

Wenn du das möchtest dann musst du auch von außen die Reakionen aushalten können.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ultra-Bewegung
Die Ultra-Bewegung bezeichnet ursprünglich eine besondere Organisationsform für fanatische Anhänger einer Fußballmannschaft.
Für internationales Aufsehen sorgte die Beteiligung von Ultras am Arabischen Frühling und bei den Protesten in der Türkei 2013


https://www.welt.de/sport/fussball/arti...eidet.html
Seit einigen Jahren ist jedoch auch unter den Ultra-Gruppen eine zunehmende Politisierung zu beobachten, es gibt links geprägte Szenen wie etwa in St. Pauli, aber auch rechte Fanszenen wie in Aachen oder Cottbus
Gerade bei den Ultras geht die Vereinstreue aber über das übliche Maß des Mitfieberns und Stadionbesuchs hinaus. Hier ragt die Zugehörigkeit zu einer Fanszene und einem Verein in alle Bereiche des Lebens hinein, wirkt identitätsstiftend.

https://www.ariva.de/forum/wie-viele-sa...kal-561599
St.-Pauli-Ultras skandieren: Tod und Hass dem HSV


....nur ein kleiner Auszug.

24.01.2020 09:23 • x 2 #7


F
@FeuerWasser

Geh doch ein bisschen mehr auf Andreas persönlich ein...
Er macht auf mich eher eine ängstlichen Eindruck....

Ja,solche Gruppen können gefährlich werden aber er macht mir eher einen vorsichtigen Eindruck.
Insgesamt scheint er in einer Identitätskrise zu stecken und das sollte meiner Meinung nach berücksichtigt werden.

Nicht,dass man jetzt ewig auf diesem Thema (Ultragruppe) rumreitet denn ihn macht doch viel mehr aus.

Er scheint mir ein sensibler Weggenosse zu sein,der hinterfragt,was er tut ,offen damit umgeht und das finde ich mutig.

24.01.2020 14:50 • #8


F
Das möchte ich noch hinzufügen an @FeuerWasser

Mit draufhauen wird selten etwas besser.
Auch mit Worten kann man viel Unheil anrichten.
Ist sicher nicht Dein Beweggrund,hier zu schreiben,das ist mir klar aber bedenke das bitte.

24.01.2020 15:06 • #9


FeuerWasser
Zitat von Flame:
Er macht auf mich eher eine ängstlichen Eindruck....

Hat er beim Tätowierer auch Angst?
Hat er Angst wenn er im Stadion mit Fanatikern in der ersten Reihe steht? Meinst du die bewerfen sich gegenseitig verbal mit Wattebäuschchen?
Hat er Angst wenn er seiner Tätigkeit als Bankkaufmann nachgeht?

Ich denke wohl, dass man nachhaken soll, kann und darf wie es zu diesen Denkstrukturen kommt und wie diese Extremen zusammenpassen. Man kann allerdings auch schwer auf jemanden eingehen der darauf keine Antwort geben kann. Wenn man derart verängstigt ist, dass eine sachliche Rückfrage bereits verschreckt dann wäre sicherlich der Gang zum Psychotherapeuten anzuraten.

Alles Gute!

24.01.2020 17:21 • x 1 #10


F
Andreas scheint mir ängstlich und durcheinander zu sein,ist aber auch typisch für Angsterkrankungen.
Der Gang zum Therapeuten ist auf jeden Fall angezeigt,das sehe ich genauso.

25.01.2020 06:33 • #11


A


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