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Hallo.
Das ist das erste Mal für mich in einem Forum um Rat zu fragen, aber mir bereitet eine Sache ziemliches Kopfzerbrechen und ich brauche außenstehende Meinungen darauf.

Es fing damit an dass ich dringend einen Job gebraucht habe und eine gute Freundin von mir gab mir das Angebot im Restaurant ihrer Familie zu arbeiten. Der Einfachheit halber nenne ich besagte Freundin einfach mal L. Jedenfalls nahm ich die Stelle dankend an und war von nun an Reinigungshilfe und Spülkraft bei ihrer Familie. An sich verstanden wir uns alle super, L's Familie war wirklich nett zu mir und das Arbeitsklima war eigentlich ganz angenehm. L's Vater (der Besitzer vom Restaurant, also sozusagen mein Chef) wurde mir gegenüber immer offener und es war nicht wirklich dieses typische Chef-Angestellten-Verhältnis, sondern fast schon freundschaftlich. Dementsprechend lernte ich ihn besser kennen und sein Charakter kam mir gegenüber immer mehr zum Vorschein. So eben auch sein Humor, der ziemlich sexuell ist. Z. B. wenn ich lange am Spülbecken stand und meinen Rücken durchgestreckt habe, kamen Bemerkungen wie Na, präsentierst du uns deine Oberweite? und so weiter.

Um ehrlich zu sein fing ich schon da an, ein mulmiges Gefühl in seiner Gegenwart zu haben. Aber ich dachte mir einfach So ist nun mal sein Humor, ich werde daraus jetzt kein Drama machen.
Die Witze nahmen zu und irgendwann fing er an mich beim Vorbeigehen versehentlich zu berühren. Ich weiß nicht ob ich zu viel hinein interpretiere, aber er fing an mir öfter die Hände an die Taille zu legen wenn er an mir vorbei musste. Ich war ein mal sogar kurz davor zu sagen, dass ich es komisch finde so von ihm angefasst zu werden, aber auch hier waren meine Gedanken stärker als mein Bauchgefühl. Er ist Italiener, für die ist Körperkontakt normal, ich sollte mich da jetzt nicht so anstellen.

Irgendwann als ich morgens zum Putzen da war, kam L's Vater auch runter.(Deren Wohnung ist direkt überm Restaurant und vormittags wenn sie geschlossen haben, kommen sie manchmal runter um sich einen Kaffee an der Theke zu machen). Jedenfalls hatte er nur Unterwäsche an. Ich dachte mir in dem Moment auch Hm. ich würde mich jetzt nicht nur in Unterwäsche blicken lassen, wenn die Putzfrau da ist, aber na gut. Das ist sein Haus und er darf ja rumlaufen wie er will; ich muss ja nicht hinsehen.
Ich habe mich trotzdem sehr unwohl gefühlt wegen seinem Auftreten, aber ich war fast fertig mit der Arbeit und wollte dem dann einfach schnell entfliehen. Leider kam es dann doch etwas anders.
Während ich am Putzen war, fing er an im Lokal zu telefonieren und dabei habe ich aus dem Augenwinkel gesehen, wie sein Geschlechtsteil aus seiner Unterwäsche heraushing. Ich glaube man kann sich denkend dass ich daraufhin umso motivierter war die Arbeit nur noch schnell zu beenden und endlich gehen zu können. Nachdem er aufgelegt hat kam er zu mir um mich zu grüßen. Immerhin war dieses freundschaftliche Verhältnis ja immer noch irgendwie da. Alle Leute um mich herum wissen dass ich beim Reden NIE Augenkontakt halten kann. Ich fühle mich damit unwohl und schaue bei Gesprächen oft weg (was aber nicht heißt, dass ich nicht zuhöre). Bei ihm war das eben nicht anders und durch mein Unwohlsein konnte ich ihm erst recht nicht in die Augen schauen weswegen mein Blick immer zur Seite ging. Plötzlich fragte er mich mit einem Grinsen warum ich denn immer runter schauen würde (was ich nicht tat. ) und er bemerkte dann zufällig dass ihm da was raushing.

Jedenfalls gab ich ihm recht abweisende Antworten um damit indirekt zu sagen, dass mich das gerade wirklich unwohl fühlen lässt. Er ging dann auch kurz weg bis er schon wieder auf mich zu kam. Er hat sich bei mir entschuldigt dafür und meinte das passiert einem Mann nun mal. Ich meinte auch nur, dass es schon okay wäre, schließlich kann man bei einer Frau manchmal auch sehr gut ungewollt in den Ausschnitt schauen, wenn sie sich nach vorne beugt. Passiert eben. ist doch nur menschlich. Ich hatte gehofft ihn mit meiner Antwort loszuwerden weil ich nur noch gehen wollte, aber er hörte nicht auf zu reden. Das waren gefühlt die längsten und schlimmsten 10 Minuten in meinem Leben.
Auf einmal hat er mich gefragt ob ich Jungfrau wäre. Ich meinte nur Nein und habe mich umgedreht um den Rest der Arbeit zu machen. Ich hatte so sehr gehofft er würde meine abweisende Geste verstehen und einfach abhauen. Stattdessen kam von ihm nur Schade. Ich musste in dem Moment so sehr mit den Tränen kämpfen, aber ich wollte vor ihm einfach nicht weinen.
Das Schlimmste war aber, als er plötzlich sein Geschlechtsteil in die Hand nahm und vor mir praktisch *beep* da stand. Während er sich angefasst hat sagte er mir ins Gesicht, er hätte Lust auf mich.
Ich war in dem Moment so verzweifelt dass ich kein Wort sagen konnte. Dann fing er an zu fragen was ich mit meinem Freund schon alles an sexuellen Erfahrungen ausprobiert habe und er hatte dabei die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht. Ich konnte mich endlich dazu überwinden zu sagen, dass ich dieses Gespräch sehr komisch finde und er zog sich darauf hin auch endlich wieder richtig an.
Er ging dann irgendwann mit den Worten Ich bin gleich wieder da weg. Ich konnte es dann doch nicht zurückhalten zu weinen, als er weg war. Ich war kurz davor alles hinzuschmeißen und einfach zu gehen, aber irgendwie konnte ich es doch nicht. Ich wollte stattdessen alles schnell beenden und gehen bevor er wieder kommt. Ich bereue es bis heute das doch nicht anders gemacht zu haben. Denn bevor ich fertig wurde kam er doch noch schon wieder zu mir. Er fing plötzlich an auf mich einzureden, dass man mir anmerkt dass ich mich unwohl fühle wegen dem Gespräch aber nicht wegen dem was er gesagt und getan hat. Nein, sein Grund warum das für mich so ein komisches Gespräch war, ist die Tatsache dass er ja der Vater einer Freundin sei und sowas. Ihm war noch nicht mal bewusst, was er überhaupt gemacht hat. Er war auch sehr froh dass ich nicht wie Andere explodiert bin sondern dass ich ruhig war und kaum was dagegen gesagt habe. Bevor ich dann gegangen bin meinte er noch Alles was auf der Arbeit passiert bleibt auch bei der Arbeit. Du darfst niemandem sagen was in diesen vier Wänden passiert.

Lange Rede kurzer Sinn, ich bin gegangen. Ich habe noch an dem Tag alles meinem Freund erzählt, woraufhin er L. angerufen hat um zu sagen, was ihr Vater mit mir abgezogen hat. Und ab hier fängt auch das eigentliche Problem an. L. ist ein sehr krasser Familienmensch. Sie hat zu ihren Eltern eine seeehr tiefe Bindung und bei ihnen steht die Familie wirklich über ALLES. Dementsprechend war es für sie ein großer Schock zu hören was ihr eigener Vater ihrer Freundin angetan hat. Gut, ich glaube das würde jeden schockieren. aber bei ihr ist es eben einfach eine Nummer härter, weil ihr Vater nicht nur ihr Vater sondern auch ihr bester Freund ist. Und ihr Familienzusammenhalt geht so weit, dass sie ihn wegen dem was passiert ist, in Schutz nehmen.

Mein Freund hat mit L's Mutter wegen der Sache telefoniert und sie hat ihren Mann mit Gründen wie, er hätte nicht gewusst was er da gemacht hat, er war wohl plötzlich wie ausgewechselt, er war für längere Zeit sexuell nicht aktiv und er wäre nie so weit gegangen, dass es zu einer Vergewaltigung gekommen wäre und eben noch mehr Ausreden verteidigt, damit wir keine Anzeige oder sowas erstatten.
L's Familie sieht zwar ein, dass er was falsch gemacht hat, aber dennoch beschützen sie ihn. Und meine Freundin L. macht da indirekt mit. Sie verweigert jegliches Gespräch über das Thema weil es sie belastet. Kann ich verstehen, immerhin geht es um ihre Familie. Aber dieser Vorfall ist mittlerweile einige Monate her und es macht den Eindruck als wollen sie die ganze Geschichte unter den Teppich kehren. L. versichert mir jedes Mal, dass sie irgendwann mal darüber ausführlich mit mir reden will, aber einfach nicht jetzt, weil sie andere Probleme hat die sie ebenfalls belasten. Aber dass es mich bis heute belastet, hat sie wohl nicht wirklich aufm Schirm.

Mein Dilemma ist einfach, dass ich nicht weiß inwieweit diese Freundschaft zu ihr noch einen Sinn hat. Eigentlich verstehen wir uns wirklich super, wir haben meistens die gleichen Meinungen und Ansichten und bis jetzt immer sehr viel Spaß zusammen gehabt. Aber in dem einen Augenblick nennt sie sich selber Feministin, sagt mir wie viel Angst sie davor hat in irgendeiner Weise sexuell belästigt zu werden und im nächsten Moment ist es ihr irgendwie egal, dass ihr Vater mir genau das angetan hat.
Habe ich das Recht sie deswegen zu verurteilen? Sie wurde als krasser Familienmensch erzogen, daher kann ich einerseits irgendwie verstehen dass es ihr schwer fällt darüber zu reden, aber es fühlt sich einfach an, als würde sie versuchen so zu tun, als ob das nie passiert wäre. Und andererseits bin ich ihre Freundin und ich erwarte ja auch von meinen Freunden dass ich ihnen meinen Kummer anvertrauen kann. Aber sobald es dieses Thema ist, was mich belastet, setzt sie einen Schlussstrich. Und wie ich sie kenne, wird sie von sich aus nie anfangen darüber zu reden.
Ich weiß auch mittlerweile einfach nicht mehr mit ihr umzugehen. Einfach weil ich ganz genau weiß, dass bei ihnen in den vier Wänden wieder alles normal ist, alle diese Geschichte einfach versessen und dieser Mann der mir seitdem Albträume bereitet ungestraft bleibt. Und das einzige was L. so richtig dazu gesagt hat, ist Danke, dass ihr unser Restaurant deswegen nicht schlecht redet.

Habe ich das Recht darüber zu urteilen, dass sie ihn so verteidigt, weil sie nun mal so ein krasser Familienmensch ist? Oder sehe ich das zu streng?
Ich finde da einfach keinen klaren Kopf und möchte eure Meinungen dazu wissen.
Und es tut mir sehr leid wie lang dieser Text hier geworden ist, aber ich wollte ungern Details weglassen.

10.12.2019 20:58 • 11.12.2019 #1


14 Antworten ↓


A
Nein ,dass musst dir nicht gefallen lassen so funktioniert keine Freundschaft.Normalerweise müsstest du diesen Mann anzeigen das er diese Situation so ausgenutzt hat.Halte dich von dieser Freundin fern,dass ist keine! Auf solche Freunde kann man gut verzichten,auch wenn es ihr Vater war hätte sie an deiner Seite stehen müssen.Verschwende keinen Gedanken mehr an diese Familie,suche dir etwas neues,vor allen Dingen musst du das erstmal verarbeiten,gut dass dein Freund dir zur Seite steht.
Unverschämt so ein Verhalten! Liebe Grüße

10.12.2019 21:15 • x 5 #2


A


Vater meiner guten Freundin hat mich belästigt

x 3


Hoffnungsblick
Ich sehe das wie Akinom. Zeige deiner Freundin, wenn es die Situation zZ erlaubt,möglichst durch Abstand, dass man so nicht mit dir umgehen kann. Suche dir eine neue Arbeit.
Viel Kraft wünsche ich dir!

10.12.2019 21:29 • x 4 #3


Donnervogel
Hallo und herzlich willkommen im Forum.
Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur Anschließen.
Das ist eindeutig das Ausnützen einer Notsituation.
Was L Vater getan an ist falsch.
Manche Männer glauben einfach Frauen sein Freiwild Das geht gar nicht !
Wenn Deine Freundin das nicht verstehen will oder kann weil für Sie Familie über allem steht ist das (meine Meinung) ebenso falsch.
Familien Zusammenhalt ist gut - aber es sollte Grenze geben......Wo wäre die Grenze bei L Famile wohl (?)

Arbeitest Du immer noch dort ?
Kannst Du eine andere Stelle antreten ?

Mein Rat
Ich würde die Arbeit dort beenden.
.....falls das Irgendwie nicht oder nur schwierig möglich sein sollte für Dich würde ich klar zu verstehen geben, dass das Verhalten von L's Vater inakzeptabel ist. Ab besten Du holst Hilfe.

Ich wünche Dir viel Kraft und eine bessere Arbeit.

10.12.2019 21:43 • x 4 #4


Szegfue
Hallo OracionSeis,

heftige Story. Ich kann nur soviel dazu schreiben, dass ich dich nachvollziehen kann.

Es ist gut, dass du mit deinem Freund gespochen hast und er dir so gut zur Seite steht. Was rät er dir bezüglich L.?

Vielleicht würde ich den Kontakt zu ihr abbrechen, wenn du bei ihr auf taube Ohren triffst bezüglich dieses krassen Vorfalls.

Anzeigen würde ich den Vater, glaube ich, nicht. Aber ich weiß es nicht.. Gut ist auf jeden Fall, dass die Familie über sein peinliches Verhalten Bescheid weiß. Wobei ich die weichgespülte Reaktion der Mutter und Tochter sehr konservativ untergeordnet finde. Aber das Frauenbild in Italien ist, glaube ich, wirklich so hinterwäldlerisch. Von Feminismus kann da nicht die Rede sein. Aber darüber nachzudenken oder zu spekulieren, führt zu nichts.

Schau einfach, was du für dich brauchst. Ich kann verstehen, dass es verletzend ist, wenn sich L. so scheinheilig verhält. Oder führe ein letztes aufklärendes Gespräch, warum du den Kontakt mit ihr nicht mehr halten kannst.

10.12.2019 21:56 • #5


Safira
Zitat von 0racionSeis:
Mein Dilemma ist einfach, dass ich nicht weiß inwieweit diese Freundschaft zu ihr noch einen Sinn hat. Eigentlich verstehen wir uns wirklich super, wir haben meistens die gleichen Meinungen und Ansichten und bis jetzt immer sehr viel Spaß zusammen gehabt. Aber in dem einen Augenblick nennt sie sich selber Feministin, sagt mir wie viel Angst sie davor hat in irgendeiner Weise sexuell belästigt zu werden und im nächsten Moment ist es ihr irgendwie egal, dass ihr Vater mir genau das angetan hat.
Habe ich das Recht sie deswegen zu verurteilen? Sie wurde als krasser Familienmensch erzogen, daher kann ich einerseits irgendwie verstehen dass es ihr schwer fällt darüber zu reden, aber es fühlt sich einfach an, als würde sie versuchen so zu tun, als ob das nie passiert wäre. Und andererseits bin ich ihre Freundin und ich erwarte ja auch von meinen Freunden dass ich ihnen meinen Kummer anvertrauen kann. Aber sobald es dieses Thema ist, was mich belastet, setzt sie einen Schlussstrich. Und wie ich sie kenne, wird sie von sich aus nie anfangen darüber zu reden.
Ich weiß auch mittlerweile einfach nicht mehr mit ihr umzugehen. Einfach weil ich ganz genau weiß, dass bei ihnen in den vier Wänden wieder alles normal ist, alle diese Geschichte einfach versessen und dieser Mann der mir seitdem Albträume bereitet ungestraft bleibt. Und das einzige was L. so richtig dazu gesagt hat, ist Danke, dass ihr unser Restaurant deswegen nicht schlecht redet.

Habe ich das Recht darüber zu urteilen, dass sie ihn so verteidigt, weil sie nun mal so ein krasser Familienmensch ist? Oder sehe ich das zu streng?

Was Dir passiert ist, ist wirklich schlimm und es hat mir beim lesen die Zähnägel hochrollen lassen aber ich glaube nicht das es Deiner Freundin egal ist. Warum sollte ihr das denn egal sein. Wegen ihrer Reaktion? Ich möchte L hier nicht in Schutz nehmen oder das was Dir widerfahren ist herrabsetzen, aber Diese L ist auch ein Opfer der Umstände.
Wenn sich hier jemand etwas zu Schulden kommen lassen hat, dann ist es der perverse Vater und nicht dessen Tochter die sich nun auf eine Seite stellen muss. Welche Wahl hat sie denn. Du sagst ja selbst das sie sehr Familiär erzogen worden ist. Niemand hier weiß von ihren Lebensumständen und eigener Häuslichen Situation. Vielleicht steht sie ja selbst in einem Finanziellen oder auch Emotinalen Abhängigkeitsverhältnis zum Vater/Familie. Sie liebt ihren Vater und findet es ganz sicher grässlich was für ein Mensch er ist. Der Vater hat auch sie damit sehr gekränkt und in eine sehr unangenehme Situation gebracht, mit der sie fertig werden muss
.
Das was Du beschreibst über diese Familie und deren Umgang mit einer solchen Situation überrascht mich nicht wirklich. Eigentlich ist das Normalität. Wie viele Frauen vertuschen, verharmlosen und verleugnen ihr tatsächliches Familienbild nur um gut dazustehen, das Prestige aufrecht zuerhalten, weil ja alles gar nicht so schlimm ist.

Deiner Freundin bleibt ja gar nichts anderes übrig als da mitzuspielen. Wir wissen hier nicht welche Konsequenzen das für sie hätte, wenn sie sich gegen ihren Vater stellen würde. Dazu braucht es viel Mut und Selbstvertrauen und die mögliche Konsequenz verstoßen zu werden, ertragen zu können. Aber kann sie das? Verlangst Du das? Ja, Du verlangst es, weil ihr Vater Dich belästigt hat, erwartetst Du Loyalität von Deiner Freundin sich gegen ihre Familie zu stellen.

Du willst das der Mann bestraft wird? meinst Du wirklich die leben glücklich und zufrieden einfach weiter? nein. Das tut es nicht. Es dringt nur nichts nach draußen.

Halte einfach Abstand zu Deiner Freundin und versuche einfach Frieden mit ihr zu schliessen. Sie kann einfach nicht anders als sie es jetzt tut. Sie ist wirklich auch nur ein Opfer. Sie kann nichts dafür.
Die Freundschaft ist aber wohl erstmal vorbei.

ich hoffe doch das Du da nicht mehr arbeitest?

10.12.2019 22:01 • x 5 #6


D
Ich kann mich den Anderen nur anschließen. Rede mit L. und suche dir was anderes. dm sucht auch immer Leute - oder rossmann.

10.12.2019 22:06 • #7


Miami
Schlimm das Dir das passiert ist!

Du musst dringend lernen anders zu reagieren.
Wenn Dein Chef mit seinem *** in der Hand vor dir steht und sagt er hätte Lust auf *** mit Dir ist das du das Gespräch komisch findest die komplett falsche Reaktion.
Das Ganze hat sich vorher an diesem Tag schon aufgebaut und teilweise hast du ihn da sogar in Schutz genommen ist ja menschlich....
Selbst wortlos wegrennen wäre besser gewesen.

Der wusste von Anfang an genau was er tut. Es grenzt eher an ein Wunder das er Dich körperlich unversehrt hat gehen lassen.

Die Freundin wirst Du abhaken müssen. Sie hat nichts getan und ist durch die Aktion ihres Vaters zwischen die Fronten geraten. Das sie die Ohren anklappt weil sie auch nicht weiß wie sie reagieren, was sie tun soll kann ich irgendwie verstehen. Du kannst Dich abwenden und gehen. Sie steckt voll drin weil es ihre Familie ist. Dazu noch ihre Eltern. In ihrer Haut will man auch nicht stecken.

Dein Freund ist prima, gut daß er Dir den Rücken stärkt und hilft.

Es gibt immer Mal wieder blöde Situationen. Du musst unbedingt lernen zu reagieren oder wenigstens zu flüchten.

Selbstschutz geht vor Höflichkeit!

10.12.2019 22:21 • x 7 #8


Icefalki
Was mit dir jetzt geschieht ist eine verspätete Reaktion auf dein quasi Nichtreagieren. Hier hängst du drin. Deine Freundin hängt familiär drin. Und der Täter wird geschützt.

Haben aber alle getan. Du auch.

Und hier ist dein Dilemma. Deshalb machst du jetzt stellvertretend deine Freundin verantwortlich. Dass man als Tochter, sowohl auch du, als Opfer , damit überfordert ist, merkst du jetzt.

Deine Freundin für die Tat ihres Vaters nicht verantwortlich. Du auch nicht. Da das aber für den Täter keine Folgen hatte, ist sehr schmerzlich. Denn nur er ist dafür verantwortlich.
Ergo, wenn du Gerechtigkeit haben möchtest, muss du ihn anzeigen.

10.12.2019 23:00 • x 4 #9


A
Vielleicht kann deine Freundin nicht anders obwohl ich mir das für mich nicht vorstellen kann,man kann sich nicht auf die Seite eines solchen Vaters stellen,dass könnte man mit seinem Gewissen doch gar nicht vereinbaren!
Diese Freundschaft ist vorbei,du kannst ihr nie mehr vertrauen,du wirst etwas besseres finden,eine die deine Freundschaft verdient hat. Liebe Grüße

10.12.2019 23:17 • x 1 #10


kritisches_Auge
Du hättest von Anfang an dir diese sexuellen Sprüche nicht gefallen lassen müssen. Kannst du dir vorstellen, dass du wenn du es deiner Freundin gleich erzählt hättest deine Ruhe vor ihm gehabt hättest?

Derartiges muss man von Anfang an unterbinden, das nützt dir jetzt nichts mehr, aber vielleicht beim nächsten Mal wenn wieder so etwas geschieht .

Zu allem anderen gebe ich meinen Vorschreibern recht.

10.12.2019 23:19 • x 3 #11


Icefalki
Ich muss noch was loswerden. Als junges Mädchen war ich 2 mal sexuellen Übergriffen ausgeliefert. Beide Male mit Festhalten und befummeln. Beide Male hatte ich das Gefühl, dass das jetzt träume, dass das keine Realtät wäre. War es aber.

Ich war auch total überfordert und konnte relativ spät handeln. Was die Krux an der Geschichte war, ich konnte das niemand sagen, weil meine Eltern so schräg drauf waren, dass Sexualität nie Thema in meiner Familie war. Ergo, wäre das viel Schlimmer gewesen, als die Tat an sich. Für mich damals.

Komischerweise bin ich mir bis heute nicht sicher, ob mich das damals wirklich belastet hat, da ich irgendwie an Übergriffe gewöhnt war. Keine sexuellen, aber Erniedrigungen in seelischen und körperlichen Bereich.

Ich schreibe dir das auch nur, weil mich deine Geschichte zum Nachdenken gebracht hat, ich versucht habe, deine Hintergründe und Gefühle zu verstehen und auch diesen Zorn der Hilflosigkeit gespürt habe, der der eigenen Unfähigkeit zugrunde liegt, die Täter nicht zur Verantwortung gezogen zu haben.

Aber das war mir damals unmöglich. Und wie bei dir, habe ich auch meinen Eltern (also anderen) die Schuld gegeben, weil das Unaussprechliche nicht ausgesprochen werden durfte.

Insofern kann ich dich gut verstehen. Aber da lagen wir beide falsch.

11.12.2019 00:20 • x 1 #12


kritisches_Auge
Ich glaube die Eltern spielen eine sehr wichtige Rolle, auch ich kenne eine junge Frau die solche Übergriffe erlebte und nichts davon erzählte. Als ich dies hörte, impfte ich meine Tochter dahingehend, mir so etwas sofort zu erzählen

Ich habe die große Hoffnung, dass das heute anders ist und anders wird.

11.12.2019 00:54 • #13


Hoffnungsblick
Zitat von Icefalki:
Ergo, wenn du Gerechtigkeit haben möchtest, muss du ihn anzeigen


Das ist vielleicht das Beste.
Du suchst dir psychologische und Rechtsberatung und eine neue Arbeit. Dann zeigst du ihn an.

11.12.2019 08:40 • #14


Strawberry11
Ich habe solche Vorfälle auch schon an der Arbeit erlebt. Was ich sagen möchte, dass man in äußerst komplizierte Situationen hinein rutscht, sich hilflos und ausgeliefert fühlt. Selbst auch mitschuldig - hätte ich dies oder jenes nicht gesagt oder getan, hätte der andere nicht usw.
Ich will mal so sagen, sicherlich spielt das eigene Verhalten eine Rolle und zwar, weil DIE sich gerne Frauen aussuchen, wo sie Unsicherheit spüren. Ich glaube, dass sie das spüren. Es ist meine Erfahrung, so war ich, so ging es mir.
Nichts desto trotz hat das Gegenüber so etwas NICHT ZU TUN. Es ist per vers ohne Ende. Keine Worte erklären das.

Ich kann mir gut vorstellen, wie es dir nun geht. Alles wichtige wurde schon geschrieben.

Was meint ihr, wie rutscht man nicht in solche Situationen und wenn so sexuelle Witze kommen oder rein zufällige Berührungen, wie reagiert man?
Vllt auch im Nachhinein?

11.12.2019 09:03 • #15


A


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