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3

S
Ich bin seit 1 Jahr ambulant in Psychotherapie und das hilft mir in einigen Belangen gut weiter!

Die Therapeutin ist das komplette Gegenteil von mir und schon relativ alt, aber genau das ist teilweise gar nicht schlecht. So hab ich z.B. gelernt nicht immer so emotional zu reagieren, sondern meine Worte sensibler zu wählen. Eine Sache, die ich lernen musste .-)!

Was mich allerdings immer wieder nervt ist, dass die Dame viel zuviel und viel zu schnell irgendwas rum deutet und hinein interpretiert. Wenn ich dann weiter erzähle, revidiert sie ihre Fantastereien und letztendlich heisst es dann: Achso, dann versteh ich jetzt.

Oder sie beharrt darauf, obwohl es absoluter Schwachsinn ist.

Ich hab ihr schon gesagt, dass ich Dinge wie Traumdeutung lieber lassen will, weil mir diese Interpretationen zu weit gehen, das ist auch ok. Trotzdem nervt das immer wieder, weil sie ein Mensch ist, der sich dafür begeistert und diese Dinge in ihre Art zu arbeiten integriert hat.

Kennt das jemand? Und wie gehst DU damit um?

02.05.2015 12:39 • 03.05.2015 #1


23 Antworten ↓


Hotin
Hallo Strummi,

Zitat:
Was mich allerdings immer wieder nervt ist, dass die Dame viel zuviel und viel zu schnell irgendwas rum
deutet und hinein interpretiert. Wenn ich dann weiter erzähle, revidiert sie ihre Fantastereien und
letztendlich heisst es dann: Achso, dann versteh ich jetzt.

Zitat:
Oder sie beharrt darauf, obwohl es absoluter Schwachsinn ist.


Was Du da beschreibst, scheint mir gar nicht so ungewöhnlich zu sein. Was
ist daran schlecht? Jeder Mensch, der mit einem anderen spricht, interpretiert etwas in das Gehörte mit rein.
Vielleicht macht sie das etwas schnell und voreilig. Wenn Du das, was Du sagst jedoch exakter formulierst
und nicht nur umschreibst, braucht sie es nicht mehr zu interpretieren. Dann ist es eindeutig und klar.
Glaubst du, Du schaffst das, schneller auf den Punkt zu kommen?

Viele Grüße

Hotin

02.05.2015 13:34 • #2


A


Therapeutin interpretiert und deutet zuviel!

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H
Hi Strummi

Erstmal verstehe ich nicht, was Dein Problem mit dem Alter zu tun hat.
Des Weiteren weisst Du natürlich am besten, wie Du bist und was vorgefallen ist bzw. warum Du dort bist.

Hotin schreibt das richtige. Wenn Du denkst, sie würde zuviel hineininterpretieren, dann sagst Du halt, dass es so nicht ist und gibst halt konkrete Beispiele, warum Du das anders siehst. Auch ein Therapeut ist nur ein Mensch und benötigt erstmal Input von Dir, um auf Dich einzugehen und Dich zu verstehen. Das geht natürlich nur soweit, wie Du bereit bist, Dich zu öffnen. Wenn Du generell zu vage bist mit Deinen Infos / Antworten, dann wird auch die Therapeutin generell nur vermuten...

02.05.2015 16:16 • #3


Celestine
@Strummi: falls Deine Therapeutin eine Analytikerin ist, gehören Dinge wir Traumdeutung zu ihrem Werkzeug und es ist völlig normal, dass sie so arbeitet. in diesem Fall solltest Du für Dich klären, on es Dich so sehr stört, dass es kontraproduktiv für die Therapie ist,

02.05.2015 18:22 • #4


S
Das Problem ist, dass ein Teil ihrer Arbeit in Dingen besteht, die ich für Schwachsinn halte. Und dass sie vom Typ her auch nicht sonderlich bodenständig ist, sondern gerne das Selenheil in den Sternen sucht.

Wir reden häufig auch ganz sachlich, aber es kommt immer wieder zu diesen Aneck-Punkten. Was nicht so schlimm ist, aber teilweise einfach nervt.

Ich wünsche mir dann immer einen normaleren Gesprächspartner. Auf der anderen Seite find ichs auch mal gut, wenn ich jemanden habe, der/die auch mal bis in die Spiritualität hinein geht, weil ich selber glaube, dass manche Probleme des Lebens letztendlich in der Frage des Göttlichen o.ä. münden.

Ich sage dann, wenn es zuweit geht und sie akzeptiert das, es gibt also keine Probleme, die ich nicht lösen kann. Es nervt einfach nur manchmal und ich dachte, das kennen vielleicht auch andere. Und vielleicht hat jemand ja noch bessere Iden gehabt, um diese Punkte zu umgehen oder so....

02.05.2015 19:20 • #5


H
Zitat von Celestine:
@Strummi: falls Deine Therapeutin eine Analytikerin ist, gehören Dinge wir Traumdeutung zu ihrem Werkzeug und es ist völlig normal, dass sie so arbeitet. in diesem Fall solltest Du für Dich klären, on es Dich so sehr stört, dass es kontraproduktiv für die Therapie ist,


Ist das wirklich so?
Dachte immer, Traumdeutung ist mehr Schabernack als Wissenschaft? Das Wort Deutung leitet für mich ja zumindest kein Faktum hin...

@Strummi
... einen and. Therapeuten schonmal gesucht? btw. Wie schauts mit Freunden aus, wenn Dir das zuviel des Guten ist? Auch ein guter Freund kann so etwas wie ein Therapeut sein bzw. zuhören.

02.05.2015 19:29 • #6


S
Es gibt verschiedene Ansätze bzgl. Traumdeutung......

Sie macht das eigentlich sehr vernünftig, aber ich kann da grundsätzlich nichts mit anfangen. Meine Träume sind eigentlich immer 1 zu 1 - Spiegel von alltäglichen Situationen und ich habe recht guten Zugang zu mir selber. Was ich da träume kann man sehr direkt deuten und ich kann z.B. überhaupt nichts damit anfangen, dass plötzlich irgendeine Symbolik heran gezogen wird, wenn es doch klar auf der Hand liegt, warum man gerade einen bestimmten Traum hatte.

Wie auch immer, es geht ja nicht nur darum. Sie ist einen eine Psychologin wie aus dem Bilderbuch und es nervt einfach manchmal. Ansonsten bin ich zufrieden und ich habe mich in einigen Dingen bereits sehr verändert. Die Therapie tut mir gut und ich würde auch nicht wechseln wollen.

Es ist halt so, dass hier einige in Therapie sind und mich würde mal interessieren, wie es anderen nach 1 Jahr Sitzungen so geht, wenn wieder rumpsychologisiert und ruminterpretiert wird. Ich hatte nie Angst davor und habe da schon so manche Träne vergossen und so manches Geheimnis preisgegeben. Es geht mir einfach nur manchmal auf den Sack, wenn ich von einer gerade gesehenen Reportage über Raubkatzen träume und Frau Doktor daraus die Symbolik des eigenen Kampfes gegen den Vater drehen will.

02.05.2015 19:40 • #7


alice01
Hallo in die Runde,

zum Thema Traumdeutung würde ich mich gerne einklinken:
Ich träume sehr viel und kann mich auch durchschnittlich an 1-2 Träume pro Nacht mindestens erinnern. Während meiner Angstphase und Therapie hat sich das noch mehr verstärkt. Ich habe sehr viel intensive, erschopfende und stellenweise sehr makabere Träume durchgemacht. Das kam in der Therapie zwangsweise natürlich auch die Traumdeutung zur Sprache.
Ich habe dabei gelernt, dass es in der Traumdeutung grundlegende Theorien gibt, die man kennen muss. Was der Traum genau für einen bedeutet kann man aber eigentlich nur selbst deuten. Ein Therapeut kann durch Fragen und Denkanstöße die Deutung unterstützen, kann aber nie für einen den Traum abschließend deuten. Außerdem muss man klar unterscheiden zwischen den Träumen, die die Erlebnisse des Tages verarbeiten und Träume, die eine tiefere Bedeutung haben, z.B. Dinge aus der Vergangenheit, mit denen man noch nicht abgeschlossen hat. Und diese Dinge müsste meiner Meinung nach eine gute Therapeutin wissen und entsprechend sich nur bis zu einem gewissen Grad einbringen.

Ich denke, du machst das ganz richtig. Sag ihr, wenn es dir zu weit geht und gut. Da sie es ja akzeptiert, passt es ja...

02.05.2015 20:06 • #8


S
Bist Du ein Engel?

Ja, passen tut das auch. Wie gesagt, ist halt öfters nervig.... Mir gehts auch häufig auf den Geist, dass sich in unserer verwissenschaftlichen Welt mit ihren dollen Medizinern und studierten Therapeuten so viel gequirlte schei. befindet. Häufig brauche ich nur ein Gespräch von Mensch zu Mensch - ein offenes Ohr und die Möglichkeit mir etwas von der Seele zu reden.

Das ist oftmals viel sinnvoller als chemische Medikation oder psychologisches Analysieren.

02.05.2015 20:31 • #9


alice01
Höchstens einer mit kleinen Teufelshörnern

Zitat:
Häufig brauche ich nur ein Gespräch von Mensch zu Mensch - ein offenes Ohr und die Möglichkeit mir etwas von der Seele zu reden.

Das kannst du ja jetzt bei uns. Und für alles kompliziertere hast du dann deine Therapeutin

02.05.2015 20:44 • #10


P
Also für mich persönlich wäre ein Therapeut, der sehr schnell hineininterpretiert und deutet nichts.
Therapeuten sind keine Hellseher und allwissend und können sich auch täuschen.
Ich denke, ein Therapeut kann einen Patienten damit in die völlig falsche Richtung bringen.

An meiner Therapeutin schätze ich sehr, dass sie mit Interpretationen sehr zurückhaltend ist. Sie unterstützt mich auf sehr sensible Weise, meine eigene Wahrheit zu finden.
Die ist für mich am wichtigsten, und nicht die Wahrheit oder Wahrnehmung anderer!

02.05.2015 21:28 • #11


A
Hallo Strummi, ich hatte vor Jahren mal eine Therapeutin, die hat mein Problem genau auf den Kopf getroffen, das war mir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewußt. Ich kam nach Hause, habe geheult und habe gesagt, zu der doofen Kuh gehe ich nie wieder, was die sich denn so einbildet.

Ich bin wieder hingegangen und habe für mich festgestellt, alles was mich genervt hat, waren Dinge die in meinem Leben nicht in Ordnung waren., Vielleicht hörst Du da einmal genauer hin, warum Dich diese Sachen nerven. Für Dich ganz allein, mal hinterfragen, was da nicht ok ist.

Liebe Grüße
der Abendschein

02.05.2015 21:30 • #12


S
Zitat von Abendschein:
Hallo Strummi, ich hatte vor Jahren mal eine Therapeutin, die hat mein Problem genau auf den Kopf getroffen, das war mir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewußt. Ich kam nach Hause, habe geheult und habe gesagt, zu der doofen Kuh gehe ich nie wieder, was die sich denn so einbildet.

Ich bin wieder hingegangen und habe für mich festgestellt, alles was mich genervt hat, waren Dinge die in meinem Leben nicht in Ordnung waren., Vielleicht hörst Du da einmal genauer hin, warum Dich diese Sachen nerven. Für Dich ganz allein, mal hinterfragen, was da nicht ok ist.

Liebe Grüße
der Abendschein


Das kommt auch vor, aber das kann ich einordnen !

Glaubs mir einfach, dass die Frau zu schnell und zu viel rumdoktort und ruminterpretiert. Das bringt der Beruf ja auch so mit sich. Ein Physio sieht überall Fascien- oder Wirbelsäulenprobleme und ein Psychoanalytiker überall Vaterkomplexe....

Nee, is ja soweit erträglich und überwiegend reden wir dort ja auch sachlich und bleiben in der Gegenwart. Es sind da nur so spezielle Themenbereiche wie Träume oder auch ihr permanentes Drängen irgendwelche chinesischen Übungen zu machen, wenn ich Panikgefühle habe. Leider bringt das nicht mal im Ansatz irgendwas, ausser dass ich mich völlig bescheuert fühle. Habs monatelang ausprobiert....

Aber perfekt kriegt man s vielleicht auch gar nicht. Unterm Strich seh ich das so, dass es mir deutlich was bringt und ihre strange Art auch sehr hilfreiche Seiten hat. Werd mir weiterhin das Beste rausziehn und auf der Verhaltensebene bleiben.

03.05.2015 00:35 • x 1 #13


alice01
Darf ich fragen, ist sie ausschließlich Psychologin und/oder Psychotherapeutin?

03.05.2015 11:27 • #14


S
Beides, glaub ich....

03.05.2015 12:20 • #15


V
Zitat von Abendschein:
Hallo Strummi, ich hatte vor Jahren mal eine Therapeutin, die hat mein Problem genau auf den Kopf getroffen, das war mir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewußt. Ich kam nach Hause, habe geheult und habe gesagt, zu der doofen Kuh gehe ich nie wieder, was die sich denn so einbildet.

Ich bin wieder hingegangen und habe für mich festgestellt, alles was mich genervt hat, waren Dinge die in meinem Leben nicht in Ordnung waren., Vielleicht hörst Du da einmal genauer hin, warum Dich diese Sachen nerven. Für Dich ganz allein, mal hinterfragen, was da nicht ok ist.

Liebe Grüße
der Abendschein


Genau das versuch ich auch oft zu vermitteln. Hatte genau so eine Erfahrung

Schau nochmal was ihr speziellen Schwerpunkte sind. sage ihr wenn du dich fühlst als würde sie dir was aufdrängen. Was für chinesiche Übungen denn?

03.05.2015 12:57 • x 1 #16


S
Ich sagte ja...

03.05.2015 12:59 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
Strummi, ich bin da auch eher der pragmatische Typ.

Aber manchmal sind sind esoterische Ansätze und Traumdeutungen und Engel und was auch sonst noch ein Mittel, um über einen anderen Ansatz den Patienten erreichen zu können.

Wenn es dir dabei die Fußnägel hochrollt, dann lass es geschehen. Insgesamt macht sie doch ganz gute Arbeit. Je mehr Möglichkeiten wir uns eingestehen und mal drüber nachdenken, je mehr kommen wir ins denken und fühlen und ins therpeutische arbeiten.

Es führen viele Wege nach Rom. Je mehr wir kennen, desto mehr ist die Auswahl.

Und Therapie ist die Beschäftigung mit dem warum, mit dem ich.

Denkmuster werden in Frage gestellt, Erinnerungen geweckt, Verhaltensweisen hinterfragt.

Z.B. Denke ich dann darüber nach, warum mich bestimmte esoterische Dinge nicht gefallen, warum mich das jetzt ärgert oder ich lächerlich finde. Das wiederum setzt wieder ein Prozess in Gang, warum ich so denke, und andere nicht. Oder was auch immer.

Bleibe offen, es ist eine interessante Arbeit, die uns sehr viel weiterbringen kann, als vermeintlich gesunde Menschen.

In diesem Sinne

03.05.2015 13:20 • x 1 #18


H
Strummi kann leider nicht mehr antworten....

Aber, diese Esoteriksache finde ich bedenklich.

03.05.2015 20:11 • #19


alice01
Ich sehe das ähnlich wie Icefalki. Obwohl ich auch nicht besonders viel davon halte, können es dennoch gute Denkanstöße sein, die einem auf dem eigenen esoterikfreien Weg weiterbringen können.

03.05.2015 20:16 • #20


A


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