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F
Ich habe in meinem Umfeld Leute, die geben verletzende Kommentare von sich, wenn jemand in einer psychosomatischen Reha war/ist oder in einer staionären Psychotherapie oder Psychiatrie, was mir nicht guttat/tut. Bis jetzt habe ich es geschafft, mich durch solche negativen Äußerungen nicht runterziehen zu lassen, aber ich habe Angst, das ich dem eines Tages nicht mehr stand halte. Deshalb meine Frage an euch. Wie schützt man sich vor solchen Leuten, damit es einen nicht noch mehr runterzieht? Hat man ja so schon mit sich zu kämpfen als seelisch kranker Mensch. Mich stört sowas. Wie schafft man es gelassener mit sowas umzugehen, das es einen nicht mehr stört?

Liebe Grüße
Finja

01.11.2013 09:16 • 02.11.2013 #1


18 Antworten ↓


W
Liebe Finja,

ich kann Dir nur mitteilen, wie ich mich neuerdings verhalte, wenn mich jemand herunterzieht, mir jemand nicht guttut, egal, wodurch.

Ich lasse diese Menschen fallen, wie eine heiße Kartoffel. In meiner Angst-Karriere habe ich mich zwangsläufig an Menschen gehängt, die mir nicht guttaten, aber ich hatte sonst niemanden.

Sowas untergräbt das Selbstwertgefühl noch mehr. Also ab dafür. Das mache ich jetzt seit zwei Monaten und es tut mir gut.

Und wenn Du mal nicht mehr standhältst, dann sag einfach Deine Meinung, hau es `raus, nach Dir die Sintflut. Das erleichtert ungemein.

01.11.2013 09:31 • x 1 #2


A


Schutz vor Angriffen & negative Äußerungen

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F
Danke Worry für deinen Beitrag und deine Tipps. Ich versuche mich ja mehr mit Leuten zu umgeben, die mir guttuen, aber manchmal lässt es sich nicht verhindern, den anderen zu begegnen, gerade auf Familienfeiern. Denn ich habe Angst vor den Leuten, weil ich das Gefühl habe, die sind eingeweiht worden. Auf der einen Seite heißt es ja, man soll seine Angst überwinden und zu Familienfeiern gehen, aber dort fühle ich mich nie wohl aus genannten Gründen, weil ich Angst habe, alle könnten schlecht über mich denken. Meine Schwiegermutter hatte so Zeugs über mich verbreitet und andere mit reingezogen, so das ich dann Angst hatte, alle wären gegen mich eingestellt.
Meine HÄ wollte mich sogar schon mal in die Psychiatrie erneut einweisen, wegen Schlafstörungen, aber das habe ich abgelehnt, weil ich Angst habe, erneut abgestempelt zu werden von denen. Soweit darfs doch auch nicht kommen. Ich war wegen Ängsten und körperlichen Problemen in einer psychosomatischen Reha und in einer stationären Psychotherapie, später musste ich auf die Psychiatrie wegen einer schizophrenen Psychose.

LG

01.11.2013 09:47 • #3


M
Ich habe das auch durch. Habe immer versucht meine Erkrankung zu verstecken und habe natürlich auch blöde Sprüche erhalten! Seit ich mich mit meiner Erkrankung beschäftigt habe und dieses auch nach außen Kommuniziere... kommen keine Sprüche mehr und mich stört es auch nicht mehr so!

01.11.2013 12:05 • #4


F
Hallo maenne,

tut mir leid, das du das auch erfahren hattest, aber gut, das du es geschafft hast und dich nicht mehr so dran störst. Ich rede eigentlich nie über mein Befinden, weil es eh keiner verstehen würde und ich Angst habe vor weiteren blöden Sprüchen. Dadurch fühle ich mich mit meiner Erkrankung ganz schön allein. Bin froh, dass meine Kinder mich so schätzen, wie ich bin und mich nicht abstempeln. Das würde mich sonst sehr unglücklich machen.

Lg

01.11.2013 12:49 • #5


M
@ Finja,
solche Leute wird es immer und überall geben,
aaaaber man muss sich mit denen nicht umgeben...
auch ich habe jahrelang versteckt,dass ich unter meiner Angsterkrankung leide,
das war sehr anstrengend und geht auf die Psyche,
wodurch immer wieder neue Sympthome zum Vorschein kamen.
Es brauchte lange,bis ich das gecheckt hatte,
mittlerweile antworte ich offen und ehrlich,wenn mich jemand fragt
wie es mir geht.
Dabei behalte ich mein Gegenüber ganz genau im Auge und kann
anhand der Reaktion sehr genau abwägen,
ob mir diese Person gut tut,oder mich runter zieht.
Und so trennt sich die Spreu vom Weizen....

01.11.2013 14:06 • #6


G
Finja, auf einem Familientreffen könntest du auch z.B. beim gemeinsamen Essen laut und deutlich sagen: Möchtet ihr gerne wissen, wie es mir derzeit psychisch geht, oder wollt ihr das lieber ohne mich erraten?

01.11.2013 14:16 • #7


M
Ich stehe mittlerweile zu mir und fest hinter mir.....wenn mir jemand dumm kommt dann maul ich zurück, ich lass mich nicht mehr von der Seite anrülpsen... Egal wer da kommt. gerade wenn es um meine Krankheit geht halte ich mich sehr bedeckt, wenn dann jemand auf die Idee kommt ungefragt seinen unangebrachten Senf dazu zu geben muss er damit rechnen dass ich auch ungefragt meinen Senf zu seinen Angelegenheiten abgebe und ihm dann klar mache er solle sich um seinen eigenen schei. kümmern!

01.11.2013 14:20 • #8


F
Zitat von MitSouKo63:
@ Finja,
solche Leute wird es immer und überall geben,
aaaaber man muss sich mit denen nicht umgeben...
auch ich habe jahrelang versteckt,dass ich unter meiner Angsterkrankung leide,
das war sehr anstrengend und geht auf die Psyche,
wodurch immer wieder neue Sympthome zum Vorschein kamen.
Es brauchte lange,bis ich das gecheckt hatte,
mittlerweile antworte ich offen und ehrlich,wenn mich jemand fragt
wie es mir geht.
Dabei behalte ich mein Gegenüber ganz genau im Auge und kann
anhand der Reaktion sehr genau abwägen,
ob mir diese Person gut tut,oder mich runter zieht.
Und so trennt sich die Spreu vom Weizen....


Danke auch für deine hilfreiche Antwort.
Du hast schon recht. Ich war damals noch arbeitsfähig (ich war im Gesundheitswesen) und meine Arbeit hatte mir sehr viel gegeben, für andere Menschen dasein zu können...
Vielleicht verletzt es mich deshalb so stark, warum manche Leute mit anderen Menschen so umgehen. Ich finde das einfach unmenschlich...

LG

01.11.2013 15:14 • #9


F
Zitat von GastB:
Finja, auf einem Familientreffen könntest du auch z.B. beim gemeinsamen Essen laut und deutlich sagen: Möchtet ihr gerne wissen, wie es mir derzeit psychisch geht, oder wollt ihr das lieber ohne mich erraten?



Das wäre ne gute Idee, aber ob ich das derzeit schaffen würde?

LG

01.11.2013 15:17 • #10


F
Zitat von malory:
Ich stehe mittlerweile zu mir und fest hinter mir.....wenn mir jemand dumm kommt dann maul ich zurück, ich lass mich nicht mehr von der Seite anrülpsen... Egal wer da kommt. gerade wenn es um meine Krankheit geht halte ich mich sehr bedeckt, wenn dann jemand auf die Idee kommt ungefragt seinen unangebrachten Senf dazu zu geben muss er damit rechnen dass ich auch ungefragt meinen Senf zu seinen Angelegenheiten abgebe und ihm dann klar mache er solle sich um seinen eigenen schei. kümmern!


Finde ich gut, wie du das schaffst. Weiter so...
Ich war mal ein schlagfertiger Mensch gewesen, nur leider ist mir das im Laufe der Jahre abhanden gekommen, würde ich gerne wieder haben...

@ alle

Habt Dank für eure ehrliche Meinung, es tut schon mal gut, nicht allein mit sowas zu sein...
Mir kamen vorhin ein paar Tränen...

Nachdenkliche Grüße
Finja

01.11.2013 15:21 • #11


N
Also ich geh ja sowohl mit meiner Angst als auch mit dem ADHS des Kindes ziemlich offensiv um. Blöde Kommentare gibt es seltenst und wenn doch mal was kommt ist es meist unqualifizierter Schwachsinn den man eh nicht ernstnehmen kann. Solchen Personen sag ich dann auch mal dass wir uns gerne weiter unterhalten können wenn sie sich in anderen Quellen als der Bildzeitung informiert haben.

Ansonsten halte ich es mit den die Ärzte lasse reden.

01.11.2013 15:26 • #12


F
Hallo nico,

finde ich toll, wie du damit umgehst und ja ich versuche das auch als unqualifizierten Schwachsinn zu sehen, den man wirklich nicht ernstnehmen kann, meines Erachtens müssen diese Leute noch ne Menge lernen.

Das sagst du richtig. Werde ich mir merken.

Fühle mich bei den Ärzten auch am Besten aufgehoben. Auch sage ich mir manchmal, lass die Leute reden, hilft schon manchmal...

Danke für deine Tipps.

01.11.2013 16:14 • #13


W
Dieser Thread hilft mir auch, denn auch mir steht wieder eine Familienfeier mit der riesigen Familie meines Mannes bevor. Bei mir ist es so, daß nach einem Streit mit seiner Schwester und deren Mann schlecht über mich geredet wird. Als wir in den ersten zwei Jahren zusammnenwaren, war ich noch everybodies Darling, aber seit es mir schlecht geht, meldet sich keiner von denen mehr. Angefangen hat es mit dem Tod meine Mutter im vorletzten Sommer. Nicht EINER von der ganzen Blase hat mir kondoliert. Und zu meinen letzten beiden Geburtstagen kam von niemandem was, nicht mal eine jämmerliche sms. Und ich hatte meinen ersten Geburtstag, als ich mit meinem Mann zusammenkam, richtig groß gefeiert, mit allem. Da waren noch alle da….

So meide ich inzwischen auch diese Mischpoke und halte mich fern. Schuld hat seine Schwester, die überall böses Blut verbreitet hat.

Fernhalten ist für mich die einzige Konsequenz.

02.11.2013 09:57 • #14


F
Liebe Worry,

kann ich dir gut nachfühlen. Bisher habe ich es immer geschafft, zu Familienfeiern zu erscheinen, aber ich habe mich nie so richtig wohl gefühlt. Wie denn auch, wenn lauter so Zeugs verbreitet wurde. Habe schon daran gedacht, beim nächsten Mal fernzubleiben. Ich habe mich von einigen distanziert, um mich zu schützen.

Liebe Grüße

02.11.2013 11:47 • #15


W
Liebe Finja,

oft bleibt einem auch nichts anderes, als sich fernzuhalten. Die letzten beiden Male, als eine große Feier anstand, habe ich mich noch für meinen Mann zusammengerissen, er hat gerne Harmonie, aber ich habe während der Feiern schlimme Beklemmungen gehabt, so schlimm, wie seit Jahren nicht mehr. Immer hatte ich das Gefühl, daß hinter meinem Rücken geredet und geguckt wird. Obwohl es sicherlich nicht so war. Das Gefühl alleine, mit solchen Kotzbrocken feiern zu müssen, verursacht mir schon Angstanfälle.

Ich weiß nicht, ob ich mich das nächste Mal zusammenreißen könnte, oder ob ich da mal aufräumen würde. Das Risiko ist bei mir groß, daß ich mal explodiere, und damit ist meinem Mann nicht gut getan.

Jemand meinte mal zu mir, ich sollte über den Dingen stehen, das wäre das Richtige, um es denen zu zeigen. Aber diese Leute sind es mir einfach nicht Wert, mich zu quälen, wo es nun wirklich nicht sein muß. Wozu auch? Dann gibt es auch wieder Gerede. Wie heißt es so schön: Wer einen Hund schlagen will, findet auch einen Knüppel. Zudem kann und will ich diese Ignoranz nicht verzeihen. Diese Leute sind für mich nicht lebensnotwendig, ich BRAUCHE keinen von denen, also, wegbleiben.

Nur SO kann man sich meiner Meinung nach schützen.

02.11.2013 13:50 • #16


O
Hallo...
ich gehe damit nun schon seit längerer Zeit folgendermaßen um: Ich störe mich nicht mehr an dummen Kommis. Früher hat mich das runtergezogen; heute denke ich okok oder, wenn es verschärft kommt: JaJa.
Leider sieht man es uns nicht direkt an, wenn es uns nicht gut geht; wir haben ja noch alle Hände und Füße dran. Das mußte ich auch erst mal lernen zu verstehen, daß die wenigsten Menschen mit unsichtbaren Krankheiten einfach nichts anfangen können.
Ansonsten gehe ich bei meinen engsten Bekannten offensiv damit um.....

02.11.2013 14:11 • #17

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Zitat von *Worrie*:
Liebe Finja,

oft bleibt einem auch nichts anderes, als sich fernzuhalten. Die letzten beiden Male, als eine große Feier anstand, habe ich mich noch für meinen Mann zusammengerissen, er hat gerne Harmonie, aber ich habe während der Feiern schlimme Beklemmungen gehabt, so schlimm, wie seit Jahren nicht mehr. Immer hatte ich das Gefühl, daß hinter meinem Rücken geredet und geguckt wird. Obwohl es sicherlich nicht so war. Das Gefühl alleine, mit solchen Kotzbrocken feiern zu müssen, verursacht mir schon Angstanfälle.

Ich weiß nicht, ob ich mich das nächste Mal zusammenreißen könnte, oder ob ich da mal aufräumen würde. Das Risiko ist bei mir groß, daß ich mal explodiere, und damit ist meinem Mann nicht gut getan.

Jemand meinte mal zu mir, ich sollte über den Dingen stehen, das wäre das Richtige, um es denen zu zeigen. Aber diese Leute sind es mir einfach nicht Wert, mich zu quälen, wo es nun wirklich nicht sein muß. Wozu auch? Dann gibt es auch wieder Gerede. Wie heißt es so schön: Wer einen Hund schlagen will, findet auch einen Knüppel. Zudem kann und will ich diese Ignoranz nicht verzeihen. Diese Leute sind für mich nicht lebensnotwendig, ich BRAUCHE keinen von denen, also, wegbleiben.

Nur SO kann man sich meiner Meinung nach schützen.


Kann ich verstehen und sicher wäre es besser darüber zu stehen, aber wenn das schon über längere Zeit geht, dann überlege ich mir auch, ob es wirklich Sinn macht, sich dem immer wieder auszusetzen und dabei in Kauf zu nehmen, dass es einen dabei nicht gut geht oder ob ich mich davon lieber fernhalte.

LG

02.11.2013 18:02 • #18


F
Zitat von okok:
Hallo...
ich gehe damit nun schon seit längerer Zeit folgendermaßen um: Ich störe mich nicht mehr an dummen Kommis. Früher hat mich das runtergezogen; heute denke ich okok oder, wenn es verschärft kommt: JaJa.
Leider sieht man es uns nicht direkt an, wenn es uns nicht gut geht; wir haben ja noch alle Hände und Füße dran. Das mußte ich auch erst mal lernen zu verstehen, daß die wenigsten Menschen mit unsichtbaren Krankheiten einfach nichts anfangen können.
Ansonsten gehe ich bei meinen engsten Bekannten offensiv damit um.....


Gut, wie du damit umgehst. Genau so ist es, man siehts uns nicht an, wenn es uns nicht gut geht. Meine Schwester hatte Brustkrebs, ne Depression und hat auch Ängste. Und sie sieht auch aus, wie das blühende Leben. Bei mir ist das auch so, das man es nicht ansieht, wie es mir eigentlich geht.

LG

02.11.2013 18:08 • #19


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