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M
Hallo, Ich bin 24 Jahre alt. 2013 wurden mir 12 Monate lang schlimme Dinge angetan. Mein damaliges Schulumfeld hat mich erst psychisch gebrochen, mir meinen Selbstwert genommen und danach hat man jede Gelegenheit genutzt, um mich ins Lächerliche zu ziehen und zu verspotten. Eine dieser Situationen wurde damals gefilmt. Das wurde an der ganzen Schule und in der Stadt verbreitet. Selbst mein Bruder hat davon erfahren, der 16 Km davon weg wohnte und gar nicht auf meine Schule ging. Habe nach dem Schuljahr die Schule gewechselt. 2015 haben sie gewusst wo ich bin. Sie tauchten wieder auf. An der Schule, In der Schule, auf meinem Nachhauseweg. Fremde Schüler kannten meinen Familiennamen u. Vornamen. Wieder starrten mich alle an, wie damals als das Video die Runde machte. Ich habe die Schule abgebrochen und mich aus Eigenschutz isoliert.

Das Haus verlassen ging nicht mehr. Panik Attacken überkamen mich an allen Orten, wo Junge Menschen anzutreffen waren. Straße, Supermarkt, Bus und Bahn, Schule. Seitdem verlasse ich das Haus nur noch für Arztbesuche und das schon seit sehr vielen Jahren. Ab und an quäle ich mich noch zur Schule, aber die meiste Zeit über bin ich Krankgeschrieben. Nicht wegen der Panik Attacken selbst, sondern wegen der Symptome. (Schlafstörungen, Essstörungen, Depressionen, PC-Spiele Sucht) Die Isolierung dauert von 2015 bis heute an. Was kann oder MUSS ich tun, damit ich endlich ein neues Leben beginnen kann? Ich will so nicht mehr weiterleben. Nicht im Sinne von Suizid, sondern das Leben was ich führe. Es muss weg und durch ein neues ersetzt werden. Ich drehe bald vollkommen durch.

Ich würde mich wirklich über Antworten freuen. Ich habe bisher nur sehr wenige Rückmeldungen darauf erhalten und das ist echt nicht aufbauend.

02.07.2019 20:01 • 07.09.2019 #1


82 Antworten ↓


M
Da ich meinen Beitrag nicht bearbeiten kann, füge ich meine zusätzliche Anmerkung bzw Frage hier noch hinzu.

Kann es sein oder sollte ich in Betracht ziehen, dass durch den lang anhaltenden Psychoterror, den sie veranstaltet haben, eine Posttraumatische Belastungsstörung verursacht worden sein könnte? Bzw. das es sich in diese Richtung entwickelt hat?

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich am 10. Juli einen Termin bei der Jugendberatung organisiert habe, in der auch Psychologen ihren Sitz haben. Was kann ich außerdem tun?

02.07.2019 21:20 • #2


A


Schutz-Isolation hindert mich an ein neues Leben

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Mindhead
Hey du,

erstmal... Bist du damals zur Polizei gegangen? Hat die Schule irgendwas an der Situation versucht zu ändern?

Du sprichst hier von Mobbing, oder? Ich finde der Begriff Mobbing wird oft zu harmlos dargestellt, Mobbing ist etwas schlimmes und ja, traumatisierendes. Ich habe auch viele Mobbingerlebnisse und Opfer von Mobbing bekommen selten geeignete hilfe.

Du solltest dir auf jeden Fall einen Therapeuten suchen.
Dass du einen Leidensdruck hast ist offensichtlich und dass du traumatisiert bist ebenfalls.
Was dort abgegangen ist, ist schrecklich und da ist es kein Wunder, dass du dich isoliert hast.

Super, dass du schon so einen Termin hast!
Bis dahin würde ich erstmal nichts weiter tun, sondern den Termin abwarten. Die können dir dort bestimmt auch weiter helfen.
Was du aber sonst tun kannst ist natürlich versuchen schon mal Stichpunkte aufzuschreiben z.B. damit du das dort gut vortragen kannst. So als Beispiel.
Zum Termin hin ist es ja zum Glück nicht mehr lange

02.07.2019 23:07 • x 1 #3


M
Nein ich habe die Polizei damals nicht eingeschaltet. Die Filmaufnahmen sind damals gegen meinen Willen entstanden und verbreitet worden. Allerdings hatte ich 12 ganze Monate mit denen zu tun und es war schon alles schlimm genug, wie sie mich behandelt haben. wenn ich das getan hätte, wer weiß was die mir noch angetan hätten.

Ich habe es stattdessen verdrängt und gehofft, dass es Niemand mitbekommt. Die Film Aufnahme ist damals während einer Klassenfahrt entstanden im Schulbus. Wir waren auf der Rückfahrt und ich war ihnen sowohl den ganzen Tag als auch die ganze Nacht schutzlos ausgeliefert Im Bus. Beleidigungen, Verspottungen die ganze Nacht durch und auf Band. Es ist so eskaliert, dass es dem Busfahrer zu viel wurde und er so eine Bremsung eingeleitet hatte, dass einer von denen auf den Boden gestürzt ist.

Die zwei Lehrerinnen, die dabei waren, die hat es nicht interessiert. Die hat es auch nicht interessiert, dass ich ein Tag zuvor im Museum ein Kreislauf Zusammenbruch hatte. Die haben mich da mit zwei Schülerinnen sitzen lassen und ihre Museum Führung mitgemacht. Das war in London, das weiß ich noch. Ich hab da eine ganze halbe Stunde gesessen. Es ging dann einigermaßen wieder.

Das mit den Stichpunkten ist eine gute Idee. Danke dir, dass du mir hilfst.

02.07.2019 23:20 • #4


Wildrose
Hey,

schrecklich, was du durchgemacht hast.
Ich wünsche dir alles Gute für den Termin
am 10. Juli.

02.07.2019 23:26 • x 1 #5


M
Hallo,

du hast dich nun schon viele Jahre aus dem Leben
zurückgezogen. Der Weg zurück wird sicher nicht leicht
und sehr anstrengend werden. Aber gebe nicht auf, ich bin sicher,
dann wirst du dein Ziel erreichen.

Du solltest dir auf jeden Fall die Zeit geben und keine
Wunder erwarten. Vier Jahre sind eine sehr lange Zeit.

Hattest du in dieser Zeit nie das Bedürfnis, dir irgend eine Art von
Hilfe zu holen? Hat dir keiner Hilfe angeboten?

Irgend jemand muss doch deinen massiven Rückzug mitbekommen haben.

Es ist gut das du diesen Termin am 10.07. hast.
Das ist ein Anfang vom Anfang.

Das du eine PTBS hast, kann gut sein. Du hast immerhin einiges
mitgemacht.

Auf jeden Fall wünsche ich dir für deinen Termin erst einmal alles Gute.
Das du den roten Faden aufnimmst und ihn verfolgst. Der dich dann
hoffentlich aus der Isolierung ins Leben zurückführt.

Viele Grüße und alles Gute,
Mari

02.07.2019 23:39 • x 1 #6


D
Versuche eine stationäre Therapie zu beantragen und lerne neue Menschen kennen, denn wenn du dich zu lange isoliert wird's mit deiner Psyche nicht besser.
Viel Glück

02.07.2019 23:47 • x 1 #7


M
Danke dir Cati.

Es ist wirklich sehr anstrengend, Mari. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wie das Leben da draußen ist und was ich draußen anfangen soll. Vier Jahre sind wirklich sehr lange. Aufgeben werde ich nicht, da ich als Einziger noch an mich glaube und diesen Glaube kann mir mittlerweile Niemand mehr wegnehmen. 2013 haben die mir das 12 Monate lang angetan. Hilfe gesucht habe ich mir erst im übernächsten Schuljahr als sie meinen neuen Standort herausgefunden haben. Ich hatte die Sozialarbeitern an meiner Schule eingeschaltet und den sozial psychiatrischen Dienst. Die haben es aber auf mein angeblich geringes Selbstbewusstsein geschoben und sich eher anderen Leuten gewidmet.

Ich hab es immer wieder mit neuen Schulen probiert, weil ich den Abschluss noch wollte. Aber ich konnte so gut wie nie für lange Zeit am Unterricht regelmäßig erscheinen. Es hat sich ein riesiger Berg von Krankenscheinen angehäuft. Schlafstörungen, Essstörungen, Depressionen, Albträume, Panik Attacken.... Meine Isolierung haben in erster Linie meine Eltern mitbekommen. Mir war das aber alles peinlich und ich wollte das mit mir selbst ausmachen. Somit habe ich mir eine Fassade aufgebaut und die glauben lassen, ich verlasse aus Bequemlichkeit und Faulheit nicht mehr das Haus und gehe auch aus diesen Gründen nicht mehr zur Schule. Es gab oft Diskussionen deswegen. Ich habe mich in die PC Spiele geflüchtet. Von damals bis heute. Durch sie konnte ich vieles verdrängen und mich ablenken. Durch die konnte ich auch meine Schutz-Ausrede (Bequemlichkeit) aufrechterhalten Das hat es erträglich gemacht, sich im Zimmer vier Jahre lang einzuschließen.

Eine stationäre Behandlung möchte ich nicht, Dan. Ich war mal 4 Tage im Krankenhaus zur Lungen Untersuchung. Ich komme damit gar nicht klar, wenn man mich aus meiner gewohnten Umgebung nimmt und ich woanders schlafen müsste. Behandlung ja, aber niemals stationär. Wenn dann ambulant oder auf Terminbasis, wo ich wieder raus kann. Das wäre perfekt. Neue Menschen kennenlernen kann ich nicht. Habe ich zu viel Angst vor.

03.07.2019 00:05 • x 1 #8


M
Hallo Mr.Torb,

leider, so sehe ich es, wirst du dich auf neue Dinge einlassen müssen.
Sonst wird sich nichts ändern und du willst doch dein
Leben verändern, oder?

Auf jeden Fall war es falsch, dich nicht deinen Eltern zu öffnen.
Wer weiß, eventuell hätten sie dir damals schon helfen können, an deiner
Seite stehen. Das du dich deinen Eltern gegenüber als jemanden anderen
ausgegeben hast, muss schwer gewesen sein.
Doch ich kann das etwas verstehen, wir tragen alle mal eine Maske.

Das du nicht Stationär gehen möchtest, verstehe ich.
Obwohl, es gibt tolle Stationen. Ich war mal auf so
einer. Von einem Krankenhaus war diese Station weit entfernt.
Wir waren eher alle eine große Familie gewesen. Es gab keine Außenseiter.
Jeder war akzeptiert, egal mit welchem Problem er da war.
Treffpunkt für alle in der Freizeit war die große und gemütliche Küche
gewesen.

Du kannst natürlich auch in eine Tagesklinik gehen. Dort hättest
du Struktur und könntest nachts zuhause schlafen.

Meiner Meinung nach, wirst du aber nicht weiter kommen, wenn du vielleicht
ein oder zweimal die Woche einen Therapeuten aufsucht.
Das ist viel zu wenig für deine Lebensgeschichte.

Du brauchst schon das Große und Ganze wenn du etwas für dich
erreichen willst.

Ich denke, du solltest dich da am 10.07. mal beraten lassen.
Welche Möglichkeiten es gibt, die auch dir zusagen würden.
Die Krankenkasse könnte da sicher auch hilfreich sein.

Toi toi toi. Der 10.07.19 soll dir Glück bringen, immerhin werde ich
an diesem Tag 55 Jahre alt.

Berichte dann mal bitte, wie dein Termin so war.

Nochmals alles Gute,
Mari

03.07.2019 00:44 • #9


M
Ich stimme zu, dass es im Nachhinein ein Fehler gewesen ist, sie über den aktuellen Stand nicht zu informieren. Aber ich war der Auffassung mich schützen zu müssen und es war mir unangenehm. so viel Schwäche zu zeigen. Daher wird es sicher freuen, wenn ich jetzt sage, dass ich meine Familie vorhin über den aktuellen Stand noch informiert habe. Ich konnte den Druck sowieso nicht mehr aushalten und ich fühle, dass mir eine riesige Last von den Schultern gefallen ist. Ich bereue es nicht. Ich werde für den Termin am 10. Juli ein umfassendes Dokument anfertigen, welches alle Stichpunkte und die wichtigsten Informationen enthält. Dieses werde ich nach dem Gespräch in der Beratungsstelle meinen Gesprächspartner übergeben. Es ist wichtig, dass volle Einsicht ins Geschehen gewährt wird und die, die mir helfen könnten, Einblick in die Gesamtsituation erhalten.

Mir bereitet außerdem meine aktuelle schulische Situation Sorgen. Ich bin derzeit an einer Volkshochschule für den Realschulabschluss angemeldet. Ihr könnt euch denken, dass auch hier gravierende attestierte Fehlzeiten durch die Erkrankung erfolgt sind. Die Prüfungstermine für die Nachschreiber sind schon seit Wochen um und nächste Woche Freitag ist bereits der letzte Schultag. Ich weiß nicht ob ich noch versuchen sollte Termine zu bekommen, oder ob es sich eh nicht mehr lohnt. Ich habe an den Kursen nicht teilgenommen und kaum Material. Es ist schwierig alle 5 Fächer zu erlernen und dann noch in so kurzer Zeit. Ich könnte eventuell nochmal Kontakt mit den dortigen Sozialarbeiter aufnehmen, aber ich mache mir um eine Versetzung ins nächste Semester sehr wenig Hoffnung. Eine Wiederholung kann ich wohl vergessen, denn es ist mein dritter Anlauf an dieser Schule.

Ich beziehe ALG II und somit ist das Jobcenter für mich zuständig. Ich habe Angst davor, dass die mich irgendwo hin vermitteln, wo ich nicht hin möchte. Da ich an allen Berufsschulen im Umkreis schon versuche hatte, werden diese mich wahrscheinlich nicht mehr aufnehmen und der Zeitpunkt ist ebenfalls zu spät. Wenn ich keinen Schulplatz mehr finde, ja wohin schicken die mich denn dann? Straße fegen? Wenn es geht noch Stadtreinigung? Denen geht es doch nur um Statistiken, statt um Hilfe, denke ich. Das alles setzt mich total unter Druck. Als wäre mein anderes Problem nicht schon gravierend genug.

Auf jeden Fall werde ich mich bei dem Termin ausgiebig beraten lassen. Die Krankenkasse ist ebenfalls eine gute Idee. Du hast an dem Tag Geburtstag und ich starte an dem Tag meinen Neuanfang. Das hat doch was! Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

03.07.2019 02:19 • #10


D
Deswegen würde ich mir das mit der stationären Therapie überlegen an deiner Stelle.
Dein Alg2 kannst du weiterhin beziehen, du musst dich krankschreiben lassen wie beim Arbeitgeber auch.
Genau, immer schön alles mitteilen, denn wie gesagt, Prokrastination macht alles noch schlimmer.

03.07.2019 10:41 • x 1 #11


M
Eine stationäre Behandlung käme für mich als allerletzte Option in Betracht, wenn alle vorherigen Schritte scheitern sollten. Da noch keine wirkliche Behandlung des Kernproblems erfolgt ist, kann man so pauschal noch nicht sagen, dass es gescheitert ist. Ich schiebe es nicht auf, wenn ich versuche auf ambulanter Basis einen Erfolg zu erzielen. Aber ja ich ziehe es als letzte Möglichkeit auf jeden Fall in Betracht.

Ich möchte noch erwähnen, dass die letzte Nacht erstmals ohne Schlafstörungen verblieben ist und ich das erste Mal nach so vielen Wochen mal komplett durchschlafen konnte. Vielleicht hat es sich positiv ausgewirkt, dass ich am gestrigen Abend noch meine Familie informiert und einbezogen habe, die mich nun ebenfalls unterstützt. Ich hatte nach so langer Zeit schon fast vergessen, wie es ist, mal normal durchschlafen zu können.

Das Gute ist, ich stehe jetzt erst mal nicht mehr unter Druck. Denen das vorzuspielen und mich als anderen Menschen auszugeben, war echt eine Belastung.

03.07.2019 13:09 • x 1 #12


M
Hallo,

ich bin der Meinung, dass Jobcenter schickt dich erst einmal nirgends hin.
Für mich bist du Arbeitsunfähig.

In der Regel wird man vom Amt zum Gutachter geschickt.
Vorher muss man eine Ärztliche Schweigepflichtsentbindung
unterschreiben. Die holen sich dann die Diagnosen von deinen Ärzten.
Dann kommt der Gutachter und dann wird entschieden.

Lass dich erst einmal beraten am 10.07.19.
Ich denke, dies wird dir erst einmal weiterhelfen.
Den Rat dir im Vorfeld Notizen zu machen, hast du ja schon erhalten.
Was gut wäre, es würde dich jemand begleiten.

Dein Weg ist sicherlich weit wieder ins Leben zurück zu kehren.
Deshalb immer Schritt für Schritt.
Du brauchst jetzt erst einmal Erfolgserlebnisse und seien sie noch so klein.

Einen Anfang, ich finde einen Großen sogar, hast du bereits gemacht.
Du hast dich deinen Eltern geöffnet. Ich kann mir vorstellen das sie
dich jetzt auch unterstützen werden. Es ist wunderbar, wie erleichtert
du dich jetzt fühlst.

Alles Gute,
Mari

03.07.2019 14:27 • x 2 #13


Mindhead
Hey du,

ich verstehe, dass du die Polizei nicht informiert hat. Genau aus dem gleichen Grund habe ich das auch nciht gemacht.

Du wirst nicht einfach so in eine Klinik gesteckt und wirst auch noch andere Möglichkeiten bekommen. Wichtig ist aber, dass du eine Therapie startest, denn du scheinst da nicht selber raus zu kommen.
Klinik ist nicht für jeden etwas -darüber haben wir ja schon gesprochen.

Gut, dass du jetzt erstmal nicht unter Druck stehst.
Warte erst den Termin ab. Dort wird man dir auch Möglichkeiten nennen können! Das wird schon
Aber achte auf dich und auch auf deine Wünsche und Ziele!

03.07.2019 15:16 • x 1 #14


Wildrose
Zitat von MrTorb:
Vielleicht hat es sich positiv ausgewirkt, dass ich am gestrigen Abend noch meine Familie informiert und einbezogen habe, die mich nun ebenfalls unterstützt


Das ist sehr gut !

03.07.2019 15:21 • x 1 #15


M
Ich fühle mich so schlecht. Schon wieder eine schlaflose Nacht. Ich komme nicht zur Ruhe. Ich hinterfrage so vieles kein Plan ob die kommenden Versuche/Termine/Unternehmungen irgendwas bringen oder ob es nicht doch wieder darauf hinausläuft, dass alles so bleiben wird wie jetzt und ich enttäuscht werde und sich doch eh nichts ändern wird. Wenn das so bleibt werde ich nie ein normales Leben haben und niemals neue Menschen kennenlernen. Dabei würde ich doch so gerne mal etwas mit gleichaltrigen unternehmen. Ich sehne mich nach einem normalen Leben und wollte eigentlich immer nur von ihnen akzeptiert und gemocht werden. Stattdessen hassen sie mich und haben mir diese Dinge angetan. Völlig grundlos. Ich habe nie einen Menschen etwas böses getan, was das rechtfertigt. Warum haben die das gemacht? 24 Jahre alt und die ganze Jugend verpasst. Und das nur weil ich krank im Kopf bin. Manchmal wünsche ich mir, ich würde abends schlafen gehen und morgens einfach nicht mehr zurückkehren. Irgendwie schon traurig, dass meine Familie der Einzige Grund ist, das auf keinen Fall geschehen zu lassen. Ich habe Angst davor, wenn sie mal irgendwann nicht mehr sind, dass ich ganz alleine bin und dann kein Hindernis mehr habe.

Vielleicht sollte ich diesen Thread als eine Art Tagebuch führen. Vielleicht hilft es mir, vielleicht aber auch nicht... Wird man sehen.
Zu viele Gedanken können einen ziemlich zerdrücken

04.07.2019 04:21 • #16


-Leeloo-
Ein Tagebuch kann helfen, die Dinge zu verarbeiten. Die Verlustangst der Familie kenn ich auch nur zu gut, denn dann gibt es auch niemanden mehr, ich bin die letzte aus der Familie. Das belastet mich schon seit einigen Jahren. Das ist ein Thema, mit dem ich leider überhaupt nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Denn, wenn die Familie die einzigen sind, die akzeptieren, wie man ist ob mit oder ohne Krankheit, hat eine große Bedeutung für mich.
Probier es einfach mit dem Tagebuch. Aufschreiben ist eigentlich immer ganz gut, dann ist es erst mal raus aus dem Kopf.

04.07.2019 09:36 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

D
Ja, ein Tagebuch wäre gut für dich und uns, denn meine Lebensgeschichte ähnelt deiner sehr.
Leider bin ich schon fast 33 Jahre alt

04.07.2019 11:29 • x 1 #18


M
Nachdem ich gestern Nacht ziemlich abgerutscht war, hoffe ich mal, dass ich hier Niemanden an Lesern verscheucht hab. Ich bin noch ziemlich übermüdet und die wenigen Stunden an Schlaf, die ich mir noch geholt hatte, waren wieder mit Albträume belegt. Meine Augen sehen auch furchtbar aus. Als hätte ich zwei Wochen nicht mehr geschlafen. Na ja stimmt ja sogar. Die paar Stunden kann man wirklich zählen. Da wird einem erstmal bewusst, wie wichtig Schlaf ist.

Ich hatte gehofft meinen Sozialbetreuer an der Schule heute zu erreichen. Leider ging er nicht ans Telefon und somit kann ich erst wieder am Dienstag versuchen ihn zu erreichen. Mit der Schule, das wird wohl nichts mehr. Freitag ist schon der letzte Schultag.

Meine Familie möchte mit mir wegziehen. Das ist schon länger geplant, weil sie sich an einen neuen Ort bessere Chancen auf Arbeit erhoffen. Sie denken aber auch eine neue Umgebung könnte mir helfen. Vielleicht würde mir eine neue Umgebung und völlig neue Stadt wirklich gut tun. Hier erinnere ich mich an so vieles.

04.07.2019 14:59 • #19


Wildrose
Ich habe mal Mobbing im Beruf erlebt, vor
einigen Jahren.
Ich war dann krankgeschrieben wegen ' Burn
Out ' und nach einigen Wochen wurde ich
wieder eingegliedert in dem Job und das
Mobbing wurde noch ärger.
Zeitgleich bekam ich die Wohnung wegen
Eigenbedarf gekündigt und ich habe mir dann
einen neuen Job gesucht in einer Großstadt
weit weg von der Kleinstadt, in der ich gemobbt worden war.
Ich wollte einfach sicher sein, daß ich keine
der Personen, die mich gemobbt haben, jemals
wieder sehe beim Einkaufen oder so.
Denn in der Kleinstadt lief man sich öfter mal
über den Weg .
Ob das richtig war von mir, ich weiß nicht, aber
ich glaube, in deinem Fall könnte eine neue
Umgebung gut tun, zumal du deine Familie
bei dir hättest.
Ja, du bist 24, aber schau mal, du bist noch
lange jung und kannst noch so viel aus deinem
Leben machen.

04.07.2019 17:15 • x 1 #20


A


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