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Hallo zusammen,

ich bin seit 4 Jahren Teilzeit beschäftigt, als Sachbearbeiterin in der Logistik im Bereich Einlagerungen.
Es gab auf und abs. In der Firma bin ich seit 10 Jahren. Mein Chef ist super und er hält zu mir und ist mit meiner Arbeitsleistung sehr zufrieden.
Wir haben nur ein wenig Probleme im Zusammenhalt im Team.
Ich habe noch einen Vorgesetzten der ist der stellvertretende Abteilungsleiter, bei ihm ist zwischenmenschlich einiges im Argen und der Umgang ist manchmal anstrengend.
Bei meiner jüngeren Kollegin merke ich, dass sie selbst sehr viele private Probleme hat und sie mich kaum noch fragt wie geht's es dir oder was macht deine Familie?
Das war mal anders, wahrscheinlich weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.
Mein anderer Kollege, der 15 Jahre jünger ist, ist nett zu mir, doch manchmal habe ich das Gefühl ich kann ihm nicht vertrauen, da er je nach dem wie der Wind weht, die Seiten wechselt
Ich frage immer mal bei den anderen z. B. wie war der Urlaub oder was hast du am Wochenende gemacht?
Von den anderen kommt da wenig zurück und ich fühle mich dann manchmal doof.
Gestern gab es bei der Arbeit einen kleinen Vorfall, dass ich mich über die mangelhafte Arbeit eines gewerblichen Mitarbeiters aufgeregt habe und ihn auch angesprochen habe. Daraufhin habe ich keine Anteilnahme oder kaum Verständnis meiner Kollegen bekommen. Die Moral von der Geschicht, durch die Fehler des anderen hat alles länger gedauert und ich habe den Anspruch meine Arbeit richtig zu machen. Dieser gewerbliche Mitarbeiter eckt überall an und ist sehr negativ eingestellt und eigentlich will den selbst mein Chef nicht mehr haben.
Meinen Kollegen gebe ich von mir aus oft meinen Zuspruch und Verständnis bei vielen Situationen.
Jetzt bin ich enttäuscht, dass kaum etwas von den Kollegen zurück kommt. Ich versuche weniger zu geben und nicht zu viel zu erwarten, da ich das Gefühl habe ich bin vielleicht zu nett und hilfsbereit.
Es ist einfach schade, da es in der Vergangenheit anders war.
Meine Vermutung ist auch, dass sie vielleicht spitz gekriegt haben, dass ich Richtung Herbst das Büro zu meinem Chef wechsle. Eigentlich sollte das keiner wissen und ich darf auch nichts bis dahin sagen. Aber man weiß ja nicht, wie weit der Flurfunk ist. Es sind reine Spekulationen und Unsicherheiten von mir.
Heute Morgen bin ich mit Schmerzen in der linken Hand/Handgelenk aufgewacht und kann diese kaum bewegen, auch die Finger nicht. Tippe gerade mit rechts.
Jetzt bin ich heute Vormittag beim Arzt, da ich so nicht arbeiten kann.
Ich vermute eine Sehnenscheidenentzündung durch Überbelastung.
Wenn ich mich krank melde, habe ich immer ein schlechtes Gewissen und es egal, welche Krankheit ich habe auch ob seelisch oder körperlich. Ich war dieses Jahr erst 2 Tage krank geschrieben, aber trotzdem plagt mich das schlechte Gewissen.
Eigentlich geht Gesundheit immer vor, dass sage ich mir immer und ich bin nun wirklich nicht arbeitsfähig
Meine Therapeutin ist gerade in Urlaub, sonst hätte ich sie gern deswegen kontaktiert.

Kennt ihr das auch oder tragt ihr das schlechte Gewissen wegen einer Krankschreibung mit euch rum?

Viele Grüße
Nordlicht

23.07.2025 09:45 • 31.07.2025 x 1 #1


17 Antworten ↓


@Nordlicht49
Liebes Nordlicht
ich höre aus deinem Text verschiedene Dinge heraus. Du bist jemand der viel Verantwortung übernimmt, sowohl fachlich als auch menschlich, und es fällt dir schwer damit umzugehen wenn diese Haltung nicht von deinem Umfeld gespiegelt wird.
Du steckst in einem Team in dem der Zusammenhalt zu wünschen übrig lässt, besonders das Verhalten deines stellvertretenden Vorgesetzten und deiner Kollegin belastet dich, was total nachvollziehbar ist wenn man sich nach einem wertschätzenden und respektvollen Miteinander sehnt.
Es klingt als würdest du viel geben: Aufmerksamkeit, Verständnis, Mitgefühl und im Moment kaum etwas davon zurückbekommen. Das kann enttäuschen, besonders wenn es mal anders war.

Gleichzeitig ist es wichtig zu sagen. Du kannst nicht von anderen erwarten, dass sie genauso fürsorglich oder aufmerksam sind wie du. Manche Menschen trennen Berufliches und Privates sehr klar. Sie wollen auf der Arbeit einfach nur funktionieren und halten zwischenmenschliche Nähe eher auf Abstand. Das hat meist nichts mit dir persönlich zu tun sondern mit ihrer eigenen Art Grenzen zu setzen oder mit Belastung umzugehen.

So hart es klingt. Wahrscheinlich ist es hilfreich dir deine zwischenmenschliche Fürsorge und Verbindung eher außerhalb der Arbeit zu suchen. Wenn das Team sie dir nicht geben kann oder will ist es klüger deine Energie dort einzusetzen wo sie auch zurückfließt.
Das macht es natürlich nicht weniger schade, wenn man merkt, dass sich die Stimmung verändert oder der Kontakt oberflächlicher wird. Gerade wenn du jemand bist der sehr empathisch ist und zwischenmenschliche Wärme schätzt fühlt sich so eine Distanz einfach leer an.

Und was deine Schmerzen angeht. Krank ist krank. Du musst dich nicht dafür rechtfertigen dass du auf deinen Körper hörst. Du hast nichts davon mit schlechtem Gewissen zur Arbeit zu schleppen. Das bringt weder dir noch deinem Team langfristig etwas.
Es ist nicht deine Aufgabe dich durchzubeißen wenn du eindeutig nicht arbeitsfähig bist. Es ist deine Aufgabe dich ernst zu nehmen und genau das tust du jetzt.

A


Schlechtes Gewissen Krankmeldung / Probleme Team im Büro

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@Nordlicht49

das mit dem schlechten Gewissen beim Krankmelden kennen hier wahrscheinlich einige – aber mal ehrlich: Wofür genau sollst du dich schuldig fühlen, wenn dein Körper dir ganz klar sagt: Es geht nicht mehr? Weil du keine Maschine bist, die ohne Mucken durcharbeitet, während alle anderen ihre miese Laune auf dich abladen dürfen?

Was du beschreibst, ist kein „ich bilde mir was ein“ – das ist ganz klassisch: zu viel Verantwortung, zu wenig Rückhalt. Du reißt dir den Hintern auf, bist loyal, kümmerst dich sogar um deren Wohlbefinden („Wie war dein Wochenende?“), während von denen nur kommt: Jo. Und dann wunderst du dich, dass du körperlich und seelisch überläufst?

Der Vorfall mit dem Mitarbeiter gestern – du regst dich über handfeste Arbeitsprobleme auf, willst’s ordentlich machen, und statt Support bekommst du ein Kollektiv-Schulterzucken? Nee, echt nicht. Das ist nicht „du bist zu sensibel“, das ist einfach ein toxisch-passives Arbeitsumfeld. Und weißt du, was das Krasseste ist? Du fühlst dich trotzdem schuldig, wenn dein Körper streikt. Obwohl du die Letzte bist, die sich hängen lässt.

Und was den Flurfunk betrifft: ja klar, die wittern sowas zehn Meter gegen den Wind. Wenn sich da plötzlich komisch distanziert wird, ist das meistens kein Zufall – aber weißt du was? Dann ist es vielleicht sogar gut so. Dann zeigt sich, wer dich nur cool fand, solange du “auf Augenhöhe” warst, und wer dich wirklich respektiert. Spoiler: echte Kollegialität ist was anderes als stille Missgunst.

Also nein, du bist nicht „zu nett“ – du bist einfach der Puffer für alle, der nie zurückbekommt, was er gibt. Und das tut auf Dauer weh. Nicht nur im Handgelenk.

Und falls du trotzdem wieder diesen Gedankenkreis hast: Ich darf doch nicht fehlen… was denken die denn jetzt… Denk an diesen Satz:
Wer sich kaputtarbeitet, wird später nicht als Held gefeiert – sondern ersetzt.

@Coco9 und @WayOut:
vielen Dank euch beiden für eure Ratschläge.
Ich kann nicht ganz so viel schreiben, wegen der Einarmigkeit
Bin mit Medikamenten und einer Bandage versorgt worden beim Arzt. Morgen geht es zum Röntgen.

Ihr habt mir ein wenig die Augen geöffnet wegen meiner Arbeitsstelle.
Ich bin sehr harmoniebedürftig und habe jetzt wieder Angst, nach meiner Krankschreibung nächste Woche zur Arbeit zu erscheinen.
Nun ja es sind ungelegte Eier, als Angstpatientin hat jeder sein eigenes Kopfkino.
Was die Kollegen denken, ist mir egal geworden. Da mache ich mir tatsächlich keinen Kopf drum und beeinflussen kann ich es eh nicht was sie denken...
Im schlimmsten Fall kann ich kurzfristig in das andere Büro, so war jedenfalls das Angebot vom neuen Team und meinem richtigen Chef.

Ich habe noch eine Frage an euch beide.
Was macht ihr beruflich?

Ich habe übrigens Freunde und Bekannte die für mich da sind. Eine Freundin die in einer anderen Stadt wohnt, hat ein ähnliches Problem mit ihren Vorgesetzten. Wir haben neulich 2 Stunden telefoniert.

Dann habe ich noch meinen Mann, unseren Sohn und liebe Schwiegereltern + tolle Schwager und super Schwägerinnen.

LG Nordlicht

@Nordlicht49
Ich arbeite im Informatikbereich. Warum fragst du?

@WayOut
aus Interesse. Die IT-Branche stelle ich mir nicht so einfach vor, aber bestimmt interessant und innovativ.

Ich werde mal versuchen, dass ich im aktuellen Büro nicht alle Dinge von meinen Kollegen auf mich persönlich beziehe. Das gilt dann auch für das neue Büro.
In der Vergangenheit hat es ab und zu funktioniert ab und liegt auch an meiner Tagesform.
Ich bleibe am Ball.

Leider habe ich auch einige Merkmale von Hyperempathie, hier liegt die Ursache in meiner Kindheit.
Diese Eigenschaft macht es für mich im menschlichen Miteinander natürlich nicht immer leicht. Das kann ich auch nicht mit einem ON/OFF Schalter ad hoc abstellen. Nur damit umgehen und das Beste daraus machen.

Hallo zusammen

durch die starken Entzündungshemmer geht es mir übrigens schon besser.
Jetzt warte ich noch auf das Ergebnis vom Röntgen.

Gestern habe ich über ein Online Karriere Portal ein Stellenangebot (von einem Recruiter) in einer anderen Branche bekommen. Es hört sich sehr interessant an und ist vollgepackt mit Verantwortung und Kommunikation mit der Geschäftsleitung, Partnern und Teammitgliedern auch in Teilzeit, nur fehlen mir momentan der Mut und das Selbstvertrauen zu einem Wechsel. Es hört sich auch danach an, dass man sich mit vielen Leuten auseinander setzen muss. Das wäre mir auch zu viel momentan, es ist ein Assistenz-Job.
In meinem jetzigen Job muss ich mich auch mit Kunden und gewerblichen Mitarbeitern auseinander setzen... Daher wäre eher der Backoffice Bereich was für mich.
Ich weiss auch, dass ein kompletter beruflicher Neuanfang in meinem derzeit etwas labilen Zustand und mit Anfang 50 gerade nicht so passt. Mir ist es es zu heikel und dafür bin ich ein zu sicherheitsbedürftiger Mensch.
Ausserdem hat mir mein Chef ja auch gesagt, dass ich bald in das andere Büro komme und mir ein Platz reserviert wurde.
Dann möchte ich erst mal auf das Angebot von meinem Chef eingehen und er hat diesen Platz für mich organisiert, daher will ihn nicht in den Rücken fallen.

Falls das das mit dem internen Wechsel dann doch nicht so klappt, könnte ich 2026 immer noch einen beruflichen Neuanfang wagen.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende

Euer Nordlicht

Hallo @Coco9 und @WayOut

ich habe schon ein wenig Schiss am Donnerstag wieder ins Büro zu gehen.

Da ist er wieder der kleine innere Kritiker vor unvorhergesehenen Ereignissen, Situationen und und und...
Ich weiß, dass ich mich der Situation stellen muss. Dann frage ich mich, was soll im schlimmsten Fall passieren, also das Worst Case Szenario.

Vermeidung gibt mir nicht das Selbstvertrauen zurück und ich werde es schaffen.
In dieser Firma habe ich mich schon so mancher Herausforderung gestellt und werde versuchen, meinen Focus auf Erfolgserlebnisse und Positives zu richten.
Mein kleiner Angsthase möchte mich nur beschützen.
Ich bin eine starke Persönlichkeit und das Universum meint es gut mit mir
Nur mit positiven Glaubenssätzen kriege ich das hin und ich möchte nicht, dass die Angst das Ruder übernimmt.

Denn eigentlich bin ich eine Kämpfernatur, aber auch ein Löwe kann mal Schwäche zeigen und braucht Hilfe.
Nach diesen Schreiben hier geht es mir wieder besser

LG Nordlicht

@Nordlicht49
Stark, dass du dir so Mut machst das ist genau der richtige Weg!
Berichte gerne wie es am Donnerstag war

Dankeschön @Coco9
Werde ich machen

Es wird einem immer gezeigt, wie verletzlich man ist.

Auch dass ich mir Gedanken mache, wenn ich bei WhatsApp bei einer Krankschreibung Bilder vom Garten oder unserer Katze poste und die Kollegen können es sehen. Ich will mich auch nicht so abhängig machen, von den Reaktionen der anderen. Nun wir sind eben soziale Wesen, vielleicht spreche ich meine Therapeutin hierzu das nächste Mal an.

Ich weiss, dass meine Bedenken zum Posten bei Social Media hierzu Quatsch sind, da ich ja nichts tue, was meiner Genesung schadet. Ich poste nichts von wilden Partys oder Gewichte heben oder so und ich bin nicht bettlägerig geschrieben und meine rechte Hand ist noch funktionsfähig zum schreiben. Spaziergänge mache ich auch und Dinge für den täglichen Bedarf.
Da taucht dann wieder mein Pflichtbewusstsein auf und ich bin getrieben vom Leistungsdruck der Gesellschaft.
Das kennen sicherlich viele von euch
Ich habe häufiger das Gefühl mich zu rechtfertigen, dass macht mein Handgelenk auch nicht wieder heile...

Ich habe WhatsApp abgeschafft.

Kannst ja mal ueberlegen. Wenn man postet, und die Kollegen das sehen koennen, ist mir persoenlich zu viel Gedankenkarusell.

Hab kein schlechtes Gewissen. Deine Hand / Gelenk muss geschont werden.

LG

@Luce1

Danke. Ich finde es ok, wenn du das so machst.

Für mich persönlich, ist es zu radikal.
Es geht nur um den Umgang mit den sozialen Messengern / Medien.
Ganz ausschliessen möchte und kann ich WhatsApp nicht, denn unsere Familiengruppe haben wir auch dort und es ist ja ein Teil des sozialen Miteinanders.
Bei Instagram habe ich schon mal ein paar Monate Pause gemacht.
Den Text hier schreibe ich über meinen Laptop.

Was mir hilft, dass ich mal offline bin und das Handy zur Seite lege.
Dann lese ich mal ein Buch und male meine Mandalas aus

@Coco9 @WayOut @Luce1

ich habe von meinen Kollegen in der WhatsApp Arbeitsgruppe gute Besserungswünsche bekommen.

Meinen Kollegin hat mir Videos und Bilder von ihren neuen Haustieren geschickt.

Das hat mich alles beruhigt und es wird mir leichter fallen am Donnerstag zur Arbeit zu gehen.

Auf mein Ergebnis vom Röntgen warte ich immer noch. Vermutlich wird das Ergebnis bis Donnerstag da sein.

Eine gute Nacht euch allen.

LG Nordlicht

@Coco9 @WayOut @Luce1

die Aufregung steigt bei mir.
Ich nehme seit 8 Tagen Opipram, das beruhigt mich ein wenig.
Ich habe heute schon den Sonnengruß vom Yoga gemacht und mache ab und zu eine Anti-Angst Klopf Übung auf der linken Schulterseite, dass hilft hilft mir auch. Dann bin ich ca. 6 km spazieren gegangen.
Das Ergebnis vom Röntgen ist seit gestern da. Aus einer Arthrose ist Arthritis mit Knorpelschäden geworden und zum Glück nichts gebrochen. Ab nächste Woche bekomme ich Physiotherapie

Ich bin einigermaßen zuversichtlich, dass ich meinen Arbeitstag Morgen hinkriege.

Noch einen Glücksstein in der Hosentasche und dann wird es schon werden

Liebe Grüße
Nordlicht

Zitat von Nordlicht49:
Ich bin einigermaßen zuversichtlich, dass ich meinen Arbeitstag Morgen hinkriege.

Natuerlich kriegst Du das hin und ein wenig Aufregung gehoert einfach dazu.

Ich wuensche Dir einen entspannten Arbeitsanfang ️

@Nordlicht49 mache alles in deinem Tempo und dann wird das schon werden

Guten Abend,
@Luce1 und @WayOut

Danke für das Mut machen!
Nehme ich Morgen mit zur Arbeit
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@WayOut und @Luce1 und alle anderen hier

Ich habe meinen Arbeitstag ganz gut überstanden.

Alle waren nett bzw. einigermaßen ok zu mir.
Damit war ich völlig zufrieden.

Ich habe es auch langsam angehen lassen.
Der Kollege aus dem gewerblichen Bereich, der so negativ und toxisch ist, hat zum Glück Urlaub.

Meine positiven Glaubenssätze und eure Unterstützung haben geholfen

Vielen Dank euch allen!

Liebe Grüße

Nordlicht

A


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