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D
Das ist jetzt eher so eine allgemeine Frage, geht zwar ein bisschen um mich, aber ich will es nicht umfangreich ausführen.

Irgendwie habe ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich sage ich habe Probleme. Z.B. habe ich mich gestern mit meinen 2 Freundinnen getroffen und da kamen wir irgendwie auf das Thema, dass es uns eigentlich zu geht und wir unser Leben schätzen sollten, was wir haben. Das stimmt ja schon irgendwie und ich beschwere mich auch nicht über materielle Dinge, dass wir z.B. nicht so viel Geld verdienen und man eben den Cent sprichwörtlich zweimal umdrehen muss, ich kenne es nicht anders und das ist auch in Ordnung so. Aber wenn ich dann so sage, dass ich meinen Vater vermisse und es mich unendlich traurig macht, dass ich nie Papa sagen konnte, denke ich trotzdem, dass ich doch etwas übertreibe, weil ich doch froh sein kann, dass ich hier in Deutschland wohne und nicht vor Krieg flüchten muss und ich wenigstens eine Mama anwesend in meinem Leben ist. Es gibt ja auch viele, die Vollwaisen, die ihre Eltern verloren haben. Wenn ich an sowas denke, komme ich mir so mickrig mit meinen Sorgen vor, dass ich denke, eigentlich habe ich nicht das Recht traurig zu sein, einfach undankbar. Ich habe laut Ärzten einen gesunden Körper, ich kann laufen, springen, sprechen, sehen, hören, eigentlich sollte ich doch zufrieden sein mit meinem Leben? Oder meine Freundin meinte auch, ich solle froh sein, dass ich nicht so eingeschränkt leben muss wie sie, jetzt auf kultureller Hinsicht. Ich versuche es auch, will nicht verbittert sein.

Andererseits ist es doch so, dass man seine Probleme nicht mit denen anderer vergleichen sollte? Ich meine, jeder hat doch ein anderes Empfinden, jeder ist unterschiedlich belastbar, jeder hat sein eigenes Schicksal? Sollte man sich mit anderen vergleichen, die z.B. flüchten mussten oder in Afrika leben ohne Essen, Trinken, ohne medizinische Versorgung? Irgendwie kann man das noch nicht oder? Um es hart auszudrücken, wir leben in Deutschland und sie leben in Afrika, zwei unterschiedliche Welt. Oder bin ich doch zu verwöhnt?

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken und wisst worauf ich hinaus wollte.

06.10.2017 22:52 • 12.10.2017 #1


6 Antworten ↓


Hotin
Hallo Dani,
Zitat:
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken und wisst worauf ich hinaus wollte.

Leider weiß ich nicht, was Du ausdrücken wolltest. Das ist für mich nicht deutlich geworden.
Kannst Du es genauer ausdrücken, was Dich belastet?

Deinen Text scheine ich verstanden zu haben. Aber erst nachdem ich in Deinem Profil
gelesen habe, ist mir einiges klar geworden.

Viele Grüße

Bernhard

06.10.2017 23:07 • #2


A


Schlechtes Gewissen Probleme zu haben

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D
Zitat von Hotin:
Hallo Dani,

Leider weiß ich nicht, was Du ausdrücken wolltest. Das ist für mich nicht deutlich geworden.
Kannst Du es genauer ausdrücken, was Dich belastet?

Deinen Text scheine ich verstanden zu haben. Aber erst nachdem ich in Deinem Profil
gelesen habe, ist mir einiges klar geworden.

Viele Grüße

Bernhard


Ja ich versuche es mal kürzer und knapper zu schreiben:
Also ich habe immer das Gefühl bzw. ein schlechtes Gewissen, wenn ich sage, dass es mir aufgrund meiner Probleme nicht so gut geht oder, was mir Sorgen macht, wenn ich daran denke, dass es Menschen in Afrika oder wenn Menschen vorm Krieg flüchten, noch viel schlechter geht und sie wirklich echte Probleme habe und dann komme ich mir immer so mickrig vor, wenn ich überlege, über was ich mir alles Sorgen mache und das Gespräch mit meinen 2 Freundinnen gestern, das genau die gleiche Thematik beinhaltete hat mir nochmal zu denken gegeben.

Und meine Frage lautete daraufhin: Kann oder soll man sich eigentlich mit anderen vergleichen in Bezug auf Sorgen und Ängsten? Hat nicht jeder Recht sich Sorgen zu machen, egal um welche Thematik es sich handelt, auch wenn sich um Luxus etc. handelt? Jeder hat doch ein anderes Empfinden und ist unterschiedlich belastbar oder nicht?

Ich hoffe, jetzt ist es etwas besser mit dem Lesen, weiß leider nie, wie ich es immer kurz formulieren soll, meine Konzentration lässt etwas nach.

LG

06.10.2017 23:17 • #3


N
Hey Dani,

Zu allererst möchte ich dir einen Ratschlag geben, der für viele Situationen im Leben äußerst hilfreich sein kann:

NICHT VERGLEICHEN, NICHT BEWERTEN !

Wie du richtig geschrieben hast ist jeder für SEIN Leben verantwortlich. Nur weil es anderen Menschen schlechter geht (finanziell, gesundheitlich, fortschritt) heißt es lange nicht, dass es ihnen auch psychisch schlechter geht. Sein Leben anzunehmen und das bestmögliche daraus zu machen ist Pflicht eines jeden selbst, wo auch immer er oder sie sich auf diesem Erdball befindet...

Natürlich ist es schade und bedauerlich, ja, sogar traurig, dass Du ohne richtigen Papa aufwachsen musstest. Und das ist auch FÜR DICH ein viel zentraleres Thema als alles Leid dieser Welt. Wenn du dieses Thema erfolgreich für dich verarbeitet hast kannst du gen Süden, Norden, Osten, Westen schauen, aber nicht um deine Probleme klein zu Reden, sondern um Mitleid zu haben, Trost zu spenden, Anteil zu nehmen...

Viel Erfolg bei der Bearbeitung deines Päckchens, ich bin überzeugt du kannst es schaffen, wenn du es als für dich elementares Problem anerkennst und es nicht länger klein redest

Liebe Grüße, Nam

06.10.2017 23:32 • x 2 #4


E
Niiiiieemals mit anderen vergleichen, das ist unwichtig³! Du hast selbstverständlich das recht, dich über Luxusprobleme zu beklagen, das ist dein gutes recht. Andere Personen, Länder, Systeme, Kulturen sind kein Maßstab. Beispiel: Obwohl im Iran oder China noch mehr zensiert wird, als hierzulande, darf Ich doch das Netzwerkdurchsuchungsgesetz oder die BpjM/FSK kritisieren, oder nicht? Für die Kritik ansich ist die Situtation in anderen nämlich völlig irrelevant.

06.10.2017 23:33 • x 1 #5


Hotin
Hallo Dani,

wenn Du Dich mit Menschen aus ärmeren Gesellschaften vergleichst, könnte man schon denken, dass Deine
Probleme nicht so schlimm sind.
Das sehe ich aber völlig anders. Du lebst nicht in Afrika, sondern Du lebst hier.
Also solltest Du Dich nicht mit afrikanischen Zuständen vergleichen, sondern mit deutschen
Verhältnissen.
Zitat:
Kann oder soll man sich eigentlich mit anderen vergleichen in Bezug auf Sorgen und Ängsten?


Das finde ich sollte man schon tun, vorausgesetzt, es sind Menschen die im gleichen Land leben, die einer
ähnlichen Bevölkerungsschicht angehören und eine möglichst ähnliche Lebenseinstellung haben.
Zitat:
Hat nicht jeder Recht sich Sorgen zu machen, egal um welche Thematik es sich handelt, auch wenn sich um
Luxus etc. handelt? Jeder hat doch ein anderes Empfinden und ist unterschiedlich belastbar oder nicht?


Natürlich hat jeder das Recht, sich um irgendetwas Sorgen zu machen. Nur wird er oft von anderen nicht
verstanden, gerade, wenn es um Luxus-Themen geht.

Natürlich ist jeder unterschiedlich belastbar und jeder hat auch ein anderes Empfinden.

Aber wobei soll das Deiner Ansicht nach wichtig sein?

06.10.2017 23:36 • x 1 #6


D
Ich weiß, die Antwort kommt jetzt sehr spät, aber ich wollte schon seit Tagen hier antworten, aber leider fällt es mir öfters schwer meine Gedanken verständlich zu verfassen und dann habe ich meistens Matsch im Kopf, wenn ich was schreiben will, was dann sehr lange dauert, da mir einfach die Konzentration fehlt und lasse es so stehen wie es ist und sage erstmal nur Danke für die guten Antworten, das hat mir gedanklich sehr geholfen

12.10.2017 13:29 • #7





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