Pfeil rechts
1

F
Hallo zusammen,
Ich habe mich soeben angemeldet, da ich bei einem wichtigen Thema Hilfe brauche.

Und zwar besteht mein Freundeskreis schon seit vielen Jahren aus den gleichen Personen. Wir sind uns immer sehr ähnlich gewesen. Ich habe zum Beispiel nie den Reiz von Alk. und Dro. verstanden, und das war bei ihnen ähnlich. Somit war ich froh eine Gruppe zu haben, die nicht nur ständig feiern und trinken gehen will. Und natürlich hat uns noch mehr verbunden.

Mit der Zeit habe ich eine Depression und eine Angststörung entwickelt, die aber behandelt wird und ich im Moment gut im Griff habe. Nur ist dadurch der Kontakt zu meinem Freundeskreis deutlich weniger geworden und mittlerweile hören wir nur alle paar Monate etwas voneinander.

Kürzlich ist der Kontakt wieder etwas mehr geworden und da habe ich festgestellt, dass meine Freunde ebenfalls ihre Probleme haben, und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Bei einigen habe ich den Eindruck, dass sie sich in einer leichten oder mittelschweren Depression befinden, aber als ich Hilfe angeboten habe, wurde das nicht erstgenommen.

Mir ist auch aufgefallen, dass ein Großteil bei unseren Treffen entweder betrunken oder high ist. Anfangs habe ich deswegen ein wenig auf diejenigen herabgesehen, mittlerweile bin ich sehr besorgt und habe das Gefühl, nicht mehr unterhaltsam genug zu sein und das wegen mir keiner mehr nüchtern kommen möchte.

Anfangs hab ich da mehr oder weniger noch mitgemacht, hier und da ein Glas gekippt und bin in Bars und Clubs (soweit es eben erlaubt war) mitgegangen.
Wir konnten auch sonst immer über alles reden. Und jetzt werde ich gleich blöd angemacht, wenn ich vorschlage mal wohin zu gehen, wo es keinen Alk. gibt.

Und ich habe große Angst, dass sich das zu einem richtigen Problem entwickelt. Ich will hier keine Diskussion über Dro. beginnen, aber ich bewerte den Dro. Konsum jeder Art eher negativ und mache mir Sorgen, dass einige meiner Freunde da schnell in was ernsteres abrutschen könnte. Und auch, dass zum Beispiel betrunken Autofahren in meinem Kreis akzeptiert wird, verunsichert mich.

Ich habe einfach keine Ahnung mehr, wie ich das ansprechen soll und ob ich überhaupt was ausrichten kann. Ich fühle mich schlecht, mich deswegen von der Gruppe abzuwenden, aber das ist gerade irgendwie mein Instinkt. Eigentlich ist es ja als Teil dieser Gruppe auch irgendwie meine Pflicht mich darum zu kümmern und nicht wegzusehen, oder wie seht ihr das?

09.03.2022 15:15 • 12.03.2022 #1


2 Antworten ↓


rednaxela
Zitat von Fae:
Eigentlich ist es ja als Teil dieser Gruppe auch irgendwie meine Pflicht mich darum zu kümmern und nicht wegzusehen, oder wie seht ihr das?

Anders.
Du kannst aktiv Hilfe anbieten, mehr nicht. Wenn das abgelehnt wird belasse es dabei. Jeder ist seines Glückes Schmied.

Wenn du dich unwohl in deren Gesellschaft fühlst, wird der Kontakt sich sowieso reduzieren. Erzwingen würde ich da nichts.

09.03.2022 15:40 • x 1 #2


F
Eine meiner Freundinnen war am Anfang meiner Depression immer für mich da. Sie hat sich stundenlang am Telefon meine Probleme angehört und alles getan, um mich vom Suizid abzuhalten.

Jetzt wo sie selbst Depressionen und Alk. hat, fühle ich mich nicht wohl dabei, ihr zur Seite zu stehen. Das ist mir irgendwie zu viel. Aber dass sie für mich da war, bevor ich die Therapie begonnen habe, muss ich ihr ja irgendwie zurück geben.

12.03.2022 12:14 • #3