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Guten Morgen,

auch wenn es schon Postings zu dem Thema gibt passen diese nicht so ganz auf meine Situation.

Mir wird zur Zeit einfach alles zuviel - alles stresst mich, Gedanken stressen mich, die kleinste Überlegung, wenn ich etwas planen muss stresst mich! Ich bin alles - aber nicht in meiner Mitte.

Im Job bin ich unterfordert, ich würde gerne wechseln - nur ist grad nichts im Angebot. Zumal ich gerne auf 30h reduzieren würde, um mein Privatleben besser zu gestalten. Aber das ist JETZT nicht möglich, und wenn man sich auf etwas Neues bewirbt musses gleich wieder Vollzeit sein, man muss dann ja leistungsbereit wirken, als ob es nichts Wichtigeres als den Job gäbe.

Ich wohne mit meinem Partner zusammen - das war ein gemeinsamer Wunsch, inzwischen gehts mir kriminell auf den Keks nie ohne Absprache mal einfach meine Ruhe haben zu können. Jeder hat sein (Wohn-)zimmer, aber so wie früher einfach mal ohne Erklärung etc meins machen fehlt mir inzwischen sehr. Er ist total tolerant! Aber ich wills weder ankündigen noch besprechen müssen, wenn ich Zeit für mich brauche.

Dann: Meine Mom. Da hatte ich hier schon das ein oder andere Posting - Sie ist alleinstehend und ohne Bekannte (wenn auch gottseidank ansonsten mobil). Ich fühl mich mies, dass ich sie nur 1x/Woche besuche, jetzt ist Herbst, die Sonne scheint und ich denke ich müsste mit ihr mal spazieren gehen - nur irgendwie hab' ich eben auch noch mich und mein Wunsch nach Ruhe.

Eventuell war das Zusammenziehen ein Fehler - bei aller Sympathie. Andererseits ist es oft auch schön, zusammen sein zu können ohne dass einer dafür ins Auto steigen muss.

Bei meiner Mom (knapp 70) denk ich immer wie lang hat sie noch - ich will, dass sie ne schöne Zeit hat und stresse mich deshalb. Fahr ich mit ihr mal 3 Tage weg hab ich das Gefühl ihn hintenan zu stellen, weil er es nicht erlebt. Und umgekehrt (fahr ich mit ihm weg. etc).

Er hat im Grunde auch keinen Freundeskreis - man hat sich da ziemlich auseinander gelebt. Darum ist er ausserhalb der Arbeit - im Grunde immer zuhause.

Ich will es ihm recht machen - ich will es ihr recht machen - ich will es meinem Konto (Job) recht machen - und am Liebsten will ich nur schreiend weglaufen, mich in mein Auto setzen und weit, weit weg fahren!

Hab schon über ne psychologische Reha nachgedacht - aber ich glaub wenn ich dann heimkomm pack ich und bin für alle unbekannt verzogen

Heute 07:34 • 15.10.2025 x 1 #1


7 Antworten ↓


Du bist nicht für deine Mama verantwortlich. Nur für dich selbst. Auch nicht für deinen Freund.
Du solltest machen was dir gut tut. Bevor es eskaliert.
Ich bin selbst Mama von drei erwachsenen Kindern und 71. Ich würde niemals von meinen Kindern erwarten, dass sie mich jede Woche besuchen und mit mir was unternehmen.
Ich unternehme viel alleine. Wir sehen uns manchmal wochenlang nicht.
Lebe dein Leben. Und mach was für dich gut ist.
Und redet miteinander.

A


Mir ist grad alles zuviel - und ich weiss nicht, was tun

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@cheldera @Tink59 Ich sehe das genauso. Würde nie von meiner erwachsenen Tochter(34) erwarten, dass sie mich unterhält. Wir verstehen uns super und sehen uns regelmäßig, aber ich würde nie erwarten, dass sie sich Stress macht, um mich zu bespaßen oder aufzumuntern.
Dafür bin ich selbst verantwortlich.
Mir erscheint es so, dass du dir viel zu viele Gedanken um andere machst als um dich selbst.
Schau erstmal, dass es dir gut geht. Danach kannst du dir um andere Gedanken machen.

Zitat von cheldera:
Ich will es ihm recht machen - ich will es ihr recht machen - ich will es meinem Konto (Job) recht machen -



Grins - frag dich mal, warum das so ist? Es geht, so denke ich mal, in die Richtung: Wenn ich brav bin, dann werde ich geliebt.

Es geht aber darum, dass du dich liebst und für deine Bedürfnisse einstehst. Wirst sehen, Abgrenzung funktioniert und ist gar nicht so schlimm.

Nebst der eigenen Verantwortung ist radikale Offenheit eine Grundvoraussetzung, um sich selbst und andere so zu zeigen, wie es wirklich ist. Denn den Schein aufrechtzuerhalten kostet viel Energie – Energie, die einen letztlich nur noch mehr schwächt.

Ich habe viele Baustellen, aber ich kommuniziere sie. Oft wird zu lange gewartet, bis es knallt – und dann ist das Umfeld völlig überfordert.

@Tintan Genau das! Dieser Huch-effekt, wenn man plötzlich nicht mehr so willig ist wie vorher. Da kann echt der eiskalte Gegenwind kommen...

Hmmm schwierig… zum einen bist du unterfordert ( Job) zum anderen irgendwie überfordert?
Man könnte da meinen dass du dir Ersatzventile suchst und dir da auch selber viel Druck machst.

Wenn schon Job nicht perfekt dann muss doch der Rest passen

Das jetzt aber wirklich nur als steile These, bitte nicht zu wörtlich nehmen ich kenne ja den tiefen Hintergrund nicht.

Bei Deiner Mutter z.b habe ich jetzt nicht rausgelesen dass sie es von dir fordert sondern das Du es dir auflädst…

Wenn du Angst hast sie zu verlieren mal eine andere Frage: habt ihr eigentlich mal über das Alter, die Ängste vor dem Altern und Tod etc besprochen?

Manchmal kann auch Vorsorge dazu führen, dass man Sicherheit erlangt soweit möglich.

Sprich wie soll es denn wirklich weitergehen wenn es mal nicht mehr so geht?
Vollmachten
Patientenverfügung
Testament
Beerdigung
Pflege etc

Und zu Deinem Partner: was nervt dich da denn soooo unendlich, dass Du trotz Toleranz und Respekt seiner Seits dich so eingeengt fühlst?

Ist es da evtl auch das schlechte Gewissen, weil er nicht wirklich Freunde hat.

Vielleicht ist er ja mit rumgammeln zufrieden?
Evtl braucht er nicht soviel Bezugspersonen und ist in der Ruhe nach Feierabend glücklich?
Wenn ihm das reicht dann ist eher die Frage reicht es Dir?
Oder nervt es dich dass er nicht genug rausgeht, damit Du das auch ohne schlechtes Gewissen kannst?

Zitat von cheldera:
echt der eiskalte Gegenwind kommen...


Und die, die den eiskalten Gegenwind verursachen, die dürfen das? Warum eigentlich?

Ich habe mich mit all diesen Themen auch viel auseinandergesetzt und habe begriffen, dass genau dieses ich will alles recht machen, nix anderes ist, als geliebt zu werden und dem Ärger aus dem Weg zu gehen.

Hat bei mir mit der Kindheit zu tun.

Und irgendwann habe ich begriffen, dass ein Einstehen für meine Bedürfnisse durchaus nötig und möglich ist und zum anderen, dass niemand das Recht hat, mir zu schaden.

Und bei dir geht es ja nicht wirklich darum, dass andere dir schaden wollen - es ist dein Gefühl, dass es so sein könnte, wenn du für dich einstehst.

Also, Eigenliebe lernen, Grenzen setzen, das geht auch freundlich und sachlich und natürlich mit einplanen, dass deine Veränderung auf etwas Widerstand stößt .




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