App im Playstore
Pfeil rechts
9

Hallo,
mir ist gerade was bewusst geworden in den letzten Wochen, was Alk. betrifft.

Ich dachte eigentlich immer, dass das bei mir im Maß ist. Es war ganz selten dass ich mal 1 Fl. Wein getrunken habe und o. auch Likör. Meistens erst so gegen Ende der Woche Mi Do.

Das ganze begleitet mich schon früh so ab 16, aber ich fand Familie und Schulfreunde Dorffreunde trinken mehr.

Ich dachte ich komm klar ohne dass das große Auswirkungen hat, arbeiten in Teilzeit geht ja noch. War also nie Thema.

Jetzt kam aber mehr Belastung von allen Seiten, mein Magen machte auch Druck, und ich bekam kaum was runter außer ab und an mal B..

Jetzt merk ich doch körperliche Symptome, mal zittern, mal DR, mal Panik weil die Beruhigung durch den Alk fehlt. Also irgendwie wohl Art Entzug.
Hätte ich überhaupt nicht gedacht und hab die Augen da verschlossen gehabt.

Manchmal frag ich mich, bin ich ohne Alk noch lebenstauglich? Muss ich vielleicht in eine Klinik oder Tagesklinik?

Wie lange dauert sowas bis sich der Körper und alles so drauf einstellt? Gibts Erfahrung?

31.08.2025 01:24 • 11.10.2025 #1


10 Antworten ↓


Zitat von Feuerschale:
Manchmal frag ich mich, bin ich ohne Alk noch lebenstauglich?

Trinke 10 Tage mal nichts.

A


Mehr Alk. als gedacht

x 3


Trinkst du auch tagsüber oder erst gegen Abend?
Nach meiner Trennung hatte ich auch mal so eine Phase.
Da brauchte ich den Suff-Kopf zum besseren einschlafen.
Schlimm schlimm

In Kombination mit AD oder anderen Psychopharmaka kommt das nicht so gut.
Psychopharmaka verstärken oftmals die Wirkung von Alk..

Zitat von Feuerschale:
Muss ich vielleicht in eine Klinik oder Tagesklinik?

Für einen Entzug? Oder generell ?
Hast du denn gelegentlich noch Gespräche mit einem Psychologen (Therapie?)
Da würde ich das mal ansprechen.

Ja also langfristig gesehen möchte ich ja ohne Alk. auskommen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so zum Problem geworden ist, weil in der Jugend kam ich eigentlich so gut wie ohne Alk. aus oder hatte zumindest auch noch klarere Phasen. Das tricky Ding ist, dass ich eigentlich dachte, ich bin klar, aber dass so schleichend dann doch der Alk gewirkt hat.
Ist ja anscheinend auch immer viel Leugnung so da, wenn man so halb in ne Sucht reingerutscht ist.

Ich merk auch dass viele Erinnerungen so auftauchen und dass manches dann so im anderen Licht aussieht.
Also so Begebenheiten aber auch eigene Reaktionen und Einstellungen, wo vieles im nachhinein auch gar nicht gut war.
Man wird tw so ein Mensch, der man nie sein wollte unter Dro.

Im Moment scheints so ne Phase zu sein, wo so zwei Wölfe innerlich miteinander kämpfen, damit mein ich so Empfinden so mit Alk und ohne Alk. Wenn man erst mal merkt wie Alk einen verändert hat sind da auch zwei Wahrnehmungen, die oft noch nicht richtig Sinn ergeben, weil sich beide so mischen.
Es ist so bisschen das Gefühl, man sieht den Wald vor Bäumen nicht mehr.

Oder das war komisch, da ist mir auch sowas aus meiner damals noch christlichen Gemeindezeit eingefallen. die ja eher so in meine Zeit reinfiel wo ich weniger mitbekommen hab oder so halb und halb. Dachte immer mit so einem Glauben und ner Gemeinde könnten man wieder in ein sinnvolles Leben zurückfinden...Aber dann kamen halt auch so viele Sachen mit Bibel oder so Sachen wie H.omo ist schlecht/böse. Aber die Bibelstunden hab ich trotzdem immer mal gemocht, vor allem wenn man mehr ins tiefere Textverständnis rein ist, also sowohl mehr in die Originalsprache mit rein, in den damaligen Kontext und auch wenn man zu sich selber einen Bezug gefunden hat.

Aber was mir da jetzt einfiel, war eher so ne Stelle, wo ich keinen Bezug und Sinn irgendwie gesehen hab, die aber so intuitiv irgendwie interessant klang. Eher wie so ein Gedicht wo man merkt, aha interessant, seltsam, aber irgendwie kann man da mal drüber nachdenken. Also dieses Verwirrungsgefühl wenn ich Alk so eher weglasse beschreibts bisschen.
Geht um das ausm Markus
Trigger

Heilung eines Blinden
22 Und sie kommen nach Betsaida; und sie bringen ihm einen Blinden und bitten ihn, dass er ihn anrühre.

23 Und er fasste den Blinden bei der Hand und führte ihn aus dem Dorf hinaus; und als er in seine Augen gespien {und} ihm die Hände aufgelegt hatte, fragte er ihn: Siehst du etwas?

24 Und er blickte auf und sagte: Ich sehe die Menschen, denn ich sehe sie wie Bäume umhergehen.

25 Dann legte er wieder die Hände auf seine Augen, und er sah deutlich, und er war wiederhergestellt und sah alles klar.

26 Und er schickte ihn nach seinem Haus und sprach: Auch nicht ins Dorf sollst du gehen!


Hier das beschreibts auch ganz gut
https://www.erf.de/hoeren-sehen/erf-plu...22/73-3176

Aber das ich mit Bibel gar nix mehr zu tun hab, war mir doch zu strange bis auf die paar Texte, find ich auch andere Ansätze interesssant wo ein Mensch als Baum gesehen wird. Ich glaub, das haben andere Kulturen auch schon gemacht.
Bäume sind faszinierend. Also die Hopi z B haben da eine sehr gute Lebensweise...da bleibt sogar der Mensch ein Baum, was ja eine gute Variante ist wenn man so das ganze sieht.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es sehr gut ist in den Wald oder Garten zu gehen, um sich neu zu ordnen und wieder von dem ganzen belämmerten vom Alk runterzukommen. An meinem Vorvor wohnort war ich eh öfters im Wald. Da gabs soviel. Wilde Erdbeeren, Pilze, und ganz selten Pinienwälder, die total gut duften (hatte da auch später Honig von geholt).
Das ist auch mehr so dann das Leben, wenn man das so mit den Sinnen wahrnimmt und nicht nur betüddelt auf der Couch sitzt. Vielleicht tut das gut das nochmal so aufzunehmen im Wald um sich weiter klarer zu sortieren.

Zitat von NoNameUser:
Trinkst du auch tagsüber oder erst gegen Abend? Nach meiner Trennung hatte ich auch mal so eine Phase. Da brauchte ich den Suff-Kopf zum besseren einschlafen. Schlimm schlimm In Kombination mit AD oder anderen Psychopharmaka kommt das nicht so gut. Psychopharmaka verstärken oftmals die Wirkung von Alk.. ...

Sorry hatte deins noch nicht gesehen. Die Gedanken von eben kamen nur so heute Morgen.

Ich denke, es hängt auch viel mit der Trennung zusammen die ich damals hatte so in meinen Anfang 20ern, das war halt doch sehr einschneidend. Irgendwie scheint das falsche da gewuchert zu sein, sodass ich nicht mehr klar schauen konnte und dann mit Alk in so ne Passivität gerutscht bin. Man merkt das gar nicht immer.

Ich glaub morgens abends war dann egal. Dann eher wie Quartalsltrinker...mal so ganz kurze Episoden ohne und dann doch wieder mit. Immer diese zwei Wölfe die drinnen so kämpfen.

Mit der Klinik ja....also mein Arzt meint, so ganz wirr wäre ich nicht, vermutlich würde dann eine intensivere Einzeltherapie reichen oder vielleicht ab und an mal ne Gruppe vom ambulanten aus. So scheints mir dann auch ok zu sein, dass ich mich so an die Genesung festklammern kann und nicht wieder so in diese starken alten Muster verfalle.

Es ist halt alles so ungewohnt, dass da viele Zweifel sind, was ist richtig und wie kann man das alles mal so trennen, was ist gesund und was nicht. Aber ich hab von anderen Süchtigen (eher von mir als Professionelle) das auch schon gehört, dass das ein Kampf ist.

Ist halt auch echt blöd zuzugeben, dass ich eigentlich Profi bin (Beraterin auch) und da theoretisch zu dem Thema viel weiß (meine Eltern haben auch viel getrunken, hatte dann auch früh mir schon Infos besorgt und in dem Schwerpunkt auch studiert mit Beratung, Praktikum in einer SHG damals mit Sucht), und dann ist man selber doch so sehr in die Falle getappt, das ist schon manchmal auch beschämend.

Aber gut, man muss jetzt damit arbeiten was da ist...dem ins Auge sehen...hilft ja nix.
Ich mein es geht ja auch um was....mal wieder ne klarere und aktive Lebensqualität.

Zitat von Feuerschale:
..mal wieder ne klarere und aktive Lebensqualität.

Für manche entsteht diese vermeintliche Lebensqualität erst durch Al.kohol,
wenn das Leben *ohne* eben unerträglich scheint.

Ich finde es super wie du dich damit auseinander setzt und dich ernsthaft damit befassen tust, du hast viele Fragen und suchst dann nach Antworten die dir eventuell weiterhelfen.

Die Natur ist ein Krafftort wo man sich gut auftanken kann, wir sind ja auch Natur und gehören zusammen und darum zieht es uns auch oft dort hin. Wald Duschen sei ja sehr Gesund für Körper und Geist, den Wald bewusst in sich aufnehmen.

Ja also Wald duschen hab ich vor. Mal gucken ob ich das schaffe bevor es dunkel wird.

Ging jetzt so auf und ab und insgesamt hab ich auch wenig getrunken so.
Bin im Moment nur irgendwie so endgenervt, weiß nicht so ganz wieso.

Die nüchterne Realität find ich teilweise schei.se, weil man vielleicht mehr wahrnimmt und dann auch irgendwie andere Zwänge auftreten als der sich zu benebeln, und es fühlt sich dann irgendwie eng an. Man erkennt so äußere Sachzwänge mehr und es ist weniger egal.

Ist schwer auf den Punkt zu bringen, aber ich denke so der Weg der Genesung ist irgendwie einsam, weil andere nicht an dem Punkt sind und nicht verstehen oder so ihr halbwegs funktionierendes Leben haben und das find ich gerade so oberflächlich.

Ich wünschte ich würde mal ne Selbsthilfegruppe finden, wo man offen und frei reden könnte.
Also wenn man sich schon auf sowas eher nüchternes einstellt, ist dieses rumtappsen in so ner Art Dschungel mit lauter fremden Menschen nicht hilfreich

Oder wenn es wenigstens dann Dschungel wäre, wenn schon keine verständigen Menschen da sind,dann wenigstens Natur, keine Technik usw.

OK liegt ja an mir, technikfrei leben oder mal survival antesten. Ich mein, dafür ist man auch wieder zu unselbständig aber wenn ich die Schnauze ausreichend voll hab leb ich einfach iwo im Wald pfft. Oder 1 way wohin wo Klima besser ist, also draußen halt.

Naja das andere wäre halt ne Art Integration finden, wie Kinder in Kita zb, aber nicht für Idioteneltern u Kinder oder halt doch wie SHG.

Bin halt auch nicht diagnostiziert so und ist schwer das passende zu finden, wo es dann passt.Mit Menschen und Gruppen ist auch immer wieder so Konflikt in mir, nicht mit und nicht ohne quasi

Zitat von Feuerschale:
Die nüchterne Realität find ich teilweise schei.se, weil man vielleicht mehr wahrnimmt und dann auch irgendwie andere Zwänge auftreten als der sich zu benebeln, und es fühlt sich dann irgendwie eng an. Man erkennt so äußere Sachzwänge mehr und es ist weniger egal.

Kann ich verstehen und es gab eine Zeit, da ging es mir ähnlich. Das war noch, bevor meiner Angststörung ausgebrochen ist. Als die schlimmer wurde (und ich noch keine Diagnose hatte), haben sich die Beweggründe zu trinken geändert und mein Konsum hat sich drastisch gesteigert - einfach um es aushalten zu können. Während und nach der Therapie habe ich keinen Schluck getrunken.

Aber danach kam die alte Gewohnheit und das Verlangen wieder. Ich habe das damals sogar mit einem Therapeuten besprochen, der nicht begeistert war, aber grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden hatte, wenn ich auch wieder mal was trinke.

Und dann ist was komisches passiert: die Wirkung hat sich sehr schnell umgekehrt. Ich habe gemerkt, dass mir grade die Klarheit und die Wahrnehmung (so besch.. sie auch manchmal sein mögen) gut tun und ich den Rausch einfach nicht mehr ertragen kann.

Weil er nichts ändert.

Er bringt mich nur dazu, das Leben für ein paar Stunden so zu empfinden, wie ich es vielleicht gerne empfinden würde. Oder besser gesagt: er lässt mich das Leben so fühlen, wie ich es fühlen würde wenn ich es auch so leben würde und könnte wie ich es mir vorstelle. Ein Ausblick auf eine erhoffte Zukunft, die aber nicht eintritt wenn ich nichts ändere.

Also habe ich versucht herauszufinden, was ich eigentlich genau (fühlen) will, welches Leben mir dieses Gefühl bietet und was ich an meinem Leben und den Umständen ändern muss, um das zu erreichen. Auf dem Weg bin ich seitdem und jegliche Benommenheit die ein Rausch mir bietet, ist mir zuwider. Ich trinke 1-2 mal im Jahr(!) ein bisschen was. Einmal zu Weihnachten und vielleicht mal im Urlaub. Und auch nur dann, wenn es mir wirklich rundum gut geht.

Bitte fass' das nicht als Klugsch..erei oder so auf. Ist nur meine Geschichte und was Du schreibst, erinnert mich ein bisschen an mich selbst. Vielleicht macht es dir auch ein bisschen Mut.

@DrSeltsam danke für deine Geschichte und Offenheit. Finde ich nicht Klugsch.r mäßig sondern interessant.

Bei mir war der Rausch glaube ich kein Zielzustand sondern mehr dämpfen, Gewohnheit und Sicherheit.
Und das wach sein quasi ist beunruhigend dann da viel fremd und ungewohnt.
Als müsste ich ganz viel lernen und mich zurecht finden und das oft eher unter Stress und tw überfordert.

Ich hab durch den Druck angefangen wieder ab und an zu rauchen, also Verlagerung, ich denke für gelegentlich ist das ok wenn ich auch andere Dinge mache, Atem und Entspannungsübungen und Bewegung und mich gezielter ausdrücken.

So ne Art Lebensvision hab ich irgendwie nicht, weiß nicht ob das mit mehr Therapie und Klarheit kommt.

Iwie war ich da schon von Kind an eher so passiv ratlos und lenkbar, wenn zb so in Grundschule ne Aufgabe war, malt ein Bild mit einem Haus ganz wie ihr meint, dann war da so totale Leere...und dann im außen so orientieren...nagut die Aufgabe war ja auch von außen.
Ich war so ein Kind das konntest du in die Ecke setzen und dann war alles für mich gut so.

Also vielleicht wäre DAS meine Vision Ah genau, gab mal so ein Buch der Baron auf den Bäumen, von Calvino?-fand ich direkt gut so...

Würde halt heute etwas an der Fitness, Alter und so scheitern.
Aber so ein Baumhaus oder mal Zeiten in ner einsamen Hütte im Wald wäre vielleicht gut so für das Gefühl.

Irgendwie denk ich immer, Vision müsste sowas aktives oder kreatives oder materielles sein, aber muss es ja gar nicht

A


x 4





App im Playstore