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Zitat von User_0815_4711:
Love it.

Hm...okay..... für mein Gefühl passt das Wort love nicht unbedingt zu etwas was ich nur akzeptiere , aber ok, vielleicht ist es so gemeint, ja

@seelentraum Ja genau

A


Loslassen - wie funktioniert das?

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Zitat von seelentraum:
Man liest und hört immer so viel über das Loslassen bzw. Akzeptanz. Aber wie kann sowas wirklich gelingen? Kann man so was Lernen und wenn ja wie?

Wie jeder damit umgeht ist wirklich sehr unterschiedlich. Jeder ist anders, jede Situation ist anders.

Sicher gibt es Achtsamkeits- und Akzeptanzmodule, so wie Loslassübungen. Letzeres in realer Form, sowie in imaginativer (PITT Therapie)

Aus meiner Erfahrung sind Symbolisierungen und Visualisierungen recht hilfreich.

Akzeptanz ist nicht gleich zu setzen mit: Ich bin damit einverstanden, ich bin damit zufrieden. Akzeptanz bedeutet eigentlich nur, dass man den Ist-Zustand nicht bekämpft. Erst wenn man innerlich keine Abwehr mehr empfindet, dann kann man sich entscheiden, wie man sich selbst dazu positionieren möchte.

Wenn ich jetzt das Beispiel Motorrad hernehme. Der Partner entdeckt das als neues Hobby. Ich kann es nicht nachvollziehen und es passt mir nicht (bin damit nicht einverstanden), weil ich Angst um sein Leben habe oder weil er dann weniger Zeit für mich hat, oder weil es zuviel Geld kostet oder.....

Und aus diesem Grund oder diesen Gründen arbeite ich daran, dass er das Hobby wieder aufgibt. Er soll sich wieder ändern, damit es mir wieder besser geht.

Akzeptanz würde bedeuten dass ich ihm sein neues Hobby gönne, dass ich ihm diesbezüglich keine Vorschriften mache. Er darf sich daran freuen und es ausleben. Ich akzeptiere, dass er es will und braucht.

Aber, sein neues Hobby hat Auswirkungen auf mein Leben. Sei es finanziell oder wegen der gemeinsamen Zeit die fehlt, oder der Angst, die ich deshalb habe.... und deswegen darf ich auch etwas verändern. Ich kann auch neue Regeln aufstellen, so dass ich mit der Situation besser zurecht komme. Entweder man lebt sich so dann auseinander oder man findet Wege, dass jeder trotzdem zufrieden ist.

Meine Veränderungen mache ich aber nicht um ihn verändern zu wollen, oder zum umdenken zu bewegen, sondern damit ich mit der neuen Situation besser zurecht komme.
Ich hoffe man kann nachvollziehen, dass die Gefühle dabei unterschiedlich sind.

Das eine ist: Ich will das so aber nicht (das muss sich ändern), das andere ist: Wie gehe ich mit der Situation jetzt um (möchte ich deswegen jetzt was ändern?).

@seelentraum
hallo
was genau denn? welcher Thema denn?

Zitat von fourofour:
Wie jeder damit umgeht ist wirklich sehr unterschiedlich. Jeder ist anders, jede Situation ist anders. Sicher gibt es Achtsamkeits- und ...

Danke für deinen Hinweis mit den Loslasübungen. Davon hab ich auch schon mal gehört. Was genau meinst du mit Visualisierungstechniken? Also was genau soll man visualisieren? Allgemein Dass man loslassen kann oder im Bezug auf spezielle Dinge?

Zitat von Powergirl0000:
@seelentraum hallo was genau denn? welcher Thema denn?

ganz allgemein war meine Frage gemeint, in verschiedene Richtung gehend

Zitat von hereingeschneit:
Akzeptanz ist nicht gleich zu setzen mit: Ich bin damit einverstanden, ich bin damit zufrieden. Akzeptanz bedeutet eigentlich nur, dass man den Ist-Zustand nicht bekämpft. Erst wenn man innerlich keine Abwehr mehr empfindet, dann kann man sich entscheiden, wie man sich selbst dazu positionieren möchte. Wenn ich ...

Das hast du echt schön erklärt und beschrieben. Bisher hat Akzeptanz für mich immer die Bedeutung gehabt etwas zu akzeptieren was ich nicht will, aber deine Erklärung dass es bedeutet etwas nicht zu Bekämpfen (obwohl man es trotzdem nicht gut finden muss) geht irgendwie total in Resonanz bei mir. Aber wie meinst du das mit dem Verändern? Man soll den Partner nicht verändern aber trotzdem will man ihn zum Umdenken bewegen damit man selbst besser zurecht kommt? Wäre das nicht das gleiche? Ist das nicht egoistisch dann überhaupt etwas verändern zu wollen?

Zitat von seelentraum:
Wie du in deinem vorherigen Beitrag schon geschrieben hattest, so lange man noch glaubt oder hofft etwas verändern zu können wird dieser Konflikt aufrecht erhalten. Und wie schon gesagt braucht man erst die Sicherheit dass man etwas nicht (mehr) ändern kann um im Transformations-Prozess weiter zu kommen. Aber genau das fehlt mir und bestimmt auch vielen anderen Angstpatienten, diese (Selbst)Sicherheit!

Wobei es diese Sicherheit auch gar nicht unbedingt braucht. Sondern einen Abschluss, eine Entscheidung, die aber auch vorläufig sein kann. Kommt natürlich auch immer auf die Situation an.

Beispiel: Ich hab' seit Jahren (m)ein altes Auto in der Garage stehen, das unbedingt restauriert werden müsste bevor es wieder auf die Straße kann. Dazu fehlt mir aber momentan das Geld, und jedesmal kommt irgendwas anderes dazwischen.
Ich hänge sehr daran und es ist mir sehr schwer gefallen, darauf zu verzichten. Eine Zeit lang hat es mich jedesmal wenn ich es gesehen oder dran gedacht habe runtergezogen – eben weil ich die Situation einfach nicht akzeptieren konnte oder wollte - aber doch musste.
Erst, als ich das ganze bewusst bis auf weiteres auf Eis gelegt hatte, konnte ich meinen Frieden damit machen. Weil ich in dem Moment eine vernünftige Entscheidung getroffen habe, die meinem unvernünftigen Gefühlen aber einen Ausweg lässt. Ich muss mich nicht mehr die damit beschäftigen, kann aber auch sicher sein das nicht aus den Augen zu verlieren.

Das passt natürlich nicht in jede Situation, hilft mir aber Dinge zu akzeptieren die ich im Moment einfach nicht ändern kann.

Zitat von seelentraum:
Was genau meinst du mit Visualisierungstechniken?

Mit visualisieren meine ich, das man eine Sache in eine Form bring, bzw. ihr eine Form zuweißt.

Als Beispiel - Man fühlt einen Druck im Oberkörper. Wie als läge ein Stein auf der Brust.
In einer Imaginationsübung kann man nun den Druck sich vorstellen, als würde wirklich ein Stein auf der Brust liegen. Diesen nimmt man in Gedanken von seiner Brust herunter und lässt ihn z.B. in dann in einem imaginativen Brunnen fallen.

Eine Realübung wäre wenn man sich eine Sache, ein Ereignis oder eine Emotion in einen realen Gegenstand projeziert.
Als Beispiel kann man ein Gefühl in einen Handvoll Sand projezieren und das zwischen den Fingern langsam durchrinnen lassen.
Oder man schreibt einen Brief den man an einen Stein bindet und dann in einen Fluss wirft/fallenlässt.
Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Wichtig bei beiden Übungen ist, das man all das was man loslassen will, auf den imaginativen der realen Gegenstand wirklich projeziert. Das geht nur über viel Übung.

Ich selbst schreibe imaginativ ein Gefühl auf ein Blatt Papier, falte daraus einen Flieger und werfe ihn von einer Klippe wie in Dover / england. Dieser Flieger fliegt dann in den Snnenuntergang und ich sage zu mir das ich loslassen will.

Zitat von hereingeschneit:
Akzeptanz ist nicht gleich zu setzen mit: Ich bin damit einverstanden, ich bin damit zufrieden. Akzeptanz bedeutet eigentlich nur, dass man den Ist-Zustand nicht bekämpft. Erst wenn man innerlich keine Abwehr mehr empfindet, dann kann man sich entscheiden, wie man sich selbst dazu positionieren möchte.




Zitat von DrSeltsam:
Wobei es diese Sicherheit auch gar nicht unbedingt braucht. Sondern einen Abschluss, eine Entscheidung, die aber auch vorläufig sein kann. Kommt natürlich auch immer auf die Situation an.


Zitat von DrSeltsam:
Das passt natürlich nicht in jede Situation, hilft mir aber Dinge zu akzeptieren die ich im Moment einfach nicht ändern kann.



Zitat von seelentraum:
Aber wie meinst du das mit dem Verändern? Man soll den Partner nicht verändern aber trotzdem will man ihn zum Umdenken bewegen damit man selbst besser zurecht kommt? Wäre das nicht das gleiche? Ist das nicht egoistisch dann überhaupt etwas verändern zu wollen?

Nein, man will ihn nicht zum Umdenken bewegen, sondern man legt für sich selbst fest, wie man jetzt damit umgehen möchte. Jede Veränderung bringt auch eine Veränderung des Umfelds mit sich.
Der Partner hat sich verändert, in dem er ein neues Hobby hat. Diese Veränderung kann jetzt eine Veränderung meinerseits nach sich ziehen, über die wiederum der Partner neu nachdenken/akzeptieren muss.

Akzeptanz bedeutet, dass man nicht das außen verändern möchte, sondern das innen, also sich selbst neu ausrichten oder aber auch einfach, dass es für einen dann gut ist, so wie es ist. Man braucht gar keine Veränderung sondern nur eine andere Einstellung dazu. So wie @DrSeltsam Beispiel verdeutlicht.

Anderes banales Beispiel
Es gibt Menschen, denen ist es wichtig, dass man die Zahnpastatube zuschraubt. Dann gibt es welche, die es grundsätzlich nicht tun. Wenn man jetzt einen Partner hat, der genau anders tickt wie man selbst, dann wird es anfänglich Diskussionen geben.

Je nachdem wie wichtig das einem ist, kann es sein dass der Partner für den anderen umlernt oder dass man dies für den Partner tut.

Wenn es aber beiden wichtig ist, dann gibt es einen Dauerreibungspunkt. Einer, der immer schimpft - schraub jetzt die Tube zu, und einer dem diese Nörgelei auf den Keks geht.

Akzeptanz würde bedeuten, dass man ins Bad kommt, die offene Tube sieht und lächelt (es ist einfach eine Eigenart des anderen) und sie dann zuschraubt. Keine Kritik, aber ein Verändern des Ist-Zustands (wenn man sie offen lässt, dann passt man sich dem anderen an - beinhaltet auch Akzeptanz)

Wenn der andere ins Bad kommt und sieht, dass die Tube wieder zu ist, hat er auch zwei Möglichkeiten. Er ärgert sich, weil er sie wieder aufschrauben muss (er ist genervt, nicht einverstanden mit dem Ist-Zustand) oder auch er akzeptiert es einfach und entweder er beachtet es gar nicht, oder lächelt ebenfalls.

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