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Zitat von Abendschein:
Meine Mama war grade beerdigt, da sagte man mir, jetzt wird es Zeit sie loszulassen. Wie bitte? Ich werde sie nie loslassen. Sie wird immer ein Teil von mir bleiben. Deswegen finde ich das Wort unpassend (für mich).

Ja das verstehe ich, dass das Wort loslassen nicht immer passend ist. Die Liebe zu einem Menschen lässt man ja auch nicht los. Hier wäre Akzeptanz vielleicht eher passend. Dass man akzeptiert, dass der Mensch nicht mehr da ist.....aber das ist ja auch ein langer Prozess.....

Zitat von Zwiebeltreter:
LIEBE kann man weder greifen noch loslassen. Loslassen und Muster ändern bzw aufheben, gilt nur für den Egoismus bzw die Macht. Wenn wir als Wolf oder Löwe geboren sind, müssen wir nun mal Rehe oder Antilopen jagen. Das Muster ist nur, wie viele und um welchen Preis ?

Das mit der Liebe ist schön gesagt. Ist es denn egoistisch Dinge nicht akzeptieren zu wollen und im Widerstand zu sein?

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Loslassen - wie funktioniert das?

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Zitat von seelentraum:
ich glaube ich trage bei sowas dann einfach den Drang in mir etwas verändern zu wollen/können damit ich wieder Kontrolle bekomme

Das ist für mich ein wichtiger Punkt wenn es darum geht etwas zu akzeptieren.
Akzeptieren bedeutet ja etwas anzunehmen, was ich so nicht will. Ich würde es also gerne anders haben und versuche es irgendwie zu beeinflussen.
Und da muss ich mir meist ziemlich sicher sein: Habe ich eine Möglichkeit etwas zu verändern oder habe ich hier wirklich keinen Einfluss? Nur, wenn ich sehe dass ich nichts (mehr) verändern kann, kann ich auch mit gutem Gefühl akzeptieren.
Dazu muss ich mir die Sache aber ganz genau ansehen und alle Möglichkeiten ausloten. Und ich glaube dieses näher hinsehen hat mir oft Angst gemacht, weil ich mich mit so unangenehmen Sachen ja nicht beschäftigen will.

Eigentlich machen wir das ja den ganzen Tag: Kein Brot mehr da? Morgens um 9 Uhr habe ich die Möglichkeit etwas daran zu ändern. Nachts um 11 hat kein Bäcker mehr auf und die Nachbarn kann ich auch schlecht fragen - mir bleibt also vermutlich nichts anderes übrig als den Zustand zu akzeptieren.
Mit solchen Kleinigkeiten kommen wir ganz gut zurecht.

Schwieriger wird es, wenn es um wirkliche Verluste, Krankheiten, große Probleme geht. Weil mehr davon abhängt und es eben oft gar nicht so klar ist, ob und wenn ja wieviel Kontrolle ich noch habe.

Wenn klar ist, dass ich nichts mehr ändern kann, wenn also alle Hoffnung wirklich zerstört ist, fällt es mir im allgemeinen auch leicht unangenehmes zu akzeptieren.

Zitat von Schlaflose:
Das habe ich so nicht gesagt. Aber wenn das bei dir dazu führt, dass es dir davon schlecht geht, gäbe es schon einen wichtigen Grund. Zumal deine Mutter schon fast 10 Jahre tot ist.

So habe ich es auch nicht gemeint.,

Ich habe 7 Jahre dafür gebraucht, den Tod meiner Mutter zu verarbeiten und das war gut so für mich.
Jeder braucht kürzer oder länger. Ich habe sie immer noch nicht losgelassen, möchte ich auch nicht.
So wie es jetzt ist, so ist es gut für mich.

Zitat von seelentraum:
Aber passieren solche Dinge wie verurteilen und weg schieben nicht oft unbewusst und automatisch ohne dass wir das bewusst mit dem Verstand steuern können?

Ja kann schon passieren denke ich. Wenn man irgendwie defensiv oder verletzt ober überfordert ist und ähnliches.
Ich weiß auch nicht, ob man das dann einfach anders wollen kann.

Vielleicht hat es eher was mit Transformieren zu tun, das ist aus meiner Sicht ein längerer Prozess,
des Gewahrwerdens, Fühlens, Raumgebens, damit es sich ggf. von selbst wandelt.

Zitat von Feuerschale:
Vielleicht hat es eher was mit Transformieren zu tun, das ist aus meiner Sicht ein längerer Prozess,
des Gewahrwerdens, Fühlens, Raumgebens, damit es sich ggf. von selbst wandelt.

Das denke ich auch. Und solche Prozesse bzw. der Konflikt zwischen es ist so und ich will das aber nicht sind m. M. n. oft schmerzhafter und anstrengender, als das akzeptieren selbst.

Weil sie keinen Raum für Trauer oder ggf. auch Wut lassen, sondern eben der Konflikt im Vordergrund steht.
Wenn dann einmal akzeptiert wurde, dann kann auch richtig getrauert werden und heilen.

Zitat von DrSeltsam:
Das ist für mich ein wichtiger Punkt wenn es darum geht etwas zu akzeptieren. Akzeptieren bedeutet ja etwas anzunehmen, was ich so nicht will. Ich würde es also gerne anders haben und versuche es irgendwie zu beeinflussen. Und da muss ich mir meist ziemlich sicher sein: Habe ich eine Möglichkeit etwas zu verändern ...

Danke für deine Worte. Ja ich glaube , dass man vielleicht oft denkt man könnte irgendwie irgendwas in irgendeine Richtung doch noch beeinflussen und dann kann man natürlich auch nicht akzeptieren. Vielleicht fehlt mir dann auch einfach die Selbstsicherheit zu sagen nein, das geht nicht mehr....aber woher weiß man dass man etwas sicher nicht mehr beeinflussen oder ändern kann? Ich glaub ich bin mir da nie sicher. EIne Tatsache wie eine Krankheit kann ich vielleicht nicht beeinflussen, aber trotzdem versucht man vielleicht durch irgendwas die Krankheit doch positiver zu machen oder hofft vielleicht sogar dass sie durch eigenes Zutun doch noch irgendwie besser wird oder weg geht. Oder am Beispiel Beziehungen...........inwieweit kann ich da etwas beeinflussen.....man soll den Gegenüber ja nicht ändern sondern auch so akzeptieren wie er ist.......ist es dann falsch hier beeinflussen zu wollen indem man ihm z.B. mitteilt dass man dieses oder jenes Verhalten nicht gut findet oder nicht möchte.....wo hört ein gesunder Kompromiss auf und fängt Akzeptanz an......?!

Zitat von Feuerschale:
Ja kann schon passieren denke ich. Wenn man irgendwie defensiv oder verletzt ober überfordert ist und ähnliches. Ich weiß auch nicht, ob man das dann einfach anders wollen kann. Vielleicht hat es eher was mit Transformieren zu tun, das ist aus meiner Sicht ein längerer Prozess, des Gewahrwerdens, ...

Ich denke mit dem Verstand kann man vieles ausdrücken und beschreiben, aber mit den Gefühlen ist es eben nicht so einfach. Die meisten unserer Handlungen sind gefühlsgesteuert, ob wir das nun merken, wissen oder nicht. Leider ist es mit den destruktiven Mustern genauso, sie passieren einfach, man hat da keine Macht mit dem Verstand gegen zu steuern.....

Zitat von DrSeltsam:
Das denke ich auch. Und solche Prozesse bzw. der Konflikt zwischen es ist so und ich will das aber nicht sind m. M. n. oft schmerzhafter und anstrengender, als das akzeptieren selbst. Weil sie keinen Raum für Trauer oder ggf. auch Wut lassen, sondern eben der Konflikt im Vordergrund steht. ...

Ja, das trifft es ganz gut, wie du es beschrieben hast mit dem Konflikt. Ich denke auch der Konflikt hindert einen zu akzeptieren. Wie du in deinem vorherigen Beitrag schon geschrieben hattest, so lange man noch glaubt oder hofft etwas verändern zu können wird dieser Konflikt aufrecht erhalten. Und wie schon gesagt braucht man erst die Sicherheit dass man etwas nicht (mehr) ändern kann um im Transformations-Prozess weiter zu kommen. Aber genau das fehlt mir und bestimmt auch vielen anderen Angstpatienten, diese (Selbst)Sicherheit!

Zitat von seelentraum:
Beziehungen...........inwieweit kann ich da etwas beeinflussen.....man soll den Gegenüber ja nicht ändern sondern auch so akzeptieren wie er ist.......ist es dann falsch hier beeinflussen zu wollen indem man ihm z.B. mitteilt dass man dieses oder jenes Verhalten nicht gut findet oder nicht möchte.....wo hört ein gesunder Kompromiss auf und fängt Akzeptanz an......?!

Gekauft wie gesehen.
Problematisch sind Änderungen und Entwicklungen, die es aber natürlich immer gibt.
Wirklich problematisch sind gesundheitsschädliche Dinge, die sich einschleichen. Alk., zu viel essen und so weiter. Zählt die Bergtour auch dazu? Ab welchem Schwierigkeitsgrad? Das Motorrad auf alle Fälle, meiner Meinung nach. Außer es war schon vorher da.

Zitat von User_0815_4711:
Gekauft wie gesehen. Problematisch sind Änderungen und Entwicklungen, die es aber natürlich immer gibt. Wirklich problematisch sind ...

Ja klar, vieles zeigt sich erst im Verlauf einer Beziehung und Verhaltensweisen und -arten können sich auch ändern oder ein schleichen. Die Frage ist inwieweit versucht man etwas vom anderen zu beeinflussen, dass es besser in das eigene Bild passt bzw. die eigenen Wünsche befriedigt und wann bzw wo setzt Akzeptanz an, also einfach zu sagen ok er ist jetzt eben so, ich kann es nicht (mehr) ändern...... wird da nicht immer ein innerer Konflikt bleiben wenn ich z.b. etwas akzeptieren soll was einem widerstrebt.....um bei deinem Beispiel zu bleiben: der eine sieht das Motorrad als Problem , der andere eben nicht, kann sich meiner Meinung nach durch Akzeptanz nicht ändern.... dann wären wir doch eher wieder beim Prinzip love it, Change IT or leave IT oder?

Zitat von seelentraum:
der eine sieht das Motorrad als Problem , der andere eben nicht, kann sich meiner Meinung nach durch Akzeptanz nicht ändern.... dann wären wir doch eher wieder beim Prinzip love it, Change IT or leave IT oder?

Das Motorrad ist ein sehr gutes Beispiel.
Wofür und wozu plötzlich jetzt eines? Bisher ging es auch ohne. Siehst du die Gefahren nicht?
Ein Motorrad hat einfach keinen Sinn, in dem man dadurch plötzlich glücklicher ist. Es ist ein (Flucht-)Fahrzeug. Eine Tiefenbohrung ist hier auf alle Fälle angebracht.

Zitat von seelentraum:
dann wären wir doch eher wieder beim Prinzip love it, Change it or leave it oder?

Mir fallen jetzt gar keine anderen Möglichkeiten ein, gibt es die überhaupt?

Zitat von User_0815_4711:
Das Motorrad ist ein sehr gutes Beispiel. Wofür und wozu plötzlich jetzt eines? Bisher ging es auch ohne. Siehst du die Gefahren nicht? ...

Für den einen ist es ein Fahrzeug das Gefahren birgt und dem anderen gibt es halt ein Glücksgefühl.... was willst da noch weiter bohren‍️

Zitat von User_0815_4711:
Mir fallen jetzt gar keine anderen Möglichkeiten ein, gibt es die

Akzeptanz wäre die andere Möglichkeit..... wenn ich etwas ändern will akzeptiere ich es ja nicht und wenn ich gehe akzeptiere ich es ja erst recht nicht.... nur wenn ich meinen Widerstand los lasse kann ich evtl auch etwas akzeptieren was ich eigentlich nicht will oder... zumindest in der Theorie

Man muss sein Nervensystem überzeugen, dass es seinen Modus verändert. Von im Alarm und Bereitschaftsmodus sein zu Ich bin absolut sicher - Modus. Dann kann das System die Angst und Anspannungs energie Loslassen.

Zitat von seelentraum:
dem anderen gibt es halt ein Glücksgefühl

Ich kanns nur absolut nicht nachvollziehen - Was soll das für ein Glücksgefühl sein, sich absichtlich in Gefahr zu begeben?
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Zitat von seelentraum:
Akzeptanz wäre die andere Möglichkeit

Love it.

Zitat von Raiauer:
Man muss sein Nervensystem überzeugen, dass es seinen Modus verändert. Von im Alarm und Bereitschaftsmodus sein zu Ich bin absolut sicher - Modus. ...

Hm du meinst also der Widerstand den man in sich trägt hat etwas mit dem Nervensystem zu tun....

Zitat von User_0815_4711:
Ich kanns nur absolut nicht nachvollziehen - Was soll das für ein Glücksgefühl sein, sich absichtlich in Gefahr zu begeben?

Keine Ahnung, ich fahre kein Motorrad, daher kann ich dir das nicht erklären aber es gibt sicher Menschen denen es so geht und die Statt Angst dabei Freiheit empfinden

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