Pfeil rechts

B
allgmein sagt man ja, dass man mit ängsten am besten durch eine verhaltenstherapie lernt umzugehen.

jetzt stellt sich für mich die frage, ob man es auch sinnvoll wäre eine kunsttherapie zu machen....ich habe eine therapeutin für kunststherapie kennen gelernt, die ich total toll finde und ich glaube, dass ich durch kunst einen tieferen einblick in mein unbewusstes erhalte...

was meint ihr dazu? habt ihr erfahrungen mit kunsttherapie? wenn ja, welche? oder was spricht für oder gegen verhaltenstherapie?

23.06.2009 09:58 • 24.06.2009 #1


7 Antworten ↓


P
Huhu!

Ich hatte damals bei meinen Panikattacken eine klassische Verhaltenstherapie. Eine befreundete therapeutin hat mir damals davon abgeraten, weil: Angeblich sei das zu oberflächlich, es ginge nicht um die Psyche und die Ängste selber, sondern man würde sich selber mit Entspannungsübungen konditionieren lassen, wie ein Hund etwa.
Also es sei zu oberflächlich, meinte sie.
Ich hab die Therapie aber trotzdem gemacht und es hat mir enorm viel gebracht. Mein Therapeut war gar nicht oberflächlich, wir haben viel über den Tod meines Papas und meine Ängste generel gesprochen, er hat mir erklärt, was im Körper los ist, wenn man Panik schiebt, und das hat mir sehr geholfen. Ich fühl mich jetzt nach den paar sitzungen schon wieder besser und richtig fit, und für mich war die Therapie sehr hilfreich, obwohl man mir vorher davon abgeraten hat. Alleridngs bin ich viele meiner Probleme auch selber angegangen.. also der Therapeut hatte nicht wirklich viel zu tun, und hat das auch selber oft gesagt

Kunsttherapie stell ich mir sehr schön vor, ich denke, dass einem das viel bringen kann, wenn man sich drauf einlässt.
Mir hilft z.B. Zeichnen auch sehr, wenn es mir schlecht geht, ich denke schon, dass man da gute Ergebnisse erzielen kann.

Probiers doch einfach aus und schau, wie es dir dabei geht!

Jeder empfindet eine andere Therapieform als passend und hilfreich, und der Therapeut hat ja auch viel damit zu tun.

Also wenn du schon die Chance hast und mit der Therapeutin so gut zurecht kommst, dann mach das doch.
Allerdings denke ich, dass man bei Ängsten schon auch die Ängste verstehen und damit umzugehen lernen muss, und das sollte sie dir auch beibringen.
Nicht, dass ihr dann immer nur malt, aber du nicht lernst, wie du die angst im Alltag handeln kannst.

Alles gute,
Pilongo

23.06.2009 11:52 • #2


A


Kunst- versus verhaltenstherapie

x 3


O
Hallo breath

Mir hat 2001 im psychosomatischen Krankenhaus die Gestalttherapie (Kunst?) sehr viel geholfen, mehr als so manche Therapiegruppe.

LG, omega

23.06.2009 12:23 • #3


Christina
Zitat von breath:
oder was spricht für oder gegen verhaltenstherapie?
VT ist gerade bei Ängsten sehr bewährt, hat extrem hohe Erfolgsquoten in vernünftiger Zeit. Das ist wissenschaftlich untersucht und belegt. Inhaltlich kann ich Dir zur Kunsttherapie nichts sagen. Aber ihr fehlen die entsprechenden Belege ihrer Wirksamkeit (als alleinige Therapie, begleitend in einer Klinik mag das anders sein). Und, was ein entscheidendes Kriterium sein könnte: Die VT ist anerkannt und wird von den Krankenkassen übernommen, bei der Kunsttherapie muss man u.U. tricksen, wenn sie überhaupt bezahlt wird.

Liebe Grüße
Christina

23.06.2009 20:03 • #4


B
vielen dank für eure antworten...sie haben mir weitergeholfen...

bei mir ist es ja so, dass ich ein überaus kontrollierter mensch bin...aber irgendwas läuft bei mir verkehrt...ich möchte euch mal ein beispiel geben:

ich leide unter höllischer flugangst....noch dazu kommt höhenangst und platzangst....also die richtigen dinge um NICHT zu fliegen. ich tu's trotzdem, weil ich mich von den ängsten nicht unterkriegen lassen will. im prinzip wäre es auch das, was ein verhaltenstherapeut macht...ich stelle mich meinen ängsten...und das tu ich wirklich....ABER je öfter ich fliege, desto größer wird meine angst!! vor ien paar jahren, bin ich das ganze jahr über zwischen wien und berlin hin- und hergependelt...also ich bin durchschnittlich im 14-tagesrhythmus geflogen....aber anstatt, dass meine angst besser wurde wurde sie immer schlimmer....

und deshalb denke ich, dass ich viel zu kontrolliert bin...ich kann alles tun wovor ich mich am meisten fürchte...weil ich mich selbst zusammennehmen und meine ängste ausblenden kann...

in einer kunsttherapie glaube ich, dass ich mich selbst nicht austrixen kann...da wird das unterbewusstsein noch mehr angesprochen....

glaub ich halt...aber ich werd es testen

24.06.2009 19:33 • #5


P
Das mach mal breath. Schaden kanns nicht.

24.06.2009 19:35 • #6


Christina
Zitat von breath:
im prinzip wäre es auch das, was ein verhaltenstherapeut macht...
Nein, wäre es nicht! Zur VT gehört viel mehr als nur Exposition, und die Exposition ist etwas anderes als das, was Du Dir da zugemutet hast.

Zitat von breath:
ich stelle mich meinen ängsten...und das tu ich wirklich....
Du stellst Dich den angstbesetzten Situationen...

Zitat von breath:
ich kann alles tun wovor ich mich am meisten fürchte...weil ich mich selbst zusammennehmen und meine ängste ausblenden kann...
Mit anderen Worten: Du findest Tricks, Dich den angstbesetzten Situationen zu stellen und die Angst trotzdem zu vermeiden. Kein Wunder, wenn die Angst da trotz Vielfliegerei schlimmer wird.

Zitat von breath:
in einer kunsttherapie glaube ich, dass ich mich selbst nicht austrixen kann...da wird das unterbewusstsein noch mehr angesprochen....
Vielleicht... Aber falls (!) Du damit irgendeinen Einfluss auf Deine Ängste nehmen kannst, könnte sich das eine ganze Weile hinziehen.

Liebe Grüße
Christina

24.06.2009 20:49 • #7


O
Hallo breath

Man malt in der Gestaltungs (Kunst) Therapie tatsächlich Bilder, die das Unterbewusstsein aufzeigen.
Es geschieht absolut ohne bewusste Steuerung.

Die Bildbesprechungen im Anschluss in der Gruppe waren für mich sehr wichtig.

LG, omega

24.06.2009 20:51 • #8





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag