
Maya01
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ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. ich bin einfach komplett überfordert. Ich wohne seit ein paar Monaten mit meinem Freund zusammen. Er hatte schon vor unserer Beziehung zwei Katzen: eine ältere Katze (weiblich, kastriert) und einen jungen Kater, der vor kurzem kastriert wurde.
Seit der Kastration ist hier nur noch Chaos. Die beiden Katzen verstehen sich nicht mehr. Es gibt ständiges Gefauche, Geschrei, Pinkelunfälle, Fellfliegen, getrennte Zimmer, nächtliche Unruhe. Ich kann nicht richtig lüften, kaum schlafen, weil ich immer gucken muss, dass es nicht eskaliert.
Das Schlimme ist: Ich bin damit fast allein. Obwohl es seine Katzen sind, organisiere ich irgendwie alles alleine. von Trennung über Spielzeug bis zur Beruhigung und Beobachtung.
Und leider ist das nicht nur bei den Katzen so. Ich merke, dass ich in der Beziehung immer wieder die Verantwortung übernehme, während mein Freund nur handelt, wenn ich’s hundertmal anspreche.
– Ich musste ihn drängen, mit der Katze zum Tierarzt zu gehen, als sie eine Blasenentzündung hatte.
– Ich habe seine Bewerbungen geschrieben, weil sonst nichts passiert wäre.
– Ich habe mich darum gekümmert, dass er ein neues Auto bekommt, sonst hätte er bis heute keins.
Ich koche, putze, plane, denke für zwei – und wenn ich dann sage, dass ich nicht mehr kann, kommt sowas wie:
„Vielleicht kommst du mit deinen Antidepressiva nicht klar.“
Dabei bin ich mir inzwischen sicher:
Es sind nicht die Tabletten, sondern es ist dieser belastende Alltag, der mich krank macht.
Ich stecke mitten in meiner Depression, bin seit diesem Monat auf Jobsuche und will im September eine Ausbildung anfangen. Und ich frage mich ernsthaft, wie ich das schaffen soll, wenn ich jetzt schon kaum mehr funktioniere.
Ich habe mit meinem Freund mehrmals offen gesprochen, dass mir alles zu viel wird. Also mit der Wohnung, den Katzen, den Aufgaben, der Beziehung. Er sagt dann zwar, dass er’s versteht und er mir helfen will, aber es ändert sich nichts.
Ich habe einfach keine Kraft mehr. Ich bin müde, ständig gereizt, oft wie „weg“, funktioniere nur noch. Und gleichzeitig denke ich immer öfter:
„Ich will hier einfach raus. Ich will irgendwo sein, wo niemand was von mir will.“
Ich frage mich:
– Wie soll ich eine Ausbildung durchziehen, wenn ich nie zur Ruhe komme?
– Wie unterscheidet man Depression von reiner Überforderung?
– Ist es okay, sich zurückzuziehen, wenn man alles allein trägt?
Ich bin einfach leer und kraftlos und weiß nicht, wie lange ich das noch schaffe.
Danke, wenn du dir die Zeit genommen hast, das zu lesen.
Maya
06.06.2025 14:22 • • 08.06.2025 x 2 #1