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callisto
Fühlt Ihr Euch auch manchmal irgendwie verwirrt?
Also ich habe in letzter Zeit öfter das Problem, dass mir auf einmal alles so komisch und fremd vorkommt. Sogar mein Mann oder mein eigenes zu Hause. Dann habe ich totale Panik den Verstand zu verlieren. Manchmal meine ich auch, ich sei auf einmal komisch und würde unnormal rüber kommen. Ist schwer zu beschreiben.
Diese Symptome gehen immer wieder weg aber ich habe immer Angst, dass das der Anfang vom wahnsinnig werden ist. Bin schon total fertig deswegen, weil meine grösste Angst im Moment sowieso darin liegt, den Verstand zu verlieren.

10.11.2007 20:25 • 11.05.2020 #1


181 Antworten ↓


W
Hallo Callisto,

Deine Beschreibung trifft ziemlich genau das, was ich auch schon sehr häufig hatte. Man unterhält sich gerade seit Stunden oder Minuten mit jemanden, und auf einmal kommt so ein seltsames Gefühl wie... Hoppla, wie komme ich denn hier her, alles wirkt so unwirklich und fremd. Man hat das Gefühl als wäre man total abseits auf einmal, wie ein komischer Film um einen.

Ich hatte das schon vor sehr vielen Jahren als Kind und danach bestimmt 15 Jahre kaum noch. Seitdem ich an einer Angststörung leide (3 Jahre) kommt dieses Gefühl häufiger zurück. Da ich zur Zeit eine echt heftige Phase durchmache - nicht nur PA, viel mehr die gemischten psychosomatischen Beschwerden - habe ich dieses Gefühl oft mehrmals am Tag.

Aus meiner Sicht ist unser Nervensystem einfach total überlastet. Alle möglichen Dinge strapazieren und um den Faktor zehn, selbst das Einkaufen wird zur Qual. Durch dieses dissozieren entziehen wir uns mit unserer Aufmerksamkeit ein wenig der Realität, was sich absolut bedrohlich anfühlen kann. Man glaubt, das ist bestimmt nur der Anfang und irgendwann blicke ich nix mehr um mich herum und werde verrückt. Das geschieht jedoch nie behaupte ich. Menschen, die wirklich durchdrehen oder der Realität davonlaufen weisen ein ganz anderes Krankheitsbild auf, naja zumindest denke ich das als Laie. Ein von Psychosen betroffener merkt das oft gar nicht selbst und streitet dieses Entrücken sogar ab.

Also ich vertraue darauf, dass diese komischen Anfälle oder Zustände eine normale Reaktion unserer Seele ist und auch wieder verschwindet oder sich reduziert.

Also, jetzt habe ich erstmal viel getextet. Schreib doch mal, ob Du Dich mit meinen Schilderungen identifizieren kannst und Dir das geholfen hat es besser anzunehmen.

LG Websurfer

10.11.2007 23:34 • #2


A


Ich bin verwirrt :)

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M
Zitat von Websurfer:
Hallo Callisto,

Deine Beschreibung trifft ziemlich genau das, was ich auch schon sehr häufig hatte. Man unterhält sich gerade seit Stunden oder Minuten mit jemanden, und auf einmal kommt so ein seltsames Gefühl wie... Hoppla, wie komme ich denn hier her, alles wirkt so unwirklich und fremd. Man hat das Gefühl als wäre man total abseits auf einmal, wie ein komischer Film um einen.

Ich hatte das schon vor sehr vielen Jahren als Kind und danach bestimmt 15 Jahre kaum noch. Seitdem ich an einer Angststörung leide (3 Jahre) kommt dieses Gefühl häufiger zurück. Da ich zur Zeit eine echt heftige Phase durchmache - nicht nur PA, viel mehr die gemischten psychosomatischen Beschwerden - habe ich dieses Gefühl oft mehrmals am Tag.

Aus meiner Sicht ist unser Nervensystem einfach total überlastet. Alle möglichen Dinge strapazieren und um den Faktor zehn, selbst das Einkaufen wird zur Qual. Durch dieses dissozieren entziehen wir uns mit unserer Aufmerksamkeit ein wenig der Realität, was sich absolut bedrohlich anfühlen kann. Man glaubt, das ist bestimmt nur der Anfang und irgendwann blicke ich nix mehr um mich herum und werde verrückt. Das geschieht jedoch nie behaupte ich. Menschen, die wirklich durchdrehen oder der Realität davonlaufen weisen ein ganz anderes Krankheitsbild auf, naja zumindest denke ich das als Laie. Ein von Psychosen betroffener merkt das oft gar nicht selbst und streitet dieses Entrücken sogar ab.

Also ich vertraue darauf, dass diese komischen Anfälle oder Zustände eine normale Reaktion unserer Seele ist und auch wieder verschwindet oder sich reduziert.

Also, jetzt habe ich erstmal viel getextet. Schreib doch mal, ob Du Dich mit meinen Schilderungen identifizieren kannst und Dir das geholfen hat es besser anzunehmen.

LG Websurfer


hier kann ich nur unterschreiben

glg mimmi

11.11.2007 11:12 • #3


callisto
Also besser hätte ich es nicht beschreiben können. Genau so geht es mir. Seit einigen Tagen habe ich auch so eine heftige Phase, wo jeder Tag irgendwie ein Kampf ist. Sogar beim Kochen vorhin habe ich schon wieder die Hölle durchgemacht. Ich hoffe bald kommen wieder bessere Tage. Wenn mich wieder so ein komisches Gefühl überkommt, werde ich an Deine Worte denken. Das hilft sicher. Ich habe nämlich so eine Angst wahnsinnig zu werden und nicht mehr für meine Kleine Tochter sorgen zu können. Zur Zeit geht es mir echt beschissen.

11.11.2007 12:35 • #4


W
Hallo Callisto,

versuche Dir irgendwie nicht den Kopf darüber zu zerbrechen was noch alles kommen könnte und Du dann damit fertig wirst. Das hört sich leichter an als es ist, ich weiß. Mir helfen dabei Meditationsübungen, nicht nur wegen der entspannenden Wirkung (oft ist es alles andere als entspannend) - sondern weil man lernt, wirklich im HIER und JETZT zu sein. Das mit dem Hier und Jetzt ist zur Zeit etwas in Mode gekommen und diese Schlagwörter liest man ständig in irgendwelchen zweitklassigen Journalen. Aber es ist etwas dran, man sollte es sich einfach mal überlegen - was bedeutet es denn, JETZT zu erleben... bei der Meditation wird Dir das gelingen. Das hört sich erstmal alles profan an, hilft aber auch in den von Dir beschriebenen Situationen ganz extrem.

Hat man so ein Derealisationserlebnis, möchte man ganz schnell für sich alleine sein oder an einem sicheren Ort - aus Angst, man ist der Situation nicht mehr gewachsen... so geht es jedenfalls mir. Und genau dann wende ich die zuvor beschriebene Technik an.

Ich habe etwas durcheinander geschrieben, war gerade nur in Eile....sorry... falls Dich das genauer interessiert, bin ich später nochmal online.

Gruß Websurfer

11.11.2007 18:11 • #5


Melanie29

17.03.2008 22:59 • #6


K
Ich bin auch ein totaler Tabletten-Gegner, aber manchmal geht es eben nicht ohne
Persönlich bin ich der Meinung das eine Therapie in Kombination mit Tabletten am effektivsten ist.

Habe ja auch noch Angstzustände, zwar nicht mehr so stark, aber sie sind allgegenwärtig. Trotzdem habe ich nur 8 Monate Pillen genommen, und sie danach ausgeschlichen. Ich wollte einfach nicht mehr mit Chemie.
Mit deinen Tabletten kenne ich mich nicht aus, hab Zoloft gehabt. Mir ging es eigentlich relativ gut damit.

Frag doch Mal deinen Arzt, ob er die Pillen nicht gegen ein anderes Präparat tauschen kann? Weil so ist das ja auch kein Zustand

17.03.2008 23:45 • #7


Freakazoid
Hallo,

wie lange nimmst du denn die Cipralex? Ich nehme auch Cipralex seit nun ca. 2 Monaten und Anfangs war es bei mir auch schlimmer aber mittlerweile helfen sie mir extrem.

Mache aber bald auch eine Reha in einer Psychosomatischen Klinik hier in der Nähe.

Kombiniere also Medikamente + Therapie mein Psychologe meinte das sei wohl die effektivste Art gegen die Angsterkrankung vorzugehen.

LG Jan

17.03.2008 23:51 • #8


K
Hallo!

Also mein Neurologe hat mir letztes Jahr welche verschrieben. Aber nach vier Tagen musste ich sie absetzen da sie zu stark waren. Und ich schaffe es ohne. Klar ist es ohne Medis schwer. ABer das muss und sollte jeder für sich selber entscheiden! Aber ich bin froh das ich es so hin bekomme und mein Psychologe unterstützt mich voll dabei. Habe für den Notfall Baldrian und Rescue Tropfen meist bei mir. Brauche ich aber nur alle paar Monate mal.
Aber bevor du die Medis wirklich absetzt bespreche es erst mir deinem Arzt. Man kann und darf sie nicht von heute auf morgen so absetzen. Man sollte sie langsam absetzen so viel ich weiß!

18.03.2008 00:00 • #9


M
Hallo Melanie,

wenn du das Medikament nicht gut verträgst, solltest du mit deinem Arzt einen Wechsel besprechen. Bei mir hat Citalopram gut geholfen und es war gut verträglich.
Natürlich ist es besser, wenn du es ohne Medis schaffst ... aber manchmal braucht man medikamentöse Unterstützung um therapiefähig zu werden.
Bei mir war es im Nov. 2006 so, dass ich ohne Citalopram keine Autobahn mehr fahren konnte.

Besprich die Sache mit deinem Psychologen.

Liebe Grüße und eine entspannte Restwoche
Michael

18.03.2008 10:06 • #10


C
Hi Melanie,

leide seit 10 Jahren unter den PA und Depressionen, natürlich können die Medikamente auch gegenteiliges bewirken, ließ mal die Nebenwirkungen da steht das drinnen, meißt ist es nur am Anfang so und sie vergehen wieder, aber vielleicht brauchst du andere, du mußt unbedingt mit deinem Arzt darüber sprechen. Aja und noch was mich hat man vollgepumpt mit Medikamante und mir ist es am Anfang auch schlechter dadurch gegangen, nur leider habe ich meiner Ärztin komplett vertraut und sie redete mir ein das wäre meine Krankheit und verschrieb mir noch mehr um die Nebenwirkungen zu senken, denn wenn man die Dosis erhöte verschwinden manche Nebenwirkungen. Lass das gleiche nicht mit dir machen, lies die Packungsbeilage und du kennst dich selbst am besten, dann brauchst du halt andere es gibt so viele, sonst wechsle den Arzt. Viel Glück und LG. Aja und ich glaube eine Therapie ohne Medikamente ist sicher effektiver, nur manchmal wenn man ganz tief unten ist, muß man zuerst zu Kräften kommen und dann kann man ja probieren die Tabsn absetzen und ohne weiter zu machen, aber das mußt du für dich selbst entscheiden, wenn du glaubst du schaffst es ohne, dann probiers.

19.03.2008 08:39 • #11


S
Hallo Melanie,
ich machs auch ohne Medis. Es ist sehr schwer und dauert lange, aber Du bleibst wenigstens Du selbst. Tabletten legen eh nur einen Mantel auf das Problem, weg gehen wird es dadurch nie. Glaube an Dich und an eine positive Zukunft. Das geht nicht jeden Tag aber kämpfe, es lohnt sich.
Liebe Grüße
Sonja

19.03.2008 09:39 • #12


W
Hallo Melanie!

Da kann ich mich Supermimi anschliessen.

Ich nehme keine Medis und bin seit 3 Wochen dabei meine Ängste zu bekämpfen. Und das klappt sehr gut.
Und vor allem es lohnt sich.

Du musst Dir immer nur vor Augen halten, dass Dir nichts passieren kann!

Wünsche Dir viel Kraft und Mut!

Liebe Grüße
Wutzi

19.03.2008 09:48 • #13


Lysira

23.06.2008 17:29 • #14


Christina
Zitat von Lysira:
Hallo? Ich habe Panikattacken, wenn ich entspannt zuhause auf dem Sofa sitze und wenn ich dann einer echten Gefahr (immerhin hätte er bissig sein können) gegenüber stehe, fühle ich gar nichts?

Kann mir das Jemand erklären oder habt Ihr sowas auch schon erlebt?
Du bekommst, wie jeder andere auch, nur dann Angst, wenn Du an einer Situation irgend etwas als gefährlich bewertest. Zu Hause auf dem Sofa vielleicht einen kleinen, unscheinbaren Piekser in der Rippengegend, der gleich den Großalarm Herzinfarkt auslöst. Hättest Du den Hund früher gesehen, hättest Du vor ihm u.U. auch Angst bekommen. Sicherlich auch dann, wenn er geknurrt oder Zähne gezeigt hätte. Dass Du Dich nicht einmal erschreckt hast, finde ich schon ungewöhnlich, aber möglicherweise bist Du im Grunde ein recht nervenstarker Mensch.

Was ich auch aus eigenem Erleben kenne, ist das Zurücktreten der krankhaften Angst bei realen Gefahren. Da habe ich z.B. beim Autofahren völlig normal reagiert und nicht extra-panisch wie ich es von mir als Angstpatientin eher erwartet hätte.

Und ganz extrem: Es gibt auch Berichte von Agoraphobikern, die im 3. Reich in KZs interniert waren (nicht wegen der Agoraphobie...) und dort keinerlei Symptome hatten, sondern wie alle anderen um ihr Überleben kämpften. Deren Agoraphobie kam dann später in Friedenszeiten wieder. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich das aus dem Angstbuch von Borwin Bandelow.

Liebe Grüße
Christina

23.06.2008 17:43 • #15


G
Hallo ja das kenne ich auch ,habe Flugangst steige eigentlich nicht in ein Flugzeug ,nun habe ich es aber im März dieses Jahr doch gemacht und wie sollte es anders kommen wir hatten plötzlich heftige Turbolenzen .Die anderen Passergiere waren alles am schreien,und ich nichts keine PA konnte meinen Mann noch beruhigen usw. .
Bin in solchen Momenten immer Stark was mich einerseits sehr ärgert das ich das sonst leider nicht so gut im Griff habe.
Lg

23.06.2008 22:14 • #16


F
das is glaub ich ganz oft so das man in dem moment dann plötzlich auf vernunft schaltet, das hab ich auch schon gehabt, so immer mega angst aber dann wo es echt brennzlig wird biste normal und stark wie nie zuvor

23.06.2008 22:20 • #17

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Lysira
Danke Euch, ich dachte schon ich dreh jetzt völlig durch

Ich vermute auch, dass mein Gehirn mir wohl innerhalb von Sekunden signalisiert hat, dass der Hund nicht gefährlich ist. Er machte auch eher einen freundlichen Eindruck. Aber das ich mich nicht mal erschrocken hab, find ich trotzdem merkwürdig.

Aber offenbar ist das mal wieder ein Zeichen, dass wir doch viel stärker sind, als wir denken.

23.06.2008 22:27 • #18


F
das denke ich auch das wir stärker sind als wir denken denn wenn wir kämpfen müssen dann merken wir in dem moment ja nicht irgendwelche symptome, wenn uns aber aus dem nix die angst überrennt kämpfen wir nur gegen symptome und sind starr vor angst und powern uns dann nicht aus, gg ich glaub ihr wisst schon was ich meine gg

23.06.2008 22:33 • #19


S

24.08.2008 11:26 • #20


A


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