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127

J
Bei mir ist es folgendermaßen.

Ich habe extreme Angst vor: - dass ich instabil werde, - dass ich noch einmal ein Zusammenbruch kriege, - alle anderen Ängste sind auch deutlich stärker UND ich habe sich aufdrängende Erinnungen an vergangene soziale Konflikte.

Also bräuchte ich etwas was gegen Ängste, grübeln und sich aufdrängende Erinnerungen.

Ich habe aber Angst, etwas an meiner Medikation ändern zu lassen. Wie es jetzt ist, bin ich zumindest vor dem Zusammenbruch geschützt. Ich habe Angst, dass wenn ich etwas ändere, ich wieder ein Zusammenbruch erleiden könnte.

Wichtig ist auch zu sagen, dass ich nicht gerade belastbar bin.

11.01.2021 00:21 • #61


F
Mir ging es auch nicht besser als Dir Jochanan.
Belastbarkeit war unter Null und Lust auf neue Medikamentenexperimente hatte ich auch herzlich wenig.

Bei jedem neuen Medikament wieder die Angst vor verstärkter Unruhe und bei manchen Medikamenten kam die dann auch.
Bei einem war es dann so schlimm.dass ich in die Psychiatrie musste,das hatte mir echt noch den Rest gegeben.
Nach manchen musste ich direkt auf Klo und kotzen und hatte Durchfall.

Nur liess mein Zustand nichts anderes zu und so hab ich eben die Medikamentenodysse hinter mich gebracht.

Kannst glauben,es war sehr anstrengend und ging auch über meine Kräfte.
Zum Schluss hatte ich innerlich schon aufgegeben aber dann hab ich ein Medikament bekommen,das half.

Du sollst Deine Medikamente ja nicht absetzen ,vielleicht reicht eine Veränderung der Dosierung.
Mir hatte Perazin ganz gut geholfen.
Das nimmst Du doch bereits.
Vielleicht einfach nur das Perazin etwas erhöhen,wäre einen Versuch wert.

11.01.2021 00:28 • x 1 #62


A


Gefühl den Halt zu verlieren - nicht Angst

x 3


J
Ja, Perazin nehme ich bereits. Vielleicht würde es etwas bringen, wenn ich mittags 25 mg nehmen würde, um den Tag zu überstehen. Das Sertralin vielleicht auf 150 mg erhöhen, was aber nur wenig hilft. Das Risperidon vielleicht von 1,5 auf 2 mg.

11.01.2021 00:35 • #63


F
Sertralin ist antriebssteigernd = kann Unruhe auslösen/verstärken.
Nicht so hilfreich.

Perazin beruhigt,was Dir zugute kommt.
Hat zwar keine innewohnende antidepressive Wirkung aber wenn die Ängste weniger werden,reduziert sich auch die Depression.

Vielleicht kannst Du mal mit Deinem Psychiater sprechen,ob man da was verändern könnte.
Das darf man ruhig tun auch wenn man der Patient ist.
Besser gesagt gerade weil man der Patient ist...

11.01.2021 00:42 • x 1 #64


J
Wenn das so ist, würde ich gerne das Sertralin auf 50 mg verringern oder ganz absetzen und mittags Perazin oder Opipramol nehmen.

Mit Opipramol hatte ich früher sehr gute Erfahrungen. Die kann man auch mittags nehmen oder 3 mal über den Tag vertreilt.

11.01.2021 00:49 • #65


F
Genau!
Merkst doch bereits selbst,was Dir besser tut und was nicht.
Das wäre in jedem Fall eine deutliche Verbesserung Deiner Lebensqualität.

Und gar nicht so schwer umzusetzen.

11.01.2021 01:12 • x 1 #66


J
Ich habe da mal eine Frage.

Nun ist es ja so, dass ich kaum belastbar bin. Ich kann vielleicht eine Stunde lernen, aber bin dann den ganzen Tag über nicht zu gebrauchen. Die Arbeitsmaßnahmen hatte ich auch nicht lange ausgehalten. Intensive Filme zu gucken ist ebenfalls schnell zu viel.

Ich empfinde mich offen gesagt als völlig normal. Meine Interessen, meine Meinung, Appetit, ... ist alles normal. Es ist aber halt so, dass alles extrem schwer ist und mit fürchterlichen Symptomen verbunden ist, auch körperlichen.

Ist das alles eine sehr schwere Depression oder ist das irgendwie, dass ich vor allem auch aufgrund meiner Angst, viele Anspannungen habe und meine Psyche schnell ein Schlussstrich zieht?

Ich bin nicht der Meinung, dass ich typisch depressiv bin.

12.01.2021 01:14 • x 1 #67


blue1979
Abend, ich glaube, dass Depressionen viele Gesichter u Symptome hat und somatisierungsstörung auch ein begleitsymptom von Depressionen oder in Wechsel mit angststörung ist. Vielleicht nennt man das maskierte Depression.

Deine Seele spricht durch deinen Körper und es ist nervig u schmerzhaft .Ich sehe da auch keine spontane Heilung außer lebenslang immer wieder kleinere Themen zu bearbeiten ohne in der Vergangenheit rumzuwühlen und nicht nur kognitiv sich weiter zu entwickeln , sondern auch eine Bindung zu sich selbst aufzubauen . Ich hab bisher keine Bindung zu mir und daher bin ich den Somatisierungsgedönse völlig ergeben und denke bei jedem Schmerz an das schlimmste bzw Stimmung ist im Keller. vielleicht geht das in Richtung innere Kindarbeit.

Wünsch dir gute Nacht und alles gute für die Klinik !

12.01.2021 01:36 • x 1 #68


J
Hallo liebe blue,

ich hatte einige Erlebnisse, die mich völlig überfordert habe und seit dem bin ich instabil, also ich habe mich anscheinend noch nicht davon erholt und gestärkt. Typisch depressiv ist das nicht. Vielleicht ist es die Angst, die mich schützen möchte.

Die Arbeit mit dem inneren Kind finde ich sehr wichtig. So ganz wenig. Einmal die Woche oder alle zwei Wochen. Ganz viel Stabilität dazu.

Ja, es ist wohl eine Lebensaufgabe. Da wird sich kein Wunder bei der jetztigen Klinik ergeben. Ein Schritt nach dem anderen.

Ich wünsche dir eine gute Nacht und schöne Träume.

12.01.2021 01:39 • x 2 #69


blue1979
Danke, schreibe mal abundzu aus der Klinik, wie du dich da fühlst und zurecht kommst. Erstmal ein gutes Ankommen!

13.01.2021 15:37 • x 1 #70


J
Ich fühle mich völlig haltlos. So als hätte ich keine eigene Kontrolle mehr über mein Leben, als ob meine Symptome und alles andere alles bestimmt. Vorgestern hatte ich in der Klinik eine Panikattacke. Mir fehlt die innere Stärke bzw. Festigkeit. Das ist sicherlich auch der Grund, warum ich beide Male den Zusammenbruch bekam und warum ich immer öfter und mehr psychosomatische Schmerzen hatte.

Jetzt bin ich gerade zu Hause, da ich heute Geburtstag habe und die Fahrt war so anstrengend, dass ich starke Kopfschmerzen habe und mir schwindelig ist.

Mir fehlt der sichere Haften, der innere Halt.

Bislang, also nach den fast zwei Wochen, würde ich sagen, dass es mir deutlich schlechter geht, als wie zu Hause. Aber ich möchte gerne weiterhin in der Klinik bleiben, weil sich ja zeigt, was mir fehlt und ich hoffe sehr, dass sie mir dabei helfen können.

Außerdem meinen die Ärzte und Psychologen in der Klinik soweit, dass die zwei Zusammenbrüche und auch alles andere bei mir wegen der Angst da ist. Also anscheinend habe ich ganz extreme Ängste, wie früher.

Ich hab euch lieb.

25.01.2021 15:08 • x 1 #71


I
Lieber Jochanan,
ich wünsche Dir alles Gute zu Deinem Geburtstag
Auf das alle deine Wünsche in Erfüllung gehen.
Finde ich gut, dass du den Klinikaufenthalt diesmal durchziehen wirst !

25.01.2021 15:15 • x 1 #72


Hoffnungsblick
Hallo Jochanan, alles Gute zum Geburtstag!

25.01.2021 15:18 • x 1 #73


blue1979
Hallo Jochanan,
Alles Gute zum Geburtstag!
Wie lange geht dein Aufenthalt in der Klinik? Fühlst Du dich dort gut aufgehoben und hast du auch neue Kontakte knüpfen können?

25.01.2021 16:05 • x 1 #74


Acipulbiber
Alle Liebe zu Deinem Geburtstag, wünsche ich Dir

25.01.2021 23:01 • x 1 #75


J
Ich habe die Therapie abgebrochen am Freitag. Ich sah kein Sinn mehr. In die Angstgruppe durfte ich nicht. Da hieß es, es würde nicht passen und die Einzeltherapie war auch sinnfrei. Aber ich konnte mich gut erholen, zur Ruhe kommen und meine Schmerzen haben sich stark verringert.

Etwas sehr wichtiges habe ich dort gelernt, was ich zwar teilweise schon wusste, aber was mir noch einmal etwas klarer wurde.

Die zwei Zusammbrüche waren ausgelöst durch starke Panikattacken und ich komme mit meiner Instabilität nicht klar und verfalle bei Belastungen schnell in die Passivität und kriege Panik und Schmerzen, weil ich mir etwas nicht zutraue oder mich als überfordert sehe, aber eben weil ich mir etwas nicht zutraue und mich selbst in die Ohnmacht führe.

Also was ich tun muss:

- weiterhin an meiner Stabilität arbeiten,
- Angstkonfrontation, u.a. Angst instabil zu werden, Angst vor Symptomen, Angst ein Zusammenbruch zu erleiden ...
- Wieder das Gefühl erlangen, dass ich die Kontrolle über mein Leben habe und nicht meine Symptome alles bestimmen
- Selbstsicherheit, dass ich Leid ertragen kann

Die Klinik hat sich gelohnt, weil die Schmerzen weg sind und ich mich etwas erholen und Kraft sammeln konnte.

Der Rest liegt jetzt an mir.

30.01.2021 21:33 • x 3 #76


J
Ich schreibe dies, damit es kein apprupten Eindruck erweckt.
Ich bin am überlegen, das Forum zu verlassen.
Ich denke, dass ich an einen Punkt angekommen bin, an dem ich mehr machen und weniger denken sollte.
Dazu gehört dann auch die Akzeptanz, wenn es nicht klappt oder es schwer wird.

08.02.2021 15:37 • x 1 #77

Sponsor-Mitgliedschaft

A
wenn es dir nicht gut tut hier zu sein.....?
Schade wäre es schon, natürlich können wir dein Problem nicht lôsen aber das ist sicher auch nicht dein Anspruch.

Helfen kannst nur du dir.....aber hier hast du doch auch einige Kontakte...?ich würde es mir überlegen... liebe Grüße

08.02.2021 15:42 • x 1 #78


blue1979
Hallo Jochanan,
die Entscheidung triffst du allein.Wenn du neue Wege gehst nach aussen, ist das auch gut und da wünsche ich Dir das Allerbeste!


Ein paar andere Ideen: Wie wäre es mit einer Forumspause? Dann hättest Du noch eine Brücke, wenn du später zurück kommen willst. Gerade jetzt in der Coronazeit ist es auch ganz nett , ein Forum für seine Sorgen oder Ängste zu haben.

Du bist seit 2015 hier und vielleicht könntest du mehr in die Mentorrolle gehen und andere abundan mit deinen sehr wohlwollenden Beiträgen ermutigen statt ganz rauszugehen? Wobei ich es verstehe, wenn du was Neues anfängst und altes zurück lässt.
Vielleicht findest du hier einen Strang für leichte THemen, Sport, small talk etc. ohne in die Krankheitsgeschichte anderer tief einzusteigen? Das kostet auch viel Zeit und Energie ...

08.02.2021 16:32 • x 1 #79


Hoffnungsblick
Zitat von Jochanan:
Dazu gehört dann auch die Akzeptanz, wenn es nicht klappt oder es schwer wird.


Ja, lerne erst mal, etwas auszuhalten und durchzutragen, auch genau dann, wenn es schwer wird.
Erst wenn du weißt, dass du das schaffst, bist du stärker.

08.02.2021 19:55 • #80


A


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