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Ronja009
Hallo an euch alle,
Viell. kann/ mag mir jemand von euch weiter helfen bzw. Tipps geben, wie ich meine aktuelle Situation annehmen bzw. verstehen kann:
Ich bin verheiratet und unser erstes Kind kommt in einigen Wochen zur Welt. Wir hatten einige Fehlgeburten, die wir verkraften mussten und die mir echt an die Substanz gingen und die sich, wie man sich durchaus vorstellen kann, nicht einfach so wegdrücken liessen. Will heissen, ich musste an mir arbeiten Angst und Gefühle zulassen.
Wie dem auch sei, ist dies nicht das eigentliche Thema, nur diese besagten Situationen liesen mich nachdenken über vieles in meinem Leben.
Hängen geblieben bin ich dann an zwei Freundinen, die wohl zur gleichen Zeit einen ziemlichen Wandel vollzogen, viell. fiehl es mir erst zu diesem Zeitpunkt auf. Die erste Freundin, wohnt 5-6 Stunden von mir entfernt und früher da hörte man sich jeden Tag und ja, wir waren beste Freundinen. Als ich geheiratet habe, änderte sich dieser Zustand schlagartig und zwar nicht meinerseits sondern sie meldete sich immer weniger. Irgendwann kam sie dann nochmals auf Besuch und ihr Verhalten war mehr als nur unangebracht. Das jetzt genau zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen.
Danach herrschte Funkstille, jeder der Anwesend war, als sie zu Besuch war war schockiert über ihr Verhalten (ständig angepisst nichts gut genug und bei mir zu hause sich alles ungefragt nehmen waren nur einige wenige Dinge).
Heute hören wir uns ab und zu noch sagen wir 2 Mal im Jahr und das wars.
Ich habe ehrlich gesagt heute noch zu knabbern an der Situation, wie man sich so Nahe stehen konnte und nun spielt man nicht Mal mehr eine Rolle in dem Leben des anderen. Mich hat es sehr verletzt und ich kam mir auch rückblickend von ihr sehr ausgenutzt vor.
Zu meiner Hochzeit habe ich ihr alles bezahlt Friseur, Hotel etc. weil ich sie unbedingt dabei haben wollte und sie als Studentin wenig Geld hat. Ja, ich weiss, dass ich es freiwillig getan habe aber von ihr kam NIX, kein Kärtchen kein Blümchen nichts. 2 Wochen nach meiner Hochzeit hat sie sich um 500Euro im Monat einen Personal Trainer gegönnt.
Kommen wir zu Freundin Nummer 2: Wir sind auch schon ewig befreundet. Sie hatte einige schwere Schicksalschläge zu verkraften und ist ebenso wie Freundin Nr. 1 Single und lebt allein.
Als ich schwanger wurde, begann der Bruch. Sie hat mich in 9 Monaten nie gefragt wie es mir geht oder wie es dem Baby geht, trotz meiner Vorgeschichte, die sie kannte. Wir haben uns jeden Tag über SMS gehört und wenn ich ihr sagte, dass ich zum Arzt gehe, hat sie es einfach überlesen und mir erst am nächsten Tag wieder geschrieben.
Ich weiss, dass ich nicht der Nabel der Welt bin wegen meiner Schwangerschaft aber es hat mich verletzt nicht einmal gefragt zu werden.
Ich hab sie daraufhin angesprochen aber sie hat geblockt mit den Worten ist doch nicht wahr. Danch herrschte Funkstille, bis ich mich wieder gemeldet habe. Geändert hat es nichts, es läuft wie vorher. Ich intressiere mich für sie, sie sich wenig bis gar nicht für mich. Manchmal ist es Tagesabhängig guter Tag, dann werden Spässchen gemacht; Schlechter Tag werde ich mitgezogen bzw. alles kritisiert was ich sage oder schreibe. Seit einer Woche kam auch von ihrer Seite keine SMS mehr und ich hab es satt, ihr hinterherzu schreiben und meine Freundschaft ständig anzupreisen.
Ich bin eine gute Freundin, das behaupte ich jetzt, weil ich mich so weit selbst reflektieren kann, jedoch haben mich diese beiden Freunde ins wanken gebracht.
Ich fühle mich unsicher im Bezug auf meine anderen Freundinnen und wenn sich eine Mal nicht meldet, habe ich sofort Verlustängste bzw. denke darüber nach ob ich etwas falsch gemacht gesagt etc habe. Manchmal fühle ich mich nicht mehr wie ich selbst. Ständig habe ich Angst weitere Freunde zu verlieren indem ich viell. etwas falsches sage etc.
Andere Freunde, denen ich die Situation erzähle, sagen mir immer wieder, dass es einfache Eifersucht ist. Beide der Freundinnen sind Single, suchen die Liebe (bewusst oder unbewusst) und ich habe sie eben gefunden.
Eifersüchtig auf eine Freundin? Eifersüchtig darauf, dass mich jemand liebt und ich ihn bzw. eifersüchtig auf darauf, dass ich ein Baby bekomme, nachdem ich so vieles durchmachen musste?!
Machen wahre Freunde das? Wie gehe ich damit um? Muss man manche Freunde einfach ziehen lassen und wie bekomme ich diese blöden Verlustängste aus meinen Gedanken?

Das war jetzt aber lang . Danke fürs lesen.

Ronja

06.02.2017 12:22 • 06.02.2017 #1


9 Antworten ↓


4_0_4
Hi,

noch bevor ich das gelesen habe, kam mir ein ähnlicher Gedanke:
Zitat:
Andere Freunde, denen ich die Situation erzähle, sagen mir immer wieder, dass es einfache Eifersucht ist.


Ich meine ich bin ein Mann und kann den Wunsch nach Heirat und Kindern nicht so nachvollziehen. Aber so etwas habe ich auch schon erlebt bei anderen.
Es ist nicht unbedingt Eifersucht. Es ist halt so, dass sie evtl. mit dem konfroniert werden was sie sich sehnlichst wünschen. Die Situation wedelt sinnbildlich mit der Karotte vor dem Lasttier herum.
In wie weit sie nur traurig sind oder es dir nicht gönnen und so Mißgunst, Neid und Eifersucht entstehen kann ich dir nicht beantworten.
Da das aber mehrere Personen so sehen, würde ich dahin tendieren das auch so zu sehen. Sich selbst zu refkletieren ist immer gut, denn nicht immer hat die Mehrheit recht.

Wie man damit umgeht?
Du fühlst dich scheinbar unkomfortabel mit der Situation. Du solltest dir selbst klar darüber werden was dir diese Freundschaft wert ist und entsprechend auf sie zugehen und Geduld zeigen. Also kommuniziere das (hast Du ja auch schon getan). Ändert sich am Ende deiner Geduld nichts solltest Du eine Entscheidung treffen. Ob Du dir eine Freundschaft so vorstellst oder nicht.

Reden, Kontakt einschränken oder Kompromisse ja, aber alles muss man nicht tolerieren. Manchmal ist es halt so, dass man sich eine Auszeit gibt oder dass die anderen das nach Jahren einsehen das sie sich unpassend verhalten haben. Aber manchmal halt nicht. Dies liegt jedoch nicht in deiner Hand. Den eigenen Selbstwert sollte man da immer im Auge behalten.

Gruß
Cube

06.02.2017 12:52 • x 1 #2


A


Freunde und Verlustängste

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Ronja009
Lieben Dank Cube,
Ich weiß, dass mein Selbstwert nicht davon abhängen sollte, ob sich Freundschaften trennen oder nicht. Leider hört meins so gar nicht auf mich . Dieser Gedanke bzw. diese Angst, schwingt jetzt in meinem Alltag stark mit, besonders eben im Umgang mit Anderen reflektiere ich glaub ich zu stark, anstatt einfach ich zu sein.
Viell. ist das Verhalten auch nicht sonderlich abnormal wenn man bedenkt, dass 2 so gute Freunde mehr oder weniger weggehen.
Eine einseitige Freundschaft möchte ich eigentlich nicht führen, so weit reicht mein Selbstwert, trotzdem tuts irgendwie weh.

Danke nochmal

06.02.2017 13:16 • #3


4_0_4
Das dies emotional weh tut ist mir bewusst. Kenne das aus eigener Erfahrung. So etwas vermeide ich so gut wie möglich zu schreiben. Versuche neutrale und sachliche zu schreiben.

Wenn dann gleich zwei Menschen sich komplett anders Verhalten wie man es erwartet - das ist völlig normal und verständlich das man Angst bekommt und sich zu sehr hinterfragt.
Was da wirklich hilft ist sich immer wieder die Realität bewusst zu machen.
Also so Dinge wie:
Ich bin auf sie zugegangen und habe es angesprochen. Ich habe meine Gefühle offenbart.
Ich habe Mut und Geduld bewiesen.

Auch wenn ich damit mal wieder das Phrasenschwein füttere - Im Leben begegnen einen immer wieder Menschen. Die einen begleiten dich nur kurz, andere eine Weile, manche ein Leben lang. Manchmal entfernt man sich, manchmal kommt man wieder zusammen.
All das sollte man ein Stück weit als ein Gesamtbild sehen und sich für jeden Moment mit einem Freund freuen. Aber auch loslassen können.

06.02.2017 14:15 • x 1 #4


Schlaflose
Was du von deinen zwei Freundinnen geschrieben hast, könnte ich sein. Ich habe mich bei allen meinen Freundinnen so verhalten, sobald sie geheiratet haben. Bei mir war es der pure Neid. Ich kann aufgrund meiner Sozialen Phobie und ängstlichen (vermeidenden) Persönlichkeitsstörung keine Partnerschaft eingehen. Damals hat mich das total fertig gemacht, dass alle schaffen, einen Partner zu finden, nur ich nicht, obwohl ich eigentlich gar keinen wollte. Aber ich kam mir minderwertig vor, dass ich den Erwartungen der Gesellschaft nicht entsprechen kann. Ich habe die Kontakte einfach abgebrochen und hatte einen totalen Hass auf alle.

06.02.2017 15:03 • x 3 #5


Ronja009
Liebe Schlaflose,
Vielen lieben Dank auch an dich. Dein Beitrag hat mir sehr geholfen, denn letztere Freundin, hat durch diverse Schicksalsschläge, auch eine wie von dir beschriebene Haltung angenommen. Sie hat nie darüber gesprochen und wenn, dann nur sehr oberflächlich. Hilfe von außen habe sie nicht nötig, denn nur allein ist man wirklich stark, so ihre Einstellung.
Viell. Muss ich lernen zu begreifen, wie Cube sagt, dass manche Menschen nicht bestimmt sind das ganze Leben an meiner Seite zu sein. Loslassen ist halt nicht so meins, weil nicht Kontrollierbar (ich bin ein Kontrollfreak).
Wie wird man wieder man selbst? Ich vermisse es andere Freunde zu geniessen und ärgere mich gleichzeitig mir über so was triviales Sorgen zu machen bzw über etwas das ich nicht beeinflussen kann. Da wären wir wieder beim kontrollieren

06.02.2017 20:07 • #6


SAMUZ
Pass auf dich auf

06.02.2017 20:15 • x 1 #7


4_0_4
Ja, es ist richtig, manche sind nicht dazu bestimmt. Aber bedenke Du weißt nie im Voraus wie sie sich entwickeln und ob sie irgendwann zurückkehren.
Man hinterfrägt was einem der Mensch/die Bindung Wert ist. Hilft ihnen oder lässt es gut sein. Man sollte nur mit dieser Entscheidung umgehen können.
Seine eigenen Entscheidungen zu akzeptieren ist nicht immer leicht. Damit meine ich den Frieden darüber zu haben.

Das was die vermutlich nachgeht ist das Du Emotionen, Freundschaft, Unterstützung gegeben hast und das alles plötzlich für die anderen nichts mehr Wert ist, bzw. sie es noch gefühlt entwerten und wegstoßen. Dazu hattest Du vermutlich gefühlt keine Kontrolle darüber. Als Kontrollfreak ist das eine dann vermutlich prägender. Diese Ereignisse sind vermutlich noch in dir gespeichert, inkl. der Emotionen in genau dem Moment.

Wenn Du das für dich mit auch als einen Kontrollverlust wertest, solltest Du das auch als Ansatz sehen um damit umzugehen.

Loslassen ist wirklich gut.

06.02.2017 20:39 • x 1 #8


Ronja009
Eigentlich geht mir nach, dass man keine gemeinsame (im Moment) Zukunft hat bzw. gerade ändert sich mein Leben so grundlegend und nun zu akzeptieren, dass es einst so guten Freunden, egal ist lässt mich immer wieder rätseln wieso und weshalb.
Eine andere Freundin hat mir gesagt, dass Freundschaften wie Beziehungen sind und wenn sie einseitig wird sind sie meist vorbei. Viell. befinden wir uns gerade in so unterschiedlichen Lebenssituationen, dass es nicht mehr zu vereinbaren ist/wäre.
Wird schon werden bald hab ich ein Baby hier im Haus und freue mich, dass meine Lebenssituation sich verändert.

Lg

Ronja

06.02.2017 21:03 • #9


4_0_4
Das freut mich für sehr für euch.

Ohne der Namensgebung vorgreifen zu wollen, aber wenn Louis auf Entdeckungsreise geht ist es alles andere als langweilig.

06.02.2017 22:00 • #10


A


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