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L
hallo,

ich weiß gerade nicht mehr wirklich weiter mit meinem leben.
also ich bin 20 und habe seit über 5 jahren eine essstörung, es begann mit magersucht und bulimie. seit fast 4 jahren habe ich binge eating und bulimie. es begann alles mit dem tod meines vaters und das meine essstörung in extreme essanfälle umgeschlagen hat, hatte damals viel mit verzweiflung zu tun. ich war 16 und stark untergewichtig(wegen meiner magersucht), wurde dann zum zunehmen gezwungen(hatte aber kaum unterstützung) und daraus haben sich die essanfälle entwickelt-die ich bis heute noch regelmäßig habe(und mich zerstören).
bei mir beginnt ein essnfall meistens, wenn ich mich einsam oder minderwertig fühle. ich weiß, man sollte an seine selbstliebe arbeiten, doch ich stecke halt in diesem kreislauf drin, den ich bis jetzt ncoh nicht durchbrechen konnte. therapien und klinikaufenthalte hatte ich schon, hat leider langfristig nicht geholfen. wenn ich dann wieder alleine bin(wohne in einer zweck wg) kommen die negativen gefühle und gedanken zurück, die oft ein auslöser für fressanfälle sind.
hat es hier vielleicht jemand aus essanfällen raus geschafft une aus der isolation(mittlerweile habe ich angst mich zu verabreden, weil ich mich so unwohl in meiner haut fühle)?
lg, lisbeth

31.07.2016 13:14 • 23.02.2019 #1


8 Antworten ↓


Hotin
Hallo lisbeth20,

Zitat:
ich weiß gerade nicht mehr wirklich weiter mit meinem leben.
also ich bin 20 und habe seit über 5 jahren eine essstörung


herzlich willkommen hier im Forum.

Ein junger Mensch weiß sehr schnell mal nicht mehr, wie es weiter gehen kann.
Das sollte Dir keine Angst machen. Das Leben ist wie eine Dauer-Schule. Nur wer ständig Neues über sich und
die anderen Menschen lernt, hat eine Garantie zufrieden zu werden.
Warum ärgerst Du Dich schon seit 5 Jahren mit einer Essstörung?
Welchen Vorteil hast Du dadurch? Möchtest Du eigentlich eine andere Person sein?

Zitat:
das meine essstörung in extreme essanfälle umgeschlagen hat, hatte damals viel mit verzweiflung zu tun.


Was hat Dich denn so verzweifeln lassen?

Zitat:
bei mir beginnt ein essnfall meistens, wenn ich mich einsam oder minderwertig fühle.


Das kenne ich gut. Bei Stress und Ärger fange ich auch an mehr zu essen.

Zitat:
ich weiß, man sollte an seine selbstliebe arbeiten, doch ich stecke halt in diesem kreislauf drin, den ich bis jetzt
ncoh nicht durchbrechen konnte.


Vermutlich ist das kein Kreislauf. Es ist aber ein Verhalten, was Du Dir selbst zugelegt hast. Anstatt den glücklichen
Weg zu wählen, nimmst Du meistens eine Abkürzung. Was müsste denn passieren, damit Du aus dem Kreislauf raus
kommst? Hast Du dafür eine Idee?

Beschreibe doch mal, wie Dein Wohnen in der Zweck WG aussieht.

Als junge Frau hast Du noch ein langes Leben vor Dir. Was wünschst Du Dir?
Welche Ziele hast Du für die nächsten Jahre?

Viele Grüße

Bernhard

31.07.2016 17:34 • #2


A


Essstörung, Einsamkeit und Angst

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L
hallo bernhard,

danke für deine anntwort!
ich denke meine essstörung ist eine art sicherheit für mich, die mich aber gleichzeitig gefangen hält und abhält von dem richtigen leben und weiterzukommen. ansonsten gibts da wenig positives, eher genau das gegenteil. ich möchte nicht unbedingt eine andere person sein, nur wieder so wie ich es vor dem ganzen kram war. aber mir ist bewusst, dass dies nicht wirklich möglich ist. man kann halt nur im hier und jetzt leben.

ich bekam damals von der charite ein schulverbot(ich war 16) und war dann nur noch zu hause, auch abgekapselt von freunden(aber hatte nicht mehr viele). allerdings wohnte ich zu dem zeitpunkt mit meiner 4 jahre älteren schwester alleine, wo ich etwas abgerutscht war. ich wurde halt sehr unter druck gesetzt mit dem zunehmen, auch von einer klinik am anreisetag wieder nach hause geschickt(wegen meinem starken untergewicht, hatten am we keine richtigen ärzte da) und dann war das wie ein schalter in meinem kopf, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu essen(bis mir kotzübel war).
ja, und dieser kreislauf macht sehr verzweifelt zuätzlich, plus die starke und zu schnelle gewichtszunahme.


ich glaube, mein leben fühlt sich oft sehr sinnlos an. es wäre bestimmt hilfreich mehr dinge zu machen, die mir freude bereiten und ich müsste mehr kontakte knüpfen wie vorher.
zweck wg bedeutet wir wohnen zusammen aber machen nichts gemeinsam.
was ich mir wünsche ist mich mehr zu verwirklichen, vlt mal zu reisen für ein jahr,wieder richtige freunde finden, meine essstörung aufgeben, mich wieder wohl fühlen.
lg

31.07.2016 17:51 • x 1 #3


Hotin
Hallo lisbeth20,

danke für eine wirklich tolle Antwort.

Zitat:
ich denke meine essstörung ist eine art sicherheit für mich, die mich aber gleichzeitig gefangen hält und abhält
von dem richtigen leben und weiterzukommen.


Du wirst Recht haben. Mit Deinem Problem scheinst Du Dich schon sehr gut auszukennen.
Was könnte Dir denn auch viel Sicherheit geben, damit Du Deine Ersatzsicherheit Essstörung nicht mehr so oft benötigst?

Zitat:
ich möchte nicht unbedingt eine andere person sein, nur wieder so wie ich es vor dem ganzen kram war. aber mir
ist bewusst, dass dies nicht wirklich möglich ist.


Da wirst Du Recht haben. Leben geht immer vorwärts, nicht rückwärts.
Deswegen sprach ich von Dauer-Schule Leben. Zufriedenheit entsteht, wenn Du ständig etwas Neues lernst und
das dann auch umsetzt.
Als Mensch schaust Du nach vorn. Daher darfst Du Dir nie wünschen, dass etwas noch so ist, wie früher.
Deine Blickrichtung scheint falsch zu sein.

Mein Auto hat 5 Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Wenn ich mir das Getriebe umdrehen lasse, also nur
noch einen Vorwärtsgang habe, aber 5 Rückwärts-, dann habe ich sofort ein Problem. Das Fahren funktioniert nicht
mehr wie früher. Ich denke, Ich kann zwar noch fahren, aber jetzt überholen mich alle.
Du weißt, was ich meine?

Zitat:
ich glaube, mein leben fühlt sich oft sehr sinnlos an,


Das ist nichts außergewohnliches. Je mehr Wohlstand wir haben, umso weniger wissen wir, wofür wir eigentlich da sind.
Du solltest dir also selbst unbedingt etwas überlegen, was für Dich sinnvoll sein kann.

Zitat:
mehr dinge machen könnte helfen und ich müsste mehr kontakte knüpfen wie vorher.


Mach das. Damit gibst Du Deinem Leben einen Sinn.

Zitat:
was ich mir wünsche ist mich mehr zu verwirklichen, vlt mal zu reisen für ein jahr,wieder richtige freunde finden,
meine essstörung aufgeben, mich wieder wohl fühlen.


Das hört sich superstark an. Mach das doch.
Was bitteschön, hindert Dich eigentlich noch daran?
Ist es nur die Blickrichtung, die Ungewissheit vor dem, was kommen könnte
und die Angst versagen zu können?

Du hast ja richtig Power. Gib mal etwas Gas und geh wieder los.
Vieles wird nicht funktionieren, aber das, was klappt, das ist immer Dein Erfolg.
Und Deine Erfolge werden Dich zufriedenstellen

Dafür wünsche ich Dir alles Gute

Viele Grüße

Bernhard

31.07.2016 18:26 • x 1 #4


L
dankeschön!

letztlich muss ich mir den halt/die sicherheit selbst geben. von außen bekomme ich das nicht. aber die lösung ist dann wohl,die dinge die mich interessieren und ich mir so sehr wünsche umzusetztendran zu bleiben. es ist ja nicht unmöglich.
reisen z.b. kann ich leider erst in 2 jahren, weil ich ab september mein abitur nachhole.
ich hindere mich daran natürlich selber. aber ich möchte/muss/werde das schaffen.

31.07.2016 18:49 • x 1 #5


Hotin
Hallo lisbeth20,

Zitat:
letztlich muss ich mir den halt/die sicherheit selbst geben. von außen bekomme ich das nicht.


Du weißt ja schon alles.
Also brauchst Du doch Deine Essstörung gar nicht mehr. Deine Hauptsicherheit ist doch schon lange Dein Wissen.
Viele Erfolg beim Abi nachholen.
Reisen kannst Du später immer noch.

Alles Gute

Bernhard

31.07.2016 19:27 • #6


S

23.02.2019 20:06 • #7


M
Ohje, es tut mir erst einmal sehr leid zu lesen, dass deine Eltern dich nicht ernst nehmen. Hast du es denn einmal direkt angesprochen? Oder kannst du dich allgemein nicht so gut an deine Eltern wenden, wenn du Probleme hast?
Gerade was die Ernährung angeht, sollten sie dir eine Stütze sein. Vielleicht kannst du das einmal direkt ansprechen und auch wirklich offen und ehrlich sein, dass es dich belastet. Es wäre schön, wenn sie dir dabei helfen einen Essplan fertig zu machen, der dir hilft dich ausgewogen und kalorienarm zu ernähren.
Und natürlich ist Couching nicht so gut, wenn du grad viel zugenommen hast Bewegung ist hier das A und O.
Was meinst du denn? Könnte deine Verstimmung dadurch gekommen sein, dass du dich in deinem Körper nicht wohl fühlst, evtl. Pubertät? Oder fühlst du, dass es ernster sein könnte?

23.02.2019 20:39 • #8


S
Ich hab mich schon einige Male darüber unterhalten allerdings glaube ich wollen die nicht ganz realisieren dass mein Verhalten schon krank ist vor einem halben Jahr hatte ich noch alles unter Kontrolle.. war auch regelrecht sportüchtig und hatte einen relativ niedrigen BMI hatte damals bestimmt auch 15-20 kilo über dem Sommer abgenommen. Ich kenne mich sehr gut vielleicht schon etwas zu gut mit Ernährung aus und weiß ganz genau was gut für mich ist und was ist. Durch meine Gewichtszunahme fühle ich mich nicht mehr wohl in meinem Körper. Habe mittlerweile ein total-egal-Einstellung entwickelt und bin deshalb noch sehr selbstbewusst

23.02.2019 21:16 • #9





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