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L
Leider weiß ich nicht, mit wem ich reden soll, und denke, das es vielleicht hilft es hier nieder zu schreiben.

Ich bin W, 22 und gelernte Krankenschwester. Ich verdiene nicht viel, aber zum normalen Leben reicht es. Ich habe alles was ich brauche, Wohnung und Lebensmittel, einen Job mit festem Einkommen, einen niedlichen Hund und bin Gesund. Ich habe einen Freund, mit dem es anfänglich schwierig war, der mir aber mittlerweile die Welt zu Füßen legt und alles versucht das ich Glücklich bin. Zur Familie besteht mäßig guter Kontakt, da sie weit weg wohnen.

Trotzdem bin ich oft traurig und niedergeschlagen. Ich weine oft wenn ich alleine bin und sehe im Leben keinen Sinn. Anfangs habe ich das gut verstecken können, mittlerweile fragt mein Freund häufig was mit mir los ist,er macht sich Sorgen ausserdem sagt er ich hätte mein Lachen verloren und bin nur am Jammern.
In meinem Job arbeitet man für kleines Geld 7 Tage die Woche, gerne würde ich eine Familie gründen aber bei dem Beruf?- Unmöglich. Sein Verdienst ist auch nur klein, und von dem Geld von einem könnten wir nicht leben.
Tagtäglich mache ich mich körperlich und seelisch kaputt um anderen Menschen zu helfen, als dank wird man beleidigt, angespuckt, beschimpft und sogar eine Anzeige habe ich schon bekommen (konnte einen 80 jährigen halbseitig gelähmten Patient den ich allein ins Bett heben sollte, nichtmehr halten und lies ihn fallen - Handgelenkbruch, Steißbeinprellung). Da es fahrlässig war, bin ich mit einem Schmerzensgeld von 5500 euro davon gekommen, welche nun als Schulden auf mir lasten und Monat für Monat von mir an ihn abgezahlt werden müssen.
Freunde.., Habe ich leider niemand mehr, oft liege ich gerade an freien Wochenende die ich mal wieder alleine zuhause verbringe abends im Bett, und weine heimlich, weil ich meinen Freund nicht damit belasten will. Oft bekommt er es mit, und sagt dann mach dich fertig wir fahren in eine Bar einen Cocktail trinken o.ä.um mich ein wenig aufzumuntern und damit ich nicht nur traurig da liege.

Ich finde keinen Sinn im Leben. Früher habe ich mich gerne hübsch gemacht, heute denke ich mir, ach wozu. Selbst kleinste Dinge wie Duschen sind für mich Überfordernd. Ich sitze zuhause, habe langeweile aber kann mich nicht aufraffen, etwas zu tun. Klar könnte ich mit dem Hund raus, in meinem Gedanken schwebt dann aber, wohin soll ich schon gehen. Selbst zum saubermachen, kann ich mich nicht aufraffen. Ich möchte am liebsten den ganzen Tag nur im Bett liegen. Mein Freund sagt, ich sei depressiv und bat mich, mir professionelle Hilfe zu holen. Ich denke mittlerweile auch das es besser will obwohl ich mir die Depression nicht eingestehen will. Ich möchte nicht zum Psychologen, weil ich nicht möchte, das jemand von meinem Problem erfährt (Familie usw), da es mir irgentwie peinlich ist, psychisch so fertig zu sein....
Wie läuft es bei so einem Psychologen ab? Erfahren andere Leute (Arbeitgeber o.ä) davon?

30.09.2013 14:33 • 01.10.2013 x 1 #1


7 Antworten ↓


A
Da bin ich mir ganz sicher, dass du Depressionen hast. Ich kenne diese Symptome der Lustlosigkeit, Antriebsschwäche und ständiger Erschöpfung. Das hatte ich letztes Jahr auch extrem. Ich denke, da musst du unbedingt was tun. Ich finde es auch nicht peinlich, das erlebt jeder dritte mindestens 1 mal im Leben. Und lass dir sagen, da kannst du wieder rauskommen! Ich habe ein Antidepressivum genommen, bin zwei Selbsthilfegruppen beigetreten, habe begonnen, etwa 3 mal pro Woche 30 min zu joggen. Ich hatte einige Therapiesitzungen und meditiere nun auch häufig. Es ist allein mit ihrem Problem rum. Wenn du dir professionelle Hilfe suchst, bist du doch schon ein Stück weiter. Ich drück dich.
AllesWirdGut

30.09.2013 14:50 • #2


A


Es scheint alles so sinnlos

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A
Oh, da ist ein Stück verschwunden, sende es gleich mal.

30.09.2013 14:51 • #3


A
hatte noch geschrieben, dass es mir nach ein paar Monaten wieder besser ging. Im Schnitt wird eine Depression erst nach 7 Jahren diagnostiziert. So lange quälen sich die Betroffenen allein damit herum. Wenn du dir professionelle Hilfe suchst, bist du doch schon ein ganzes Stück weiter.

30.09.2013 14:55 • #4


L
Zitat von AllesWirdGut:
Im Schnitt wird eine Depression erst nach 7 Jahren diagnostiziert. So lange quälen sich die Betroffenen allein damit herum. .


Ich quäle mich bereits länger damit, weine viel und bin grundlos niedergeschlagen. Wurde schon in der Schule gemobbt, und habe mich aber nie gewehrt. Ich war lange schon sehr traurig. Früher habe ich allerdings das alles noch so gut verstecken können das ich immer mit meinem gefälschten Lächeln durch die gegend lief. Und auch einfachste Dinge, wie Duschen oder den Briefkasten leeren waren kein Problem.
Heute habe ich das Gefühl Blei an den Beinen zu haben so schwer sind die. Ich kann mich nicht aufraffen. Seid 2,5 Wochen bin ich krank geschrieben, mal wegen Bronchitis, mal wegen Kopfschmerzen, mal wegen Durchfall, und allem, was mein kreativer Kopf so hergibt, um nicht zur Arbeit zu müssen da mir dazu die Kraft fehlt.

Ich habe einfach Angst vor dem Gang zu einem Arzt oder Therapeuten. Zudem habe ich keine Ahnung an wen ich mich da wenden muss. Wie läuft sowas ab?

30.09.2013 15:10 • #5


A
Sprich doch erst einmal den Arzt an, der dich wegen Bronchitis, Kopfweh u.s.w. krank geschrieben hat. Bin damals auch erst einmal zu meinem Hausarzt gegangen, der kann dir dann sagen, wie es weiter geht. Ich habe dann telefonisch Psychotherapeuten abgeklappert und mich auf ihre Wartelisten setzen lassen. Dein Hausarzt kann dir auch einen stationären Kuraufenthalt verschreiben. Hatte ich auch wegen
Burnout und Depris.

30.09.2013 16:02 • #6


J
Hey du ,

tut mir leid,dass es dir so schlecht geht.
Ich kenne das Gefühl ziemlich gut, leider.
Du musst unbedingt zu einem Artzt gehen, allein wirst du da nicht rauskommen!
Hab keine Angst davor, Ärtzte verstehen das manchmal noch besser als die eigenen Freunde und sie werden dich auch nicht verurteilen.
Der erste Schritt ist immer der schwerste aber ab da gehts bergauf, du wirst sehen!

Alles Gute!

30.09.2013 20:40 • #7


S
Hi Grüß Dich,

das ist wirklich zum Heulen... ganz ehrlich...

Dein Problem kenne ich sehr gut, man opfert sich für andere auf und bekommt immer nur immer mehr aufgedrückt.....

Werde Dir mal eine PN dazu schreiben...

01.10.2013 12:35 • #8





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