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Hallo Ihr Lieben,

ich muss mal was los werden hier, gestern zu Muttertag hat sich die Familie schön versammelt. Ich hatte da grundsätzlich keine Lust zu. Unsere Familienstruktur ist schon echt makaber. Da jetzt groß aus zu ufern bringt nichts und ermüdet den Leser.

Fakt ist, ich habe ein grottenschlechtes Verhältnis mit meiner Mutter und ihrem Mann. Meine mittlere Schwester ist ziemlich anstrengend wenn auch harmlos. Meine jüngste Schwester, tja, für die fühle ich schon lange gar nichts mehr.

Hat halt alles so seine Geschichte. Ich bin da mit meinem Partner und meiner kleinen Tochter hin marschiert, weil ich meiner Maus wenigstens die Illusion einer Familie bieten möchte. Ich hätte gerne nach einer viertel Stunde schon fluchtartig die Situation verlassen, so sehr hat mich das gestern angestrengt. Die hat sich aber gefreut meine Schwestern zu sehen. Als wir gefahren sind, meinte sie, schade das ich meine Tanten so selten sehe.

Ginge es nach mir könnten sie die Maus ja mal abholen damit der Kontakt besteht, nur auf die Idee kommen die gar nicht, das ist auch nicht gewollt.

Am liebsten würde ich den Kontakt zu meiner Familie letztendlich kappen, denn es gelingt mir selten mit diesen Menschen so umzugehen das es mich nicht völlig raus haut.

Aber Kinder haben doch ein Recht auf Familie, oder wie seht Ihr das?



LG Lila

12.05.2014 13:58 • 13.05.2014 #1


10 Antworten ↓


Wie alt ist denn deine Kurze?

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Die Familie aushalten

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Sie ist sechs Jahre alt.

Also vorweg, ichbin keine Mutter aber Erzieherin.
Ich bin der Meinung, dass du in erster Linie auf dich achten musst. Vielleicht kannst du deiner Familie deutlich machen, dass deine Tochter gerne mal öfters zu lehnen möchte. Wenn sich dann nichts tut, dann lass es sein. Irgendwann ist deine Tochter groß und wird so entscheiden, wie sie das möchte. Wenn sie den Kontakt dann dorthin haben bzw aufbauen möchte, dann macht sie das mit ihrer eigenen Kraft und nicht mit deiner.

Wichtig finde ich aber, dass du ihr gegenüber die Familie nicht schlecht machst. Das versteht sie nicht und du bist dann die, die Schuld ist. Sie muss ihre Erfahrungen selbst machen.

Ich kann das sehr gut nachvollziehen, was Du das schreibst. In all den Jahren habe ich genauso gedacht, ich bin immer über meinen Schatten gesprungen. Den Kindern zuliebe habe ich den Kontakt zu ihrer Oma aufrecht erhalten. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich an dem Punkt ankam, an dem ich nicht mehr konnte. Von meiner Seite aus gibt es keinen Kontakt mehr,
wenn meine Kindern sagen würden, sie möchten zur Oma, dann würde ich sie auch hinfahren. Im Moment haben sie noch kein Bedürnis!

Das finde ich gut, wie du das machst

Hallo Origami,

danke, mir wird gerade hier ganz viel bewusst, ich bin in einer Familie aufgewachsen wo es für uns keine Großeltern gab. Meine Mutter stand damals auch an der Stelle wo ich heute stehe und hat den Kontakt abgebrochen. Das hat dazu geführt das in meiner Familie ausschließlich schlecht über die Familienmitglieder meiner Mutter gesprochen wurde. Ganze Hetztriaden wurden da vollzogen. Ich habe sehr gelitten wenn andere Kinder von Übernachtungen bei Oma berichtet haben oder von freundschaftlichen Verhältnissen mit cousin oder cousinen. Ein großer Teil dieser Menschen lebt bereits nicht mehr und auch wenn ich verstehen kann warum meine Mutter keinen Kontakt mehr wollte, so haben mir diese Menschen nie etwas getan. Mit einer meiner cousinen habe ich heute sogar ein gutes Verhältnis, was meiner Mutter gar nicht passt. Wenn ich aber zurück denke wäre vieles leichter gewesen wenn sie nicht dauernd auf ihrer Familie rum gehackt hätte. Ich war durchaus selbst in der Lage ab einem gewissen Alter zu wissen wer so lebt wie ich es gelernt und richtig empfunden habe und wer nicht. Ich wollte meiner Kleinen so einen Seelenkummer ersparen. Deswegen setze ich mich in die Höhle des Löwen und ertrage es kaum. Ja, am Ende macht es wohl dann doch mehr Sinn sich daraus zu ziehen und das Kind selber wählen zu lassen.


Hallo Engel,

ich stelle gerade fest wenn ich das alles hier so lese, das es wohl endlich an der Zeit ist die Segel zu streichen.
Danke für Deine Zeilen.

LG Lila

Das ist immer leichter gesagt als getan. Ich wünsche dir die nötige Kraft, die du brauchst!

Ich weiß das es schwer wird, ich bin schon lange an dem Thema Familie verlassen dran. Nur ich stelle halt immer wieder fest das was da so passiert für meinen Seelenfrieden Gift ist. Erreichbar im Gespräch sind die nicht. Die versuchen einem noch einzureden das man Fehlwahrnehmungen hat. Komischer weise sehen alle die außen stehen was da passiert und sind größtenteils noch schockierter wie ich selber. Ob es mir wohl gelingt einfach so mit einem mal alles abzubrechen, ich weiß es nicht. Zumindest werde ich zu keiner Familienfeier mehr erscheinen und auch nix erklären. Meine Mutter weiß genau um was es geht, die spielt nur super Spielchen. Mag sein das es auch an der Zeit ist mal ordentlich auf den Tisch zu hauen und in Kauf zu nehmen das es dann entweder vorbei ist oder sich ändert. Ich bin nur nicht der Typ der Zoff gut aushalten kann. Danke für Deine guten Wünsche Origami

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie das jetzt für Dich ist. Wenn es einen jedesmal so richtig runterzieht und keine Aussicht auf Änderung besteht, ist es wahrscheinlich der beste Weg, erst einmal mehr Abstand zu gewinnen. Im Nachhinein frage ich mich, wie ich das alles so lange aushalten konnte, dieses über mich hinweggehen, mich nicht ernst nehmen, ist schwer zu beschreiben, wie ich mich jedes Mal gefühlt habe. Auf jeden Fall drücke ich Dir die Daumen, dass Du den richtigen Weg gehen wirst.

Hallo Engel,

ich weiß was Du meinst und ich bin jedesmal entsetzt wie Menschen so wenig empathisch sein können, wie sie über einen weg trampeln. Selber aber dann ein riesen Geschrei wenn sie sich dann von Dir mal auf den Schlips getreten fühlen.

Was mir immer wieder auf fällt ist das jeder seinen Platz in der Familie zugewiesen bekommt, automatisch, das man selber wenn man in die Familie tritt seine Rolle unbewusst erst einmal einnimmt. Meine Schwester die nach mir kommt hatte die Rolle der Dumpfbacke und spielt die dann auch schön wenn alle zusammen sind, obwohl sie gar nicht so dumm ist wie sie sich dann gibt. Die jüngste ist halt Mamis Liebelein und schmiert Mami dann auch Honig ums Maul damit sie die Prinzessin bleibt. Mami redet von allem und über alle und hat den vollen Durchblick ( oder eben gar nicht).
Herablassend grenzüberschreitend wird dort miteinander umgegangen, manipulativ, unehrlich. Mich wollen die gerne in der Rolle des Problemkindes sehen. Mami kann einfach nicht verstehen das ich andere Werte in meinem Leben habe, das mir einfach andere Dinge wichtig sind wie ihr. Da wird dann immer drauf rumgehackt. Ich bin einfach echt mal misslungen. Tz, das habe ich auch noch jahrelang geglaubt. Tja, da Gespräche nie was gebracht haben, da kannste sagen was du willst, und auch egal wie es gesagt wird, am Ende hast du was falsches gesagt und die sind im Recht.

Mir geht es noch nicht einmal ums Recht sondern um Akzeptanz und Wertschätzung. Das geht in meiner Familie leider nicht. Also bleibt nur der Rückzug. Ich habe schon einmal den Rückzug angetreten, da kam meine Mutter mal eilig hinterher geflitzt, Verlustangst wohl. Ich hatte nicht die Traute Klartext zu sprechen, weil ich das Theater was dann kommt zur Genüge kenne, ich undankbares Stück. Schließlich hat man mir ja mal den Popo gewindelt. Kreischen, Schreien, Heulen, zur Not den Mitmenschen Mist erzählen um sich rein zu waschen damit man nicht doof da steht wenn das eigene Kind sich abwendet. Wenn Du dann da stehst und gefragt wirst von dir fremden Menschen wie du das deiner Mutter antun kannst, wobei du gar nichts gemacht sondern nur deine Meinung vertreten hast, dann staunst du Bauklötze. Ich danke Dir für Deine Anteilnahme und ich hoffe das ich die Kraft habe mich hier endlich mal mit allen Konsequenzen abzugrenzen.

LG

A


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