
Daniel27
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Ich dachte oft, dass mir sowas nicht noch einmal passieren kann.
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt oder wie war das noch?
Oft denke ich, eigentlich musst du Glücklich sein. All das was du dir vor und in deiner letzten Depression gewünscht hast, ist in Erfüllung gegangen.
Du hast eine Familie, du hast zwei gesunde Kinder die dich über alles lieben, du hast einen guten Job, tolle Arbeitskollegen und Chef, eine Familie die hinter dir steht, lebst in einem Haus mit eigenem Garten und doch ist da dieses Ungleichgewicht im Kopf.
Schmerzen die Medizinisch nicht erklärt werden können.
Missempfindungen deren Ursache wahrscheinlich in der Psyche liegen.
Angstzustände die einfach kommen ohne dass es aktuell einen Gedanken daran gibt.
Die Depression und Angststörung als Automatisierter Prozess. Ein Prozess den man nicht aktiv steuern kann. Der völlig normal im Kopf abläuft. Und es schadet dem Körper auf Dauer. Immer diese Innerliche Unruhe, die permanente Alarmbereitschaft. Tavor liegt hier. Aber ist das meine Lösung? Wohl kaum. Eher ein letzter Ausweg.
Oft die Frage in letzter Zeit, Was war zuerst da? Meine Depression oder die Schmerzen?
Ich würde sagen die Schmerzen. Aber kann ich mir da wirklich sicher sein? Es kann auch die Depression sein. Symptome die ich vorher Ignoriert habe. Die Siegessicherheit dass ich nie wieder depressiv werden kann, die Sicherheit die verhindert hat erste Zeichen zu erkennen.
Sicherheit, gibt es sowas überhaupt?
Oft kommen Gedanken in denen man sich nach positiver Kontinuität sehnt. Ein gleichbleibendes Leben was Mal kleine Hochs und Tiefs durchläuft. Nichts wildes eben.
Wenn ich dann in meinem Dasein oder Mittlerweile würde ich es Hin vegetieren nennen, da sitze und Menschen beobachte, wie zufrieden und gelassen viele durchs Leben zu gehen scheinen, kommt der Wunsch dazu auf, dies endlich wieder haben zu wollen.
Aber die Blockaden im Kopf, sowohl aktiv wie auch passiv, verhindern das.
Ein Gefangener meiner Gedanken und all den Automatischen Prozessen die es enthält. Zumindest ist Klarheit über den Hirnstoffwechsel nicht die Lösung meiner Probleme.
Unzählige Male versucht die Automatischen Prozesse zu durchbrechen. Wenn ich es dann schaffe, streikt mein Körper, schmerzen werden Unerträglich, der Schwindel nimmt zu, die Ängste und Unruhe bis zur Panik kommen durch.
Ich mache es trotzdem und lasse mich nicht fesseln.
Doch hilft es mir? Bisher nicht. Es macht keinen Unterschied ob ich mich Überwinde. Es stellt sich auch nach einer Erfolgreichen Überwindung kein Erfolgserlebnis ein. Kein Gefühl von Sicherheit.
Also bleibt es so, alles beim Alten, alles auf Anfang.
Meine letzte Depressive Episode mit massiven Panikattacken ging insgesamt 4 Monate und das war gleichzeitig meine längste Phase.
Mittlerweile habe ich fast die Hoffnung verloren, dass es jetzt überhaupt wieder vorbei geht. Ich bin bereits bei Monat 6 und man könnte sagen, ich habe keine Lust mehr auf den Sch***.
Aber es ist wie es ist. Ich versuche mir meine Tage so angenehm zu gestalten wie es geht. Immer klappt es nicht. Aber immerhin etwas.
Ich habe soviel Ruhe eingebaut wie es möglich war. Mit Entspannung und Meditation. Hinterfrage Aktive Gedankenprozesse und ändere Sie um. Trotzdem bleibt der Vegetative Teil übrig. Der wie ich es nenne primitive Uhrzeit Teil meines Hirns.
Der Teil der der Meinung ist permanent und je nach Tageszeit, wild zwischen den Programmen hin und her zu wechseln. Ein Wechsel aus Kampf, Flucht und Tot stellen.
Teilweise wechseln die Zustände mehrmals innerhalb von 10 Minuten. Man kocht Grade was, dann kommt die Panik, einfach so, und man möchte Flüchten, ich gebe dem Gefühl natürlich nicht mehr nach, dann plötzlich bleib ich Stock und steif stehen.
Obwohl ich diesen Vorgang zu genüge kenne, bleibt es doch der Unangenehme Teil, sich für ein paar Sekunden nicht mehr bewegen zu können. Das kann doch Recht Beängstigend sein. Auch wenn ich weiß dass dies eine Stressreaktion ist und zur täglichen Show meines Kleinhirns gehört.
Oh man ist das mittlerweile lächerlich was mein Hirn da versucht. Wie oft dieser Gedanke schon kam. Fenster auf und raus damit. Aber auch das ändert nichts. Es bleibt, weil es noch nicht gehen möchte und so hoffe ich weiter, dass es irgendwann wieder geht und erwarte sehnsüchtig den ersten Tag meines neuen Lebens.
07.06.2025 14:13 • • 20.07.2025 x 6 #1